Ein Workaholic arbeitet freiwillig bis zur totalen Erschöpfung. Dafür opfert er alles andere: Die Freizeit, Beziehung und sogar die Gesundheit. Der Workaholismus ist tatsächlich eine echte Sucht, die alle negativen Folgen beinhaltet. Laut Studien gehören bereits bis zu zehn Prozent der Bevölkerung zu Workaholics. Was jedoch sind die Symptome? Woran erkennst du die Arbeitssucht und wer ist dafür besonders anfällig? Was kannst du dagegen tun? Diese Fragen beantwortet der folgende Ratgeber.
Wenn alles andere nicht mehr wichtig ist
Es gibt viele Symptome, an denen ein Workaholic erkennbar ist. Machst du ständig Überstunden und arbeitest freiwillig auch am Wochenende? Nimmst du dir Arbeit mit nach Hause oder lassen dich die Gedanken an die Arbeit auch in deiner Freizeit nicht los? Wenn du diese Fragen bejahst, könntest du an einer Arbeitssucht leiden. Allerdings ist nicht jeder, der lange und viel arbeitet, auch arbeitssüchtig. Vielmehr ist entscheidend, ob die Arbeit sich in den absoluten Vordergrund schiebt und alles andere versucht zu verdrängen. Darin liegt der entscheidende Punkt, denn die Arbeit ist für einen Workaholic nicht nur wichtig, sondern sie das Allerwichtigste im Leben. Wer unter einer Arbeitssucht leidet, steckt so viel Aufwand und Energie in die Arbeit, dass die privaten Beziehungen darunter leiden, jegliche Freizeitaktivitäten vernachlässigt werden oder sogar die eigene Gesundheit bereits beeinträchtigt ist. Ein Worcaholic kann auf die Arbeit nicht mehr verzichten. Er leidet sogar unter Entzugserscheinungen und denkt in der wenigen Freizeit darüber nach, wie noch mehr Zeit freigemacht und der Arbeit gewidmet werden kann. Dies ähnelt einem Drogensüchtigen, der immer mehr „Stoff“ benötigt. Die Arbeit kann so extrem zum Zwang werden, dass ein Entzug aufgrund von Krankheit oder Urlaub zur Qual wird und sich Schuldgefühle, Ängste und Depressionen einstellen.
Wer ist besonders gefährdet, ein Workaholic zu werden?
Die Arbeitssucht kann nahezu jeden Menschen treffen. Ganz gleich, ob Mann oder Frau, ledig oder verheiratet, Akademiker oder weniger gebildet. Dennoch scheinen einige Menschen besonders anfällig zu sein, um ein Workaholic zu werden. Drei Wesenszüge sind typisch für Arbeitssüchtige: Viele Workaholics sind nachgiebige und hilfsbereite Menschen, die selten „Nein“ sagen. Werden sie von Mitmenschen um Hilfe gebeten, fühlen sich für sie verantwortlich. Daher nehmen sie auch im Job mehr auf sich, damit die Kollegen entlastet oder der Chef zufrieden gestellt werden kann. Zudem sind Workaholics oft erfinderische und kreative Menschen, die sich in die Arbeit stürzen, da sie Spaß daran haben, wenn sie etwas schaffen. Die Arbeit gibt ihnen Anerkennung und Bestätigung. Allerdings kann sich dies mit der Zeit auch ins Gegenteil umändern, denn wenn die Arbeitssucht und der Druck zu groß werden, geht auch der Spaß verloren und die Arbeit kann zum Zwang werden. Ein Workaholic ist zudem ein eher unsicherer und nervöser Mensch, der auf Stress sensibel reagiert und launisch und impulsiv ist.
Was kannst du gegen eine Arbeitssucht tun?
Natürlich bist du nicht automatisch ein Workaholic, wenn du dich in diesen Beschreibungen wieder erkennst. Allerdings wird es bedenklich, wenn du feststellst, dass du ohne deine Arbeit nicht mehr klar kommst. Du kannst nicht mehr abschalten, denn die Gedanken kreisen ständig um deine Arbeit. Du willst auch dann noch nicht kürzer treten, wenn dich die Arbeit bereits seelisch und körperlich stresst. Oftmals führt die Belastung, die ein Workaholic auf sich nimmt, zum Burnout, zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder zu anderen gesundheitlichen Schäden, doch noch immer überwiegt in vielen Fällen die Arbeitssucht. Was kannst du tun, wenn du Züge eines Arbeitssüchtigen an dir entdeckst? Du solltest schrittweise versuchen, dein Arbeitspensum zu minimieren. Behalte konsequent deine eigenen Stunden im Blick und arbeite nicht mehr als die Stunden, die vertraglich gefordert sind. Überstunden sollten grundsätzlich Ausnahmesituationen darstellen. Wenn du allein nicht in der Lage bist, dich aus der Arbeitssucht zu befreien, kann eine Psychotherapie Hilfe bieten. Bei dieser lernst du, die Triebkräfte hinter deiner Arbeitssucht zu verstehen. Auch hinter der Arbeitssucht steckt, wie hinter jeder Sucht, die Sehnsucht nach irgendetwas, das du nur durch die Droge, die Arbeit, glaubst erlangen zu können. Meist sind dies Bestätigung, Anerkennung und Lob, wodurch das Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen gestärkt werden. Es ist wichtig, dass du lernst, die Sehnsüchte, die für die Arbeitssucht verantwortlich sind, anders als durch die Arbeit zu befriedigen.
Seien Sie der erste, der einen Kommentar abgibt