Seit der Veröffentlichung von Google Penguin 2.0 ist es nicht mehr ratsam, auf eine Website mit Links von Partnerprogrammen oder Werbeverzeichnissen zu verweisen. Seitdem ist Google nämlich sehr gut darin geworden, wenn es darum geht, unnatürliche Verlinkungen sowie Verweise ohne Mehrwert zu erkennen.
Wenn du für den Linkaufbau überwiegend sogenannte „low quality links“ nutzt, musst du damit rechnen, dass deine Website früher oder später aufgrund von unnatürlich eingehenden Links abgestraft wird.
Im schlimmsten Fall kann die Website sogar komplett deindexiert werden. Dabei gilt: Ein Link ist nicht automatisch natürlich, nur weil er von einer großen und vertrauenswürdigen Website kommt. Aufgrund der hohen Vertrauenswürdigkeit hast du zwar unter Umständen mehr Spielraum, allerdings kommt es auf viele weitere Faktoren an, wie zum Beispiel:
- Kontext
- Position des Links
- Traffic
- Ankertext
Demzufolge ist es nicht so einfach herauszufinden, ob ein Link nun von Google als Spam gewertet wird oder nicht. Du kannst allerdings deine Backlinks gezielt überwachen, um so gute von schlechten Links zu unterscheiden und gegebenenfalls Spamlinks zu entfernen.
Warum ist die Überwachung von Backlinks so wichtig?
Mit hochwertigen Links kann das Ranking einer Website positiv beeinflusst werden. Das ist den meisten Menschen bekannt. Allerdings können sogenannte „low quality links“ auch genauso gut dazu führen, dass Google eine Website abstraft.
Das Risiko dafür ist besonders in jenen Bereichen hoch, die ohnehin schon stark umkämpft sind. Wer eine negative SEO vermeiden möchte, kommt also kaum daran vorbei, seine Backlinks zu überwachen und gegebenenfalls schlechte Links auszusortieren. Doch wie funktioniert das am besten?
Schritt 1: Alle verfügbaren Linkdaten sammeln
Es gibt eine Vielzahl an SEO-Tools, die dir als Webmaster dabei helfen, eine mehr oder weniger vollständige Auflistung deiner Backlinks zu erstellen. Gerade spezialisierte Anbieter wie Majestic oder Ahrefs sind in dieser Hinsicht sehr empfehlenswert. Es ist nämlich stark vom verwendeten Tool und von dessen Index abhängig, wie viele Links die Anbieter finden.
Alternativ kannst du auch die Google Webmaster Tools nutzen. Diese sind kostenfrei, bieten aber meist keine vollständige Auflistung. Im Menüpunkt „Suchanfragen“ kannst du unter „Links zu Ihrer Website“ eine Auswahl der von Google identifizierten Backlinks in Form einer Tabelle downloaden.
Damit du einen möglichst umfassenden Einblick in dein Linkprofil erhältst, kombinierst du am besten die Linkdaten mehrerer Quellen.
Schritt 2: Backlinks qualifizieren
Im Anschluss kannst du dich genauer mit der Qualität und der Aktualität der Linkdaten beschäftigen. Es gibt zwei kostenfreie Tools, die sich für diesen Zweck gut eignen:
- Scrapebox Dofollow Test: Das gratis Add-on für Scrapebox hilft dir dabei, Dofollow- und Nofollow-Links zu identifizieren. Letztere müssen nicht beachtet werden und können daher aussortiert werden.
- Scrapebox Backlink Checker: Auch das ist ein kostenfreies Add-on für Scrapebox. Es bietet dir die Möglichkeit, den Statuscode der verlinkenden Website zu überprüfen. Sollte sie nicht mehr erreichbar sein, kannst du sie ebenfalls aussortieren.
Damit hast du die wichtigsten Vorbereitungen abgeschlossen und kannst mit der Analyse der übrigen Backlinks fortfahren. Plane für diesen Schritt ausreichend Zeit ein.
Schritt 3: Backlinks analysieren
Meist ist die Menge an Backlinks so groß, dass es schwierig ist, jeden einzelnen Link zu analysieren. Deshalb solltest du schrittweise die untenstehenden Kriterien überprüfen, qualitativ hochwertige Links ignorieren und dich schließlich auf die übrigen, minderwertigen Links konzentrieren.
Beachte, dass es nicht möglich ist, eine genaue Grenze zwischen hoch- und minderwertigen Links zu ziehen.
Mit ausreichend Erfahrung und einem guten Bauchgefühl wird es dir aber gelingen. Falls du dennoch unsicher bist, solltest du nicht zögern, etwas Geld zu investieren und einen Experten mit der Backlinkanalyse zu beauftragen. Folgende Kriterien lassen Rückschlüsse über die Qualität eines Backlinks zu:
- Titel der Website: Er gibt schnell Auskunft darüber, wie eng zwei Websites thematisch miteinander verbunden sind. Sollte ein Zusammenhang komplett abwegig sein, so sollte der Link aussortiert werden. Google weiß, dass natürliche Links eine bestimmte thematische Nähe benötigen.
- Spam-TLDs: Die Top-Level-Domain (TLD) kann schon der erste Hinweis auf einen minderwertigen Link sein. Untersuche verdächtige TLDs daher unbedingt genauer.
- Ankertext: Dies mag kein komplettes Ausschlusskriterium sein, allerdings ist bei harten Ankertexten Vorsicht geboten. Es ist kein gutes Zeichen, wenn 60 Prozent aller Links auf eine Kategorieseite dessen Titel als Ankertext nutzen.
- Autorität der Website: Fast jedes SEO-Tool nutzt andere Kennzahlen, um die Autorität einer Website zu definieren. Das kannst du allerdings vernachlässigen. Die Kennzahlen helfen dennoch bei deiner ersten Analyse, um ungewöhnlich starke und schwache Links schnell zu erkennen.
Informationen zu vielen der genannten Kriterien kannst du nur mit einem kostenpflichtigen SEO-Tool erhalten. Grundlegende Daten wie etwa den Seitentitel erhältst du aber zum Beispiel auch durch das kostenlose Add-on „SEOTools für Excel“.
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