Verfolgungswahn – Ursachen, Symptome und Möglichkeiten der Behandlung

Verfolgungswahn
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Der Verfolgungswahn gehört zu den wahnhaften Störungen, deren charakteristisches Merkmal der Wahn ist. Er kann als Teil der Schizophrenie mit Wahnphänomen, Sinnestäuschungen, Ich-Störungen und psychosozialen Konsequenzen bezeichnet werden. Der Verfolgungswahn gehört von den Erscheinungsformen her der Paranoia an.

Die Betroffenen leiden unter dauerhaft wahnhaften Störungen. Sie nehmen ihre Umwelt eher verzerrt wahr, halten ihre Mitmenschen für feindselig und sind somit sehr misstrauisch ihnen gegenüber. Doch wo liegen die Ursachen? Im folgenden Ratgeber erfährst du, wie sich die Paranoia äußert und wie du dagegen vorgehen kannst.

Was bedeutet Verfolgungswahn genau?

Typisch für den Verfolgungswahn, der psychischen Störung, sind die Wahnbildungen bzw. Verfolgungsängste. Die Erkrankten glauben fälschlicherweise, verfolgt, überwacht oder gemobbt zu werden. Die Realität weicht von den geschilderten Erlebnissen ab. Der Wahn wird manchmal außerdem von Halluzinationen begleitet.

Betroffene nehmen ihre Umgebung verzerrt wahr, wobei er bei seinen Mitmenschen eine feindselige Haltung annimmt. Im weiteren Verlauf kann dies zum immer größer werdenden ängstlichen oder aggressiven Verhalten führen. Doch die Betroffenen können auch von einer Verschwörung der anderen gegen sich überzeugt sein.

Die paranoiden Reaktionen können neurotische paranoide Formen bis hin zu schwere psychotische Ausprägungen annehmen. Erkrankte neigen zu starken Wutausbrüchen, deren Gründe für Außenstehende nicht nachvollbar sind. Ein Wutausbruch kann sich auch gegen einen harmlosen Passanten richten, sodass das Gegenüber nicht unbedingt etwas mit dem Erkrankten zu tun haben muss.

Typische Beispiele für den Verfolgungswahn

Beim Verfolgungswahn sind die Betroffenen davon überzeugt, dass sich andere gegen sie verschworen haben. Das kann bedeuten, dass sie denken, sie werden verfolgt, betrogen, verleumdet, behindert, belästigt oder ausspioniert.

Dieses Gefühl wird der kranken Seele allerdings nur vorgegaukelt. In einem stark ausgeprägten Krankheitszustand glauben sie sogar, sie müssten um ihr Leben fürchten. Zumeist wird der Verfolgungswahn mit einer Schizophrenie verwechselt.

Er ähnelt ihr in gewisser Hinsicht zwar, jedoch ist die Lebens- und Leistungsfähigkeit nicht so sehr beeinträchtigt und auch das Verhalten weniger auffällig. Der Wahn fällt bei einer wahnhaften Störung weniger bizarr aus, als es bei den schizophrenen Psychosen der Fall ist. Um die beiden Krankheiten auseinander zu halten, benötigt selbst ein Psychiater oder Nervenarzt viel Erfahrung.

Verfolgungswahn als eine Form der Paranoia

Der Begriff „Paranoia“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet nichts anderes als: neben dem Verstand. Menschen, die an einer solchen Krankheit leiden, entwickeln Wahnvorstellungen unterschiedlichster Art. Dabei hören sie nicht nur Stimmen, sondern sehen auch Personen und Gegenstände, die gar nicht da sind. Außerdem sind sie davon überzeugt, verfolgt zu werden. Aus diesem Grund wird eine paranoide Verhaltensstörung von vielen Medizinern auch als Verfolgungswahn bezeichnet. Es kann im Zuge der Erkrankung auch zu Halluzinationen kommen. Abgesehen von diesen Auffälligkeiten, funktioniert das Denken der Betroffenen einwandfrei.

In Fachkreisen werden insgesamt fünf verschiedene Arten der Paranoia unterschieden. Dazu gehören

  • der Verfolgungswahn,
  • der Größenwahn,
  • der Liebeswahn,
  • die Hypochondrie und
  • der Eifersuchtswahn.

Ein Wahn ist dafür verantwortlich, dass die Realität auf krankhafte Weise verzerrt wird. Auch sind betroffene Personen der Überzeugung, dass ihre Wahrnehmung der Wirklichkeit die Richtige ist. Sie weigern sich standhaft, ihr Urteil einer Prüfung zu unterziehen. Zweifler werden sogar als dumm oder feindselig angesehen.

Personen, die an Verfolgungswahn leiden, nehmen ihre Umwelt als gefährlich wahr. Betroffene sind misstrauisch, wobei die davon überzeugt sind, dass ihre Mitmenschen sie ausspionieren. Einige gehen sogar davon aus, dass andere Menschen sie verletzen oder töten wollen.

Was sind die Ursachen für Verfolgungswahn?

Das charakteristische Merkmal für die Erkrankung ist der Wahn. Er resultiert jedoch nicht aus äußeren Einflüssen wie Rauschdrogen, ein höheres Lebensalter (der so genannte Alterswahn), Alzheimer und Demenz oder eine Kopfverletzung. Die genauen Ursachen des Verfolgungswahns ließen sich bisher nicht eindeutig klären. Neurosen oder Psychosen gelten als häufige Auslöser der psychischen Störung. Der Verfolgungswahn kann somit die Folge eines Traumas sein – in Frage kommen beispielsweise:

  • Missbrauch
  • Vergewaltigung
  • körperliche Misshandlung
  • Mobbing im Job
  • Terroranschlag

Der Ausgangspunkt für Verfolgungswahn ist oftmals auch eine Ungerechtigkeit, die für gesunde Menschen sogar absolut unbedeutend sein kann, sich aber schließlich bis zu gerichtlichen Auseinandersetzungen hinzieht. Beide Geschlechter können gleichermaßen vom Verfolgungswahn betroffen sein. Hinsichtlich der Frage, ob genetische Faktoren eine Ursache spielen, gibt es derzeit noch keine eindeutigen Erkenntnisse. Es scheint jedoch gewisse verwandtschaftliche Zusammenhänge zu geben.

Welche Folgen kann Verfolgungswahn haben?

Es kann neben dem Wahn zu weiteren psychischen Auffälligkeiten kommen. Doch das beherrschende Anzeichen ist und bleibt stets der Wahn. Betroffene haben sich zum Schluss oftmals in ein schwieriges Netz aus zwischenmenschlichen, juristischen, beruflichen bis hin zu polizeilichen Auseinandersetzungen verstrickt. Ihr Lebensalltag ist stark eingeschränkt, da sie ihre gesamte Kraft, Zeit und das Interesse für ihre Paranoia aufopfern.

Der Verfolgungswahn ist letztendlich der Lebensinhalt geworden. In schweren Fällen kann es zu Aggressivität und Gewalt kommen. Die Betroffenen sind meistens sehr einsam und leben zurückgezogen. Viele leiden aufgrund der ständigen Angst, dass sie verfolgt werden, auch unter Schwindelgefühlen, die eine Folge der stets begleitenden Befürchtung sind, ohnmächtig zu werden.

Eng im Zusammenhang mit dem Verfolgungswahn stehen häufig auch depressive Verstimmungen. Die Betroffenen fühlen sich freudlos und niedergeschlagen. Auch über ein starkes Schwitzen wird oft berichtet. Die Patienten empfinden einen kalt-nassen Schweiß.

Besteht eine Gefahr für andere?

Häufig wird angenommen, dass Menschen mit akuten Symptomen einer Psychose oder Wahnvorstellungen für ihr Umfeld gefährlich werden können. Das ist jedoch die Ausnahme. Menschen mit akutem Verfolgungswahn können zwar aggressiver auftreten und jemandem schaden wollen, doch werden sie anderen gegenüber kaum gewalttätig. Es ist jedoch möglich, dass die Betroffenen selbst Opfer von Unfällen oder Gewalt werden. Sie verlieren in einer akuten Phase die Kontrolle über sich selbst.

Wie kann der Verfolgungswahn behandelt werden?

Viele Betroffene suchen sich erst sehr spät Hilfe, da sie nicht daran glauben, sich alles nur einzubilden, sodass die Einsicht zur Krankheit fehlt. Sie gehen meistens erst auf Drängen der Familie oder Freunde zum Arzt, nachdem sie bereits viele Male auffällig geworden sind. Der Mediziner kann durch ein längeres Gespräch, das unbedingt einfühlsam sein muss, herausfinden, ob eine Paranoia vorliegt. Es ist wichtig, sich Hilfe zu holen, denn wird der Verfolgungswahn nicht behandelt, kann er sich chronifizieren, also dauerhaft werden. Folgende Therapiemöglichkeiten stehen zur Verfügung:

Medikamente: Bei einem frühzeitigen Therapiebeginn ist eine erfolgreiche Behandlung des Wahns durch Medikamente oftmals möglich. Mehr als 30 Prozent der Patienten werden vollständig gesund, etwa 30 Prozent erleiden Rückfälle und ein Drittel kann sich nicht aus dem Zustand befreien. Zum Einsatz kommen zum Beispiel Neuroleptika, die die Paranoia eindämmen sollen. Manche erhalten zusätzlich noch beruhigende Arzneimittel, damit sie wieder genügend schlafen können und zur Ruhe kommen. Bei diesen Mitteln besteht allerdings ein Suchtpotential, sodass sie maximal einige Monate lang eingenommen werden sollten.

Gesprächstherapie: Als sinnvolle Ergänzung gilt eine Gesprächstherapie. Mit ihr verstehen Betroffene die Geschehnisse, arbeiten sie auf und finden in die Realität zurück. Für den Erkrankten war oder ist das Geschehen immerhin sehr real. Eine Psychotherapie ohne den Einsatz zusätzlicher Medikamente scheint nur bedingt einen Erfolg zu bringen. Daher ist eine Kombination sinnvoll.

Klinik: Bei einem stark ausgeprägten Verfolgungswahn muss die Behandlung in einer Klinik erfolgen. Dies ist dann der Fall, wenn der Erkrankte eine Gefahr für andere oder sich selbst darstellt oder die Belastungen als zu intensiv empfindet. Die stationäre Therapie soll dafür sorgen, dass sich der Patient ausreichend stabilisiert.

Damit sich der Verfolgungswahn nach der Besserung nicht erneut einstellt, müssen regelmäßig vorbeugende Medikamente eingenommen werden. Wichtig ist außerdem, dass Betroffene sozial integriert werden und einen geregelten Tagesablauf haben.

Die Symptome einer paranoiden Störung bei Betroffenen erkennen

Oft entwickelt sich der Verfolgungswahn schleichend. Mit der Zeit nimmt das Umfeld der betroffenen Personen schließlich wahr, dass sich eine sogenannte Ich-Bezogenheit entwickelt. Sie wird mit dem Fortschreiten der Erkrankung immer schlimmer. Der Betroffene glaubt, immer im Mittelpunkt von Gesprächen zu stehen, wobei er alle Taten und alles Gesagte nur mehr auf sich bezieht. Er wittert an jedem Ort Verschwörungen und verdächtigt manchmal auch Freunde und Familie, in diese verwickelt zu sein.

Es ist ohne professionelle Unterstützung also unmöglich, einen Menschen, der an Verfolgungswahn leidet, von der Wahrheit zu überzeugen. Eine Intervention wird er nämlich ebenso also Verschwörung gegen ihn deuten. Die kognitiven Fähigkeiten eines Betroffenen funktionieren aber einwandfrei.

Manchmal tritt die Paranoia auch in Schüben auf. Sie stellt das Umfeld des betreffenden Menschen dann vor eine große Herausforderung. Oft ist ein starker Schub dafür verantwortlich, dass Freunde und Familie einen Arzt zu Rate ziehen. Häufig sind solche Symptome aber auch für den Betroffenen mit einem hohen Leidensdruck verbunden.

Nur ein Arzt kann die Diagnose stellen

Bedenke, dass nur eine spezialisierte Fachkraft dazu imstande ist, eine entsprechende Diagnose zu stellen. Dafür wird er das Gespräch mit dem Patienten suchen und eine gründliche Anamnese durchführen. Auch werden Mediziner körperliche Ursachen – wie einen Gehirntumor – durch Untersuchungen ausschließen.

Bei einem Verdacht auf einen Verfolgungswahn erfolgt eine Untersuchung auf Schizophrenie, da es sich beim Verfolgungswahn um eine paranoide Störung handelt. Eine Diagnose ist auch in Früherkennungs- und Therapiezentren möglich, die sich auf die Behandlung von Schizophrenie spezialisiert haben.

In einem ausführlichen Gespräch mit dem Betroffenen können die Symptome genau erörtert werden. Anhand spezieller Fragebögen kann der Arzt eine Diagnose stellen, ob eine Schizophrenie vorliegt.

Leitsymptome sind

  • Gedankenlautwerden, Gedankenentzug oder Gedankeneingebung
  • Kontroll- und Beeinflussungswahn
  • kommentierende und dialogische Stimmen
  • unrealistischer oder kulturell unangemessener Wahn
  • Halluzinationen
  • Abreißen von Gedanken
  • Erregung oder Haltungsstereotypen
  • Apathie und Sprachverarmung.

Kommen zu den allgemeinen Symptomen einer Schizophrenie Wahnvorstellungen eines Verfolgungswahns hinzu, ist die Diagnose ziemlich eindeutig.
Zusätzlich kann der Arzt ein Elektroenzephalogramm aufzeichnen oder eine Computertomografie anordnen, um einen Gehirntumor auszuschließen.

Ist ein Rückfall wahrscheinlich?

Mit den erwähnten Methoden lässt sich der Verfolgungswahn in der Regel gut behandeln. Allerdings gibt es auch Patienten, bei denen Medikamente keine oder nur eine geringe Wirkung zeigen. Sie leiden dann wahrscheinlich ihr ganzes Leben lang unter der Paranoia.

Bedenke außerdem, dass rund ein Drittel der Betroffenen einen Rückfall erleidet. In solchen Fällen ist eine erneute Behandlung erforderlich. Allerdings ist es nicht zwingend notwendig, einen Menschen, der unter Verfolgungswahn leidet, stationär einzuweisen. Dieser Schritt ist nur dann erforderlich, wenn er eine Gefahr für sich andere Personen darstellt.

Wie sieht die Prognose bei Verfolgungswahn aus?

Der Verfolgungswahn ist eine Form der paranoiden Schizophrenie. Ob eine Heilung möglich ist, kann pauschal nicht gesagt werden. Es hängt davon ab, wie stark der Verfolgungswahn ausgeprägt ist und wie gut die Behandlung auf den Patienten abgestimmt wurde. Mitunter sind die Patienten nach nur einer akuten Krankheitsphase wieder völlig gesund. Andere Patienten erleben mehrere akute Phasen und kehren dann zur Normalität zurück. Verläuft der Verfolgungswahn allerdings chronisch, leidet der Patient dauerhaft unter Beeinträchtigungen und Defiziten.

Die Patienten sollten möglichst frühzeitig, bei den ersten Anzeichen auf einen Verfolgungswahn, behandelt werden, damit eine gute Prognose gewährleistet ist. Eine psychotherapeutische Behandlung und psychosoziale Maßnahmen sind wichtig, um den Patienten zu resozialisieren, damit er wieder am gesellschaftlichen Leben teilnehmen kann. Das Risiko eines Rückfalls lässt sich reduzieren, indem mögliche Stressfaktoren frühzeitig erkannt und beseitigt werden.

Fazit

Beim Verfolgungswahn handelt es sich um eine paranoide Denkstörung, aufgrund derer die Betroffenen die Umgebung fälschlicherweise als feindselig wahrnehmen. Die Erkrankung ist zwar relativ selten, dafür aber oftmals spektakulär. Die meist diffuse unerklärliche Angst, belastet den Erkrankten und das Umfeld stark. Eine Behandlung des Verfolgungswahns ist also nicht immer einfach, aber extrem wichtig, da das Leiden sonst chronisch werden kann. Alkohol und Drogen sollten keinesfalls konsumiert werden.


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Darko Djurin (Der Philosoph) wurde am 04.05.1985 in Wien geboren. Er ist diplomierter Medienfachmann und Online Social Media Manager. Seit Jahren beschäftigt er sich mit Musik Produktion, Visual Effects, Logo- & Webdesign, Portrait und Architekturfotografie und SEO – Suchmaschinenoptimierung. Seine Leidenschaft zum bloggen entdeckte er vor 15 Jahren. Der neue Mann ist nicht nur ein Projekt für ihn vielmehr sieht er es als seine Berufung seine Denkweise und Meinung auf diese Art kundzutun.

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