Bis ins hohe Alter gesunde Zähne zu haben, das wünschen sich wahrscheinlich die meisten, doch dies ist nur durch eine regelmäßige Zahnprophylaxe möglich. Wer auf eine dauerhafte Mundhygiene achtet, vermeidet aufwendige Behandlungen und spart sich oftmals auch die Kosten für den mittlerweile sehr teuren Zahnersatz.
Zahnprophylaxe umfasst also sämtliche Maßnahmen, die dem Erhalt der gesunden Zähne und des gesunden Zahnfleisches dienen. Doch was gehört dazu und was kannst du selbst dafür tun? Dies wird im folgenden Bericht erläutert.
Gute Zahnprophylaxe – Grundvoraussetzung für gesunde Mundflora
Die Mundflora besteht aus mehreren hundert verschiedenen Bakterienarten. Sie bilden in der Mundhöhle im Idealfall ein gesundes Gleichgewicht. Doch Zahnbeläge können, bei mangelnder Mundhygiene, dieses Gleichgewicht erheblich stören, denn viele der Bakterien im Mundraum sind nützlich, beispielsweise für den Verdauungsprozess, doch einige können die Gesundheit gefährden.
Die schädlichen Mikroorganismen ernähren sich zum Beispiel vom Zucker in der Nahrung. Dieser wird in Säure umgewandelt, die den Zahnschmelz angreift. Der Grund ist, dass sie Mineralien herauslöst und ihn somit auf Dauer porös macht.
Je häufiger diese Säureattacken erfolgen und je länger diese dauern, umso schneller entsteht Karies. Zahnfleischentzündungen, die medizinisch als Parodontitis bezeichnet werden, entstehen durch Bakterien. Wenn sich die Entzündung ausbreitet, kann das Zahnfleisch bluten. Auch eine Lockerung der Zähne bis hin zum Zahnverlust ist möglich. Entzündungen wie Parodontitis können nicht nur den Mundraum langfristig Schaden zuführen, sondern auch die Organe.
Daher ist es wichtig, die Beläge täglich gründlich zu entfernen, um Karies, Entzündungen und vieles mehr zu vermeiden. Laut Studien soll ein schlechter Zustand der Zähne sogar mit einem erhöhten Risiko für einen Herzinfarkt, Schlaganfall und Diabetes einhergehen. Daher sollte die Zahnprophylaxe genauso ernst genommen werden, wie es beim übrigen Körper in gesundheitlicher Hinsicht der Fall ist.
Mundhygiene umfasst mehr als „nur“ das Zähneputzen
Zur Zahnprophylaxe gehört mehr als nur das reine Zähneputzen. Es geht nicht nur darum, Mundgeruch zu vermeiden, sondern Zahnbeläge, Nahrungsreste und Bakterien von den Zähnen, dem Zahnfleisch und der Zunge zu entfernen.
Dadurch kann Karies und Parodontose vermieden werden. Langfristig gesehen geht es darum, mit einer regelmäßigen Mundhygiene das Risiko von Zahnverlust oder Implantaten zu verhindern. Die Zähne sollten lieber zwei Mal am Tag gründlich mindestens drei Minuten lang geputzt werden als drei Mal täglich nachlässig. Sehr wichtig ist dabei der Bereich am Zahnhals.
Er liegt nahe am Zahnfleisch und sollte sehr gründlich gesäubert werden, damit sich keine Bakterien und Keime einnisten können. Karies- und Parodontitis-Bakterien sind vermehrt im Zahnbelag zu finden, der auch Plaque genannt wird. Hierbei handelt es sich um eine Mischung aus Speiseresten und abgestorbenen Zellen.
Dieser Belag muss immer wieder entfernt werden, da er sich nach jedem Essen neu bildet und somit jeden Tag eine Gefahr darstellt. Doch das Zähneputzen allein kann nur etwa die Hälfte der Zahnbeläge entfernen.
Die perfekte Zahnbürste
Die richtige Zahnbürste hat keine zu harten, sondern weiche oder mittelstarke Borsten. Der Kopf der Bürste sollte kurz sein, denn damit erreichst du auch schwerer zugängliche Ecken und Winkel besser. Abgerundete Borsten sind sehr sanft zum Zahnfleisch.
Nach der Verwendung der Zahnbürste sollte diese gründlich abgespült und trocken aufbewahrt werden. Im Abstand von etwa acht bis zwölf Wochen sollte die Zahnbürste ausgewechselt werden. Die Reinigungswirkung lässt nach, wodurch sich Bakterien einfacher einnisten können und beschädigte Borsten können außerdem das Zahnfleisch verletzen. Die leicht zu bedienende elektrische Zahnbürste mit den kleinen rotierenden Bürstenköpfen ist eine ideale Alternative zur Handzahnbürste.
Bei Kindern kann sie zum regelmäßigen Zähneputzen animieren. Für die Zahnpflege zwischendurch eignen sich spezielle Zahnpflegekaugummis ohne Zucker gut. Sie säubern die Zähne. Zudem wird die Speichelproduktion angeregt, wodurch Säurereste weggeschwemmt werden.
Der Speichelfluss neutralisiert die schädlichen Säuren und begünstigt eine Remineralisation. Der Grund: Diese speziellen Kaugummis enthalten Spuren von Mineralen, die eine Regeneration der Zähne unterstützen. Natürlich ersetzen die Zahnpflegekaugummis die tägliche Reinigung der Zähne nicht.
Zahnseide, Mundspüllösung, Zungenbürste usw. – wichtiger Teil der Zahnprophylaxe
Zur Pflege der Zähne, des Zahnfleisches und gesamten Mundraums gehört nicht nur Zahnpasta zu den wichtigen Produkten, sondern auch Mundwasser, Zahnseide etc. Die Zahnzwischenräume sollten jeden Abend mit Zahnseide gereinigt werden. Eine Alternative sind Interdentalbürstchen. Eine Mundspüllösung, beispielsweise aus Chlorhexidin oder einer Zinn-/Aminfluoridverbindung, ist in der Lage, Keime in der Mundhöhle zu töten.
Die Mundspüllösung solltest du verwenden, wenn dir eine Nutzung von Zahnseide zu aufwendig ist. Auch die Zunge bietet den Keimen in der Mundhöhle einen optimalen Unterschlupf. Daher darf die Zunge bei der Mundhygiene nicht vergessen werden. Es gibt hierfür Zungenschaber oder –bürsten, die hinten an der Zunge angesetzt und mit sanftem Druck nach vorn geführt werden.
Regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt
Zu einer umfassenden Zahnprophylaxe gehört natürlich auch die regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt, um eventuelle Probleme frühzeitig zu erkennen und eine Beratung zur täglichen Mundhygiene zu erhalten. Auch eine professionelle Zahnreinigung kann Zahnprobleme bzw. Zahnerkrankungen verhindern.
Hierbei handelt es sich um eine intensive Reinigung der Zähne und Zahnzwischenräume. Durch die professionelle Zahnreinigung wird zudem die Heilung von Erkrankungen des Zahnfleisches und Zahnbettes unterstützt. Eine Politur mit einer speziellen fluoridierten Paste macht außerdem die Zähne widerstandsfähiger gegen die gefährlichen Säureattacken der Bakterien. Diese Kosten müssen jedoch selber bezahlt werden.
Fazit
Mit einer umfassenden Zahnprophylaxe kannst du Karies und Zahnfleischerkrankungen und in der Folge teuren Zahnersatz effektiv vorbeugen. Bei der Mundhygiene geht es darum, Plaque und Speisereste gründlich zu entfernen, um auf diese Weise die Anzahl an schädlichen Bakterien im Mundraum möglichst gering zu halten.
Saubere Zähne werden einfach nicht oder zumindest nicht so schnell krank. Gute Mundspüllösungen enthalten bakterizide und mineralisierende Inhaltsstoffe. Sie können die Beläge auf den Zähnen sowie in den Zwischenräumen lockern und Keime zerstören, um Karies und Zahnfleischerkrankungen vorzubeugen. Doch für eine wirksame Zahnprophylaxe solltest du deine Zähne und Zahnzwischenräume zwei Mal täglich gründlich mit einer geeigneten Zahnbürste, einer fluoridierten Zahnpasta und Zahnseide reinigen.
Zuckerfreie Zahnpflegekaugummis eignen sich gut für unterwegs, wenn du keine Möglichkeit für die Zahnpflege und Mundhygiene hast. Die Gesundheit der Zähne und des Mundraums ist für den gesamten Körper wichtig, denn laut Experten sollen kranke Zähne sogar Krankheiten wie einen Herzinfarkt begünstigen. Zweimal im Jahr solltest du zur Prophylaxe einen Zahnarzt aufsuchen. Die Kosten für diese halbjährlichen Kontrolluntersuchungen werden von den Krankenkassen übernommen.
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