Zwanghafte Persönlichkeitsstörung – wenn Perfektionismus den Alltag bestimmt

Zwanghafte Persönlichkeitsstörung
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Eine zwanghafte Persönlichkeitsstörung, auch als anankastische Persönlichkeitsstörung bezeichnet, macht den Betroffenen den Alltag und das Zusammenleben mit anderen Menschen schwer. Perfektionismus, Kontrollzwang und das starre Beharren auf Regeln oder Verhaltensabläufen macht es beinahe unmöglich, Gefühle zu zeigen oder sich an die Eigenarten anderer Menschen anzupassen. Häufig wirken die Betroffenen kühl und rational.

Zwanghafte Persönlichkeitsstörung und der Unterschied zum zwanghaften Persönlichkeitsstil

Die Abgrenzung einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung vom zwanghaften Persönlichkeitsstil ist oft schwierig. Der zwanghafte Persönlichkeitsstil ist weniger stark ausgeprägt. Auch Menschen mit einem zwanghaften Persönlichkeitsstil streben nach Perfektion und erledigen die an sie gestellten Aufgaben sorgfältig und gewissenhaft. Sie sind pflichtbewusst und verbinden das Leben mit Pflichterfüllung, Mühe und Anstrengung. Dabei haben diese Menschen nicht grundsätzlich eine negative Lebenseinstellung.

Wie sich eine anankastische Persönlichkeitsstörung bemerkbar macht

anankastische Persönlichkeitsstörung
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Schätzungen zufolge sind 2 bis 8 Prozent der Bevölkerung von einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung betroffen. Die Persönlichkeitsstörung tritt bei Männern ungefähr doppelt so häufig wie bei Frauen auf. Die Betroffenen zeigen ein starkes Bedürfnis nach Ordnung, Kontrolle und Perfektion und können sich daher nur schwer an ihr berufliches und privates Umfeld anpassen. Flexibilität, Effizienz und Aufgeschlossenheit bleiben dabei auf der Strecke.

Es fällt den Betroffenen schwer, Gefühle zu zeigen, weshalb sie auf andere meistens kühl und rational wirken. Aus Angst, Fehler zu machen, fällt es den Menschen mit einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung oft schwer, Entscheidungen zu treffen.

Möchtest Du feststellen, ob bei Dir oder einem Menschen in Deinem näheren Umfeld von eine anankastische Persönlichkeitsstörung vorliegt, kannst Du Dich an den nachfolgend beschriebenen Merkmalen orientieren. Mindestens vier dieser Merkmale müssen erfüllt sein, damit es sich um eine zwanghafte Persönlichkeitsstörung handelt:

  • übermäßige Beschäftigung mit Details, Listen, Regeln, Ordnung oder Plänen, sodass der wesentliche Aspekt einer Aktivität untergeht
  • Behinderung der Erfüllung von Aufgaben durch Perfektionismus. Da die Menschen überstrenge Normen an sich selbst stellen und nicht erfüllen können, gelingt es ihnen nicht, ein Vorhaben zu beenden.
  • auch wenn keine finanzielle Notwendigkeit besteht, vernachlässigen die Betroffenen Freundschaften und Freizeitaktivitäten, da sie sich verstärkt auf die Arbeit und die Produktivität konzentrieren
  • ohne religiösen oder kulturellen Hintergrund bewerten die Betroffenen Werte sowie Aspekte von Moral und Ethik übertrieben streng
  • auch wenn verschlissene oder wertlose Dinge keinen Gefühlswert besitzen, können die Betroffenen solche Dinge nicht wegwerfen
  • die Betroffenen arbeiten ungern mit anderen zusammen oder delegieren Aufgaben nur widerwillig an andere, da sie glauben, dass andere diese Aufgaben nicht gut genug erledigen
  • die Betroffenen glauben, dass sie Geld für eventuell bevorstehende Katastrophen horten müssen, und sind daher sich selbst und anderen gegenüber geizig
  • starres Beharren der Betroffenen auf ihrer Meinung oder ihren Wertvorstellungen.

Die Persönlichkeitsstörung geht häufig mit Depressionen oder anderen Zwangsstörungen einher, auch wenn diese Störungen keine gemeinsamen Ursachen haben müssen.

Abgrenzung der zwanghaften Persönlichkeitsstörung zu anderen Persönlichkeitsstörungen

Um festzustellen, ob eine anankastische Persönlichkeitsstörung vorliegt, muss eine Abgrenzung zu einer Zwangsstörung und anderen Persönlichkeitsstörungen erfolgen. Eine zwanghafte Persönlichkeitsstörung tritt häufig schon in der Kindheit oder Jugend auf. Die Betroffenen sehen ihre Verhaltensmuster oft nicht als gestört an. Eine Zwangsstörung entsteht oft erst im späteren Leben und beeinträchtigt die Lebensqualität der Betroffenen, da sie ihnen verschiedene Verhaltensweisen wie häufiges Putzen oder Händewaschen regelrecht aufzwängt.

Eine zwanghafte Persönlichkeitsstörung ist genau wie eine vermeidende Persönlichkeitsstörung oder Aversionspersönlichkeitsstörung durch soziale Isolation gekennzeichnet. Bei einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung ist diese Isolation nicht durch die Vermeidung von Beziehungen, sondern durch das Misstrauen gegenüber anderen bezüglich der Perfektion geprägt.

Eine scheinbare Förmlichkeit in zwischenmenschlichen Beziehungen kennzeichnet sowohl die anankastische als auch die schizoide Persönlichkeitsstörung. Bei einer schizoiden Persönlichkeitsstörung liegt jedoch eine grundlegende Unfähigkeit zu Intimitäten vor, während es bei einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung schwerfällt, Emotionen zu zeigen.

Ursachen der zwanghaften Persönlichkeitsstörung

Ursachen der zwanghaften Persönlichkeitsstörung
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Die Ursache der anankastischen Persönlichkeitsstörung ist vermutlich ein Zusammenspiel von psychischen, biologischen und umweltbezogenen Faktoren. Zumeist wurden die Betroffenen sehr streng sowie mit einem starken Fokus auf Ordnung und Sauberkeit erzogen. Aus Angst, etwas falsch zu machen, haben sie häufig eine starke Gehemmtheit entwickelt. Psychoanalytiker nehmen Kämpfe um Kontrolle bei den Betroffenen im Kindesalter mit ihren Eltern als Ursache an.

Die entwickelten aggressiven Impulse werden daher von den Betroffenen unterdrückt. Da Menschen mit einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung bei eigenen Fehlern Angst vor negativen Folgen haben, verhalten sie sich oft zögerlich, perfektionistisch, starr und rigide.

Behandlung einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung

Eine zwanghafte Persönlichkeitsstörung kann ähnlich wie andere Persönlichkeitsstörungen behandelt werden. Die Behandlung ist oft schwierig, da die Betroffenen häufig ein starkes Kontrollbedürfnis und ein hohes Maß an Sturheit zeigen. Oft sind die Patienten dann zu einer Behandlung bereit, wenn sie zusätzlich unter anderen Zwangsstörungen oder Depressionen leiden.

Bei einer Behandlung geht es nicht um die Veränderung von Persönlichkeitsmerkmalen wie Gewissenhaftigkeit und Sorgfalt, sondern vielmehr um einen effizienteren Umgang mit Problemen und Konflikten. Die Menschen werden zu neuen Erfahrungen und zu Dingen, die ihnen Spaß machen sollen, angeregt. Zur Behandlung einer anankastischen Persönlichkeitsstörung gibt es mehrere Therapieansätze:

  • Psychotherapie mit Förderung der Motivation und Zulassen von Veränderungen
  • Psychoanalytische Therapie mit Aufklärung über die Verhaltensweisen und dem Ziel, Unsicherheiten zu überwinden und Risiken einzugehen
  • Kognitive Verhaltenstherapie mit verschiedenen Aufgaben für die Patienten, um starre Verhaltensweisen abzulegen
  • Gruppentherapie, um mit neuen Verhaltensweisen und Denkansätzen zu experimentieren.

Eine Therapie mit Psychopharmaka erfolgt meistens nur, wenn zusätzlich zur zwanghaften Persönlichkeitsstörung eine Depression oder Angststörung vorliegt.

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Fazit: Zwanghafte Persönlichkeitsstörung durch Bedürfnis nach Perfektion und Ordnung geprägt

Eine anankastische Persönlichkeitsstörung tritt häufig schon in der Kindheit auf. Als Ursache wird eine strenge, ordnungs- und sauberkeitsorientierte Erziehung vermutet. Die Betroffenen haben Angst, Fehler zu machen, und neigen daher zum Perfektionismus oder können Aufgaben nicht zu Ende bringen. Anhand verschiedener Kriterien kannst Du feststellen, ob bei einem Menschen in Deinem persönlichen Umfeld oder bei Dir selbst eine zwanghafte Persönlichkeitsstörung vorliegt.

Es fällt den Betroffenen schwer, Emotionen zu zeigen. Da sich die Betroffenen verstärkt in die Arbeit stürzen, pflegen sie kaum Freundschaften. Eine Therapie kann auf verschiedene Weise erfolgen. Ziele sind das Ablegen starrer Verhaltensweisen, das Zulassen verschiedener Dinge und mehr Motivation.


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Darko Djurin (Der Philosoph) wurde am 04.05.1985 in Wien geboren. Er ist diplomierter Medienfachmann und Online Social Media Manager. Seit Jahren beschäftigt er sich mit Musik Produktion, Visual Effects, Logo- & Webdesign, Portrait und Architekturfotografie und SEO – Suchmaschinenoptimierung. Seine Leidenschaft zum bloggen entdeckte er vor 15 Jahren. Der neue Mann ist nicht nur ein Projekt für ihn vielmehr sieht er es als seine Berufung seine Denkweise und Meinung auf diese Art kundzutun.

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