Schluckauf ist meist harmlos und er vergeht gewöhnlich auch gleich wieder. Doch für den Betroffenen selber ist der Schluckauf unangenehm und lästig. Häufig gibt es nicht nur Mitleid, sondern manchmal auch spöttische Kommentare. Der folgende Beitrag erläutert dir alles rund um den Schluckauf und was du dagegen tun kannst.
Wie kommt es zum Schluckauf?
Die Schluckaufbeschwerden haben ihren Ursprung im Zwerchfell, der flache Muskel, der die Brust- und die Bauchhöhle voneinander trennt und bei der Zwerchfellatmung die treibende Kraft ist. Das Zwerchfell zieht sich hierbei nach unten zusammen und das Brustkorbvolumen vergrößert sich. Der dabei entstehende Unterdruck saugt durch die offene Stimmritze Luft. Wenn sich das Zwerchfell entspannt, strömt diese Luft wieder aus. Wenn sich das Zwerchfell jedoch plötzlich verkrampft, schließt sich die Stimmritze reflexartig zwischen den Stimmbändern, wodurch die Luft nicht entweichen kann und die einströmende Luft gegen die geschlossenen Stimmbänder prallt. Dabei entsteht ein Druck, welcher sich in der Form des Schluckaufs entlädt. Für die Reflexe sind in erster Linie Nerven im Gehirn verantwortlich. Eine Reizung des Zwerchfellnervs ist oftmals für den Schluckauf verantwortlich.
Häufige Auslöser von einem akuten Schluckauf
Zu den Auslösern zählen vorwiegend Verhaltensweisen und Faktoren, welche das Zwerchfell und die zuständigen Nerven reizen. Mögliche Reizauslöser sind für einen akuten Schluckauf beispielsweise:
* Ein schnelles und hastiges Schlucken beim Essen und Trinken, wobei Luft geschluckt wird.
* Sehr heiße und kalte Speisen und Getränke, insbesondere, wenn diese abwechselnd zu sich genommen werden.
* Ein weiterer Auslöser kann sein, wenn die Umgebungstemperatur plötzlich gewechselt wird, das heißt von der Kälte in die Wärme oder umgekehrt.
* Auch zu den Gründen zählen viel Alkohol und ein starkes Rauchen.
* Psychische Einflüsse wie Erschrecken, Aufregung oder Stress und das damit verbundene hastige und unregelmäßige Atmen konnte als mitverantwortlich für einen Schluckauf beobachtet werden.
Tipps gegen Schluckauf
- Eine psychische Anspannung und Nervosität zählen zu den möglichen Ursachen für einen Schluckauf. Hier hilft Entspannung, denn dadurch wird das verkrampfte Zwerchfell beruhigt. Auch als hilfreich hat es sich bewährt, sich stark auf eine bestimmte Sache zu konzentrieren, zum Beispiel langsam von 1 bis 100 zu zählen.
- Bei einem zu vollen Magen hilft Flüssigkeit und die Luft anzuhalten. Wenn der Magen aufgrund eines hastigen oder falschen Essens überlastet ist, ist Flüssigkeit ebenso ein gutes Hausmittel, um den Schluckauf abzuwehren. Wasser, schluckweise und konzentriert getrunken, hat sich optimal bewährt.
- Allgemein wird dazu geraten, während eines Schluckaufs die Luft anzuhalten oder auch tief einzuatmen und im Anschluss sehr zügig ein paar Schlucke hintereinander zu trinken.
- Weitere Tipps gegen Schluckauf sind das Lutschen eines Stücks Würfelzucker, der mit Essig getränkt ist und auf der Zunge langsam zergeht, das gekaute Salbeiblatt, das magenberuhigend wirkt oder der Jogginglauf, um den Atem zu regulieren. Es gibt zahlreiche geeignete Mittel, die gegen Schluckauf helfen können und die leicht auszuprobieren sind.
Wann solltest du bei einem Schluckauf zum Arzt?
Du solltest bei folgenden Warnzeichen zum Arzt gehen:
- Ein sehr häufiger Schluckauf im Vergleich zu vorher
- Ein Schluckauf über einen längeren Zeitraum, beispielsweise einen ganzen Tag lang
- Wenn zum häufigen Schluckauf weitere Symptome hinzukommen, zum Beispiel Sodbrennen, ein saures Aufstoßen, Übelkeit, Bauchschmerzen, Gelbsucht etc..
- Zusätzliche Beschwerden wie Gewichtsverlust, Müdigkeit, Schwellungen im Halsbereich u.s.w., da dies ebenso auf eine Krankheit hinweist.
- Wenn zu einem akuten Schluckauf noch Kopfschmerzen, Schwindel, Lähmungserscheinungen, Übelkeit, Sprach- oder Sehstörungen dazu kommen, könnte dies ein Warnzeichen für einen Schlaganfall sein. In diesem Fall ist es wichtig, dass sofort der Rettungsdienst gerufen wird: Die europaweite Telefonnummer ist hiefür 112!
Wenn du mit einem Schluckauf zu deinem Hausarzt gehst, stehen ihm verschiedenen Untersuchungsmethoden zur Verfügung. Je nach Verdacht wird er dich an einen Spezialisten überweisen, beispielsweise an einen Gastroenterologen, Hals-Nasen-Ohren-Arzt, Neurologen etc.
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