
Wenn Liebe zur Fessel wird:
„Ich bin nur noch ein Schatten meiner Selbst.“
„Es fühlt sich an, als würde ich innerlich sterben.“
„Ich erkenne mich nicht mehr.“
„Ich bin plötzlich aggressiv – dabei war ich früher nie so.“
„Früher war ich selbstbewusst, doch diese Beziehung hat mich zerstört.“
„Ich habe nie jemanden kontrolliert, aber irgendetwas in mir hat mich dazu getrieben, sein/ihr Handy zu durchsuchen – das bin nicht ich.“
„Ich kann ohne ihn/sie nicht mehr leben.“
„Warum schaffe ich es nicht, mich zu trennen?“
„Ich weiß nicht mehr, was ich fühle.“
„Warum tut es so weh?“
Diese Sätze sind typische Gedanken von Menschen, die in einer Trauma-Bindung gefangen sind – sei es in der Beziehung oder nach einer Trennung. Der Schmerz fühlt sich unerträglich an, die Trennung fast lebensbedrohlich. Orientierungslosigkeit, Einsamkeit, emotionale Lähmung und das Gefühl, nicht verstanden zu werden, bestimmen den Alltag.
Doch warum ist das so? Warum hält uns eine Beziehung, die uns schadet, so fest in ihrem Griff? Und warum geraten wir überhaupt in so eine Beziehung?
In diesem Artikel möchte ich tiefgehend beleuchten, wie unsere Bindungsmuster und Bindungsstrategien entstehen und warum wir immer wieder in ähnliche Beziehungsstrukturen geraten.
Dabei geht es nicht nur um äußere Umstände, sondern vor allem um innere Prozesse: Was geschieht in uns, wenn wir in solchen Momenten alles andere vergessen? Warum fühlen sich diese Begegnungen so intensiv und unausweichlich an? Welche unbewussten Mechanismen führen dazu, dass wir uns immer wieder in denselben Dynamiken wiederfinden?
Zwischen Authentizität und Zugehörigkeit – Der Bindungskonflikt
Mit unserer Geburt betreten wir ein System: unsere Familie. Jede Familie funktioniert wie ein Drehbuch, in dem jede*r eine bestimmte Rolle übernimmt. Diese Rollen entstehen nicht immer freiwillig, sondern sind oft von den unausgesprochenen Erwartungen und Bedürfnissen der Eltern bzw. der engsten Bezugspersonen geprägt. Sie fordern von uns, so zu sein, wie sie es brauchen – nicht unbedingt, wie wir wirklich sind.
In dieser frühen Lebensphase stehen wir als Kinder vor einem existenziellen Dilemma: Authentizität oder Bindung? Authentisch zu sein bedeutet, unseren Gefühlen, Bedürfnissen und Impulsen zu folgen. Doch wenn dies die Nähe und Liebe unserer Eltern gefährdet, bleibt uns keine andere Wahl, als uns anzupassen. Denn Bindung ist überlebenswichtig.
Staffel 1: Die Kindheit
Alles begann an jenem grauen Tag,
an dem du aufhörtest, stolz
„Ich bin!“ zu sagen.
Und beschämt und ängstlich
senktest du den Kopf
‚und ändertest deine Worte und dein Handeln
gemäß den Gedanken:„Ich sollte sein!“
Jorge Bucay / „Komm, ich erzähl dir eine Geschichte“

Die Kindheit als erste Staffel einer Sitcom zu betrachten, in der wir in eine Rolle hineingeworfen werden, die nicht unbedingt unserer wahren Natur entspricht, sondern von den Erwartungen unserer Eltern geprägt ist, macht das Konzept von Trauma-Bonding sehr greifbar.
Lassen Sie uns das Bild noch weiter ausbauen:
Drehbuch und Regie: Unsere Eltern, frühere Generationen und die Gesellschaft, in der wir aufwachsen, wirken wie Drehbuchautoren. Sie schreiben das Skript mit ihren Erwartungen, Normen und Verhaltensweisen. Wir lernen unsere Rolle, indem wir beobachten, nachahmen und uns anpassen, um im „Plot“ der Familie oder Gesellschaft zu funktionieren. Unbewusst übernehmen wir die Regeln, die uns Zugehörigkeit versprechen.
Lachen aus dem Publikum: Wie in einer Sitcom, in der das Lachen aus dem Publikum eingespielt wird, um bestimmte Reaktionen zu lenken, erhalten auch wir Reaktionen auf unsere Emotionen. Diese Reaktionen – sei es Verstärkung oder Zurückweisung – zeigen uns, was „erlaubt“ ist und was nicht. So lernen wir, was von uns erwartet wird und was wir von uns zeigen dürfen, um akzeptiert zu werden.
Die unsichtbare Wand: In vielen Sitcoms gibt es eine unsichtbare „vierte Wand“, die das Publikum vom Geschehen trennt. Diese Wand lässt uns als Zuschauer das Geschehen beobachten, aber wir bleiben doch distanziert. In der Kindheit wird diese Wand zur Metapher für den wachsenden Abstand zu unserem authentischen Selbst. Wir spielen eine Rolle, während unser unverfälschtes Empfinden und unsere echten Bedürfnisse immer mehr in den Hintergrund rücken. So entsteht unbewusst ein existenzielles Dilemma: Um dazuzugehören, bleibt nur die Anpassung auf Kosten der eigenen Authentizität.
Das Selbst, das wir in der Kindheit nicht leben durften, um die Bindung zu unseren Eltern aufrechtzuerhalten, bleibt im Hintergrund – ungelebt, aber nicht vergessen. Tief in uns trägt es eine stille, aber starke Sehnsucht nach Anerkennung, danach, gesehen und gehört zu werden. Diese Sehnsucht ist der Wunsch nach Wiederverbindung mit unserem wahren Selbst, nach echter Validierung, die nicht an Bedingungen geknüpft ist.
Doch anstelle unseres authentischen Selbst entwickeln wir eine Rolle – eine angepasste Version von uns, die sich nach den Erwartungen unserer Eltern richtet. Mit der Zeit beginnen wir, uns mit dieser Rolle zu identifizieren. Unser Bewusstsein erkennt nicht, dass dahinter noch ein anderes, unverfälschtes Selbst existiert. Wir sehen die Welt durch die Brille dieser erlernten Anpassung, durch die übernommenen Sichtweisen unserer Eltern. Wir blicken nicht nur mit ihren Augen auf uns selbst – wir übernehmen auch ihre Wahrheiten, ihre Urteile, ihre Begrenzungen.
Tragisch ist, dass wir diesen ursprünglichen Überlebensmechanismus ins Erwachsenenleben mitnehmen. Wir reinszenieren dieses Bindungsverhalten in unseren Beziehungen – sei es in Freundschaften, Liebesbeziehungen oder im Beruf. Wir suchen oft unbewusst nach ähnlichen Dynamiken, weil sie vertraut sind, selbst wenn sie uns nicht guttun. So wiederholen wir die alten Muster, ohne zu merken, dass nicht die Welt, sondern die Linse, durch die wir sie betrachten, verzerrt ist – eine Linse, die nicht nur unsere Wahrnehmung filtert, sondern auch Projektionen erzeugt. Doch was wir für die Realität halten, ist oft nur ein Echo unserer Vergangenheit.
Staffel 2: Die Reinszenierung (Wiederholung)
Es beginnt Staffel 2: Beziehungen. Wir treten mit dem Skript aus Staffel 1 in neue Szenen ein. Wir wählen unbewusst Mitspieler*innen, die unsere alten Muster bestätigen, führen Dialoge, die uns vertraut sind, und erleben oft ähnliche Konflikte, weil wir nach den alten Drehbüchern handeln.
Die Begegnung beginnt mit dem Magic Moment, in dem die unsichtbare „Vierte Wand“ scheinbar verschwindet. Plötzlich tritt jemand in unser Leben, und zum ersten Mal haben wir das Gefühl, wirklich erkannt zu werden. Es fühlt sich an wie das Happy End von Staffel 1 – wie eine Befreiung.
Doch dann passiert etwas Entscheidendes: Die Euphorie verblasst und plötzlich beginnt die eigentliche Handlung von Staffel 2. Nun müssen die Rollen neu verteilt werden und genau hier kehren die alten Skripte zurück.

Anna* und Lars* – Wenn Liebe zur Verstrickung wird
Anna war die Erste, die den Schritt in die Therapie wagte. Sie suchte nach Antworten und Orientierung, während ihre Beziehung zu Lars sich immer tiefer in Widersprüchen verstrickte. Der Halt, den sie einst darin fand, war ihr längst entglitten.
Sie fühlte sich überfordert und verloren. Selbst ihre Arbeit litt darunter. Ihre Schultern waren angespannt, ihre Hände fest ineinander verschränkt. Sie war Anfang 30 und eine erfolgreiche Ärztin, doch die Beziehung zu Lars hatte sich als die intensivste, aber auch schmerzhafteste Erfahrung ihres Lebens herausgestellt. Mit zitternder Stimme begann sie zu sprechen.
„Ich weiß nicht einmal, wo ich anfangen soll. Ich bin vollkommen erschöpft, als wäre ich in einem endlosen Albtraum gefangen. Mein Kopf ist ein einziges Chaos. Ich bin Ärztin und eine gute noch dazu. Ich wusste immer, was ich wollte, war selbstbewusst. Lars ist meine dritte Beziehung, aber so etwas habe ich noch nie erlebt. Seit unserem ersten großen Streit erkenne ich mich nicht wieder. Ich kann mich nicht konzentrieren, fühle mich wie betäubt. Selbst meine Arbeit leidet darunter. Ich halte das einfach nicht mehr aus. Es fühlt sich an, als würde ich zerbrechen. Und dabei hat doch alles so perfekt begonnen…“
*Namen von der Redaktion geändert
Einige Wochen später kam auch Lars. Doch ganz anders als Anna wirkte er zurückhaltend, fast abwesend.
Er saß steif auf dem Stuhl, als hätte er keinen Zugang zu sich selbst. Seine Gedanken schienen eingefroren. Auf die Frage, warum er hier sei, wusste er keine richtige Antwort. Eigentlich war er nur da, weil Anna es sich gewünscht hatte. Sie hatten Probleme in ihrer Beziehung, das wusste er, aber woran es genau lag oder wie er darüber sprechen sollte, blieb ihm unklar.
Früher war alles anders gewesen. Am Anfang fühlte sich die Verbindung leicht und selbstverständlich an, doch jetzt war da eine Schwere zwischen ihnen. Lars war hin und hergerissen. Sollte er bleiben? Sich trennen? Er wusste es nicht. Die Ambivalenz hielt ihn fest, als wäre er in einer Art innerem Stillstand gefangen.
Seine Stimme war kalt und emotionslos:
,,Ich glaube, ich liebe Anna, aber ich weiß nicht, was ich fühle. Ich habe mich schon ein paar Mal von ihr getrennt, bin aber immer wieder zu ihr zurückgegangen. Ich weiß selbst nicht was mit mir los ist, und was ich will. Ich weiß gar nicht was ich erzählen soll, ich bin irgendwie blockiert und in mir ist alles chaotisch. ’’
Die Faszination des Anfangs: Vertrautheit auf den ersten Blick
Anna und Lars hatten sich kurz vor dem ersten Corona-Lockdown über eine Dating-Plattform kennengelernt. Zunächst hatten sie wochenlang miteinander geschrieben, tiefgründige Gedanken ausgetauscht und ihre Sehnsüchte und Träume geteilt. Vom ersten Moment an fühlte sich alles unglaublich vertraut an, fast so, als würden sie sich schon ihr ganzes Leben lang kennen.
Als sie sich schließlich persönlich trafen, war es um sie geschehen. Die Verbindung war intensiv, fast magisch. Sie konnten nicht genug voneinander bekommen, verbrachten Stunden damit, sich ihre Lebensgeschichten zu erzählen, und fühlten sich auf eine Weise verstanden, die sie bisher kaum kannten. Alles passte perfekt zusammen, als hätte das Schicksal sie zusammengeführt.
Es ist, als würde man endlich mit seinem authentischen Selbst in Kontakt kommen. Die Trennwand, die unser wahres Selbst oft von der Welt trennt, scheint für einen Moment zu verschwinden. Wir fühlen uns gesehen und gehört, ohne etwas dafür tun zu müssen. Es ist eine magische Begegnung, in der alles leicht und im Flow zu sein scheint. Ein Zustand, in dem das Bedürfnis nach bedingungsloser Liebe auf wundersame Weise erfüllt wird. In dieser Phase erleben wir, wie tief die Sehnsucht nach Anerkennung und das authentische Selbst nach Ausdruck verlangen, und es fühlt sich an, als hätte man endlich das Gefühl, angekommen zu sein.

Doch was geschieht, nachdem das vermeintliche Happy End erreicht ist? Wenn der Beginn einer Beziehung sich anfühlt wie das perfekte Finale einer ersten Staffel, voller intensiver Verbindung und dem Gefühl, endlich angekommen zu sein, beginnt, wie in jeder guten Geschichte, das nächste Kapitel.
Um zu verstehen, warum sich die Dinge später verändern, müssen wir jedoch zurückkehren, zurück zur ersten Staffel: der Kindheit. Denn das, was wir in unseren frühen Jahren erleben, prägt unbewusst die Art und Weise, wie wir Liebe suchen, wie wir uns binden und wie wir auf Beziehungen reagieren. Es sind die unsichtbaren Drehbücher, die die Grundlage für all unsere späteren Verbindungen bilden. Wer wir in dieser ersten Staffel sind, beeinflusst das Drehbuch, das wir später für uns selbst und unsere Beziehungen schreiben.
Zurück zu Staffel 1: Kindheit
Die Wurzeln der Bindung: Die ersten 18 Monate
In den ersten Lebensjahren bildet sich das Fundament für unser Vertrauen in die Welt und in die Menschen um uns herum oder eben das Gegenteil: Ein tiefes Gefühl der Unsicherheit. Diese frühen Bindungserfahrungen hinterlassen unauslöschliche Spuren in unserem Unterbewusstsein und prägen, wie wir später Beziehungen erleben und gestalten.
Laut John Bowlby entwickelt sich das Bindungssystem eines Kindes in den ersten 18 Monaten seines Lebens. In dieser Phase ist das Baby vollständig auf seine Bezugsperson angewiesen – sein Überleben hängt davon ab, dass jemand auf seine Signale reagiert. Bevor es überhaupt in Stressreaktionen wie Kampf, Flucht oder Erstarren (Fight-Flight-Freeze) übergeht, ist es primär darauf programmiert, Nähe zu suchen.
Dieses Bindungssystem ist so tief im Menschen verankert, dass ein Säugling bei Angst oder Stress nicht durch Flucht oder Rückzug reagieren kann. Stattdessen schreit er nach Nähe und Schutz.
Doch wenn diese elementare Suche nach Bindung unbeantwortet bleibt, aktiviert der Körper schließlich andere Überlebensstrategien: Das Kind erstarrt und beginnt, sich innerlich von seinem Geschehen abzukoppeln.
Wenn ein Kind über längere Zeit hinweg keine verlässliche emotionale Sicherheit erfährt, hinterlässt dies tiefe Spuren in seiner Psyche. Früh gestörte Bindungsmuster können den Nährboden für spätere emotionale Herausforderungen und Persönlichkeitsstrukturen bilden – etwa für Unsicherheiten in Beziehungen, selbstschädigende Verhaltensweisen oder psychische Belastungen wie narzisstische und Borderline-Muster bzw. komplexe posttraumatische Belastungsstörungen (kPTBS). Die Qualität dieser frühen Bindungserfahrungen prägt maßgeblich, wie wir später Nähe und Distanz empfinden und ob wir in Beziehungen ein Gefühl von Sicherheit entwickeln können.
Annas Kindheit: Schutz ohne wahres Selbst – Der schleichende Verlust der Authentizität
Annas Kindheit war, aus ihrer Sicht, eine glückliche Zeit.
„Ich hatte eine wunderbare Kindheit“, sagte Anna. „Meine Eltern waren liebevoll und fürsorglich, sie haben sich immer um mich gekümmert. Es hat mir an nichts gefehlt. Bis heute verstehe ich mich großartig mit ihnen.“
Sie wuchs in einem liebevollen, aber überbehüteten Umfeld auf, in dem ihre Mutter ihr jeden Wunsch von den Augen ablas, jedoch auf eine Weise, die kaum Raum für Annas eigenes Erleben ließ. Ihre Mutter traf alle Entscheidungen für sie und übernahm so viel Verantwortung, dass Anna nie wirklich in Kontakt mit ihren eigenen Bedürfnissen, Wünschen und Grenzen kam.
Auf den ersten Blick schien diese Fürsorge eine Quelle der Geborgenheit zu sein. Doch unter der Oberfläche entwickelte sich ein unsichtbares Muster: Anna lernte nicht, ihren eigenen Impulsen zu vertrauen oder selbstbestimmt zu handeln. Ihr authentisches Selbst mit all seinen Empfindungen und individuellen Ausdrucksformen blieb im Hintergrund, weil ihre Mutter stets vorgab, was „richtig“ war.
Wenn Anna eigene Entscheidungen traf oder Bedürfnisse äußerte, die nicht in das Bild ihrer Mutter passten, wurde sie oft unbewusst umgelenkt. Man verbot ihr nicht direkt, sie selbst zu sein, doch man brachte ihr auch nie bei, wie es sich anfühlt, eigenständig zu handeln oder auf sich selbst zu hören. „Du brauchst keine Angst zu haben“ oder „Sei nicht traurig“ waren häufige Sätze, die ihre Mutter benutzte, um Anna von ihren eigenen Gefühlen abzulenken. Auch das Vermeiden von Konflikten wurde auf diese Weise gefördert: „Wenn du traurig bist, ist Mama auch traurig“ oder „Sei nicht so laut bitte“ – Worte, die indirekt signalisierten, dass ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse weniger wichtig waren als das, was ihre Mutter für angemessen hielt. So verinnerlichte Anna unbewusst, dass Nähe und Geborgenheit immer mit Anpassung verbunden waren.
Diese unsichtbare Trennwand zwischen Anna und ihrem echten Selbst entstand also nicht durch Vernachlässigung oder Strenge, sondern durch eine liebevolle, aber kontrollierende Fürsorge. Tief in ihr wuchs eine Sehnsucht, eine Sehnsucht nach Selbstwahrnehmung, nach Unabhängigkeit und dem bedingungslosen Erleben des eigenen Selbst. Eine Sehnsucht, die viele Jahre später in Lars eine vermeintliche Erfüllung fand.
Für Anna stand schon früh fest, dass sie einmal Medizin studieren würde. Es war keine Frage des Abwägens oder Ausprobierens, es war einfach der natürliche Lauf der Dinge. Ihre Mutter hatte es immer wieder betont: „Du hast so viel Potenzial, du kannst so viel erreichen!“ Und Anna glaubte daran. Sie wollte eine ehrgeizige, zielstrebige Tochter sein, so wie ihre Mutter es von ihr erwartete. In ihren Augen gab es keine Alternative zu diesem Lebensweg, keine Notwendigkeit, sich zu fragen, was sie wirklich wollte, denn sie hatte nie gelernt, dass ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse eine Rolle spielten.
Wie Dr. Gabor Maté es beschreibt: „Als Kinder lernen wir, Authentizität für die Bindung zu opfern. Meistens unbewusst erkennt die Intelligenz unseres Körpers, dass wir, wenn wir auf unsere eigenen Wünsche und Bedürfnisse hören, die Bindung zu unseren Eltern gefährden könnten.“
Also tat Anna das, was sie immer getan hatte: Sie erfüllte die Erwartungen, die an sie gestellt wurden und nahm sie als ihre eigenen an, ohne zu hinterfragen, ob dieser Weg wirklich ihr Weg war.
So wuchs in Anna eine leise, aber stetige unbewusste und undefinierbare Sehnsucht: Die Sehnsucht, sich selbst zu spüren. Doch da ihr wahres Selbst nie wirklich Raum bekam, blieb
ihr nichts anderes übrig, als nach Orientierung im Außen zu suchen. Viele Jahre später, als sie Lars traf, schien er diese ersehnte Sicherheit zu verkörpern. Er schien Jemand zu sein, der wusste, wo es langgeht, der führte und bestimmte. Was Anna jedoch nicht erkannte: Sie suchte weniger nach Lars als Person, sondern nach einer Antwort auf die unbewusste Frage, die ihre Kindheit hinterlassen hatte: Wer zeigt mir, wer ich bin?
Die unsichtbare Fessel – Wenn Selbstbestimmung sanft erstickt wird
Sinnbildlich gesehen beginnt eine Geschichte der Unsicherheit manchmal mit einem einfachen Löffel.
Stellen wir uns ein kleines Kind vor, das am Tisch sitzt. Die Mutter reicht ihr liebevoll den Löffel, führt ihn zum Mund und sorgt dafür, dass nichts daneben geht. Anfangs ist das Kind darauf angewiesen, es kennt nichts anderes. Doch irgendwann regt sich ein natürlicher Impuls: Es will selbst zugreifen, den Löffel halten, spüren, wie es ist, eigenständig zu handeln.
Doch kaum streckt es die Hand aus, hält die Mutter sie sanft zurück: „Nein, mein Schatz, ich mach das für dich.“ Immer wieder, wenn das Kind versucht, etwas selbst zu tun, wird es freundlich, aber bestimmt gestoppt. So bleibt die Hand schließlich unten. Unbewusst lernt das Kind eine tiefe Lektion: Eigenständigkeit ist nicht erwünscht und vielleicht sogar unsicher.
Diese kleine Szene steht stellvertretend für eine viel größere Dynamik. Es ist selten nur ein einzelner Moment, sondern eine fortlaufende Erfahrung, die sich tief einprägt. Das Kind wächst heran und trägt diese unsichtbare Prägung mit sich. Metaphorisch gesehen wird es später ein Erwachsener mit gebundenen Händen und offenem Mund, wartend, dass jemand anderes füttert, lenkt und entscheidet.
Ohne es zu merken, entstehen so die Wurzeln von Unsicherheit und fehlendem Selbstvertrauen. Selbstbestimmung fühlt sich nicht nach Freiheit an, sondern nach Risiko. Der innere Kompass, der eigentlich den Weg weisen könnte, bleibt ungenutzt, denn das Kind hat gelernt, dass es sicherer ist, sich führen zu lassen.
Trauma bedeutet nicht nur schmerzhafte Erlebnisse, sondern vor allem eine Trennung vom wahren Selbst. Wenn das eigene Erleben immer wieder übergangen oder korrigiert wird, bleibt irgendwann nichts anderes übrig, als sich anzupassen. Das authentische Selbst zieht sich zurück, weil es keinen Raum bekommt.
Trauma ist, wenn wir nicht gesehen und erkannt werden. – Dr. Gabor Maté
So wächst das Kind heran mit dem Gefühl, dass andere besser wissen, was richtig ist. Die unsichtbare Fessel, einst als Fürsorge getarnt, hält es noch lange fest. Diese unbewussten Prägungen ziehen sich durch das Leben und beeinflussen die Art und Weise, wie später Beziehungen erlebt werden.
„Das falsche Selbst ist zum Überleben da. Das wahre Selbst ist für das Leben.“ – Andrew Feldmar
Kinder übernehmen in dieser frühen Phase nicht nur die Rolle des Kindes in einer Beziehung, sondern auch unbewusst die Verhaltensmuster ihrer Eltern. Nach dem „Copy-Paste“-Prinzip speichern sie die Dynamiken, die ihnen vorgelebt werden, nicht nur die sichtbaren Handlungen, sondern auch unausgesprochene Regeln, Ängste und Glaubenssätze.
So tragen sie nicht nur die Rolle des angepassten Kindes in sich, sondern auch die Rollen der Eltern, die sie unbewusst übernommen haben. Diese internalisierten Muster prägen später ihre Wahrnehmung und ihre Handlungsweisen in Beziehungen und können zu Projektionen führen. Im späteren Leben suchen sie nach Menschen, die diese übernommenen, „kopierten“ Rollen bestätigen, sei es als eine Autoritätsperson, die den Weg weist, oder als jemand, der Entscheidungen trifft.
Menschen, die Autorität und Sicherheit ausstrahlen, wirken magnetisch. Sie geben das Gefühl, endlich jemanden gefunden zu haben, der weiß, wo es langgeht, jemanden, der führt, Entscheidungen trifft und ‚Verantwortung übernimmt. Doch genau hier entsteht ein Problem: Wenn wir unsere Orientierung und Sicherheit immer an andere abgeben, dann sind es plötzlich die anderen, die für unser Wohlbefinden verantwortlich sind. Wir beginnen, ihnen die Schuld zu geben für unsere Unsicherheiten, für Enttäuschungen oder das Gefühl, nicht gesehen zu werden. Dabei liegt die wahre Ursache oft darin, dass der eigene innere Kompass nie wirklich aktiviert wurde. Wir hängen uns an andere, in der Hoffnung, dass sie den richtigen Weg kennen und wissen dabei nicht, dass es an uns selbst liegt, unsere Richtung zu finden.
Lars‘ Kindheit: Ein Leben in vielen Rollen
„Es war okay“, sagte Lars und zuckt mit den Schultern. „Ich erinnere mich nicht an vieles, aber ich denke, es war in Ordnung. Ich bin mit meiner Mutter und meinen Geschwistern aufgewachsen. Mein Vater hat uns verlassen, als ich sechs war. Er hatte eine Neue. Ich war kein einfaches Kind, das hat meine Mutter oft gesagt.“
Lars kann sich nicht erinnern, wie er sich als Kind gefühlt hat. Es ist, als hätte er nie wirklich existiert. Es gibt keine klaren Erinnerungen an Glück oder Angst, keine Bilder davon, dass jemand ihn getröstet oder einfach nur wahrgenommen hätte. Als er mir gegenübersaß, rang er nach Worten, um zu beschreiben, wer er war, als Kind, als Junge, als er selbst.
Lars wuchs als ältestes von vier Kindern in einem Zuhause auf, das von Unsicherheit und Unbeständigkeit geprägt war. Seine Mutter kämpfte mit ihren eigenen Dämonen mit Einsamkeit, Frustration und einer Alkoholabhängigkeit, die sie mal in Lethargie versinken, mal in unberechenbare Wut ausbrechen ließ. Ihre Stimmungen wechselten sprunghaft: Mal war sie fürsorglich, dann wieder kalt und abweisend. Manchmal weinte sie ganze Nächte hindurch und klagte darüber, dass ihr Mann sie im Stich gelassen hatte. Als Lars sechs Jahre alt war, hatte sein Vater die Familie für eine andere Frau verlassen und in einer neuen Beziehung eine zweite Familie gegründet. Er und Lars sahen sich noch einige Male, doch irgendwann riss der Kontakt ab. Zuhause blieb eine Mutter zurück, die ihm in ihren lichten Momenten das Gefühl gab, für sie da sein zu müssen und ihn im nächsten Wutausbruch daran erinnerte, dass sein Vater schuld an ihrem Elend sei und sie nicht „alles allein“ machen könne.
Lars lernte schnell, was von ihm erwartet wurde und dass sein eigenes Selbst in diesem Leben nicht vorgesehen war. „Hör auf zu weinen. Sei nicht so laut.“ „Mir geht’s nicht gut.“ – „Ich kann nicht alles alleine.“ „Euer Vater ist schuld an allem.“ Diese Sätze wurden zu den Pfeilern seiner Kindheit. In einem Umfeld, in dem die Gefühle der Mutter das ganze Haus bestimmten, war kein Platz für seine eigenen Bedürfnisse. Also lernte er, sich zu fügen.
Er übernahm die Verantwortung für seine jüngeren Geschwister, tröstete sie, wenn die Mutter wieder einmal verschwunden war oder wütend tobte. Er wurde ihr Verbündeter, wenn sie sich als Opfer sah, als Leidtragende eines unbarmherzigen Lebens und eines Mannes, der sie verlassen hatte. Manchmal war er auch ihr Vertrauter, dann hörte er zu, wenn sie von ihren Enttäuschungen sprach. Wenn ihre Wut auf ihn gerichtet war, verteidigte er sich mit Trotz oder Aggression und wenn alles andere fehlschlug, zog er sich in sich selbst zurück, unterdrückte seine Gefühle, machte sich unsichtbar, um nicht noch mehr Last zu sein.
Lars lernte, dass seine Daseinsberechtigung daran geknüpft war, was er für andere tun konnte. Er wusste nicht mehr, wer er ohne diese Rollen war. Die Unberechenbarkeit seiner Mutter lehrte ihn früh, sich nicht auf andere zu verlassen, aber auch, dass er selbst nicht verlassen werden durfte. Die wenigen Momente, in denen seine Mutter ihn lobte oder zufrieden schien, waren, wenn er etwas für sie tat. Also versuchte er, sich unersetzlich zu machen, sich ihrer Zuneigung würdig zu erweisen, indem er stark, unsichtbar, hilfreich oder mutig war. In der Schule wurde er dann zum Klassenclown, zum Draufgänger, zu demjenigen, der sich nichts gefallen ließ. Er wusste immer genau, was von ihm erwartet wurde und spielte die Rollen perfekt.
Lars kann sich nicht erinnern, wann genau er aufgehört hat, sich selbst zu spüren. Er war noch ein Kind, als er begann, stattdessen auf die Erwartungen der anderen zu reagieren. Anpassung wurde sein Überlebensmechanismus. Ein festes Selbst hatte er nie, es war für ihn nicht erlaubt, er selbst zu sein. Die Unsicherheit seiner Mutter zwang ihn in immer wechselnde Rollen: Der Starke, der Versorger, der Unauffällige, der Anpassungsfähige, der Wütende. Gefühle wie Schmerz oder Angst hatten keinen Platz in diesem Leben, sie mussten weggesperrt werden. Er lernte, dass es sicherer war, nichts zu brauchen und niemandem zu trauen.
Mit den Jahren wuchs in Lars eine stille, aber unaufhörliche Zerrissenheit. In ihm lebte eine tiefe Sehnsucht nach Nähe und zugleich eine panische Angst davor, sich darin zu verlieren. Seine eigenen Grenzen kannte er nicht, sein Selbst war für ihn fremd. Alles, was er war, hatte sich an den Erwartungen anderer geformt. So trug er seine Kindheit in jede Beziehung, die er später führte: Immer suchte er nach Bindung, doch wenn sie zu nah wurde, zog er sich zurück und so blieb er gefangen in einem Kreislauf, in dem er sich nach Halt sehnte, aber keine echte Nähe zulassen konnte.
Der deutsche Psychoanalytiker Arno Gruen beschreibt diese Dynamik in seinen Schriften:
„Selbsthass entsteht durch autoritäre Erziehung, durch Erziehung zum Gehorsam. Das eigene Sein des Kindes wird nicht akzeptiert. Stattdessen muss es den Erwartungen der Eltern entsprechen. Die eigenen Bedürfnisse des Kindes haben keinen Platz. Was ein Kind in sich spürt, muss verborgen werden, weil es die Beziehung zu den Eltern gefährdet. Das kann ein Kind sich nicht leisten, denn es ist auf die Versorgung durch die Eltern angewiesen. Um diese Versorgung zu sichern, muss ein Kind das Eigene, das von den Eltern zurückgewiesen wird, beiseiteschieben.
Das Eigene wird als etwas Fremdes abgespalten, das Kind entfremdet sich von seiner eigenen Sichtweise und seinem eigenen Erleben. Um überleben zu können, arrangiert sich das Kind mit den Eltern – es fängt an, die Eltern, so missbrauchend und lieblos sie auch sein mögen, zu idealisieren. Das Kind kann die Eltern nur dann als liebevoll erleben, wenn es ihre Grausamkeit als Reaktion auf sein eigenes Wesen interpretiert – die Eltern sind grundsätzlich gut; wenn sie einmal schlecht sind, dann ist das Kind selbst daran schuld. Damit übernimmt das Kind die lieblose Haltung der Eltern sich selbst gegenüber. Alles, was ihm eigen ist – seine Gefühle, seine Bedürftigkeit, seine Art der Wahrnehmung wird zu einer existenziellen Bedrohung und deshalb gehasst.
Die Identität, die ein so erzogenes Kind entwickelt, orientiert sich nicht an eigenen inneren Prozessen, sondern am Willen einer Autorität. Zugleich aber lauert im Hintergrund die Wahrnehmung über die Eltern, wie sie wirklich sind. Das macht dem Kind Angst, es muss sich vor dieser Wahrheit schützen, indem es auf dem idealisierten Bild, der Pose der Eltern beharrt. Deshalb hasst es alles, was es an das abgespaltene Eigene erinnert.“ – Arno Gruen
Lars hatte nie gelernt, einfach zu sein. Er existierte nur durch andere. Seine eigene Identität blieb in einem Netz aus Rollen gefangen, ein Doppelleben, das nicht nur in seinem Inneren existierte, sondern sich auch nach außen spiegelte. Er wusste nicht, wer er wirklich war, nur, was andere von ihm erwarteten. Sein Bedürfnis nach Bindung war unermesslich, doch sobald ihm jemand zu nahe kam, wich er aus. Denn wahre Nähe bedeutete, sich zu zeigen und genau das hatte er ein Leben lang vermeiden müssen.
Lars’ Leben geriet schon in jungen Jahren aus der Bahn. Geprägt von einer tiefen inneren Leere und dem Drang nach Anerkennung, begann er in seiner Jugend, mit Drogen zu experimentieren. Was anfangs als ein Versuch, der Realität zu entkommen, begann, entwickelte sich rasch zu einer gefährlichen Spirale: Er konsumierte nicht nur, sondern fing auch an, Drogen zu verkaufen, um sich finanziell über Wasser zu halten. Geld wurde für ihn zum Symbol von Sicherheit, Kontrolle und möglicherweise auch von Unabhängigkeit – etwas, das er in seiner Kindheit nie erfahren hatte. Doch der Preis war hoch: Mit 18 Jahren wurde er verhaftet und landete im Gefängnis.
In den engen, kargen Zellen des Gefängnisses fand sich Lars zum ersten Mal ohne die Möglichkeit, sich hinter einer neuen Rolle zu verstecken. Die Maske des Starken und Unerschütterlichen verlor ihre Wirkung. Die Fassade, hinter der er sich jahrelang verborgen hatte, begann zu zerfallen. Alle Fluchtwege, sei es durch Drogen, Gewalt oder das Spielen von Härte, waren blockiert. Ein neuer Lebensweg war erforderlich. Um Geld zu verdienen, das er als seine Sicherheit entdeckt hatte, musste er „jemand“ werden. Aus diesem Grund entschloss er sich, das Abitur nachzuholen und zu studieren. Er wollte ein „normales“ Leben führen und durch Leistung sowie ein Diplom Zugehörigkeit finden.
Getrennt von uns selbst und auf der Suche nach dem, was fehlt
Anna und Lars tragen die Rollen in sich, die sie in ihrer Kindheit gelernt haben, unsichtbar, aber allgegenwärtig.
Anna hat verinnerlicht, dass Eigenständigkeit Unsicherheit bedeutet, während Lars früh gelernt hat, dass Anpassung der sicherste Weg ist. Zwei unterschiedliche Erfahrungen mit derselben Konsequenz: Beide haben nie wirklich gelernt, einfach sie selbst zu sein.
Die Muster, die sich früh eingeprägt haben, verschwinden nicht einfach. Sie zeigen sich in den Beziehungen, die wir später führen, in der Sehnsucht nach Nähe und der Angst davor, im Bedürfnis nach Kontrolle oder in der Abhängigkeit von jemandem, der uns den Weg weist.
Und genau hier treffen sich Anna und Lars.
In der nächsten Staffel sehen wir Anna und Lars nicht mehr als Kinder, sondern als Erwachsene. Wir beobachten, wie die unsichtbaren Fesseln ihrer Vergangenheit die Beziehung beeinflussen.
Fortsetzung folgt…
Gastautor: @Suzana Pavic – Heilpraktikerin für Psychotherapie – Psychologische Beraterin – http://www.suzana-pavic.de/
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Weitere Informationen:
- Borderline Beziehung – Borderline und Bindung – Teil 1
- Borderline Beziehung – Partner – Teil 2
- Impulsive Borderline-Reaktionen als behandelbare Angstreaktionen
- Persönlichkeitsstörung – Borderline bei Männern
- Faszination Borderline – Tanz zwischen Assoziation und Dissoziation
- Borderline Co-Abhängigkeit – Interview mit Suzana Pavic
- Borderline Beziehung: Spaltung (Idealisierung / Abwertung)
Artikel ist äußerst aufschlussreich und regt zum Nachdenken an. Klar und verständlich erklärt, hilft er, traumatische Bindungen besser zu verstehen. Ein wertvoller und augenöfnnender Beitrag! Danke ✌️
Ein tiefgehender und eindringlicher Artikel, der auf verständliche und zugleich berührende Weise erklärt, wie Bindungen entstehen, die uns gleichzeitig festhalten und verletzen. Die klare Sprache und die einfühlsame Darstellung machen das komplexe Thema greifbar, ohne es zu vereinfachen. Besonders beeindruckend ist, wie der Artikel psychologische Muster entwirrt und den Leser dazu anregt, über eigene Beziehungsmuster nachzudenken. Eine fesselnde Lektüre, die nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch zum Reflektieren einlädt!
Endlich ein verständlicher Artikel zu einem so komplexen Thema! Klar strukturiert, in einfacher Sprache erklärt und sehr gut nachvollziehbar. Vielen Dank dafür! bitte mehr davon!
Vielen Dank für diesen fundierten Artikel. Endlich habe ich verstanden, was mir in meiner Ex Beziehung passiert ist und warum ich dort reingeschlittert bin.Nicht viele Psychologen erkennen diese Problematik und können da gezielt weiter helfen! Bitte mehr davon!
Ein klarer und fundierter Artikel. Die meisten Psychologen verstehen das nicht. Ich war gefangen in einem Netz aus Lügen, Doppelleben, verheimlichte Schwangerschaft. Man muss sich die Frage stellen, warum man so was nicht los lassen kann, statt froh zu sein dem entronnen zu sein. Wer will einen Menschen der sich während , bzw. kurz nach der Trennung schwängern ließ . Ich weiß die Wahrheit, es hat sich wie ein Puzzlestück zusammen gesetzt. Es tut weh und man sollte sich fragen warum man solche Beziehungen in sein Leben zieht! Es ist zutiefst zerstörend was Menschen machen, die selbst so traumatisiert wurden.