Weichmacher PVC in unseren Lebensmitteln

pvc flasche
@ Pixabay / congerdesign

Häufig taucht der Begriff Weichmacher auf und viele Menschen fragen sich, was sich hinter diesem Begriff in Bezug auf die Ernährung verbirgt. Fertigkost ist preisgünstig und praktisch, was bei vielen Verbrauchern gut ankommt.

Die Lebensmittel werden in riesigen Produktionsfabriken durch Schläuche gepresst, um sie anschließend in Kunststofftanks zu lagern. Die Produkte kommen dann in Folien und Plastikschalen in den Handel. Wissenschaftler haben in der Vergangenheit häufig Stoffe entdeckt, welche aus den Kunststoffen in das Essen gelangten, die so genannten Weichmacher. Der folgende Beitrag erläutert, wie gefährlich sie für den Organismus sind.

Was sind Weichmacher und wo sind sie enthalten?

Bei Weichmacher handelt es sich um Stoffe, welche Materialien zugesetzt werden, damit diese flexibler, dehnbar oder geschmeidiger werden. Nun zur Frage, wo sie drin sind. Weichmacher wie Bisphenol oder Phthalate befinden sich im Bereich der Ernährung zum Beispiel in Lebensmittelverpackungen wie PET-Flaschen, Einschweißfolie, Frischhalteboxen, Schraubdeckeln von Gläsern, Joghurtbechern etc.

Es ist daher nicht verwunderlich, dass bei Studien in den Blut- und Urinproben bei allen Probanden Phthalate festgestellt wurden. In diesem Beitrag gilt ein besonderes Augenmerk der Nahrung. Diesbezüglich sind insbesondere fetthaltige Lebensmittel problematisch, da diese die Weichmacher sehr stark aus der Verpackung lösen. Dazu zählen Käse und Wurst, die vorgepackt und eingeschweißt sind, Milch im Tetrapak, Sahne, Butter und Öle in einer Plastikflasche sowie Mikrowellengerichte.

Weshalb sind Weichmacher gefährlich?

Schon seit Jahren stehen Weichmacher in der Kritik, denn es wird vermutet, dass sie Übergewicht, Diabetes, Brustkrebs, Asthma sowie sonstige Atemwegserkrankungen fördern. Zudem sollen sie bei Männern für Unfruchtbarkeit mitverantwortlich sein, denn aufgrund der hormonell wirkenden Stoffe wird die Spermienqualität verschlechtert.

Der regelmäßige Verzehr der belastenden Lebensmittel kann sich schon im Mutterleib auf das Ungeborene negativ auswirken, beispielsweise in der Form einer Hodenfehlstellung oder einer Unterentwicklung des Hodens. Bei den Lebensmitteln und den Produkten für Kleinkinder werden die Grenzwerte für Weichmacher zwar gewöhnlich eingehalten, dennoch besteht eine Gefahr, da sich viele kleine Mengen summieren und die negative Wirkung sich potenziert.

Übergewicht durch Weichmacher

Weltweit steigt die Zahl der übergewichtigen Menschen immer mehr an. Als ein Grund für die stetige Zunahme des Übergewichts werden ständig eine falsche Ernährung und Bewegungsmangel angegeben und dies zu recht.

Die neuesten Erkenntnisse zeigen, dass auch die Aufnahme der Weichmacher über Lebensmittelverpackungen und Gegenstände aus dem Alltag die steigende Zahl der Übergewichtigen mit erklären könnte. Aufgrund der bekannten Wirkungen ist in den Ländern Dänemark, Frankreich und Belgien Bisphenol A schon für sämtliche Kunststoffe, welche mit den Lebensmitteln in Berührung kommen sowie für Kinderspielzeug verboten.

Wie reagiert die Industrie auf Weichmacher?

Die Verwendung von Weichmachern ermöglicht oder verbessert die Gebrauchsfähigkeit vieler Produkte überhaupt erst. Daher ist ein komplettes Weglassen der Mittel kaum denkbar. Einige Firmen stellen sich auf die Kritik ein und stellen mittlerweile beispielsweise Verschlussdeckel ohne PVC her.

Andere Hersteller hingegen geben sich damit zufrieden, wenn sie die Grenzwerte nicht überschreiten und suchen daher nicht nach Alternativen. Bei den Grenzwerten wird grundsätzlich immer davon ausgegangen, dass nur eine gewisse Menge vom jeweiligen Lebensmittel gegessen wird. Allerdings zeigt die Realität, dass meist zahlreiche verschiedene Lebensmittel, die mit Weichmacher belastet sind*, verzehrt werden.

Belastung durch Weichmacher senken – Tipps

  • Gebrauch von Trinkbechern, Küchenutensilien aus Kunststoff oder Brotdosen reduzieren
  • Zur Aufbewahrung von Käse und Wurst Behälter aus Glas wählen
  • Käse lieber am Stück anstatt in Scheiben kaufen
  • Je größer das verpackte Käsestück ist, desto geringer ist auch die Schadstoffbelastung.
  • Zwischen den Scheiben Käse oder Wurst sollten sich keine Trennscheiben aus Plastik befinden
  • Säfte, Mineralwasser und Milch in Glasflaschen kaufen
  • Essen in keinen Plastikschalen servieren
  • Insbesondere bei fettreichen Lebensmitteln auf Verpackung achten
  • Eingeschweißte Lebensmittel zu Hause in Frischhaltefolie umpacken
  • Plastiktüten für Obst und Gemüse zum Selbstabwiegen sind unbedenklich.
  • Vorsicht bei Alufolie, denn diese stellt keine optimale Alternative dar.
  • Wenn die Lebensmittel Säure enthalten, kann aus der Verpackung das Aluminium gelöst werden. Dieses wiederum greift die Lebensmittel an.

Leider ist es es kaum jemanden möglich auf Plastik vollständig zu verzichten, deswegen sollte man es vermeiden wo es nur geht.


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