Fallen über einen längeren Zeitraum pro Tag mehr als 100 Haare aus, wird von Alopezie gesprochen, also von einem krankhaften Haarausfall. Bei Männern tritt der erblich bedingte Haarausfall als häufigste Form auf.
Darüber hinaus gibt es allerdings noch weitere spezifische Formen von Haarausfall, wie zum Beispiel Haarausfall bei Frauen. Welche Mittel gegen den unerwünschten Haarverlust helfen können, zeigt der folgende Artikel.
Für den Großteil der Betroffenen ist die entscheidende Frage, was sie gegen ihren Haarverlust unternehmen können. Die Antwort ist abhängig von der jeweiligen Ursache und Art des Haarausfalls. Ist der Haarverlust hormonell-erblich bedingt, gestaltet sich die Behandlung anders als bei einem Ausfall der Haare wegen Mangelernährung oder bei dem Kreisrunden Haarausfall.
Es ist schwer abzuschätzen, welchen Erfolg eine Behandlung des Haarverlustes hat. Bei einigen Patienten zeigt sich eine gute Wirkung, bei anderen wiederum leider nicht.
Ursprünglich wurde das Mittel Finasterid bei gutartigen Veränderungen der Prostata angewendet. Dabei wurde bemerkt, dass sich der Haarwuchs bei einigen Anwendern verbesserte, weshalb gegen den erblich bedingten Haarausfall eigene Präparate mit dem Wirkstoff entwickelt wurden.
Es handelt sich dabei um einen sogenannten 5α-Reduktase-Hemmer. Das Enzym 5α-Reduktase, welches für die Aktivierung des männlichen Sexualhormons Testosteron verantwortlich ist, wird durch diesen blockiert. Die Haarwurzeln von Männern, die unter erblich bedingtem Haarausfall leiden, reagieren auf die aktive Form des Testosterons überempfindlich, weshalb Finasterid dafür sorgen kann, dass der Verlust der Haare gestoppt wird.
Bei einigen Anwendern kommt es auch wieder zu einer Verdichtung der Haare. Allerdings tritt die Wirkung in der Regel erst nach einer Einnahmezeit von drei bis sechs Monaten in Erscheinung. Nach Beendigung der Einnahme kommt es zu einem erneuten Haarausfall. Frauen profitieren von der Einnahme von Finasterid nicht.
Wie auch Finasterid war Minoxidil ursprünglich vorgesehen, um eine andere Erkrankung zu therapieren, nämlich Bluthochdruck. Als Nebenwirkung in diesem Einsatzgebiet zeigte sich ein verstärktes Wachstum der Haare. Daher wurden Tinkturen, die Minoxidil enthalten, für eine äußere Anwendung entwickelt und für die Therapie von erblich bedingtem Haarausfall zugelassen.
Minoxidil gilt als wirksamste Form der Therapie bei Haarausfall bei Frauen. Im Detail ist nicht bekannt, wie das Minoxidil genau wirkt. Die positiven Ergebnisse könnten allerdings auf die erhöhte Durchblutung der Kopfhaut zurückzuführen sein. Die Haartinktur ist rezeptfrei zugänglich. Für Frauen wird eine 2-prozentige Lösung, für Männer eine 5-prozentige Lösung angeboten.
Bei den Antiandrogenen handelt es sich um Stoffe, welche die Wirkung von Testosteron unterdrücken, da sie die Rezeptoren des Hormons besetzen. Einige Antiandrogene wirken ähnlich wie das Finasterid auf das Enzym 5α-Reduktase. In den Zellen entsteht so weniger aktives Testosteron.
Antiandrogene können nach Ende der Wechseljahre bei Frauen als alleiniges Präparat verschrieben werden. Vor den Wechseljahren ist eine Kombination mit Östrogen in Form eines Verhütungsmittels notwendig, da eine Schwangerschaft während der Behandlung unbedingt zu vermeiden ist. Bei dem männlichen Fötus würde durch die Antiandrogene die Entwicklung der Genitalien gestört werden.
Das Östrogen kann die Wirksamkeit gegen den Haarverlust zusätzlich verstärken, da das sexualhormon-bindende Globulin in seiner Konzentration verstärkt und so im Blut mehr Testosteron gebunden wird. In die Zellen der Haarfollikel kann lediglich freies Testosteron gelangen. Für männliche Patienten sind die Antiandrogene nicht geeignet.
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