Viele Menschen haben panische Angst vor Spinnen, die so genannte Spinnenphobie, die fachmännisch als Arachnophobie bezeichnet wird. Woher kommt das und was kann gegen die Spinnenphobie getan werden, um sie wieder loszuwerden.
Spinnenphobie – weit verbreitet
Beim Anblick einer Spinne empfinden viele Ekel. Dies gehört noch zum „Normalbereich“. Ist aber eine krankhafte Angst oder wohl eher eine Panik vorhanden, wird von einer Spinnenüphobie gesprochen. Bei einer Phobie richtet der Betroffene sein Leben immer mehr danach aus, bestimmten Situationen auszuweichen, um der eventuellen Gefahr einer Konfrontation zu entgehen. In diesem Fall sind es die Spinnen, die unbedingt vermieden werden sollen, obwohl es in Europa keinerlei giftige Spinnenarten gibt, welche uns Menschen gefährlich werden könnten. Dennoch wird vermutet, dass circa 40 Prozent aller Frauen und rund 15 Prozent der Männer eine Angst vor Spinnen haben, die mehr oder weniger stark ausgeprägt ist. Die Spinnenphobie äußert sich mit übersteigert heftigen Reaktionen beim Anblick von Spinnen, wobei oftmals auch nur der Gedanke an das Tier genügt. Die genauen Ursachen hierfür sind noch nicht geklärt, doch es existieren verschiedene Theorien.
Ursachen der Spinnenphobie
Zu den möglichen Ursachen einer Spinnenphobie gehört, dass Kinder schon sehr früh erleben, wie ihre Eltern (meistens die Mutter) eine große Angst vor Spinnen haben und sich davor ekeln. Häufig bitten sie ihren Partner darum, die Spinne zu entfernen. Damit lernen Kinder, dass Spinnen Tiere sind, die Angst einflößend sind, wodurch sie die gleiche Angst vor Spinnen entwickeln, die sie oftmals nicht mehr ablegen können. Nur selten hatten die Betroffenen tatsächlich eine unangenehme Erfahrung mit Spinnen, woraus sich die Spinnenphobie entwickelt hat. Daher ist sie, wenn man es einmal so nennen möchte, unbegründet, natürlich nicht in den Augen der Phobiker. Andere wiederum entwickeln eine Spinnenphobie, da die Tiere absolut anders aussehen und sie sich auf ihren acht Beinen auch nicht so bewegen wie der Mensch.
Symptome der Spinnenphobie
Die Symptome sind individuell verschieden und bei den Betroffenen auch unterschiedlich stark ausgeprägt. Dabei wird die Spinnenphobie nicht nur bei der Anwesenheit oder einem Kontakt mit einer Spinne ausgelöst, sondern in extremen Fällen genügen auch nur ein Bild, eine Zeichnung oder der Gedanke an eine Spinne, beispielsweise wie sie am Hosenbein hinaufklettert. Allein die Vorstellung daran verursacht Angstzustände. Die nächste Stufe der Phobie ist das Kontrollieren, Vermeiden und Fluchtverhalten. Wenn zum Beispiel ein unbekannter Raum betreten wird, beispielsweise ein Hotelzimmer, wird dieser nach Spinnen abgesucht, da der Betroffene sonst nicht beruhigt schlafen kann. Zudem werden häufig Situationen und Orte vermieden, an denen sich Spinnen aufhalten könnten, zum Beispiel der Keller, Dachboden und die Garage. Lässt sich eine Begegnung mit einer Spinne nicht vermeiden, kommt es zum Rückzug und zur Flucht. Dies alles wird von körperlichen Symptomen begleitet, beispielsweise Schweißausbrüche, zittrige Hände und Beine, Übelkeit, Erbrechen bis hin zum Hyperventilieren und Herzrasen. Diese Symptome können zum Teil auch Panikanfälle auslösen. Welche Symptome auftreten und wie stark diese ausgeprägt sind, ist vom Einzelfall abhängig.
Behandlung der Spinnenphobie
Im Falle einer Spinnenphobie muss geprüft werden, wie gravierend die krankhafte Angststörung ist. Daran lässt sich erkennen, ob eine Behandlung erforderlich ist. Ist sie derart stark ausgeprägt, dass der Betroffene sich davon eingeschränkt fühlt, kann eine Verhaltenstherapie sinnvoll sein. Hierbei versucht der Therapeut, den Betroffenen schrittweise mit den Spinnen zu konfrontieren. Anfangs sind es Gespräche über Spinnen, das Betrachten eines Fotos, Videos etc. Im späteren Verlauf soll sich der Betroffene eine echte Spinne ansehen und sie letztendlich auch berühren. Der Patient soll auf diese Weise seine Angst überwinden. Dies bedeutet, er muss sich ihr stellen, denn anders ist es nicht möglich. Zur Behandlung der Spinnenphobie müssen keine Ursachen erforscht werden. Es ist demzufolge nicht wichtig, zu wissen, woraus die Angst vor Spinnen resultiert. Therapien überzeugen mit einer hohen Erfolgsquote.
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Fazit
Dies war alles Wissenswerte rund um die Spinnenphobie, wie sie sich äußert und was dagegen getan werden kann. Eltern sollten versuchen, ihren Kindern keinen übermäßig ängstlichen Umgang mit den Spinnen vorzuleben. Damit kann eine Spinnenphobie vermieden werden.
Weitere Informationen:
- Die 25 häufigsten Phobien in Europa
- Tiefsee-Angst: Wie du deiner Thalassophobie begegnest
- Was ist Atychiphobie?
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- Anatidaephobie – was verbirgt sich dahinter?
- Neophobie – Angst vor Neuem
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