Trichotillomanie – zwanghaftes Ausreißen von Haaren

Trichotillomanie
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Die ersten Anzeichen einer Trichotillomanie machen sich bereits im Kindesalter bemerkbar. Die Betroffenen reißen sich bewusst oder unbewusst selbst die Haare aus. Es handelt sich dabei um eine Form des mechanischen Haarausfalls. Anders als bei anderen Formen von Haarausfall handelt es sich um eine Zwangsstörung, die in psychologische Behandlung gehört.

Trichotillomanie – ein Zwang, der häufig in der Kindheit beginnt

Fast jeder hat schon gedankenverloren mit den Haaren gespielt oder sich vor Schreck die ersten grauen Haare ausgerissen. Das ist völlig normal und noch längst keine Zwangsstörung. Eine Trichotillomanie ist eine Zwangsstörung, die oft schon im Vorschulalter beginnt. Die Gründe dafür können vielfältig sein, doch die Betroffenen stehen häufig unter einem starken Druck. Kinder fühlen sich nicht verstanden, vernachlässigt oder ungeliebt und reißen sich die Haare aus. Auch verschiedene Ereignisse wie Läusebefall können dazu führen, dass sich die Betroffenen zwanghaft die Haare ausreißen.

Sie wollen quasi das Unheil mit der Wurzel ausrotten. Erwachsene, die sich zwanghaft die Haare ausreißen, haben oft schon im Kindesalter damit begonnen. Tritt die Zwangsstörung zum ersten Mal im Erwachsenenalter auf, haben die Betroffenen häufig Probleme mit dem Partner oder im Job. Sie befürchten, ihren Anforderungen nicht gerecht zu werden, und stehen unter starkem Druck. Auch andere schwerwiegende Probleme, wie der Verlust eines geliebten Menschen oder des Jobs, können zu dieser Zwangsstörung führen.

Bei Kindern und Erwachsenen können sexueller Missbrauch, Mobbing in der Schule oder am Arbeitsplatz, körperliche oder seelische Misshandlung, Konflikte, Verlustängste und Versagensängste Ursachen dieser Zwangsstörung sein.

Der Auslöser für diese Störung kann kurz vor dem Ausreißen der Haare aufgetreten sein. Das belastende Ereignis kann jedoch auch schon einige Zeit zurückliegen. Wird der Betroffene durch eine bestimmte Situation daran erinnert, kann das dazu führen, dass er sich die Haare ausreißt.

Während einige Betroffene sich bewusst die Haare ausreißen und unter dem Zwang stehen, dies tun zu müssen, nehmen andere Betroffene das Ausreißen der Haare nicht bewusst wahr.
Stehst du unter einem solchen Zwang und liegt bei dir eine Trichotillomanie vor, solltest du dich an deinen Hausarzt wenden, der dich an einen Psychologen oder Psychotherapeuten überweisen kann.

Vom zwanghaften Ausreißen der Haare sind ungefähr 2 Prozent der Bevölkerung betroffen. Die Dunkelziffer ist höher, da viele Menschen über ihr Problem nicht sprechen. Viele Betroffene fürchten sich, auf das dünne Haar oder die kahlen Stellen angesprochen zu werden. Sie tragen Mützen oder Perücken, um die Stellen zu kaschieren.

Der Verlauf der Trichotillomanie

Ordnungszwang Trichotillomanie
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Die Betroffenen leiden häufig unter einem starken Ordnungszwang und meinen, dass sie auf ihrem Kopf aufräumen müssen. Diejenigen, die sich die Haare bewusst ausreißen, wählen teilweise ganz bestimmte Haare aus. Einige reißen auch ganze Haarsträhnen aus. Teilweise knabbern die Betroffenen an den Haaren oder essen die ausgerissenen Haare. Oft konzentrieren sich die Betroffenen auf ganz bestimmte Stellen auf dem Kopf. Die Hände wandern immer wieder zu diesen Stellen, um die Haare dort auszureißen. Die Trichotillomanie beschränkt sich nicht nur auf das Kopfhaar. Einige reißen auch Barthaare, Wimpern, Augenbrauen oder Körperhaare immer wieder aus.

Dort, wo die Haare ausgerissen werden, wachsen sie nur noch spärlich nach. Sie werden immer dünner. Die Haarfollikel verkrümmen sich und bringen immer dünnere Haare hervor, je krümmer sie werden. Schließlich sterben die Haarfollikel ab, wenn die Trichotillomanie nicht erfolgreich behandelt wird. Es bilden sich kahle Stellen. Wird die Zwangsstörung nicht behandelt oder ist die Behandlung nicht erfolgreich, werden die Haare an den benachbarten Arealen der kahlen Stellen ausgerissen. Die kahlen Stellen werden immer größer.

Die Behandlung der Trichotillomanie

Bist du von einer Trichotillomanie betroffen, solltest du dich deinem Hausarzt anvertrauen. Er befragt dich zu deinen Lebensgewohnheiten, zu deiner besonderen Situation und zu deinen Problemen. Er wird dich fragen, in welchen Situationen du die Haare ausreißt. Er fragt auch, ob du in der Vergangenheit ein traumatisches Erlebnis hattest. Am Bild der Kopfhaut und an deinen Schilderungen kann der Arzt feststellen, ob eine Trichotillomanie vorliegt. Er wird dich an einen Psychotherapeuten oder Psychologen überweisen. Die psychologische Behandlung erfolgt zumeist als Gesprächstherapie und erstreckt sich über einen längeren Zeitraum.

Auch eine Verhaltenstherapie kann hilfreich sein. Alternative Verhaltensweisen können erlernt werden, beispielsweise das Ballen der Hand zur Faust. Solche Verhaltensweisen machen das Ausreißen der Haare unmöglich. Treten die Impulse auf, die zum Ausreißen der Haare führen, muss die konkurrierende Verhaltensweise mindestens zwei Minuten lang angewendet werden.
Darüber hinaus können, abhängig von der Schwere der Trichotillomanie, weitere Therapiemöglichkeiten helfen:

Aufmerksamkeitstraining: Hier kommt es auf eine bewusste Selbstbeobachtung an. Ganz bewusst wird der genaue Handlungsablauf mit der Situation, den Gefühlen und Gedanken registriert.

Entspannungstraining: Bei diesem Training werden verschiedene Entspannungsverfahren angewendet, die das Außreißen der Haare langfristig vermeiden sollen.

Generalisierungstraining: Die erlernten Techniken müssen auch im Alltag angewendet werden.

Verstärkung: Es kommt darauf an, die positiven Wirkungen bewusst wahrzunehmen, wenn die Haare nicht ausgerissen werden. Auch Belohnungen können helfen.
Zusätzlich zur Behandlung beim Psychotherapeuten oder Psychologen kann eine Selbsthilfegruppe helfen. Dort kommst du mit anderen Betroffenen zusammen und kannst dich mit ihnen über die Trichotillomanie, aber auch über viele andere Themen austauschen.

Um gegen die Zwangsstörung vorzugehen, kann es helfen, wenn du ein Trichotillomanie-Tagebuch führst. Du solltest die Situationen, in denen du die Haare ausreißt, aufschreiben. Zu den Situationen solltest du das Datum vermerken. So kannst du selbst, aber auch der Psychotherapeut, feststellen, ob du häufig in den entsprechenden Situationen bist oder ob auch längere Phasen ohne das Ausreißen der Haare ablaufen.

Bei Kindern, die vor dem sechsten Lebensjahr unter dieser Zwangsstörung leiden, verschwindet sie oft schon vor dem sechsten Geburtstag wieder.

Erfolgsaussichten bei der Behandlung einer Trichotillomanie

Erfolgsaussichten bei der Behandlung
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Wie erfolgreich die Behandlung der Trichotillomanie verläuft, hängt davon ab, wie stark der Zwang ausgeprägt ist und wie schwerwiegend die auslösende Situation für den Betroffenen ist. Wichtig ist zuerst die Überwindung des Patienten, sich in eine Therapie zu begeben. Da sich viele Patienten schämen, wollen sie sich keinem Arzt anvertrauen.

Wurde die Zwangsstörung behandelt, reißen sich viele Betroffene über eine längere Zeit nicht mehr die Haare aus. Es kann allerdings auch nach einer längeren Zeit wieder zum Ausreißen der Haare kommen, wenn ein entsprechendes Ereignis für den Betroffenen eintritt. Eine Garantie auf eine dauerhaft erfolgreiche Behandlung gibt es nicht.

Kahle Stellen verschwinden lassen – aber wie?

Wurde die Trichotillomanie erfolgreich behandelt, möchtest du, dass die kahlen Stellen nicht mehr zu sehen sind. Eine Haartransplantation ist nur sinnvoll, wenn die Zwangsstörung erfolgreich behandelt wurde und nicht mehr damit zu rechnen ist, dass die Haare erneut ausgerissen werden.

Ein Haarsystem ist eine gute Alternative zur Haartransplantation. Es wird in die vorhandenen Haare integriert und mit einem besonderen Klebeband am Kopf befestigt. Es kann mit den eigenen Haaren gewaschen werden. Du solltest das Haarsystem nach vier Wochen abnehmen, damit die Haare geschnitten und das Haarsystem gereinigt und frisiert werden kann.

Trägst du das Haar raspelkurz oder rasierst du dir den Kopf, kann eine Haarpigmentierung wie natürliche Haarstoppeln wirken. Pigmente in der Farbe deiner Haare werden in die Kopfhaut tätowiert und sollen echtes Haar simulieren.

Fazit: Trichotillomanie – eine Zwangsstörung mit viele Ursachen

Bei einer Trichotillomanie reißen sich die Betroffenen selbst die Haare aus. Das Ausreißen der Haare konzentriert sich häufig auf bestimmte Bereiche. Die Ursache für das zwanghafte Ausreißen der Haare ist ein traumatisches Erebnis. Auch Ängste können zu dieser Störung führen. Dort, wo die Haare immer wieder ausgerissen werden, bilden sich kahle Stellen. Diese Zwangsstörung muss vom Psychologen behandelt werden. Helfen kann eine Gesprächs- oder Verhaltenstherapie.


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Darko Djurin (Der Philosoph) wurde am 04.05.1985 in Wien geboren. Er ist diplomierter Medienfachmann und Online Social Media Manager. Seit Jahren beschäftigt er sich mit Musik Produktion, Visual Effects, Logo- & Webdesign, Portrait und Architekturfotografie und SEO – Suchmaschinenoptimierung. Seine Leidenschaft zum bloggen entdeckte er vor 15 Jahren. Der neue Mann ist nicht nur ein Projekt für ihn vielmehr sieht er es als seine Berufung seine Denkweise und Meinung auf diese Art kundzutun.

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