Gehen Autofahrer auf die Suche nach dem richtigen Motoröl, kommt bei vielen, wenn sie vor dem Regal stehen, die Frage auf: Welches ist denn nun das richtige Motoröl, da auf jedem Behälter kryptische Angaben stehen. Viele Autohersteller entwickelten eigene Hausnormen. Diese sind auf den Etiketten mit speziellen Codes vermerkt. Nachfolgend möchten wir dir alles rund ums Motoröl erläutern.
Warum ist qualitatives Motoröl so wichtig?
Es ist wichtig, qualitatives Öl zu wählen. Die meisten Fahrer denken, dass das Motoröl lediglich als Kühl- und Schmiermittel für den Motor dient. Doch das Motoröl ist ebenso für die Reinigung des Motors zuständig. Es nimmt kleinste Staub- und Rußpartikel auf und gibt diese im Ölfilter wieder ab. Aus diesem Grund ist neben einem regelmäßigen Ölwechsel die Kontrolle des Ölfilters ebenso sehr wichtig, um die Lebensdauer des Motors zu erhöhen.
Auf den passenden Code achten
Die Etiketten sind voller unverständlicher Normen. Wer nicht zufälligerweise die richtige Ölnorm weiß, wird beim Kauf ratlos sein. Daher ist es empfehlenswert, im Vorfeld in die Fahrzeugbedienungsanleitung zu schauen, denn hier kann der passende Code nachgelesen werden. Doch damit ist zunächst nur der Anfang geklärt. Die Frage, welches das richtige Motoröl ist, ist damit noch nicht beantwortet. In den Regalen stehen zahlreiche Produkte, die alle dasselbe versprechen. Und auch der Preisunterschied zwischen den Produkten ist groß. Die Spanne reicht von 5 bis 35 Euro pro Liter. Da ist es nicht verwunderlich, dass sich viele Autofahrer fragen, ob sie tatsächlich das teure Motoröl benötigen.
Brauche ich das teure Öl?
Diese Frage ist durchaus berechtigt, denn in Tests zeigt sich immer wieder, dass günstig nicht automatisch schlechter bedeutet. Von den mit gut bewerteten preiswerten Ölen können einige mit den teuren Markenölen durchaus mithalten. Zwischen den Markenherstellern und den No-Name-Anbietern liegt jedoch eine große Preislücke. Der Liter von Castrol beispielsweise ist im Vergleich zu den preisgünstigen Schmierstoffen gut drei Mal so teuer. Dennoch sollte nicht wahllos irgendein günstiges Motoröl gewählt werden, sondern nur solche Produkte, die in Tests gut abgeschnitten haben, da im schlimmsten Fall Motorschäden daraus resultieren können. Um sicher zu sein, sollten Öle mit einer ausdrücklichen Freigabe verwendet werden, von denen es auch viele günstige gibt. Daher müssen No-Name-Öle nicht unbedingt gemieden werden. Damit kann bei der nächsten Inspektion einiges an Geld gespart werden, da viele Werkstätten auch das mitgebrachte Motoröl annehmen.
Motoröl-Etikett richtig lesen
Beim Kauf sollte nicht nur auf die Viskosität, sondern ebenso auf das Etikett geachtet werden, da manche Öletiketten in die Irre führen. Wichtig ist es, dass die Freigabe oder Spezifikation aus der Fahrzeuganleitung auch mit den Angaben auf der Ölflasche übereinstimmt, denn nur dann handelt es sich um das richtige Öl. Eine Hersteller-Freigabe hat übrigens den Vorrang vor den Spezifikationen. Eine weitere wichtige Angabe sind die Viskositätsklassen, das heißt die Fließfähigkeit bei unterschiedlichen Temperaturen. Bei Kälte sollte beachtet werden, dass ein möglichst dünnflüssiges Öl benötigt wird, während bei Hitze im Sommer der Schmierstoff dicker sein sollte, damit der Ölfilm nicht reißt und die Schmierung somit nicht gewährleistet ist. Bei Mehrbereichsölen handelt es sich um Schmiermittel, die im Sommer und Winter eingesetzt werden können.
Additive ermöglichen Einsatz im Sommer und Winter
Der Anfangswert W bedeutet die Eignung für den Winter. Dabei reicht die Palette von 0W, was eher dünnflüssig heißt bis 25W, was für deutlich zäher steht. 0W kann bis minus 30 Grad verwendet werden, während ein 25W-Öl schon bei minus fünf Grad ins Stocken gerät. Bei der Sommereignung geht es von 20 (sehr dünnflüssig) bis hin zu 60. Motoröl, das mit 0W-40 gekennzeichnet ist, deckt beispielsweise die Eigenschaften eines 0W-Öls für den Winter bis zu denen eines Sommeröls mit der entsprechenden SAE-Kennzeichnung 40 ab. Dies ermöglichen die so genannten Additive, welche die Viskosität verbessern und viele weitere positive Eigenschaften haben. Der Verschleiß kann gemindert werden, vor Korrosion wird geschützt und die Alterung des Öls wird hinausgezögert. Moderne Motoröle bestehen bis zu 30 Prozent aus diesen Additiven, wobei der Trend noch zu höheren Anteilen geht. Dies spiegelt sich natürlich auch im Preis wider, denn je mehr Additive das Öl aufweist, desto leistungsfähiger, aber ebenso teurer ist es auch.
API oder ACEA?
Ein weiteres Rätsel verbirgt sich hinter den Kennzeichnungen API und ACEA. Beide beschreiben, für welche Motoren sich das Öl eignet. Welches Motoröl das Auto benötigt, kann der Bedienungsanleitung oder dem Wartungsheft entnommen werden. Die vom Hersteller angegebenen Spezifikationen sollten unbedingt eingehalten werden, da die Motoren auf sehr bestimmte Qualitäten und Klassen ausgerichtet sind und sonst Schaden nehmen können. Wer ein falsches Motoröl verwendet, verliert jegliche Ansprüche, die sich aus der Garantie und Gewährleistung ergeben.
Fazit
Wer den Motor vor einem unnötigen Verschleiß bewahren möchte, sollte wissen, welche Schmierstoffsorte für das Fahrzeug die richtigen sind und zudem hochwertiges Motoröl wählen. Das Öl hat reinigende Eigenschaften und dient zudem einer verringerten Verschmutzung.
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