Der Mann – das starke Geschlecht? Nichts eignet sich so hervorragend für Vorurteile und Klischeeschubladen, wie das geschlechtsspezifische Verhalten. Männer sind demnach starke Raubtiere mit dem Hang zum Risiko, Frauen sind die wohlüberlegten Wesen mit besonderem Fokus auf Sicherheit. Die Liste an Klischees ist so lang, dass mit dem Papier bequem der ganze Hobbyraum renoviert werden könnte.
Doch was ist eigentlich dran am Klischeedenken? Sind Männer wirklich „typisch Mann“ oder gibt es doch die ein oder andere Ausnahme?
Der Mann als Freund des Risikos – trotzt er jeder Gefahr?
Todesmutig schreitet er jeder Herausforderung entgegen. Das Sinnbild des Mannes ist risikobereit, fürchtet sich nicht und beschützt ganz nebenbei die weibliche Fraktion. Aber was ist dran am Mythos des mutigen Mannes? Risikofreude an etwas Konkretem festzumachen und damit zweifelsfrei zu messen, ist gar nicht so einfach. Allerdings könnte man natürlich auf bestimmte Hobbys blicken, die Aufschluss darüber geben, wie viel Nervenkitzel das jeweilige Geschlecht sucht.
Im Glücksspiel zeigt sich zum Beispiel, dass fast doppelt so viel Männer wie Frauen regelmäßig spielen. Doch dass Frauen weniger um Geld spielen als Männer, kann auch mit dem Marketing zu tun haben. Zudem sagt die Statistik nichts darüber aus, wie hoch die Einsätze sind, die getätigt werden.
Es gibt Menschen, die analytischer vorgehen und Vergleichsseiten studieren, um das beste online Casino zu finden. Andere sind eher impulsiv geprägt und entscheiden sich spontan für den Besuch einer virtuellen Spielothek. Hier kann es ganz unterschiedliche Motivationen geben. In der Literatur und in Studien wurde die Risikobereitschaft daher nicht unbedingt am Besuch im Casino gemessen, sondern es wurden andere Tests durchgeführt.
Tatsächlich kam es in einer großen Feldstudie mit rund 80.000 Menschen zum Ergebnis, dass der Mann generell risikobereiter ist als die Frau. Das ist übrigens einer der Gründe, warum es im finanziellen Sektor zu Krisen kommen kann. Ursachen sind weitgehend unbekannt, es wird aber über das Zusammenspiel von Testosteron und Risikobereitschaft diskutiert.
Um noch einen positiven Aspekt aus der Studie hervorzuheben: Der Mann geht nicht nur durchschnittlich stärker ins Risiko, er zeigt auch mehr Geduld und Investitionsbereitschaft. Dadurch könnte sich erklären lassen, warum Wirtschaftserfolge bei Männern weiter verbreitet sind als bei Frauen.
Männer sind Chaoten – staubblind und zu faul zum Putzen
Wir kennen es alle, dieses typische Klischeebild des Mannes, der seine Socken in die Ecke wirft und sich nicht weiter drum kümmert. „Irgendjemand wird es schon wegräumen“, und wenn nicht, dann bleiben sie eben liegen. Überspitzt gesehen müsste der moderne Mann von heute im Dreck ersticken, da ihm immer wieder eine Art Staubblindheit unterstellt wird. Aber stimmt das? Sind Männer wirklich Schmutzfinken?
Eine Untersuchung bestätigt das wenig schmeichelhafte Klischee, und zwar weltweit! Männer putzen weniger als Frauen und schuld daran ist nicht die mangelnde Sicht auf den Schmutz. Aus der Untersuchung ging hervor, dass der Mann das Chaos genauso wahrnimmt, es aber einfach nicht beseitigt. Und warum? Darüber sind sich Experten bis heute nicht sicher. Evolutionäre Gründe? Faulheit? Schlichtweg die Ignoranz von Dreck?
Unabhängig vom Grund ist eine unaufgeräumte Wohnung natürlich kein Drama. Schlimm wird es erst, wenn die Arbeit komplett am Partner hängen bleibt oder wenn die Freunde einen Besuch in der „Räuberhöhle“ lieber ganz vermeiden.
Männer sind gefühlskalt – was ist dran am Mythos des Eisblocks?
Kühl, kontrolliert und wenig emotional. Diese Beschreibung soll das Verhalten des Mannes in der Partnerschaft widerspiegeln, aber stimmt das? Lebt der Mann von heute nach dem Motto: Wut ist cool und Weinen ist was für Schwache? Tatsächlich trifft dieses Klischee immer weniger auf Männer zu, denn die Bereitschaft zur Emotionalität ist erheblich gestiegen. Männer dürfen weinen, dieser Kontext ist mittlerweile gesellschaftlich anerkannt.
Auch die Vorgaben dahingehend, welche Emotionen als „maskulin“ gesehen werden, lösen sich immer mehr auf. So gibt es gerade auf Ebene der Partnersuche immer häufiger Frauen (und Männer), die auf emotionale Fähigkeiten ihres Partners Wert legen. Doch trotz aller (positiver) Veränderung gibt es sie noch immer, die Männer, denen es schwerfällt, über ihre Gefühle zu sprechen. Mit einer (angeblichen) Ausnahme, wie das nächste Klischee beweist.
Sex, Sex, Sex – Männer denken nur an das Eine
Dem allgemeinen Durchschnittsmann wird eine hohe Affinität zu Sex nachgesagt. Klischees sind überzeugt davon, dass Männer nicht nur ständig Pornos schauen, sondern am liebsten auch den ganzen Tag Sex hätten. Auch einen Grund dafür haben die überzeugten Klischee-Vertreter im Gepäck – das Testosteron steuert die Triebe der Männer.
Und was ist wirklich dran am Mythos des permanent erregten Mannes? Nicht viel, wie ein Zusammenschluss mehrerer Studien belegte. In Untersuchungen wurde geprüft, wie das männliche Gehirn (verglichen mit dem weiblichen Hirn) auf die visuelle Stimulation mit Bildmaterial reagiert.
Es zeigte sich, dass Männer zwar auf Pornos und Co. reagieren, Frauen dem aber in nichts nachstehen. Wenn der Mann also laut Klischee immer nur das Eine im Kopf hat, scheint es Frauen ähnlich zu gehen. Ein herber Schlag für die standardisierte Annahme, dass Männer deutlich fokussiert auf Sex sind als Frauen.
Dosenfutter und Tiefkühlpizza – Männer können nicht kochen
Ravioli aus der Dose, am liebsten kalt! So sieht das klischeehafte Lieblingsessen des vermeintlich schlechten Kochs aus. Aber sind Männer tatsächlich solche Stümper am Herd? Mitnichten, wie ein Blick auf all die männlichen Sterneköche dieser Welt zeigt. Männer haben am Herd sogar einen entscheidenden Vorteil. Wenn sie kochen, tun sie es freiwillig. Die Frau hingegen sieht es oft als ihre Pflicht an, um den Nachwuchs mit hochwertiger Nahrung zu versorgen.
Und noch ein kleiner Pluspunkt für kochende Männer – die fehlende Fettphobie! Statistisch gesehen achten deutlich mehr Frauen auf die Art der Ernährung und die Kochzutaten. Männer greifen beherzter zur Sahne oder zum Rotwein, um der Soße damit den letzten Schliff zu verleihen. Voraussetzung für den kochenden Mann ist aber, dass er wirklich Lust darauf hat. Sonst gibt es wirklich Dosen-Ravioli, an guten Tagen mit einem Sträußchen Petersilie garniert.
Fazit: Klischees sind in vielen Fällen nicht haltbar
Klischees sind ein Teil der Gesellschaft und in vielen Fällen basieren sie auf früheren Lebensmodellen. Hartnäckig halten sie sich bis heute, obwohl viele von ihnen widerlegt sind. Auch wenn der „Urzeitmann“ als Jäger und Sammler für die Ernährung der Familie verantwortlich war, darf der Mann von heute trotzdem in Elternzeit gehen. Klischees können ziemlich spannend sein, doch allzu ernst können sie nicht immer genommen werden.
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