Wenn sich die Eltern trennen, leiden nicht nur sie darunter, sondern vor allem auch die Kinder. Sie müssen von heute auf morgen akzeptieren, dass sie von nun an ihre meiste Zeit bei Mama oder Papa verbringen und den anderen dadurch nur noch selten sehen können. Das Wechselmodell schafft Abhilfe. Bei dieser Betreuungsform werden die Scheidungskinder nicht, wie in der Gesellschaft üblich, allein von der Mutter groß gezogen, sodass sie letztendlich selbst bei einem gemeinsamen Sorgerecht ohne Vater aufwachsen. Mit dem Wechselmodell wird das Kind von seinen beiden Eltern versorgt. Es ist somit der Gegenentwurf zur vaterlosen Gesellschaft.
Wechselmodell – was bedeutet dies genau?
Mit dem Wechselmodell könnten die Zeiten, in welche die Erziehung des Kindes allein die Aufgabe der Mutter ist, vorbei sein. Das Wechselmodell sieht eine etwa gleiche Aufteilung der Erziehung und Betreuung zwischen der Mutter und dem Vater nach der Trennung vor. Das Kind lebt also zum Beispiel eine Woche bei der Mutter und in der nächsten Woche beim Vater. Die Wechselintervalle können jedoch variieren. Die elterliche Verantwortung wird zwischen der Mutter und dem Vater gleich verteilt. Das Wechselmodell dient dem Ziel, dass das Kind zu beiden Elternteilen eine gleichwertige Beziehung genießt und es bei beiden ein Zuhause hat. Letztendlich macht es auch Sinn, da in vielen Fällen beide Eltern berufstätig sind, sodass es kaum noch eine bessere Alternative zur aktiven Vaterschaft gibt. Doch der Vorteil des Wechselmodells liegt auch bei den Männern und Kindern. Viele Väter möchten sich bei einer Trennung nicht damit zufrieden geben, dass sie nur die Rolle des Besuchsvaters einnehmen, der sein Kind maximal am Wochenende, aller 14 Tage oder vielleicht nur in den Ferien sieht.
Welche weiteren Vorteile hat das Wechselmodell?
Immer deutlicher zeichnet sich ab, dass viele Eltern die strikte Trennung immer weiter ausdehnen. Dies geschieht meist zum Wohle des Kindes. Die Betreuungszeiten werden dadurch auf beide Elternteile gleichmäßiger verteilt. Genau darum geht es beim Wechselmodell. Nach der Trennung ist es für die Kinder und Eltern ein sehr faires Modell, da die Betreuungszeiten beider Eltern möglichst gleich sind. Trennungskinder können sich sowohl bei der Mutter als auch beim Vater zu Hause fühlen und sich mit dem Leben in den beiden Elternhäusern meistens sehr gut arrangieren. Wie der Wechsel stattfindet, ob wöchentlich, aller zwei Wochen oder aller zwei Tage, kann individuell nach den eigenen oder den Bedürfnissen des Kindes entschieden werden. Meist ist eine 50:50-Regelung nicht genau durchzusetzen. Eine strikte Aufteilung ist meist nur theoretisch möglich, doch darauf kommt es auch gar nicht an, denn es geht um das Grundprinzip.
Positive Auswirkungen des Wechselmodells auf die Entwicklung der Kinder
Väter sind bei der Erziehung unersetzlich, da ihr Fehlen in der Erziehung nach der Auffassung vieler Psychologen zu Entwicklungsstörungen und Verhaltensauffälligkeiten führen kann. Das Wechselmodell kann sich bei passenden Rahmenbedingungen positiv auf die Entwicklung des Kindes auswirken. Der wesentliche Vorteil des Wechselmodells ist, dass das Kind ein Recht darauf hat, nach der Trennung noch beide Elternteile zu sehen und einen engeren Umgang zu pflegen. Ein gut funktionierendes Wechselmodell ist die beste Betreuungslösung des Kindes von getrennt lebenden Eltern. In Schweden werden bereits ein Drittel der Kinder von getrennt lebenden Eltern so betreut. Beide elterlichen Wohnungen sollten auf die Bedürfnisse des Nachwuchses zugeschnitten sein. Dies bedeutet, es sollte beispielsweise ein eigenes Zimmer und ausreichend Platz haben. Die Eltern sollten mit den Erziehungsmethoden des anderen vertraut sein und diese akzeptieren, sodass beide die gleichen Ziele verfolgen.
Was bedeutet unechtes Wechselmodell?
Wenn die Betreuungszeiten stark abweichen, die Eltern sich aber dennoch die Betreuung teilen, wird vom so genannten unechten Wechselmodell gesprochen. Das Kind verbringt also bei einem Elternteil einiges mehr Zeit, als beim anderen. Es lebt jedoch regelmäßig mal beim einen und dann beim anderen. Das unechte Wechselmodell ist eine gute Wahl, wenn ein Elternteil beispielsweise unter der Woche lange arbeiten muss, aber am Wochenende dann Zeit für das Kind hat und sie mit ihm verbringen möchte. In diesem Fall lebt das Kind zum Beispiel an fünf Tagen der Woche bei der Mutter und am Wochenende dann beim Vater. Letztendlich kann das Wechselmodell auch für eine Entlastung der Eltern sorgen. Jeder kann dem Kind die Zeit zukommen lassen, die er zur Verfügung hat, sodass der Umgang mit dem Kind viel entspannter sein kann.
Fazit
Das Wechselmodell bietet für alle Beteiligten eine faire Lösung. Wie gut sich das Wechselmodell gestaltet, hängt von der vorliegenden Konstellation, aber auch vom Engagement der Eltern ab. Die Eltern sollten sich über die Grundlagen hinsichtlich der Erziehung des Kindes unbedingt einig sein. Grundsätzlich gilt, dass das Wohl des Kindes stets Vorrang hat und nicht das Wohl seiner Eltern. Eine wichtige Voraussetzung ist auch, dass beide Eltern nach der Trennung in der Lage sind, noch vernünftig zu kommunizieren und vor ihrem Kind respektvoll miteinander umzugehen. Konflikte sollten nicht vor dem Kind ausgetragen werden. Gelingt es nicht, ist das Wechselmodell des Kindeswohls wegen nicht empfehlenswert. Das Kind sollte zu beiden Elternteilen eine enge Bindung haben. Wenn es schon älter ist, muss es dem Wechselmodell zustimmen. Von Vorteil ist es zudem, wenn die Wohnsitze der Eltern, zwischen welchen das Kind pendelt, nicht zu weit voneinander entfernt sind, denn dies kann dem Kind schaden.
Hört blos auf das Wort Scheidung im Zusammnehang mit Trennung zu nennen. Es sind alle Kinder davon betroffen egal ob die Eltern einen Zettel haben oder nicht. Bitte nur noch von TRENNUNGSKINDERN sprechen, sonst Diskriminiert ihr alle Kinder.
Ansonsten sehr guter Beitrag, Danke!