Schnarchen ist gefährlich, das wissen wahrscheinlich die meisten. Doch warum ist das so und wie entsteht Schnarchen eigentlich? Was kann gegen das Schnarchen getan werden, um die Schlafqualität zu verbessern und gesundheitliche Risiken zu beseitigen? Die Antworten auf diese Fragen erhältst du im folgenden Ratgeber.
Schnarchen ist gefährlich, wenn es zu Atemaussetzern kommt
Schnarchen entsteht bei den meisten Betroffenen aufgrund von verengten Atemwegen. Dadurch erhöht sich die Strömungsgeschwindigkeit der Luft, die eingeatmet wird. Der Druck im Rachenraum hingegen sinkt, wodurch die erschlaffte Muskulatur mehr vibriert. Die Gründe für diese Verengung sind unterschiedlich:
- Besonders gefährdet sind Übergewichtige, da bei ihnen das Gewebe, wie auch an anderen Körperstellen, zu fett ist, was mit einem gestörten Atemfluss einhergeht.
- Auch ein zunehmendes Alter und damit einhergehendes schlafferes Bindegewebe, Schlafen in Rückenlage und Alkoholkonsum können Ursachen sein.
- Weitere mögliche Auslöser sind angeborene körperliche Umstände, beispielsweise ein langer tief stehender und schlaffer Gaumen, Engstellen im Rachenbereich oder ein langes, breites Gaumenzäpfchen.
Die Geräusche entstehen beim Schnarchen, wenn der Schlafende durch seinen offenen Mund atmet und dabei die Luft ins Schwingen kommt. Oftmals ist das Schnarchen harmlos. Gefährlich wird es, wenn es nachts zu Atemaussetzern kommt. Dies wird medizinisch als Schlafapnoe bezeichnet und sollte von einem Arzt abgeklärt werden. Das Schnarchen ist oft eine Vorstufe zur Schlafapnoe. Die gefährlichen Atempausen können 10 bis 60 Sekunden andauern. Sie können sich jede Nacht hunderte Mal wiederholen.
Dass Betroffene aufwachen, liegt allein am natürlichen Überlebensinstinkt des Menschen. Personen mit Schlafapnoe fühlen sich tagsüber oftmals wie erschlagen. Die Tagesschläfrigkeit beeinträchtigt die Stimmung, die Leistungsfähigkeit und Konzentration. Zu den möglichen Ursachen für Schlafapnoe gehören eine Verengung der Atemwege, aber ebenso Fehlleistungen im Bereich des Gehirns, der für die optimale Steuerung der nächtlichen Atmung während des Schlafens zuständig ist.
Schnarchen ist gefährlich – welche gesundheitlichen Risiken hat es?
Schnarchen kann auf Dauer gesehen sehr lästig sein, was insbesondere für den Partner gilt. Das geräuschvolle Atmen kann immerhin einen enormen Pegel von rund 90 Dezibel erreichen. Dies entspricht der Lautstärke einer Kreissäge. Die Ruhestörung stellt so manche Beziehung auf eine sehr harte Probe. Sie fördert Streits, Müdigkeit, Verstimmungen und Gereiztheit am nächsten Morgen.
Doch in erster Linie riskieren Schnarcher ihre Gesundheit: Je nach Art und Ausmaß haben sie ein höheres Risiko für Bluthochdruck, einen Herzinfarkt und Schlaganfall. Der Grund ist das unrhythmische Schnarchen, das ein Symptom der Schlafapnoe ist und mit regelmäßigen Atemaussetzern einhergeht.
Die oberen Atemwege verschließen sich beim obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom mindestens zehn Sekunden lang und dies mehr als zehn Mal in der Stunde. Die Folge ist ein verringerter Sauerstoffgehalt. Dadurch schlägt das Herz schneller und der Schlaf wird leichter, sodass es an der Tiefschlafphase mangelt. Auf Dauer gesehen erhöht sich dadurch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Schnarchen ist oft gefährlich, doch was kannst du dagegen tun?
Schnarchen kannst du, zumindest, wenn es harmlos ist, durch diverse Mittel und Maßnahmen verhindern, beispielsweise die richtige Schlafposition. Viele Menschen schnarchen weniger, wenn sie auf der Seite statt auf dem Rücken liegen. Daneben gibt es Nasenpflaster, mit denen das Schnarchen vermieden werden kann, wenn es insbesondere durch eine schwache Nasenatmung ausgelöst wird.
Dieses Pflaster, das auch Nasenstrip genannt wird, besteht aus biegsamem Kunststoff. Du klebst es quer über die Nase. Die Spannkraft erweitert die Nasenflügel, sodass durch deine Nase mehr Luft strömt und weniger durch den Mund und Rachen. Die Nasenatmung wird erleichtert und die Atmung durch deinen Mund entlastet. Dadurch kannst du das Schnarchen verringern oder bestenfalls komplett verhindern.
Das Nasenpflaster ist sehr einfach in der Anwendung. Die meisten gewöhnen sich schnell an die Nutzung. Bei einer Schlafapnoe kann die CPAP-Therapie helfen: Der Schnarcher wird nachts über die Nase mit einer Nasenmaske dauerbeatmet. Die Atemwege werden durch den Beatmungsdruck offen gehalten. Der Schlaf und die Atmung normalisieren sich dadurch.
Die Beatmung mit dem Gerät muss allerdings jede Nacht erfolgen. Doch die Lebensqualität der Betroffenen verbessert sich dadurch deutlich. Auf Alkohol, Nikotin, Schlafmittel sowie übermäßige Mahlzeiten vor dem Zubettgehen sollten Schnarcher verzichten. Übergewichtige sollten nachts die Atemmaske nutzen und am Tag Sport treiben. Nach der Gewichtsreduzierung haben viele kein Schlafapnoe-Syndrom mehr.
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Zusammenfassung
Schnarchen ist in den meisten Fällen ungefährlich, sodass es für die Gesundheit keine Gefahr darstellt. Doch es kann auch eine schlimmstenfalls lebensbedrohliche Atemstörung dahinter stecken. Wenn der Schlaf auf Dauer nicht mehr erholsam ist oder sogar Atemstillstände bzw. Atemaussetzer hinzukommen, sollten Schnarcher handeln. Die Rede ist von der Apnoe.
Der Begriff stammt aus dem Griechischen. Er bedeutet Atemstillstand. Im Rachen wird es bei den Betroffenen sehr eng, sodass die Atemwege für viele Sekunden lang verschlossen werden. Die Folgen wiederholter nächtlicher Atemstillstände können gravierend sein, da die Sauerstoffkonzentration im Blut abnimmt und der Körper und das Gehirn nicht mehr genügend versorgt werden.
Der Blutdruck erhöht sich, sobald der Luftstrom verebbt, was Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigt. Dies geht mit einem erhöhten Risiko für einen Herzinfarkt und Schlaganfall einher. Daher sollte ein Arzt aufgesucht werden. Der richtige Ansprechpartner sind in diesem Fall ein Schlafmediziner, Lungenarzt, Internist oder HNO-Arzt. Entsprechende Untersuchungen, ob Schlafapnoe vorliegt, erfolgen in einem Schlaflabor. Hier messen die Ärzte den Luftstrom im Mund und in der Nase und zählen die stündlichen Atemaussetzer.
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