Die Wohnung steht unter Wasser und aus dem geplatzten Rohr strömt es ohne Ende. Man steht knöchelhoch in der Brühe bei dem Versuch, das Wasser aus den Räumen zu bekommen. Die antiken Holzmöbel sind nicht mehr zu retten, die Feuchtigkeit befällt die Wände und die Kosten für die Beseitigung überschlagen sich. Genau diese Schreckensbilder stellen sich viele Menschen vor, wenn sie an einen Rohrbruch denken.
In der Realität zeigt sich ein Wasserrohrbruch meist ganz anders. Man stapft eher nicht durch Wassermassen, sondern Tropfen, Pfützen und Schimmelpilze deuten auf ein defektes Rohr hin. Dennoch ist zügiges Eingreifen gefragt. Hast Du die Vermutung, dass sich Nässe an Stellen bildet, wo sie nicht hingehört, dann kontaktiere den Schadensservice.
Auch das Melden an die Versicherung ist in den meisten Fällen wichtig, um die auftretenden Kosten stemmen zu können. Doch wie entsteht ein Bruch? Wie kann man die Misere eindeutig erkennen? Was ist zu tun, um den Schaden schnellstmöglich zu beheben? Diese und weitere wichtige Fragen beantworten wir Dir jetzt.
- Was passiert bei einem Wasserrohrbruch?
- Welche Anzeichen deuten auf einen Rohrbruch hin?
- Warum kann ein Wasserrohrbruch im Altbau häufiger entstehen?
- Wie sollte ich auf einen Wasserrohrbruch reagieren?
- Wer kann bei einem Wasserschaden helfen?
- Fazit: Ein Wasserrohrbruch ist nie angenehm, aber gut händelbar
Die Liste der möglichen Ursachen ist vielfältig. Häufig sind Ablagerungen in den Rohren schuld an unangenehmen Folgen. Der Weg des Wassers ist lang, denn bis das wertvolle Element im Haushalt ankommt, durchläuft es kilometerlange Leitungen. In den Rohren bilden sich im Laufe der Zeit unterschiedliche Beläge aus Sand, Schmutz und Rost. Die rostigen Ablagerungen entwickeln sich in den meisten Fällen von den Innenwänden der Leitungen.
Es kann auch vorkommen, dass durch Neuanschlüsse oder Reparaturen sandige Partikel oder auch Dichtungsmaterialien ins Wassersystem gelangen. Diese Rückstände machen es sich dann im Rohr bequem und setzen sich fest. Bereits nach einigen Monaten kann ein Lochfraß entstehen. Bilden sich kleine Risse in den Wasserrohren, dann bezeichnet man das als Lochfraßkorrosion. Zu Beginn treten undichte Stellen auf und im fortgeschrittenem Stadium lösen sich mitunter ganze Rohre auf.
Versicherungen haben eine eigene Definition für Wasserrohrbruch festgelegt. Ist ein Rohr gerissen, löchrig oder vollständig durchbrochen, dann beschreibt das versicherungsrechtlich einen Rohrbruch. Es handelt sich nicht um einen Bruch, wenn die Dichtungen poröse Stellen aufweisen. Dennoch trägt eine Gebäudeversicherung den durch beschädigte Dichtungen verursachten Wasserschaden.
Viele Menschen stellen sich vor, dass bei einem Rohrbruch das Wasser aus der Leitung schießt und alles flutet. Doch dieses filmreife Szenario passiert sehr selten. Vielmehr zeichnet sich ein Bruch an vielen unterschiedlichen Auffälligkeiten ab. Oft sind die Anzeichen schwer zuzuordnen. Tropfende Decken und Wasserpfützen auf dem Boden sind meist eindeutige Boten eines gebrochenen Rohrs. Auch dunkle Flecken an der Wand, Schimmelbefall hinter der Fußleiste und schlecht funktionierende Wasseruhren weisen auf eine undichte Leitung hin.
Ein Rohrbruch wird oft durch einen Materialfehler, eine Verstopfung oder Abnutzung ausgelöst. Deshalb sind Altbauhäuser für die Ermüdung der Leitungen besonders anfällig. Die Wasserleitungen korridieren, bis Löcher entstehen. In Altbauten kann es sogar vorkommen, dass ein Wasserrohr bei frostigen Temperaturen platzt. Wenn Du in einer Altbauwohnung lebst, solltest Du ein paar Pflegehinweise berücksichtigen. Achte auf eine gute Wärmedämmung, leere nichtgenutzte Leitungen und lasse die Wasserrohre in regelmäßigen Abständen von einem Fachmann warten.
Die erste Handlung ist das Abstellen des Wassers. Wohnst du in einer Mietwohnung, dann kontaktiere zeitnah den Vermieter oder die Hausverwaltung. Besteht ein Schaden an der Hauptwasserleitung, kann der Wasserrohrbruch mehrere Wohnungen in Mitleidenschaft ziehen. Ausgelaufenes Wasser kannst Du mit Tüchern aufwischen. So verhinderst Du meist die Ausbreitung der Nässe. Wasser und Strom ist keine gute Kombination, deshalb solltest Du die elektrischen Geräte ausschalten und vom Netz trennen.
Um die Luftfeuchtigkeit zu mindern, ist es ratsam, die Türen und Fenster zu öffnen. Tropft es von der Decke, kannst Du die Möbel mit einer Folie abdecken. Wichtig ist auch, dass Du den Schaden so detailliert wie möglich notierst. Fertige auch Fotos von den betroffenen Stellen an. Unbrauchbar gewordene Möbel oder Geräte gehören noch nicht in den Müll, denn diese können als Nachweis für die Versicherung dienen.
An erster Stelle ist zu vermeiden, dass sich der Schaden ausbreitet. Deshalb ist die direkte Beauftragung eines Schadensservices in bestimmten Fällen ohne Absprache mit dem Vermieter beziehungsweise Versicherungsträger möglich. Achte auf die Vereinbarungen im Miet-/Versicherungsvertrag und handel danach.
Der Schadensservice unterstützt dabei, die geschädigten Bereiche von der Nässe zu befreien. Auch Renovierungsarbeiten gehören zum Service des Fachbetriebes. Manche Mieter oder Hausbesitzer machen sich ohne professionelle Unterstützung ans Werk, aber das ist oft nicht von Erfolg gekrönt. Bereits kleine Mengen an Feuchtigkeit in den Wänden können zu Schimmelbefall führen. Schimmelpilze sind unangenehme und vor allem gesundheitsschädigende Begleiter.
Für den Schaden können mehrere Versicherungsträger zuständig sein. Die Zuständigkeit richtet sich danach, wo sich der Wasserschaden befindet und ob Du Wohnungseigentümer oder Mieter bist.
- Gebäudeversicherung: Diese Versicherung greift bei direkten Wasserschäden am Haus, beispielsweise bei Schimmelbefall oder feuchten Wänden.
- Hausratversicherung: Sie übernimmt die Kosten für Schäden, die der Rohrbruch am Hausrat ausgelöst hat. Dazu gehören zum Beispiel Deine Möbel.
- Haftpflichtversicherung: Bricht ein Rohr in Deiner Wohnung und breitet sich der Schaden auch in anderen Wohnungen aus, dann trägt die Haftpflichtversicherung die Schadenskosten der Nachbarn.
Ein Rohrbruch ist ein ungemütliches Problem, welches durch unterschiedliche Auslöser hervorgerufen werden kann. Dazu zählen Herstellungsfehler, rostige Stellen, Frost und Materialermüdung. Bei einem Rohrbruch ist es das Wichtigste, durchdacht und zügig ins Handeln zu kommen. Damit begrenzt Du den Schaden so gut wie möglich. Kontaktiere umgehend den Vermieter, die Versicherung und den Notdienst. Das regelmäßige Warten der Wasserrohre durch einen Fachbetrieb lässt das Wasser dort entlang fließen, wo es soll. Auch das richtige Lüften und Heizen während der kalten Monate kann Rohrbrüche verhindern.
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