Schlafstörungen: Ursachen und Behandlung

Schlafstörungen
@ Pixabay / DieterRobbins

Ein gesunder und tiefer Schlaf ist ein großer Gesundheitsfaktor. Beinahe jeder Mensch wird einmal von Schlafstörungen geplagt. Die Ursachen der meisten Schlafstörungen sind eine Unzufriedenheit mit der eigenen Lebenssituation, nicht geregelte zwischenmenschliche Beziehungen, destruktive Konflikte, besondere Lebensereignisse oder ein übermäßiger Stress. Auch ungünstige äußere Bedingungen (z.B. lauter, enger Schlafraum), schlechte Luft im Zimmer, Krankheiten und Medikamente können zu Schlafstörungen beitragen.

Nach einer Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Schlafmedizin haben über dreißig Prozent Österreicher Schlafstörungen.

Was passiert, während wir schlafen?

Während der gesamten Schlafdauer ist unser  Gehirn aktiv und verarbeitet Tageserlebnisse, es werden auch wichtige Erfahrungen im Gedächtnis gespeichert und sogar Lösungen für aufgetretene Probleme entworfen.

Schlaf ist nicht gleich Schlaf: Mediziner unterscheiden vier verschiedene Schlafphasen und eine spezielle Phase, in der wir meist träumen.

1. Einschlafen – Der gesamte Körper kommt zur Ruhe und die Atmung wird gleichmäßiger. Auch der Puls wird regelmäßiger und die Muskeln entspannen sich. Das ist ein Übergang zwischen Wach-sein und Schlafen. Dauert zwischen 10 bis 20 Minuten.

2. Leichtschlaf – Diese Phase dauert sehr kurz, manchmal nur wenige Sekunden. Durch das Entspannen der Muskulatur im Leichtschlaf können Muskelzuckungen auftreten. In dieser Schlafphase haben wir manchmal das Gefühl zu fallen.

3. Tiefschlafphase – In dieser Schlafphase ist es sehr schwer, den Schlafenden wieder aufzuwecken. Hier findet nun auch die eigentliche körperliche Erholung statt.

Wenn in dieser Phase geträumt wird (eher selten), handelt es sich meist um realitätsbezogene Träume. Falls psychische Konflikte tagsüber nicht verarbeitet werden konnten, kehren sie in der Regel in diesem Schlafstadium wieder. Dadurch wird der der Erholungswert der Nachtruhe wesentlich gemindert.

4. Traum oder REM-Schlaf – In dieser Schlafphase erreichen wir den tiefsten Schlafzustand. Erst jetzt läuft die körperliche Erholung auf Hochtouren. Für die Regeneration des Immunsystems ist der Tiefschlaf besonders wichtig.

Aus dem Tiefschlaf heraus fällt das Aufwachen am schwersten, oft braucht man Minuten, um sich wieder zurechtzufinden. Leicht schläft man wieder ein und wird sich womöglich gar nicht erinnern, geweckt geworden zu sein. Die erste Tiefschlafphase liegt (im Durchschnitt) bei 22:00 Uhr und dauert 90 bis 120 Minuten. Das zweite Tiefschlafstadium erreichen wir zwischen 02:00 und 03:00 Uhr morgens, es ist 20 bis 30 Minuten kürzer als die erste Tiefschlafphase.

Schlafstörungen bewältigen

1. Ernährung und Schlafstörung

Es ist wichtig, Nahrungsmittel schonend ohne Fett zuzubereiten. Die Verdauung von großen Mengen Fett ist für den Körper mit einem erheblichen Aufwand verbunden. Damit wird auch ein gesundes Gewicht erhalten. Übergewichtige Leute haben häufig überschüssiges Bindegewebe im Hals, welches die Atemwege während des Schlafs blockiert. In Nüssen, Pistazienkernen, Weizenkeimen und Hirse ist Magnesium reichlich enthalten. Magnesium* bringt Ruhe in den Organismus und fördert auf diese Weise die Einschlafbereitschaft. Mandelmilch mit Honig, Bananen und Passionsblumentee sind genauso schlaffördernd.

2. Bewegung und Schlafstörung

Plane in deinem Alltag regelmäßige Bewegungsrituale. Rituale fördern eine innere Orientierung und führen zu einer größeren Sicherheit. Folglich wird der Stressfaktor gemindert.

3. Farbtherapie und Schlafstörung

Bestrahlung mit blauem polychromen Licht vor dem Schlafen unterstützt das Einschlafen.

4. Schlafraum und Schlafstörung

Es ist sehr wichtig, für eine gute Luft im Schlafzimmer zu sorgen. Schlechte Luft im Schlafzimmer schadet den Atemwegen und stört ganz massiv das Ein- und Durchschlafen. Damit können Viren und Bakterien leichter in den Organismus eindringen. Das Immunsystem läuft auf Hochtouren und es stört den tiefen Schlaf. Sensible Menschen sollten im Schlafzimmer kein Fernsehgerät stehen haben. Die elektromagnetischen Wellen können den Schlaf behindern. Dasselbe gilt für einen Radiowecker oder ein Handy, die zu nahe am Kopf stehen. Pflanzen im Schlafzimmer können den Schlaf gehörig stören: Dazu gehören alle stark riechenden Blumen wie etwa Orchideen, Hyazinthen und Lilien. Rosen allerdings können den Schlaf fördern. Aber auch Aloe Vera, Bogenhanf und Alpenveilchen sind für das Schlafzimmer empfehlenswert. Sie wandeln nämlich auch nachts schlechte Luft in Sauerstoff um, was alle anderen Pflanzen nur tagsüber tun. Das Schlafzimmer soll ein Raum für Entspannung sein, also kein Abstell- oder Trockenraum sein, wo überall etwas hängt und Unruhe stiftet. Ein Schreibtisch stört die Schlafhygiene ebenfalls: Wie soll man denn da vom Arbeitsstress abschalten?

5. Positive Ablenkungen und Schlafstörungen

Ein Horror- oder Krimifilm oder eine politische Diskussionen im Fernsehen sind nicht gerade schlaffördernd. Entspannte Musik oder ein Buch mit beruhigendem Inhalt werden dich eher in den Schlafrhythmus führen.

Je weniger die Leute wissen, wie die Würste und Gesetze gemacht werden, desto besser schlafen sie.


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