Die Fructoseintoleranz ist eine Unverträglichkeit von Fruchtzucker. Fructose bedeutet demzufolge der Fruchtzucker und die Intoleranz steht dafür, dass dieser nicht vertragen wird. Die Erkrankung äußert sich insbesondere durch Verdauungsbeschwerden. Doch welche genauen Symptome sind typisch? Diese Frage beantwortet der folgende Ratgeber.
Wie läuft die Fructoseintoleranz im Körper ab?
Bei der Fructoseintoleranz verträgt der Betroffene keinen Fruchtzucker. Er reagiert auf unterschiedliche Weise, meistens im Bereich des Magens und Darms, auf den Zucker aus den Früchten (Aufnahmestörung des Darms). Dieser kann im Körper entweder sehr wenig oder überhaupt nicht verarbeitet werden. Der Grund hierfür ist, dass den Betroffenen ein bestimmtes Enzym fehlt, aufgrund dessen nach dem Verzehr die Symptome auftreten. Allerdings weist nicht jeder die typischen Beschwerden auf. Verschiedene Faktoren beeinflussen, wie ausgeprägt die unterschiedlichen Symptome bei jedem Betroffenen auftreten. Es kann auch sein, dass nicht nur der Magen-Darm-Bereich, sondern der gesamte Körper betroffen ist, denn eine Fructoseintoleranz äußert sich bei manchen Menschen auch durch eine Konzentrationsschwäche. Sogar psychische Störungen wie eine Depression sind möglich. Des Weiteren kann es bei der Fructoseintoleranz zu Mangelerscheinungen kommen, beispielsweise eine Unterversorgung von Folsäure und Zink. Weitere mögliche Folgen sind eine Appetitlosigkeit, ein geschwächtes Immunsystem oder Haarausfall.
Beschwerden sind verschieden stark ausgeprägt
Nicht bei allen Betroffenen treten immer auch Beschwerden auf. Eine bestimmte Menge Fruktose wird meist durchaus vertragen. Erst wenn die Grenze, die individuell unterschiedlich ist, erreicht ist, machen sich die Magen-Darm-Beschwerden bemerkbar. Dabei treten die typischen Symptome der Intoleranz gewöhnlich schon kurz nach dem Verzehren der fruchtzuckerhaltigen Lebensmittel auf. Die Stärke der Beschwerden ist jedoch bei der Fructoseintoleranz jeweils verschieden. Dies ist beispielsweise von der Menge der fruchtzuckerverarbeitenden Bakterien, von der Aufnahmefähigkeit des Fruchtzuckers und von der Menge, wie viel der Fruktose verzehrt wird, abhängig. Des Weiteren beeinflussen Glukose und Sorbit die Fruktoseaufnahme. Sorbit führt zu einer eingeschränkten Absorption, während Glukose die Aufnahme unterstützt. Wer daher nicht gänzlich auf Früchte verzichten möchte, sollte Bananen essen, da diese über einen hohen Glukosegehalt verfügen. Äpfel und Birnen sollten gemieden werden. Dies sind einige Beispiele, wie die Beschwerden mit einer Umstellung der Ernährung bereits verringert werden können.
Die Anzeichen einer Fructoseintoleranz im Überblick:
- Blähungen
- Völlegefühl
- Aufstoßen
- Sodbrennen
- Übelkeit
- Weicher Stuhl bis hin zu Durchfall
- Verstopfung
- Häufiger Harndrang
- Appetitlosigkeit
Da diese Symptome auch zu zahlreichen anderen Beschwerden wie einem Reizdarmsyndorm oder verschiedenen Magen-Darm-Erkrankungen passen könnten, ist es für den Arzt nicht einfach, die Diagnose sofort zu stellen.
Da sich bei einer Fruktoseintoleranz mit der Zeit auch die Darmflora verändert, kann ein Mangel an Folsäure und Zink entstehen. Langfristig führt dies zum geschwächten Immunsystem, zu entzündlichen Hauterkrankungen und Haarausfall bis hin zu psychischen Störungen wie eine Reizbarkeit und Konzentrationsstörungen oder sogar Depressionen. Aufgrund der gestörten Aufnahme der Nährstoffe aus dem Darm sind weitere mögliche Folgen eine starke Müdigkeit und Erschöpfung. Wie bereits erwähnt, unterscheidet sich die Intensität der Symptome jedoch von Fall zu Fall. Leidet der Betroffene unter einer leichten Fructoseintoleranz, kommt es oftmals erst bei größeren Mengen des aufgenommenen Fruchtzuckers zu den Beschwerden, während andere Betroffene schon bei sehr kleinen Mengen über die Beschwerden klagen.
Wie kann die Fructoseintoleranz festgestellt werden?
Die Diagnose kann durch einen Wasserstoffatemtest erfolgen. Hierbei wird vor und nach dem Verzehr der Fructose die Konzentration des Wasserstoffs in der Atemluft gemessen. Liegt eine erhöhte Konzentration vor, zeigt dies das Vorhandensein der Intoleranz. Als Alternative kann der Fructose-Plasma-Spiegel auch im Blut gemessen werden. Ein Vorbeugen der genetisch bedingten Form ist nicht möglich, denn es handelt sich um eine Genmutation, die schon von der Geburt an vorhanden ist. Die Beschwerden können jedoch sehr effektiv gelindert werden, wenn ein fructosearmer Ernährungsplan eingeführt wird. In zahlreichen Obstsorten ist sehr viel Fruchtzucker enthalten. Diese sollten daher gemieden werden. Die „richtige Ernährung bei einer Fructoseintoleranz“ spielt eine sehr wichtige Rolle, um den Beschwerden entgegen zu wirken. Grundsätzlich ist es empfehlenswert, bei einer Fructoseintoleranz die Zutaten der Produkte genau zu lesen, denn vielen von ihnen wird Fructose beigesetzt.
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Fazit
Dies waren unsere Tipps, woran du eine Fructoseintoleranz erkennst. Da eine Vorbeugung nicht möglich ist, solltest du deine Ernährung umstellen, denn dies bildet die einzige Möglichkeit, um die Beschwerden zu lindern. Zudem vermeidest du dadurch auch potentielle Folgeschäden einer diagnostizierten Fructoseintoleranz, zum Beispiel Mangelerscheinungen, das Reizdarm-Syndrom etc. Die Ernährung muss gut durchdacht sein, denn dem Körper müssen alle notwendigen Nährstoffe zugeführt werden, dabei sollte jedoch die zu den Beschwerden führende Fructose gemieden werden. Hierfür ist es ratsam, einen ausgewogenen Diätplan zu erstellen. Leidest du auch unter einer Fructoseintoleranz? Dann würden wir uns freuen, wenn du uns noch weitere Tipps verrätst.
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