
Noch immer wird der Bereich des Fondsmanagements von Männern dominiert. Folgt man jedoch der neuesten Studie der Universitäten Essex und Mannheim, so wäre es aber besser, wenn Frauen die Kontrolle übernehmen würden. Denn Fondsmanagerinnen erzielen wesentlich bessere Ergebnisse als Männer. Vor allem, weil sie in Branchen investieren, die deutlich weniger maskulin geprägt sind. Am Ende sind die Autoren der Studie überzeugt: Würde ein Umdenken stattfinden und würden mehr Frauen im Fondsmanagement tätig sein, so könnte sich das sehr wohl wirtschaftlich lohnen.
Studie zeigt, dass der Anteil weiblicher Fondsmanager verschwindend gering ist
Gerade einmal 9 Prozent der Fondsmanagerin der jüngst untersuchten Stichprobe waren weiblich. Vom analysierten Nettofondsvermögen verwalten sie nur 3 Prozent. Obwohl es eine geringe Repräsentanz gibt, haben sie dennoch besser als die männlichen Kollegen abgeschnitten. Zu dem Ergebnis kamen Christoph Siemroth, Alexandra Niessen-Ruenzi und Hans Peter Grüner mit ihrer Studie „A Man’s World: The Masculinity of Fund Management“.
Am Ende weiß man: Männer handeln oft impulsiv und probieren einmal, bevor darüber beraten wird. Männer wollen hohe Geschwindigkeiten. Nicht nur bei Autos, sondern auch beim Vermögensaufbau. Auch im Bereich Glücksspiel riskieren Männer mehr als Frauen. Das beste Online Casino mit schneller Auszahlung laut Wette.de wird mit Sicherheit auch Männern zusagen, die nicht lange auf Gewinne warten wollen. Schließlich möchte man den Gewinn sofort auf seinem Konto nach der Auszahlungsbeantragung haben. Vielleicht, um wieder zu investieren? Tatsache ist: Männer mögen es nicht nur riskanter, sondern auch maskuliner und das, so die Studie, ist am Ende auch das Problem.
Was ist der Portfolio-Männlichkeitsindex?
Die Forscher der Studie haben einen Portfolio-Männlichkeitsindex entwickelt, mit dem die Fondsportfolios systematisch bewertet werden konnten. Damit bestimmt werden kann, welche Wirtschaftssektoren „maskulin“ und welche „feminin“ sind, hat man auf Daten der US Verbrauchsstatistik zugegriffen (Consumer Expenditure Survey). Die Daten haben einen Aufschluss darüber gegeben, in welchen Branchen es eine stärkere Nachfrage von Männern bzw. in welchen Branchen es eine stärkere Nachfrage von Frauen gegeben hat. Auf der männlichen Seite haben sich die Energie- und die Industriebranche befunden, auf der weiblichen Seite hingegen die Bereiche Konsumgüter und Gesundheitswesen. Auf Basis der Einordnungen haben dann die Autoren der Studie berechnet, wie stark die einzelnen Fonds in feminin oder maskulin geprägten Sektoren investiert haben.
Anhand des somit berechneten Portfolio-Männlichkeitsindex war schnell klar, dass Fonds, die einen hohen Männlichkeitsgrad hatten, im Durchschnitt schlechter als jene Fonds abgeschnitten haben, die einen niedrigeren Männlichkeitsgrad hatten. Die Autoren: „Je höher der Männlichkeitsgrad eines Portfolios, desto geringer die erwartete Performance.“ Dieser Zusammenhang konnte auch bei männlichen Fondsmanagern beobachtet werden: Hat man weniger maskulin investiert, so hat man tendenziell bessere Ergebnisse erzielt. „Maskulines Investitionsverhalten ist mit einer signifikant niedrigeren risikoadjustierten Rendite verbunden“, so die Studie.
Ein höherer Frauenanteil würde die Performance verbessern
Die Forscher haben betont, dass der geringe weibliche Anteil im Fondsmanagement nicht nur ein Problem mit Blick auf die Gleichstellung sei. „Die geringe Präsenz von Frauen in der Fondsbranche ist nicht nur ein Gleichstellungsproblem – sie kostet auch Rendite.“ Am Ende sind die Autoren der Studie überzeugt, dass eine stärkere Einbindung von Frauen nicht nur eine Verbesserung der Performance bedeuten könnte, sondern am Ende sogar das gesamte Finanzsystem robuster werden kann.
Die Autoren haben darauf hingewiesen, dass es eine stärkere Orientierung an Konsumnachfrage gebe bzw. auch die Diversifikation wesentlich mehr Chancen mit sich bringt, Gewinne einzufahren, weil es zu Verlagerungen im Kapitalfluss kommt.
Bei einer Umstellung auf ausgewogene Portfolios müssten wohl der Finanz- und Energiesektor tendenziell Rückgänge verzeichnen, dafür würde jedoch die Diversifikation steigen – schließlich sei die mögliche Gewinner-Verlierer-Dynamik ein Zeichen, dass aktuelle Investitionsmuster nicht unbedingt realen Bedürfnissen entsprechen.
Ein höherer Frauenanteil hätte wohl positive Auswirkungen auf das gesamte Finanzsystem
Am Ende kann man sagen, dass das Papier durchaus nahe legt, dass es wohl besser wäre, auf eine ausgewogene Geschlechterverteilung zu achten, weil hier dann eine bessere Diversifikation entstehen könnte. Vor allem würden auch systemische Risiken weniger werden und es würden neue Innovationschancen entstehen können. Vor allem in den noch unterrepräsentierten Sektoren – dazu gehören etwa nachhaltige Technologien, das Gesundheitswesen oder auch die Bildung.
Von der Studie wird hier ein klares Bild gezeichnet: Setzt man im Fondsmanagement auf eine Geschlechtervielfalt, so kann sich das am Ende messbar auszahlen. Vor allem sind die Autoren der Meinung, dass auch das traditionelle Bild des männlichen Finanzprofis überprüft werden muss.
Seien Sie der erste, der einen Kommentar abgibt