Viele Menschen träumen davon, in der Stadt zu wohnen, doch die, die hier tatsächlich leben, haben oftmals mit dem Stadtstress zu kämpfen, der im wahrsten Sinne des Wortes krank machen kann. Auto an Auto, überfüllte Straßen und viel Lärm, das ist es, was in der Stadt so vorherrscht und immer mehr Menschen macht genau dieses Stadtleben krank. Wann und warum genau die Stadt zu einem Gesundheitsrisiko wird, ist noch nicht komplett geklärt. Als Ursache hierfür wird Stress vermutet.
Stadtstress – welchen Stressfaktoren setzen sich die Menschen jeden Tag aus?
Dass das Stadtleben nicht nur Vorteile hat, sondern auch Stress verursacht, so viel ist klar. Doch woran liegt es? Was sind die Gründe dafür? Das beginnt bereits am Morgen beim Kampf durchs Verkehrs-Chaos oder auf überfüllten Bahnsteigen. Dies allein setzt im Kopf eine Art Stress in Gang. Oftmals steht es auch in der Verbindung mit Hektik, denn es kann viel Zeit kosten. Zeit, die am Schluss fehlt und so fehlt die Ruhe schon am Morgen. Pulsierende Großstädte können mit ihrer Reizüberflutung einfach krankmachen. Viele Stadtmenschen erkranken aufgrund des Stresses an einem psychischen Leiden. Dies sind jene Menschen, die im Kopf keinen Rückzug mehr finden vom Lärm und Trubel. Die Balance, der Ausgleich zwischen Stress und Ruhe, kommt in der Stadt meist einfach zu kurz. Die Stadt verändert viele Menschen, denn die verschiedensten Emotionen werden anders verarbeitet. Menschen, die in einer großen Stadt wohnen, sind für negativen Stress empfänglicher. Hinzu kommt neben dem Lärm die gefährliche Mischung aus der verschmutzten Luft. Laut Umfragen fühlen sich mehr als die Hälfte der Menschen im Umfeld vom Lärm des Straßenverkehrs erheblich gestört oder belästigt. Beim Schienenverkehr ist es sogar schon nahezu jeder Dritte und beim Fluglärm mehr als ein Fünftel. Daher sollten labile Menschen oder jene, die merken, dass sie unter dem Stadtstress leiden, lieber in ein Dorf oder aufs Land ziehen.
Der Lärm in der Großstadt macht krank
Lärm kann krank machen, so viel ist längst klar. Dies gilt auch dann, wenn er vom Betroffenen nicht als so störend wahrgenommen wird. Der Lärm ist ein Risikofaktor für Erkrankungen des Herzens und Kreislaufs. Immer wieder wird von Medizinern davor gewarnt, denn er führt im Körper zu Stressreaktionen. Hormone wie Adrenalin und Cortisol werden vermehrt gebildet, was wiederum zum Anstieg des Blutdrucks führt. Die Herzfrequenz wird beschleunigt. Laut Schätzungen gibt es mehr als 3000 Herzinfarkte jedes Jahr, die auf den Lärm aus dem Straßenverkehr zurückzuführen sind. Je länger der Betroffene in einer zu lauten Stadt wohnt, desto größer ist auch das Risiko, dass sich gesundheitliche Probleme entwickeln. Bei Kindern wurde auch festgestellt, dass Dauerlärm verschiedene negative Auswirkungen auf die Hirnfunktion hat. Es konnte ermittelt werden, dass sich die Fähigkeit zu lernen und die Funktion des Gedächtnisses verschlechtern. Durch Stadtstress, also zu viel Lärm, bekommen die Kinder weniger mit und behalten auch weniger.
Stadt und Land – wie sieht der Vergleich aus?
Menschen, die in einer Kleinstadt oder auf dem Land wohnen, haben ein viel geringeres Risiko, eine psychische Erkrankung zu entwickeln, wie Studien zeigen. Wer in der Stadt aufwächst, ist anfälliger für Stress. Menschen, die in der Stadt leben, leiden häufiger an Depressionen als die Bevölkerung auf dem Land. Je länger man dem Stadtstress ausgesetzt ist, umso höher ist sogar das Risiko, an einer Schizophrenie zu erkranken, wie beobachtet wurde. Je größer die Stadt ist, desto höher wird das Risiko. Natürlich spielt auch eine entscheidende Rolle, wie der Mensch mit Stress umgehen kann, welches Ausmaß der Stadtstress auf jeden einzelnen hat. Stress wirkt sich letzten Endes erst dann auf die Gesundheit negativ aus, wenn sich der Betroffene räumlich eingeengt fühlt und es ihm so erscheint, dass er seine Stadtumgebung und die daraus resultierenden Emotionen nicht mehr angemessen kontrollieren kann.
Fazit
Dies waren die Informationen rund um den Stadtstress, was er so im Körper bewirkt, wie er krank machen kann und warum es so ist. Studien zeigen, dass sich fast jeder Zweite vom Lärm in der Stadt belästigt fühlt. Wenn es jeden Tag von der Straße her brummt und dröhnt, dann leiden das Herz, der Kreislauf und das Gehirn. Empfindliche Menschen kann dies in ihrer Gefühlswelt und in ihrem körperlichen Empfinden ganz erheblich beeinträchtigen. Letzten Endes bleibt aber auch festzuhalten, dass das Leben in der Stadt nicht zwangsläufig krank machen muss. Dabei spielen genetische Ursachen und Faktoren aus der Umwelt ebenfalls eine wichtige Rolle. Des Weiteren sei gesagt, dass wir Menschen fast alle ein wenig mit beitragen zum Stadtstress. Wenn wir beispielsweise für kurze Wege auch mal das Rad nehmen oder zu Fuß gehen, anstatt immer das Auto zu nehmen, kann jeder einzelne von uns den Stadtstress verringern. Zudem ist es empfehlenswert, dass Menschen, die ihn als zu störend und krank machend empfinden, auf das Land oder in die Kleinstadt ziehen sollten, denn es gibt nichts Wichtigeres als die Gesundheit! Daher gilt in erster Linie, auf seinen eigenen Körper, die Gefühle und Emotionen zu hören.
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