Trockene Augen (Sicca-Syndrom) gehören als Krankheitsbild zu den häufigsten Erkrankungen in der Augenheilkunde. Viele Menschen sind davon betroffen. Doch was sind die Ursachen? Mit welchen Symptomen gehen die trockenen Augen einher und welche Möglichkeiten der Behandlung gibt es? Die Antworten auf diese Fragen erhältst du im folgenden Ratgeber.
Was sind trockene Augen?
Bei trockenen Augen werden die Bindehaut und Hornhaut nicht mit genügend Tränenflüssigkeit befeuchtet. Die Tränenflüssigkeit ist jedoch wichtig, denn sie schützt die Bindehaut vor Fremdkörpern und Erregern und sorgt dafür, dass die abgestorbenen Zellen abgetragen werden und die Augenlider reibungslos über die Hornhaut gleiten können. Bei einer unzureichenden Tränenflüssigkeit funktioniert dies nicht mehr so gut, sodass die Augenlider reiben und ein Fremdkörpergefühl entsteht. Auch das Sehvermögen wird getrübt und es kann zu einem Jucken und Brennen kommen. Es gibt hierfür verschiedene Gründe, beispielsweise wenn zu wenig Tränenflüssigkeit produziert wird oder sie zu schnell verdunstet oder die Tränenflüssigkeit ist zu dünn und verteilt sich schlecht über dem Auge. Dies alles wiederum hat ebenso seine Gründe. Die Ursachen hierfür finden sich in äußeren oder inneren Einflüssen. An einem Fallbeispiel erklärt:
Peter arbeitet im Büro und sitzt demzufolge oft vor dem PC. Dadurch trocknen seine Augen aus und am Abend vor dem Schlafengehen brennen sie. Die Lidschlagfrequenz ist bei Menschen, die viel am PC arbeiten, häufig stark erniedrigt. In extremen Fällen wird pro Minute nur noch ein bis zwei Mal geblinzelt. Der fehlende Lidschlag führt zu den trockenen Augen. Im Idealfall sollten wir mindestens zehn Mal pro Minute blinzeln. Regelmäßiges Blinzeln ist wichtig, damit der Tränenfilm über dem Auge verteilt und es somit befeuchtet wird, damit es eben zu keinen trockenen Augen kommt. Es ist daher wichtig, beim Arbeiten am besten stündlich kurze Pausen zu machen und regelmäßig zu blinzeln. Ein konzentriertes Fernsehen hat ähnliche Auswirkungen wie das längere Arbeiten am PC, denn es mindert ebenso häufig die Lidschlagfrequenz. Auf interestshare findest du viele weitere gute Tipps gegen trockene Augen.
Wer ist noch von trockenen Augen betroffen und wie äußern sie sich?
Andere bestehende Krankheiten können trockene Augen verursachen, zum Beispiel:
- Bindehautentzündung
- Diabetes mellitus
- Erkrankungen der Schilddrüse
- Rheuma oder entzündliche Gefäßerkrankungen
- Virusinfektionen
- immunologisch bedingte Krankheiten wie das Sjögren-Syndrom, bei denen eine gestörte Bildung der Tränenflüssigkeit vorliegt
Das Gleiche gilt für regelmäßig eingenommene Medikamente, die bei einer längeren Einnahme die Tränenproduktion stören. Solche Nebenwirkungen begünstigen beispielsweise:
- Anti-Allergiemittel
- Antidepressiva
- Schlafmittel
- Hormone
- Beta-Blocker
Auch die Konservierungsstoffe, die in zahlreichen Augentropfen enthalten sind, können bei einer längerfristigen Nutzung zu trockenen Augen führen. Durch Zigarettenrauch sowie Zug- und warme Heizungsluft werden die Augen ebenfalls gereizt und der Tränenfilm kann austrocknen. Auch viele ältere Menschen sind davon betroffen, da die Tränenproduktion mit steigendem Alter abnimmt. Des Weiteren gelten Kontaktlinsen als Risikofaktor. Vor allem Kontaktlinsen mit einer geringen Sauerstoffdurchlässigkeit greifen die Augen auf Dauer an. Das Gleiche gilt für Linsen, die schlecht angepasst sind. Zudem sind Frauen häufiger als Männer betroffen, denn das Geschlechtshormon Östrogen kann die Tränenproduktion beeinträchtigen. Verletzungen am Auge oder Augenlid sowie Operationen am Auge können ebenso zum trockenen Auge führen. Oftmals sind sie auch rot, jucken, drücken und brennen.
Weitere mögliche Symptome sind neben dem Trockenheitsgefühl:
- müde Augen, die mit dem Wunsch einhergehen, die Augen unbedingt schließen zu müssen
- eine Empfindlichkeit gegenüber Licht, wenn die Hornhaut zu lange im trockenen Auge sitzt
- ein verschwommenes Sehen
- ein vermehrter Tränenfluss, vor allem in einem geheizten oder klimatisierten Raum, aber auch bei Kälte oder im Rauch
und was von den meisten als sehr unangenehm empfunden wird. - ein Gefühl, als sei ein Sandkorn im Auge, das sogenannte Fremdkörpergefühl
Was kannst du selbst gegen trockene Augen tun?
Zur Vorbeugung von trockenen Augen oder zur Linderung der Beschwerden solltest du auf ausreichend feuchte und frische Luft im Zimmer achten. Notfalls kannst du einen Luftbefeuchter verwenden, falls es nicht genügt, das Fenster regelmäßig zu öffnen. Falls du im Sommer eine Klimaanlage nutzt, vermeide den direkten Luftzug. Das Gleiche gilt für das Gebläse im Auto. Auch hier sollte der Luftstrahl nicht direkt auf deine Augen gerichtet sein. Beim Arbeiten am PC solltest du, wie bereits erwähnt, Pausen einlegen, in denen du nicht auf den Bildschirm schaust, damit sich deine Augen zwischendurch mal erholen können. Blinzle bewusst, damit sich die Lidschlagfrequenz nicht verringert.
Fazit
Trockene Augen können zahlreiche mögliche Ursachen haben. Wenn die genannten Tipps von interestshare nicht helfen, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann feststellen oder bestenfalls natürlich ausschließen, dass sich keine Krankheit hinter den trockenen Augen verbirgt. Stark ausgeprägte, unbehandelte trockene Augen können zur kompletten Hornhauttrübung und in der Folge zur Erblindung führen.
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