Heute möchten wir uns der Frage widmen, wie du schüchterne Kinder behutsam fördern kannst. Sie sind meist unsicher, ängstlich, finden oftmals nur schwer Freunde und sind gern einmal nur stille Beobachter. Hier findest du Ratschläge, wie du ihnen am besten helfen und ihr Selbstvertrauen fördern kannst. Alle Menschen sind verschieden. Bei schüchternen Kindern muss man anders an die Sache Herangehen als bei Sprösslingen, die vor Selbstbewusstsein nur so strotzen und durch nichts zu erschüttern sind.
Schüchtere Kinder behutsam fördern – wie am besten vorgehen?
Vielleicht kennst du es: Zuhause ist dein Kind völlig „normal“, doch wenn es unter Menschen ist, wird es unsicher traut sich kaum, mit anderen zu sprechen oder zu spielen. Es ist oftmals gar nicht so einfach, schüchterne Kinder aus ihrem Schneckenhaus zu holen. Lieber stehen sie abseits des Geschehens als sich in den Mittelpunkt zu drängen. Im Kindergarten verstecken sie sich hinter Mama ihrem Rücken und lassen ihre Hand nicht los. Sie senken den Blick meist auf den Boden, wenn sie angesprochen oder etwas gefragt werden.
Vor allem die Schule stellt viele schüchterne Kinder vor große Herausforderungen und Hindernisse. Sie haben es schwerer, sich optimal zu entwickeln, da sie sich vieles schlichtweg nicht trauen. Es mangelt ihnen an Selbstbewusstsein und Mut. Schüchterne Kinder fühlen sich im Umgang vor allem mit fremden Personen sehr unwohl. Schüchternheit zeigt sich in oftmals stark ausgeprägtem ängstlichem Verhalten. Die Kinder sprechen wenig und in größeren Gruppen verstummen sie oftmals gänzlich. Sie haben oft Versagensängste vor Dingen, die andere Kinder einfach probieren, und treffen zögerlichere Entscheidungen.
Sie ziehen sich aus scheinbar schwierigen Situationen zurück, sind sehr vorsichtig, meiden Konfrontationen und erlernen somit ein Verhalten, das für den Moment vielleicht einfacher erscheint, aber letzten Endes Blockaden errichtet. Sie sehen Gefahren, die es nicht gibt und bauen Mauern um sich herum auf, die sie allein nicht bewältigen können. Umso schwieriger wird es, wenn sie in der Gruppe keinen Anschluss finden.
Woher kommt Schüchternheit?
Schüchternheit kann verschiedene Ursachen haben: Es kann eine angeborene Charaktereigenschaft sein, sodass sie nicht sozial erworben wurde, sondern vor der Geburt festgelegt wurde. Daneben kann Schüchternheit auch anerzogen und somit erlernt sein. Kinder schauen es sich ab, wie die Erwachsenen oder älteren Geschwister alles so machen und mit fremden Situationen oder anderen Menschen umgehen.
Wenn die Eltern eher ängstlich sind, überträgt sich dies meist auch auf das Kind. Kinder neigen zur Nachahmung. Die Spielkameraden spielen ebenso eine Rolle. Prägende Erlebnisse können die Schüchternheit verstärken. Werden Kinder beispielsweise ausgegrenzt, ohne zu verstehen, warum dies so ist, beginnen sie zu zweifeln, vor allem an sich selber. Sie verlieren ihr Selbstbewusstsein und ziehen sich schrittweise zurück.
Schüchterne Kinder behutsam fördern – wie kann die Schüchternheit überwunden werden?
Schüchterne Kinder hören von den Erwachsenen häufig gut gemeinte Ratschläge wie: „Stell dich nicht so an, bist doch schon groß. Andere Kinder haben es doch auch geschafft.“ Allerdings sind solche Sätze ein Fehler, denn sie bewirken lediglich, dass sich die Kinder noch kleiner fühlen, sich oftmals auch noch mehr zurückziehen. Ihr Selbstwertgefühl ist einfach so gering, dass sie sich eben nicht einfach alles so zutrauen, wie sie es selber gern würden. Daher ist es wichtig, statt gut gemeinter Tipps, die nicht ankommen und keine Wirkung zeigen, das Selbstbewusstsein zu stärken und somit schüchterne Kinder behutsam zu fördern.
Beispiel: Es steht ein Kindergeburtstag an. Für ein schüchternes Kind braucht es oftmals schon eine Menge Mut, die Feier zu besuchen. Vielleicht ist es möglich, dass du das Kind begleitest und noch eine Weile mit dabei bleibst, damit es die Zeit hat, etwas aufzutauen und sich mit der Situation vertraut zu machen. Die Kinder möchten zwar meist gern Kontakt zu anderen Kindern aufnehmen, doch sie trauen es sich nicht. Wenn die erste Hürde überwunden ist, ist die Party dann oftmals doch schöner, als es das schüchterne Kind geglaubt hat.
Solche Momente und Erlebnisse geben deinem Kind Selbstvertrauen. Es hat verinnerlicht, dass nichts passiert und dass es sich lohnt, die Schüchternheit zu überwinden. Solche Versuche sind sehr wichtig, wenn sich dein Kind durch eine übermäßige Schüchternheit zum Außenseiter entwickelt. Dann solltest du einschreiten und dein Kind unterstützen, seine Schüchternheit zu überwinden.
Schüchterne Kinder behutsam fördern und zu nichts zwingen
Neuem stehen schüchterne Kinder eher zurückhaltend gegenüber. Du solltest dem Kind zwar dabei helfen, die Schüchternheit zu überwinden, indem es sich mehr wagt und zutraut, aber zwinge dein Kind auf keinen Fall in angsteinflößende Situationen hinein. Forsches Verhalten ist völlig fehl am Platz, denn dies verstärkt das Verhalten nur noch.
Bringe Geduld mit deinem schüchternen Kind auf und mache ihm keine Vorwürfe, denn egal, ob schüchtern oder nicht, jedes Kind möchte so akzeptiert und angenommen werden, wie es ist. Schüchternheit an sich ist letztendlich keine Schwäche, sondern eine normale Charaktereigenschaft. Daher können wir als Eltern schüchterne Kinder lediglich behutsam fördern, ohne zu fordern oder zu werten.
Schüchterne Kinder benötigen kleine Aufgaben. Es kann beispielsweise einen Teller zum Nachbarn bringen oder sich allein ein Eis kaufen. Wichtig ist stets eine langsame und behutsame Förderung. Schüchterne Kinder sollten ihr Tempo allein finden dürfen. Gehandelt werden sollte, wenn die Schüchternheit krankhaft wird und das Kind sich komplett abkapselt oder in gewissen Situationen extreme körperliche Reaktionen wie Schweißausbrüche oder Herzrasen zeigt.
Aus der Schüchternheit kann sich eine soziale Phobie entwickeln. Betroffene meiden jeglichen sozialen Kontakt bis hin zur völligen Isolation. In diesem Fall sollte ein Therapeut aufgesucht werden, der dabei helfen kann, die Ursache für die übertriebene Schüchternheit und Angst zu ermitteln und dem entgegenzuwirken.
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Zusammenfassung
Schüchterne Kinder behutsam fördern, dies bedeutet, dass sie besondere Tricks benötigen, damit sie immer mehr lernen, auf sich selber und andere zu vertrauen und somit irgendwann nicht mehr allem und jedem ängstlich zu begegnen. Es ist dabei sehr wichtig, das Kind zwar zu fördern, es aber nicht unter Druck zu setzen, denn dies bewirkt bei schüchternen Kindern oftmals, dass sie sich vor ihrer Umwelt noch mehr verschließen. Wenn Kinder an sich selbst zweifeln, brauchen sie Lob, Anerkennung und Bestätigung statt Vorwürfe. Eine langsame Förderung in kleinen Schritten ist wichtig. Das Kind bestimmt das Tempo, damit es nicht in Stress gerät.
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