Trabant: Der ultimative Klassiker

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Beim Trabant handelt es sich um einen Ost-Klassiker, der einen absoluten Kultstatus erreicht hat. Der erste Trabant lief 1957 in Zwickau vom Band, mit einem Zweitakt-Motor und einer Kunststoffkarosserie aus Duroplast gefertigt. Der Nachfolger war der Trabant 601, der in den Jahren 1964 bis 1991 hergestellt wurde. Dieser war in verschiedenen Versionen erhältlich: Als Stufenheck, als Kombi, als Camping-Version mit einem Faltdach und Kübelwagen. Der 601-er Trabant war das dritte und das am meisten gebaute Modell der Trabant-Baureihe, die in der DDR hergestellt wurde. Bis der Käufer den Trabant geliefert bekam, das dauerte jahrelang. Daher war zunächst einmal viel Geduld erforderlich, aber in Bezug auf die Ausstattung und die Technik auch eine gewisse Anspruchslosigkeit. Aber da man es nicht anders kannte, war es nun einmal so. Aufgrund der mangelnden Alternativen war der Trabi trotzdem sehr beliebt und gefragt. Insgesamt wurden mehr als drei Millionen Trabant hergestellt.

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Der Trabant – der Klassiker

Der Trabant, der kleine, zähe Klassiker aus der DDR, musste sich viele schmähliche Bezeichnungen wie Rennpappe und einiges mehr gefallen lassen und trotzdem hat er noch immer seine Anhänger. Er wurde jedoch von vielen Fans auch liebevoll Trabbi genannt. Unter den Ostalgikern hat er als Sammlerauto längst einen Kultstatus erlangt. Nachdem der Trabant P50, das erste Modell, vom Band lief, hat nahezu jeder Bürger der DDR einen Trabant bestellt. Es gab viele Trabant-Fanclubs und auch heute noch finden jährlich in der Produktionsstadt Zwickau Trabitreffen mit eindrucksvoll wieder aufgebauten oder umgebauten Fahrzeugen statt. Von 1957 bis 1991 wurde der Trabant hergestellt. Zur Verfügung standen verschiedene Modelle und Fahrzeugtypen mit unterschiedlichen Ausstattungen. Äußerlich sind die Modelle jedoch oftmals nur schwer voneinander zu unterscheiden, doch im Innenleben steckt zum Teil eine sehr unterschiedliche Technik, was vor allem auf den Motor zutrifft. Folgende verschiedene Modelle wurden im Laufe der Trabant-Geschichte hergestellt:

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Das Erstmodell – der Trabant P50

Dieses Modell war der erste vollwertige Kleinwagen, der über einen Frontantrieb verfügte. Er konnte von einer Familie mit 4 Personen genutzt werden. Das Kofferraumvolumen betrug 415 Liter und der Zweitakt-Drehschiebermotor schaffte 18 PS. Etwas später wurden Fahrzeuge mit 20 PS sowie mit weiteren Verbesserungen in Bezug auf den Motor, Vergaser und die Zylinder verkauft. Der Trabant P50 wurde in verschiedenen Farben hergestellt, beispielsweise Silbergrau, Marmorweiß, Rosenbeige und Damastgrün. Aus dem Mangel an Rohstoffen entstand die für den Trabant berühmte Duroplasthülle (Kunststoff), die ihm später auch den Spitznamen „Rennpappe“ verlieh. Der Trabant wurde nur mit einer Stahlblech-Karosserie hergestellt, über welche die Kunststoffhülle aus einem Harzpulver und Baumwolle gestülpt wurde. Diese Hülle war stabil, wetterfest sowie leicht und günstig verfügbar. Das Modell P50 wurde zunächst als Limousine hergestellt und ab 1958 kam noch eine Kombi-Variante dazu.

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Trabant 600 mit neuem Motor

Der Trabant 600, auch als P60 bekannt, wies zwar äußerlich kaum Veränderungen auf, aber besaß einen deutlich verbesserten Motor. Diese Zweitversion wurde 1962 bis 1965 hergestellt. Der neu entwickelte Motor leistete inzwischen 23 PS. Die äußerliche Veränderung zeigt sich lediglich durch die mittlerweile gerade geformten Zierleisten. Aufgrund des runden Designs wurde der Trabant umgangssprachlich als „Kugelporsche“ bezeichnet. Der Trabant 600 wurde als Limousine, Kombi, Lieferwagen und Kombi Camping hergestellt. Letzteres Fahrzeug verfügte beispielsweise über Liegesitze sowie ein Faltschiebedach. Den Trabant 600 gab es auch als etwas teurere Reihe „S“, was für „Sonderwunsch“ stand. Diese Reihe verfügte zum Beispiel über Zierleisten, Stoßstangen aus Chrom und eine Sonnenblende. Auf Wunsch konnten noch ein Dachgepäckträger und eine Anhängervorrichtung gewählt werden.

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Trabant 601: Der legendäre, meistgebaute Trabant der Reihe

Der Trabant 601 ist das Fahrzeug, das einem am häufigsten begegnet. Im Vergleich zum Trabant 600 hat er eine neue Karosserie erhalten, er verlängerte sich um 18 Zentimeter und das Gewicht verringerte sich um 5 Kilogramm. Der Trabant 601 wurde bis in die 1980-er Jahre 26 Jahre lang produziert und ständig weiter entwickelt. Die PS-Zahl erhöhte sich beispielsweise von 23 auf 26 PS, die Gemischschmierung wurde verbessert, der Treibstoffverbrauch wurde mit einem neuen Vergasertyp gesenkt und zusätzliche Ausstattungen und Erneuerungen wurden mit der Zeit eingeführt, zum Beispiel eine elektrische Scheibenwischanlage, eine Zweikreis-Bremsanlage, ein Lenkrad aus Hartschaumstoff, die Umstellung auf eine 12 V Bordspannung, eine elektronische Zündanlage, eine Verbrauchsanzeige etc. Der Trabant 601 war als Limousine in den verschiedenen Versionen Sonderwunsch, DeLuxe oder S DeLuxe erhältlich. Zudem gab es ihn als Kombi mit umklappbaren Rücksitzen und einer Ladekapazität von 1400 Litern, beides war ebenfalls als Sonderwunsch, DeLuxe oder S DeLuxe sowie als Lieferwagen erhältlich. Weitere Möglichkeiten waren als Kübel und Tramp, die für das Militär vorgesehen waren. Die DeLuxe Fahrzeuge warteten neben den verschiedenen Neuerungen zudem mit verchromten Stoßstangen sowie einer zweifarbigen Lackierung auf.

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Trabant 1.1 – letzte Baureihe

Mitte 1980, kurz vor der Wende, die im Jahr 1989 war, wurde noch ein Nachfolgemodell vorgestellt, das 1990 produziert wurde. Ein moderner Viertaktmotor ersetzte den längst veralteten Zweitaktmotor. Die Lizenz wurde von Volkswagen erworben. Die Technik wurde auf ein modernes und besseres Niveau gebracht. Zu erkennen ist dieses Modell an der Blech-Motorhaube, dem neuen Grill, anderen Kunststoff-Stoßstangen und Heckleuchten und dem Tankeinfüllstutzen hinten rechts. Aufgrund der Konkurrenz durch die nun aus Westdeutschland erhältlichen Fahrzeuge konnte der Trabant nicht lange bestehen. Der Trabant war zu dieser Zeit für viele Menschen, insbesondere in den alten Bundesländern (im Westen), nur ein rollender Scherz und ein Verkehrshindernis. Der Trabant ging schlichtweg im Meer der Autos aus dem Westen unter und damit ging auch eine Ära zu Ende. Das einstige Vorzeigeauto aus der DDR wollte niemand mehr haben. Daher wurde die Produktion bereits im Jahr 1991 mit knapp 40.000 produzierten Autos wieder eingestellt. Der Trabant 1.1 war als Limousine, Universal (Kombi mit 3 Türen), als Tramp (Cabrio) und als Pick-up erhältlich.

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Fazit

Er rollt und rollt, der Trabant und es gibt noch immer viele Menschen, die darauf auch stolz sind und dafür bewundernde Blicke erhalten. Dank der technischen Schlichtheit sind die Trabis robust und auch die Schadenshäufigkeit ist gering. Selbst wer technisch kaum versiert ist, kann sich als Schrauber versuchen und gerade das fasziniert zahlreiche Fans so am Kultauto. Der Trabant gehört zu den Fahrzeugen mit den niedrigsten Versicherungsprämien. Alle Modelle bewegen sich in der preisgünstigsten Typklasse 10 für die Haftpflicht- und Kaskoversicherungen. In einem Trabant zu sitzen, bedeutet, einen Kult zu genießen. Wie lange dies noch der Fall sein wird, bleibt abzuwarten. Noch tuckert der Trabant durch das Land. Doch mehr als 20 Jahre nach dem Stopp der Produktion nimmt die Zahl der Autos doch ab, die in Zwickau millionenfach gebaut wurden. Dies macht sie allerdings sehr interessant für Sammler, die auf der Suche sind nach gut erhaltenen Fahrzeugen. Liebhaber legen für gut gepflegte Exemplare immerhin 5000 Euro und zum Teil sogar noch mehr auf den Tisch. Damit ist das Kultauto, der Trabant, eine sichere Anlage. Der Weg vom nicht mehr gewollten Auslaufmodell bis hin zum begehrten Kultfahrzeug war lang. Viele der Trabis, die noch fahrtüchtig waren, wurden verschrottet, andere standen in Scheunen oder auf Höfen vor sich hin. Manche Besitzer verkauften sie zu Spottpreisen. Und damit nahm die Anzahl der Trabis stetig ab. Das knappe Angebot trieb jedoch wieder die Preise an, denn je weniger Trabants unterwegs sind, umso größer wird der Kult. Trabi-Fanclubs in ganz Deutschland bieten die Möglichkeit, Sammler zu treffen. Die treuesten Fans des Kultautos haben sich hier zusammengeschlossen. Der Trabant wurde zum Symbol der so genannten DDR-Mangelwirtschaft: Ein Fahrzeug, auf das jahrelang gewartet werden musste. Die wahren Fans lieben es noch heute und dies sogar im Westen.


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