Unter den Begriffen Frauenberufe und Männerberufe werden allgemein Berufe zusammengefasst, die fast oder ausschließlich vom entsprechenden Geschlecht ausgeübt werden.
Dabei werden zahlreiche Berufe in der Pflege, Erziehung, Reinigung oder im Bereich der einfachen Bürotätigkeiten von Frauen bekleidet, wohingegen ein Großteil der Stellen in den technischen und verarbeitenden Berufen häufiger von Männern besetzt ist.
Aber im 21. Jahrhundert haben sich sich diese festen Grenzen nach und nach geändert. Selbst an den Stammtischen kann man nun regelmäßig Frauen antreffen, manchmal gibt es sogar reine Frauenstammtische. Daher ist es nicht weiter verwunderlich, dass einige der klassischen Stammtischspiele, Bridge, Skat und Poker, nun auch in der Frauenwelt Anklang finden und sich erstklassige weibliche Spieler einen Platz unter den Ersten in der Weltrangliste sichern.
Der neue Trend bei Männern
Im Jahr 2010 waren knapp unter 3% aller Beschäftigten in Kindergärten und Kindertagesstätten männlich – und dazu waren diese Mitarbeiter mehrheitlich in der Verwaltung eingesetzt. Besonders dank Initiativen wie der Koordinationsstelle ‚Männer in Kitas‘ konnte dieser Anteil bis im Jahr 2017 auf relative 5% im ganzen Bundesgebiet gesteigert werden.
Dass gerade der Bereich Kinderbetreuung für Väter ideal sein könnte, findet mancher Papa durch Zufall heraus. Ein ehemaliger Programmierer, der nach jahrelanger Nachtarbeit in die Kinderbetreuung umgeschult hat und jetzt als Tagesvater arbeitet, kam auf diese Idee eher durch Zufall: Weil er seine Kinder gerne tagsüber sehen wollte, hat er seine Arbeitsstunden für seinen Haupterwerb in die Nacht verlegt und dabei herausgefunden, dass er sehr gut mit den Kleinen umgehen kann. Inzwischen ist er hauptberuflich in der Kinderbetreuung tätig, was ihm sehr viel Freude macht. Da in Deutschland der Trend seit Jahren dahin geht, dass man nicht mehr in dem Beruf in Rente geht, in dem man als Jugendlicher ausgebildet wurde, muss ein Umdenken nun nur noch stärker in unseren Köpfen vorangetrieben werden.
Ein erster Trend ist bei neuen Vätern bereits sichtbar: Immer mehr nehmen Elternzeit. Wenn auch Großteils erstmal nur zwei Monate, aber die Veränderung zu mehr Zeit mit dem Nachwuchs ist sichtbar.
Frauen in Männerberufen
Aber auch immer mehr Mädchen und Frauen arbeiten sich in männerdominierte Berufe vor: Zwar befinden sich KFZ-Mechanikerinnen, Architektinnen oder Programmiererinnen noch in der Minderheit, dass ein Umdenken stattfindet, zeigt sich aber inzwischen deutlich:
Durch die „Zukunftstage“, die einmal jährlich in deutschen Betrieben stattfinden, haben Schüler die Möglichkeit, in Firmen einen Einblick in das alltägliche Geschehen zu bekommen. Dabei ist zu beobachten, dass sich mehr Mädchen für typische ‚Männerberufe‘ interessieren und umgekehrt.
Workshops an diesen Tagen bieten Mädchen die Möglichkeit, in techniklastige Berufe hineinzuschnuppern und Experimente im Labor durchzuführen, während Jungs an erzieherischen Workshops teilnehmen und mehr über Softskills wie Konfliktbewältigung oder Teamfähigkeit erfahren.
Dass Initiativen wie diese bereits Früchte tragen, ist auch an Universitäten zu erkennen: Ein Viertel der Studierenden für das Wintersemester 2016/2017 in ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen sind weiblich! Das ist ein Anstieg verglichen mit dem Wintersemester 2010/2011, in dem nur 20% der Plätze von Studentinnen besetzt war. Momentan sind zwar nur knapp 17% aller Ingenieure weiblich, die Studierendenzahlen zeichnen aber ein deutliches Bild, in welche Richtung der Arbeitsmarkt sich bewegt.
Fazit
Durch solche Entwicklungen soll der Jobmarkt noch attraktiver und besser ausgelastet werden, damit mehr Top-Talente in genau den Berufen arbeiten können, die für sie am besten geeignet sind, was schlussendlich auch der Wirtschaft zugute kommt.
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