Die häufigste Form des Haarausfalls bei Männern ist der erblich bedingte Haarausfall. Deutlich seltener tritt die Traktionsalopezie bei Männer auf. Sie betrifft häufiger Frauen, die ihr Haar länger tragen und es durch straffe Frisuren wie Dutt oder Pferdeschwanz strapazieren. Das Haar wird durch Ziehen strapaziert, bis es schließlich ausfällt und nicht mehr nachwächst.
Traktionsalopezie bei Männer – eine Form des mechanischen Haarausfalls
Leiden Männer unter Haarausfall, dann handelt es sich zumeist um die androgenetische Alopezie, den erblich bedingten Haarausfall. Er betrifft ungefähr 70 Prozent aller Männer und äußert sich durch Stirnglatze, Geheimratsecken und Glatzenbildung. Von einer Traktionsalopezie sind Frauen deutlich häufiger betroffen als Männer. Dieser Haarausfall hat keine krankhafte oder genetische Ursache. Es handelt sich um eine Form des mechanischen Haarausfalls. Die Haare werden mechanisch zu stark strapaziert. Frauen, die häufig Pferdeschwanz oder Duttfrisur tragen und daher ihr Haar straff binden, sind häufig von der Traktionsalopezie betroffen.
Die Haare fallen in einem kleinen Bereich aus, dort, wo sie am meisten beansprucht werden. Männer können betroffen sein, wenn sie ihr Haar länger tragen und zum Pferdeschwanz binden. Haarspange oder Haargummi können den Haarausfall zusätzlich begünstigen. Trägst du nur hin und wieder einen Pferdeschwanz, musst du nicht befürchten, irgendwann an einer Traktionsalopezie zu leiden. Auch Extensions, die bei Männern eher selten verwendet werden, können zu einer Traktionsalopezie führen.
Dreadlocks werden ähnlich wie Extensions in die Haare eingebracht. Werden sie häufig getragen, kann es zu einer Traktionsalopezie kommen. Die Traktionsalopezie bei Männer kann auch durch häufiges Ziehen an den Haaren beim Kämmen, Bürsten oder Föhnen der Haare auftreten. Eine Dauerwelle, straff auf Lockenwickler gedrehtes Haar, das häufige Tragen von Mützen oder Hüten oder die häufige Verwendung von Glätteisen können zu einer Traktionsalopezie bei Männer führen.
So entsteht der Haarausfall bei einer Traktionsalopezie
Bei einer Traktionsalopezie verkrümmen sich die Haarfollikel, wenn ständig stark an den Haaren gezogen wird. Die Haare können abbrechen. Die verkrümmten Haarfollikel sind geschwächt und bringen immer dünnere Haare hervor. Die Wachstumszyklen der Haare verkürzen sich, was dazu führt, dass die Haare immer früher ausfallen. Schließlich verkümmern die Haarfollikel und bringen irgendwann gar keine Haare mehr hervor.
Die Stellen, an denen die Haare ständig durch Ziehen strapaziert wurden, bleiben irgendwann kahl. Abhängig davon, wo sich diese Stellen befinden, müssen sie bei einer Traktionsalopezie bei Männer nicht immer sichtbar sein. Sie können vom noch vorhandenen Haar überdeckt werden. An den Stellen, an denen die Haare stark strapaziert werden, kann die Kopfhaut austrocknen. Das macht sich durch Juckreiz oder Schuppen bemerkbar. Die Wahrscheinlichkeit für eine Traktionsalopezie nimmt zu, wenn du die 30 überschritten hast und deine Haare häufig durch Ziehen strapazierst. Die Haarfollikel werden mit zunehmendem Alter schwächer und anfälliger.
Traktionsalopezie bei Männer – Zeit, an der Reißleine zu ziehen
Hast du deine Haare stark strapaziert und merkst du, dass sie an den beanspruchten Stellen abbrechen oder verstärkt ausfallen, besteht Handlungsbedarf. Sind die kahlen Stellen noch nicht lange vorhanden, können sich die Haarfollikel wieder erholen, wenn du ihnen Ruhe gönnst. Die Haarfollikel sind in die Ruhephase eingetreten und können wieder Haare hervorbringen, wenn die Ursache für die Traktionsalopezie bei Männer beseitigt wird.
Trägst du längeres Haar, das du meistens zum Zopf bindest, solltest du auf den Zopf verzichten. Es ist auch sinnvoll, das Haar kurz zu schneiden. Du solltest auch die Haare nicht zu häufig kämmen, bürsten oder föhnen und dabei nicht so stark an den Haaren ziehen. Bis die Haare wieder nachwachsen, musst du dich allerdings gedulden. Beseitigst du rechtzeitig die Ursachen für die Traktionsalopezie bei Männer, kann das Haar wieder in der gewohnten Qualität nachwachsen. Du musst keinen Hautarzt konsultieren, wenn der Haarausfall noch nicht weit fortgeschritten ist.
Haarwuchs fördern bei einer Traktionsalopezie bei Männer
Sollen die Haare an den strapazierten Stellen wieder nachwachsen, kannst du den Haarwuchs mit sanften Methoden oder natürlichen Mitteln fördern. Eine gesunde Ernährung unterstützt den Haarwuchs. Deine Ernährung sollte viel Eisen, Zink, Vitamin E und Biotin (Vitamin B7) enthalten. Auch essentielle Aminosäuren fördern den Haarwuchs. Kannst du diese Stoffe mit deiner Ernährung nicht im ausreichenden Umfang aufnehmen, solltest du Nahrungsergänzungsmittel verwenden. Diese Nahrungsergänzungsmittel sind häufig als Kombipräparate erhältlich, beispielsweise mit Aminosäuren und Vitaminen. Mit verschiedenen sanften Behandlungsmethoden wird die Durchblutung der Kopfhaut gefördert. Die Haarfollikel werden besser mit Nährstoffen versorgt.
Sie werden stimuliert und können wieder neue und kräftigere Haare hervorbringen. Solche Methoden sind
- Mesohairtherapie: Ein Wirkstoffcocktail wird speziell auf deine Haare und deine Kopfhaut abgestimmt und mit feinen Nadeln in die Kopfhaut gespritzt.
- Microneedling: Mit einem Roller, der mit zahlreichen dünnen Nadeln ausgestattet ist, werden kleine Verletzungen auf der Kopfhaut erzeugt. Die Haarwurzeln werden dadurch stimuliert.
- PRP-Methode: Dir wird Blut entnommen, das in einer Zentrifuge aufbereitet wird. Dieses Blut ist reich an Blutplättchen und enthält keine roten Blutkörperchen. Es wird in die Kopfhaut gespritzt, um die Haarfollikel zu stimulieren.
- Sauerstoff-Therapie: Sauerstoff wird mit Hochdruck in die Kopfhaut eingebracht, um eine bessere Durchblutung zu erzielen.
- Softlaser-Therapie: Die Kopfhaut wird mit einem Laserhelm oder Laserkamm und einem Laser mit niedriger Energie behandelt.
Haarwuchsmittel – nicht sinnvoll bei Traktionsalopezie bei Männer
Haarwuchsmittel werden als Minoxidil oder Finasterid angeboten. Sie haben starke Nebenwirkungen und eignen sich bei einer Traktionsalopezie bei Männer nicht.
Minoxidil wurde als blutdrucksenkendes Mittel entwickelt, doch wird es aufgrund der starken Nebenwirkungen als Blutdrucksenker nur noch genutzt, wenn andere Medikamente nicht wirken. Zur Behandlung von Haarausfall wird es als Tinktur oder Schaum angeboten. Es verbessert die Durchblutung der Kopfhaut. Als Nebenwirkungen können Juckreiz, Rötungen und Schuppenbildung auftreten.
Finasterid wird als Haarwuchsmittel auch als Propecia gehandelt. In einer stärkeren Dosierung wird es zur Behandlung einer vergrößerten Prostata verwendet. Als Haarwuchsmittel wird es bei einem erblich bedingten Haarausfall verwendet, um die Bildung von Dihydrotestosteron zu unterdrücken. Als Nebenwirkungen können sexuelle Unlust, Libidoverlust und sogar Impotenz auftreten. Bei einer Traktionsalopezie bei Männer ist es nutzlos.
Wenn die Haare nicht mehr nachwachsen
Wachsen die Haare infolge einer Traktionsalopezie bei Männer nicht mehr nach, kannst du mit der Haarpigmentierung das Haar dicker und voller erscheinen lassen. Pigmente werden in die Kopfhaut tätowiert. Ein Haarsystem wird ins Haar eingearbeitet und mit speziellem Klebeband befestigt. Es wirkt natürlich. Es sollte alle vier Wochen abgenommen und frisiert werden.
Als letzten Ausweg kannst du dich für eine Haartransplantation entscheiden.
Fazit: Traktionsalopezie bei Männer ist vermeidbar
Eine Traktionsalopezie bei Männer tritt ein, wenn die Haare durch Ziehen, beispielsweise durch einen Zopf oder durch häufiges Kämmen, stark beansprucht werden. Sie lässt sich vermeiden, wenn die Ursache beseitigt wird. Ist der Haarausfall noch nicht weit fortgeschritten, können sich die Haarfollikel wieder erholen.
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