Sexuelle Frustration – was dagegen tun?

Sexuelle-Frustration
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Sexuelle Frustration – das Wort hat wahrscheinlich jeder schon einmal gehört und vielleicht waren viele auch schon einmal selbst davon betroffen. Gründe hierfür gibt es zahlreiche: Vielleicht hat sich in der Beziehung der Alltag eingeschlichen und mit ihm ist die Sexualität etwas in den Hintergrund geraten. Als Single steht kein Partner zu Verfügung, sodass sie nicht wie gewünscht ausgelebt werden kann oder vielleicht ist dies auch aufgrund der Gesundheit nicht möglich. Der folgende Ratgeber erläutert dir alles rund um die sexuelle Frustration und wie du sie bekämpfen kannst.

Sexuelle Frustration – was steckt genau dahinter?

Hast du die folgenden Sätze ebenso schon mal gehört oder vielleicht sogar schon selber ausgesprochen? „Mein Partner und ich, wir verstehen uns wirklich sehr gut. Er ist liebevoll, ich kann mit ihm immer über alles reden und wir lachen viel. Wir führen eine glückliche und harmonische Beziehung. Ich liebe ihn sehr, ABER in sexueller Hinsicht bin ich frustriert.“ So ungefähr fühlen sich viele Menschen in einer Beziehung. Es kommt häufig vor, dass nach der ersten Verliebtheitsphase oder auch nach einigen Jahren Beziehung das sexuelle Interesse am anderen etwas schwindet.

Oftmals stellen beide Partner auch fest, dass sie in dem Bereich unterschiedliche Ansprüche haben. Anfangs ist alles neu, aufregend und wunderschön. Irgendwann jedoch ist es Gewohnheit, ein heimtückischer Faktor, der einige Gefahren verbirgt – nämlich, dass sich sexuelle Frustration einstellt. Viele betrachten ihr eigenes Sexualleben und stellen sich die Frage: „Soll das nun mein Liebesleben sein?“ Ernüchterung und eine sexuelle Unzufriedenheit stellen sich ein. Doch dies muss nicht unbedingt das Ende der Beziehung bedeuten. Im folgenden Beitrag werden auch gute Tipps gegeben, wie du gegen dieses Problem angehen kannst.

So sieht ein „normales“ Sexualleben aus

Behalte im Hinterkopf, dass Normalität stets im Auge des Betrachters liegt. Dies gilt auch dann, wenn es um die Sexualität in einer Partnerschaft geht. Alle Menschen, die schon einmal in einer langjährigen Beziehung waren, wissen, dass der Liebesakt in der Anfangszeit einen hohen Stellenwert hat. Oft kommt das Paar hier kaum aus dem Bett und probiert viele neue Sachen aus.

Doch ist die Phase der ersten Verliebtheit vorbei, nimmt auch die Frequenz des Liebesspiels ab. Dies ist nicht unbedingt ein Nachteil. Immerhin verfügen beide Personen über einen Freundeskreis und Interessen außerhalb der Beziehung. Und um diese zu pflegen, braucht es nun einmal Zeit. Bei vielen Paaren nimmt die Häufigkeit des Sexualverkehrs nach der Geburt des ersten Kindes noch einmal deutlich ab.

Bei den meisten Menschen spielt sich in Bezug auf den Sexualkontakt aber eine Regelmäßigkeit ein. Ist dies für beide Partner in Ordnung, spielt es keine Rolle, wie häufig das Liebesspiel stattfindet. Einige Paare haben fast täglich Sex, während Anderen wiederum monatlich stattfindender Geschlechtsverkehr ausreicht. Grund zur Sorge besteht dann, wenn ein Part in der Beziehung mit der Häufigkeit des Liebesspiels unzufrieden ist. In diesem Fall gilt es, eine Lösung für das Problem zu finden.

Die Kumpelfalle verbirgt Risiken

Anfangs noch ein heißes Liebespaar, doch irgendwann fühlt es sich so an, als wäre das Paar einfach nur noch wie gute Freunde. Es gibt viele Menschen, die eine Partnerschaft mit einer guten Freundschaft verwechseln. Meist fällt es ihnen erst auf, wenn es schon zu spät ist. Oft ist es ein fließender Übergang zwischen der erotischen in die freundschaftliche Beziehung und plötzlich wird aus dem begehrten Partner eine Art bester Kumpel.

Zwischen diesen beiden Beziehungsformen gibt es sehr deutliche Unterschiede: Eine Partnerschaft, die als echte Liebesbeziehung geführt wird, ist stets auch eine erotische Beziehung. Sex und Liebe spielen hier eine wichtige Rolle. Diese Liebesbeziehung ist zudem auf Treue ausgerichtet, doch für eine freundschaftliche Beziehung gilt dies alles nicht.

Wer also in seiner Beziehung im sexuellen Bereich unzufrieden ist, sollte sich die Frage stellen, ob er in seinem Partner auch wirklich noch den sexuellen Gegenpart sieht oder vielleicht nur noch einen guten Freund. Natürlich steht oftmals auch die Frage im Raum, ob es vielleicht nicht bei einem selber, sondern beim Partner so aussieht und vielleicht hier die Ursache für die sexuelle Frustration liegt.

Möglichkeiten, die sexuelle Frustration zu besiegen

Der erste Schritt besteht darin, die sexuelle Unzufriedenheit zu erkennen – doch dies ist zumeist nicht schwer. Wie soll es nun weitergehen? Jetzt gilt es, eine Lösung für das Problem zu finden. Es stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, wie du mit der Situation umgehen kannst.

Möglichkeit 1: Alles bleibt beim Alten…

Manche Paare scheuen sich vor Veränderungen. Wenn der Leidensdruck nicht so groß ist und es weder einem selbst noch dem Partner viel ausmacht, dass sich das sexuelle Interesse verringert hat, kann auch einfach so weitergelebt werden wie bisher. Hier müssen die eigenen Bedürfnisse jedoch sehr genau hinterfragt werden. In manchen Fällen klappt dies sogar, aber es gibt auch viele Beziehungen, die über kurz oder lang an diesem Problem zerbrechen. Dies ist der Fall, wenn einer der beiden Partner unzufrieden oder unglücklich ist.

Daher ist es wichtig, sich selber nichts vorzumachen, nach dem Motto: So wichtig ist es nun auch wieder nicht. Dies muss unbedingt sehr genau hinterfragt werden, denn eine sexuelle Frustration überträgt sich unweigerlich auch auf andere Bereiche der Beziehung, die bisher gut funktioniert haben. Es kann irgendwann zum Ausbruch kommen, vielleicht in der Form einer Affäre oder sogar durch eine Trennung. Meist ist es besser, eine Veränderung zu wagen und gemeinsam am Problem zu arbeiten.

Möglichkeit 2: Miteinander reden und um die Beziehung kämpfen

Wenn die sexuelle Frustration von einem Partner die Beziehung belastet, eine Trennung aber unbedingt vermieden werden soll, muss eine gemeinsame Lösung her. In diesem Fall ist es wichtig, miteinander zu reden. Über die Sexualität und die eigenen Wünsche zu sprechen, fällt vielen Menschen sehr schwer. Doch wer mit seinem Partner nicht darüber spricht, was ihn stört, bedrückt oder in der Beziehung fehlt, wird auch nichts an der Situation ändern können.

Daher ist ein offenes Gespräch unvermeidlich. Dabei sollte jedoch auf Schuldzuweisungen verzichtet werden. Stattdessen ist es ratsam, sich ebenso in die Lage des Partners hineinzuversetzen, sachlich zu bleiben und offen für Kompromisse zu sein. Wer zu große Probleme damit hat, dieses Gespräch zu führen, kann auch einen Experten hinzuziehen. Therapeuten oder Paarberater sind eine gute Unterstützung, um über Hemmungen oder Gesprächshürden hinwegzuhelfen.

Möglichkeit 3: Sexuelle Frustration durch Veränderungen im Alltag beseitigen

Im Alltag gibt es viele Faktoren, die dazu führen können, dass die Sexualität in den Hintergrund gerät. Oftmals ist Stress ein sehr ungünstiger Punkt, denn er kann die Fähigkeit, eine sexuelle Beziehung zu genießen, ganz erheblich beeinträchtigen. Kummer oder gar eine Depression können zu einem verminderten sexuellen Verlangen führen. Das Gleiche gilt für Beziehungsprobleme. Daher ist es wichtig, Stress und Probleme in der Beziehung zu vermeiden. In glücklichen Beziehungen tritt eine sexuelle Frustration häufig seltener auf.

Möglichkeit 4: Hart aber gerecht– eine Trennung

Natürlich besteht ebenso die Möglichkeit, sich vom Partner zu trennen, wenn es nach mehreren gescheiterten Versuchen scheinbar keine Lösung für das Problem gibt und einer der beiden Partner zu sehr darunter leidet. Dies kann auch sinnvoll sein, wenn weder du selbst noch der Partner die Kraft hat, weiterhin für die Beziehung energisch zu kämpfen, vielleicht weil die sexuelle Frustration auch nur eines von zahlreichen Problemen in der Beziehung ist.

Oftmals ist aus der Beziehung die Lust, aber auch die Luft raus. In solchen Fällen sollte eine Trennung in Erwägung gezogen werden*. Wenn allerdings noch Liebe im Spiel ist und man sich noch zum Partner hingezogen fühlt, lohnt es sich, um die Beziehung zu kämpfen. Eine Paartherapie kann stets hilfreich sein.

Möglichkeit 5: Masturbieren

Viele Männer machen aus dem Thema „Masturbieren“ ein Tabu. Doch dies ist absolut unnötig, da der Drang zu masturbieren vollkommen natürlich und menschlich ist. Solange es zu Hause in der eigenen Privatsphäre geschieht, ist dagegen nichts einzuwenden. Es ist eine gute Möglichkeit, die sexuelle Frustration zu beseitigen – in einigen Fällen ist es hierfür sogar tatsächlich die effektivste Möglichkeit.

Möglichkeit 6: Prickeln in der Beziehung aufrechterhalten

Natürlich gibt es kein Patentrezept, wie die sexuelle Lust ewig erhalten bleiben kann. Doch es existieren einige einfache Tipps, mit denen du kleine Wunder bewirken und das Liebesleben verbessern kannst. Damit die Lust auf Sex erhalten bleibt, ist es sehr wichtig, dass der Partner fühlt, dass man ihn attraktiv findet und ihn begehrt. Vor allem in langjährigen Beziehungen vernachlässigen es die Partner oftmals, es dem anderen regelmäßig zu zeigen, wie sehr man ihn liebt, wie toll und anziehend man ihn findet. Ein Lächeln zu schenken, ein liebevolles Wort oder eine zärtliche Geste bringen ebenfalls viele Pluspunkte für die Beziehung.

Wichtig ist es auch, offen und ohne Hemmungen über Sex zu sprechen. Sexualität ist absolut nichts Peinliches und sollte daher als Gesprächsthema kein Tabu sein. Wer sich mitteilt, kann einerseits auch seine Wünsche äußern, aber anderseits ebenso die Wünsche des Partners verstehen. Diese Vertrauensbasis stärkt die Beziehung. Nicht jeder Mensch kann den Stress des Alltags einfach und schnell abschütteln.

Daher ist es wichtig, sich kleine Auszeiten zu gönnen und die Zweisamkeit zu genießen, die man nur als Paar wahrnimmt. Ein Gläschen Sekt, ein gemeinsames Bad, Kerzenlicht, eine Massage, ein leckerer Tee, romantische Musik, all dies wirkt sehr entspannend und kann zu einer schönen gemeinsamen Zeit als Paar beitragen.

Möglichkeit 7: Die Paarberatung

Bei sexueller Unzufriedenheit, die schon über längere Zeit besteht, kann sich auch eine Paarberatung lohnen*. Eine neutrale Person kann Paaren dabei helfen, der Ursache für das Problem auf den Grund zu gehen. Auch beim Ansprechen von Missständen in der Beziehung, kann sie als Mediator dienen, sodass Missverständnisse vermieden werden. Natürlich musst du bei einer Paarberatung durch einen ausgebildeten Therapeuten Ausgaben in Kauf nehmen. Allerdings können schon wenige Sitzungen ausreichen, um eine solide Gesprächsbasis zu schaffen und das Feuer der Leidenschaft neu zu entfachen.

Achte jedoch darauf, dass es sich beim Therapeuten um einen seriösen Experten handelt. Mitunter kann es notwendig sein, mehrere Fachkräfte zu testen und unter die Lupe zu nehmen. Bei der Mehrzahl der Berater können Interessenten eine kostenlose Probesitzung in Anspruch nehmen. Auf diese Weise siehst du, ob du mit dem Therapeuten auf einer Wellenlänge bist.

Möglichkeit 8: Alltagsstress reduzieren

Oft ist Stress im Job oder im Alltag dafür verantwortlich, dass die Lust bei beiden Partnern schwindet. Sie sind also einfach zu erschöpft, um sich die benötigte Zeit für das Liebesspiel zu nehmen. In solchen Fällen kann es sich lohnen, Anstrengungen des täglichen Lebens gezielt zu reduzieren. Überlege dir, in welchen Bereichen du ein wenig zurückschalten oder deine Aufgaben delegieren kannst.

Spreche dich dafür am besten mit deiner Partnerin ab. Arbeitet gemeinsam daran, euren Alltag so entspannt wie möglich zu gestalten*. Wichtig ist dies auch dann, wenn ihr Kinder habt.
Auf diese Weise stärkt ihr auch euer Verbundenheitsgefühl, wodurch die Lust aufeinander ebenfalls wieder neu entflammen kann.

Möglichkeit 9: Körperliche Leiden ausschließen

Manchmal sind körperliche Leiden wie ein hormonelles Ungleichgewicht oder eine Mangelerscheinung dafür verantwortlich, dass sich sexuelle Unzufriedenheit breit macht. Am besten suchen beide Partner den Arzt auf und lassen sich gründlich untersuchen. Auch bei Frauen kann ein zu niedriger Testosteronspiegel dazu führen, dass sie keine Lust auf das gemeinsame Liebesspiel haben.

Top 3 Bücher, die wir zum Thema empfehlen können:

Fazit

Dies waren unsere Tipps zum richtigen Umgang mit sexueller Unzufriedenheit. Viele Menschen, für die sexuelle Frustration ein Problem ist, die ihren Partner allerdings noch lieben und sich nicht trennen möchten, suchen sich dann eine Affäre. So finden sie Zuwendung oder Befriedigung, die ihnen beim Partner fehlt. Dieses Vorgehen verbirgt jedoch Risiken, da eine heimliche Affäre für die Beziehung sehr belastend ist.

Oftmals spürt der betrogene Partner, dass etwas nicht stimmt und das Vertrauensverhältnis wird auf eine harte Probe gestellt. Fliegt die Affäre auf, ist das Vertrauen meist zerstört. Es gestaltet sich dann äußerst schwierig, die Beziehung noch zu retten. Daher lautet die klare Empfehlung: Entweder das Problem wird akzeptiert oder man arbeitet gemeinsam daran, die sexuelle Frustration zu bekämpfen.

Der letzte Ausweg ist die Trennung. Dies ist wahrscheinlich der schwierigste Weg, aber er ist fair. Wichtig ist jedoch, nicht zu schnell ungeduldig zu werden, wenn es mal eine Zeit lang im Bett nicht funktioniert. Solange es nur eine vorübergehende Episode ist – beispielsweise durch die Kinder oder den Job bedingt – besteht noch kein Grund zur Sorge. Vorsicht ist aber geboten, wenn aus der vorübergehenden sexuellen Unlust ein Dauerzustand wird.


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2 Kommentare

    • KKardinal, du hast recht mit deinem Kommentar. Ich finde das auch immer sehr schwierig, mitanzusehen, wie Singles gerne einfach mal ausgespart werden. Auch diese fühlen sich sehr oft traurig wegen Sex- und Partnerlosigkeit. Schön, dass es mal jemand anspricht. Grüße.

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