Bei einem Umzug oder einer Veränderung in den eigenen vier Wänden kommt schnell die Frage auf, welche Wandfarben es sein sollen. Welche Wandfarben gibt es? Welche ist für den entsprechenden Raum die Richtige? Dies alles muss bei der Entscheidung und Auswahl berücksichtigt werden.
Gestaltungstipps mit den verschiedenen Wandfarben
Wandfarbe ist nicht automatisch gleich Wandfarbe, denn es gibt große Unterschiede hinsichtlich der Qualität und Verarbeitbarkeit. Was die Optik angeht, muss jeder für sich selber entscheiden, welche der zahlreichen Wandfarben den Geschmack trifft und am besten zur Einrichtung passt. Mit den Wandfarben können Räume ganz nach Wunsch gestaltet werden. Je nachdem welche Farbe gewählt wird, beeinflusst dies auch die Stimmung. Manch eine Farbe wirkt erfrischend, während eine andere wiederum beruhigend wirkt. Auch in Bezug auf die empfundene Größe des Raums kann die bewusste Auswahl der richtigen Farbe Wunder bewirken.
Welche unterschiedlichen Wandfarben gibt es?
Dispersionsfarbe
Dispersionsfarbe bedeutet auf Deutsch Ausbreitung bzw. Streuung der Farbe. Dies heißt, dass aus Bindemitteln, Pigmentstoffen und sonstigen Bestandteilen eine dickflüssige Zubereitung entsteht. Hinsichtlich der Qualität gibt es bei diesen Wandfarben sehr große Unterschiede, beispielsweise in Bezug auf die Deckkraft, den Halt und die Leuchtkraft der Wandfarbe. Auch die Pigmentierung führt bei qualitativen Farben zur viel besseren Deckkraft.
Silikatfarbe
Bei den Silikatfarben handelt es sich um wasserverdünnbare und stark alkalische Anstrichstoffe, die auf der Basis von kieselsäurereichem Kaliwasserglas entstehen. Diese Wandfarben verfügen über eine hohe Wasserdampfdurchlässigkeit, sodass sie insbesondere für mineralische Untergründe sehr gut geeignet sind. Aufgrund des Bindemittelgehaltes wird die Silikatfarbe auch als Wasserglasfarbe bezeichnet, aber ebenso als Mineralfarbe. Silikatfarben verkleben im Gegensatz zur Dispersionsfarbe nicht mit dem oder auf dem Untergrund. Sie gehen mit dem Untergrund eine chemische Verbindung ein, was Verkieselung genannt wird. Dies wird häufig als ein Nachteil angesehen, denn soll die Wandfarbe später entfernt werden, ist es nötig, ebenso die obere Putzschicht mit abzuschlagen.
Latexfarbe
Latexfarben sind Wandfarben, die speziell für stark beanspruchte Wandflächen gedacht sind. Die Bestandteile sind die gleichen wie bei scheuerbeständigen Dispersionsfarben. Sie sind jedoch meist hochwertiger und der Bindemittelanteil ist höher. Latexfarben sind wasserabweisend, scheuerfest, abriebfest, diffusionsfähig und strapazierfähig, sodass Flecken und Spitzer mühelos mit Wasser oder einem Reinigungsmittel wieder entfernt werden können. Die Wände sind mit dieser Farbe nicht komplett versiegelt. Latexfarbe wird gern in Fluren und Treppenhäusern eingesetzt. Die Latexfarben können aufgrund der glatten Oberfläche meist nicht mit einer normalen Wandfarbe oder einer Dispersionsfarbe überstrichen werden, denn sie perlen auf diesem Untergrund ab. Daher ist auch das Entfernen einer Tapete, die mit einer Latexfarbe gestrichen ist, sehr schwierig, denn die Tapete ist kaum einzuweichen. Meist muss sie von der Wand abgespachtelt werden. Es gibt auch glänzende Latexfarben, die ein hohes Deckvermögen besitzen und nicht gilbend sind. Der Nachteil an diesen Wandfarben ist, dass sie nur mit Latexfarben auch wieder überstrichen werden können.
Leimfarben
Leimfarben bestehen aus Kreide und Leimen und sind nicht wischfest. Sie benötigen weder organische Löse- noch Konservierungsmittel. Sie können von der Wand oder Decke wieder abgewaschen werden. Daher eignen sie sich nicht für Flächen im Freien, an welchen es an die Wände regnen kann.
Waschbeständige Wandfarben
Waschbeständig bedeutet nicht, dass auf diesen Beschichtungen Verschmutzungen einfach mit Wasser abzuwaschen sind. An einzelnen Stellen sollten sie jedoch mit einem feuchten Tuch entfernt werden können. Für normal beanspruchte Anstriche im Innenraum genügen in der Regel waschbeständige Dispersionsfarben.
Scheuerbeständige Wandfarben
Scheuerbeständige Anstriche sind meist feucht abzuwischen. Bei matten Beschichtungen können sich jedoch Verschmutzungen leichter festsetzen als beispielsweise bei seidenglänzenden Beschichtungen. Scheuerbeständige Beschichtungen eignen sich für stärker beanspruchte Flächen, zum Beispiel in Treppenhäusern, Fluren, Küchen oder Badezimmern.
Magnetfarbe
Magnetfarben sind die clevere und praktische Alternative zu Schrauben, Nägeln, Dübeln und Reißzwecken. Wenn eine Wand mit einer Magnetfarbe gestrichen wird, können Bilder oder Fotos einfach mit Magneten an der Wand befestigt und auch einfach jederzeit umgehängt werden. Natürlich immer nur an den Stellen, an denen sich die Magnetfarbe befindet. Dies kann in einer Mietwohnung von Vorteil sein, da somit Löcher in den Wänden vermieden werden. Der Grund dafür, dass dies funktioniert ist, dass in die Farbe Eisenbestandteile eingemischt wurden. Dadurch wird die Anhaftung der Magnete ermöglicht. In der Farbe sind die Eisenteilchen gelöst und zusammen wird dies auf die Wand aufgetragen. Allerdings muss die Magnetfarbe gut gemischt werden, damit die magnetischen Bestandteile gleichmäßig verteilt werden.
Lasuren
Lasuren sind sehr beliebt, da sie der Wand lebendige Nuancen verleihen. Sie verhalten sich zum Licht anders als deckende Anstriche. Hierbei beeinflusst jede kleine Veränderung hinsichtlich der Beleuchtung die Wirkung der Farbe. Mit verschiedenen Werkzeugen wie einem Pinsel, Farbroller, Schwamm oder einer Pappe können mit einer Lasur individuelle Muster kreiert werden. Auch ist es möglich, aufeinander abgestimmte, deckende Farben zu kombinieren und wiederum mit Schablonen oder Effekt-Rollern schöne Effekte zu zaubern.
Umweltzeichen auf den Wandfarben
Die ökologischen und gesundheitlichen Aspekte werden beim Renovieren und Malern immer wichtiger. Enthält die Farbe beispielsweise den „Blauen Engel“, spricht dies für positive Umwelteigenschaften, denn die Farben erfüllen die strengen Vergaberichtlinien. Wandfarben, die den „Blauen Engel“ enthalten, sorgen dafür, dass die Innenraumluft während des Anstreichens möglichst wenig belastet wird. Die Räume können, nachdem die Farben getrocknet sind, direkt wieder genutzt werden. Auch die Konservierungsstoffe sind auf ein Minimum reduziert. Die Umweltzeichen schaffen zudem Transparenz, da auf dem Gebinde alle enthaltenen Inhaltsstoffe und Konservierungsmittel angegeben sein müssen.
Fazit
Dies waren alle Informationen, welche verschiedenen Wandfarben es gibt. Bei der Wahl der Farbe sollte folgendes beachtet werden: Zu den beruhigenden Pastellfarben gehören Terracotta, leichte Blau- und Grüntöne mit einer geringen Farbsättigung. Diese Wandfarben eignen sich gut für das Schlafzimmer. Warme Wohlfühlfarben sind ideal für das Wohnzimmer. Sonnige, helle Farben, beispielsweise ein kräftiges Gelb oder Orange können für das Arbeitszimmer verwendet werden, da sie den Geist anregen und für viel Inspiration sorgen. Es ist stets wichtig, sich für eine Wandfarbe zu entscheiden, die passend zum entsprechenden Raum ist, denn damit kann grundsätzlich die gewünschte Atmosphäre und Stimmung erzielt werden.
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