Toxische Männlichkeit – Eine schwere Last zu tragen

Toxische Männlichkeit
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Einer der Punkte, die toxische Männlichkeit beschreibt ist, dass Männer niemals Schwäche zeigen dürfen. „Ein echter Indianer kennt keinen Schmerz“, das bekommen auch heute noch Jungen zu hören, die weinen weil sie sich wehgetan haben. Noch weniger akzeptiert ist es auch in der modernen Zeit, wenn Jungs scheinbar grundlos weinen. Was bei Mädchen noch eher akzeptiert wird, ist bei ihnen ein Tabu.

Nämlich dass Tränen fließen, einfach weil man nicht gut drauf ist oder einen schlechten Tag hat. Was vielleicht in Urzeiten überlebensnotwendig war, nämlich dass Männer stark und mächtig sein mussten um den oft harten Alltag zu überleben und genügend Nahrung für ihre Familie mit nach Hause zu bringen, ist längst überholt.

Auch die bekannte Rasierer Marke Gillette hat sich in einem neuen Werbespot, der von Rasierern und toxischen Männern handelt, mit diesem Thema beschäftigt. Er zeigt nämlich nicht wie bisher in an Männer gerichteten Spots üblich athletische Typen, sondern die weiche Seite. Der am 13. Januar 2019 veröffentlichte Spot zeigt Männer auf ihrem Weg, toxische Männlichkeit und die damit verbundenen Probleme zu überwinden.

Typisches Rollenbild in der Vergangenheit – Toxische Männlichkeit

Gerade wenn du etwas älter bist, hast du sicher noch das typische Rollenbild im Kopf, das die 1970er Jahre prägte. Noch bis weit in das 20. Jahrhundert hinein waren viele Dinge, die heute ganz selbstverständlich sind, Männern vorbehalten.

Bis zum Jahr 1958 galt der Mann auch vor dem Gesetz als Bestimmer über Kinder und Frau. Selbst wenn es der Frau gestattet war, arbeiten zu gehen, waren es die Männer, die ihr Gehalt verwalteten. Ohne die Zustimmung des Ehemanns durften Frauen bis 1962 nicht einmal ein eigenes Bankkonto eröffnen, erst 1969 galten Frauen allgemein als geschäftstüchtig.

Außerdem waren es auch die Männer, die darüber bestimmten ob eine Frau arbeiten gehen durfte oder nicht. Bis 1977 war das sogar im Bürgerlichen Gesetzbuch so verankert.

Sogar das Gesetz drängte also bis in die 1970er Jahre Männer in eine Rolle, die sie über Frauen stellten. Kein Wunder, dass es in der Erziehung damals ganz andere Maßnahmen gab, um sie auf ihr weiteres Leben vorzubereiten.

Über Jahrhunderte wurde Stärke mit physischer Kraft gleichgesetzt: Dieses Klischee stammt sicher noch aus einer Zeit, wo es wirklich darum ging schneller als alle anderen zu sein. Als es noch notwendig war, auf der Jagd Wildtiere zu erlegen oder im Kampf Schlachten zu schlagen, war körperliche Überlegenheit sicher ein Vorteil. Toxische Männlichkeit beschreibt das Rollenbild, in das viele Männer damals wie heute gedrängt werden.

Toxische Männlichkeit – eine Begriffserklärung

Nicht nur Frauen lösen sich seit mehreren Jahrzehnten bereits aus den noch bis weit in das 20. Jahrhundert üblichen Rollenbildern. Auch Männer möchten vermehrt ihre gefühlvolle Seite zeigen, die naturgemäß zu jedem dazugehört. Wenn du wissen möchtest, ob du selbst von toxischer Männlichkeit betroffen bist, hier einige Schlagworte, die das Phänomen beschreiben:

  • Toxische Männlichkeit beschreibt zum Beispiel, dass Männer keine Schwäche zeigen dürften. Tun sie es doch, gelten sie als „unmännlich“ und werden von der Gesellschaft manchmal sogar als Weichlinge abgestuft
  • Ebenfalls toxisch männlich ist der Glaubenssatz, dass Männer nicht über ihre Gefühle sprechen dürfen. Oft ist es in der Gesellschaft immer noch üblich, dass sie alles mit sich selbst ausmachen
  • Um Hilfe zu bitten, ist tabu
  • Auch das körperliche Erscheinungsbild wird bewertet: Feminin wirkende Männer gelten als weniger stark

In den meisten Fällen nimmt toxische Männlichkeit bereits in der Kindheit ihren Anfang. Buben sollen mit Autos spielen, wenn sie sich für „Mädchenkram“ wie Puppen oder rosafarbene Kleidung interessieren, gelten sie als Weicheier.

Doch um die volle Persönlichkeit entfalten zu können, ist es wichtig den Nachwuchs nicht mit den Glaubenssätzen der toxischen Männlichkeit zu konfrontieren. Immerhin soll ein Kind jede Facette seiner Persönlichkeit ausleben können, um später zu einem zufriedenen und in sich ruhenden Erwachsenen zu werden.

Die Auswirkungen von toxischer Männlichkeit

Wer über Jahre seine Gefühle immer unterdrückt und nie Schwäche zeigen darf, hat meistens zu sich selbst kein gutes Verhältnis. Immerhin tut es Frauen und Männern gleichermaßen gut, über ihre Sorgen zu sprechen. Geteiltes Leid ist halbes Leid ist ein Sprichwort, das geschlechterübergreifend Gültigkeit hat.

Wer sich jedoch weiterhin verschließt und seine wahren Probleme nicht mit anderen teilt, tritt manchmal die Flucht in die Sucht an. Anstatt zu reden versuchen Betroffene manchmal, mit Alkohol oder anderen Suchtmitteln ihre aufkommenden Gefühle abzutöten.

Wenn du das Gefühl hast, dass toxische Männlichkeit auch für dich ein Thema ist, suche dir am besten Hilfe. Es ist oft auch für die Partnerschaft sehr belastend, wenn der Mann alles mit sich selbst ausmacht und die Familie nicht an seinem Innenleben teilhaben lässt.

Die Glaubenssätze über die eigene Person „du musst immer stark sein“, „ja keine Schwäche zeigen“ und ähnliches kannst du in einer Therapie aufarbeiten. Wer auch der weichen Seite einen Platz im Leben gibt, ist am richtigen Weg zu mehr Ausgeglichenheit und Lebensfreude.


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Darko Djurin (Der Philosoph) wurde am 04.05.1985 in Wien geboren. Er ist diplomierter Medienfachmann und Online Social Media Manager. Seit Jahren beschäftigt er sich mit Musik Produktion, Visual Effects, Logo- & Webdesign, Portrait und Architekturfotografie und SEO – Suchmaschinenoptimierung. Seine Leidenschaft zum bloggen entdeckte er vor 15 Jahren. Der neue Mann ist nicht nur ein Projekt für ihn vielmehr sieht er es als seine Berufung seine Denkweise und Meinung auf diese Art kundzutun.

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