Wer sich für ein Passivhaus entscheidet, schont die Umwelt und spart bares Geld. Auch die Baukosten sind mittlerweile nicht mehr viel höher, als es bei konventionellen Neubauten der Fall ist. Sie sind rund 5 bis 15 Prozent teurer. Die Ersparnisse sind allerdings in den Jahren, in denen das Passivhaus bewohnt wird, um einiges höher, wodurch sich der Bau auf jeden Fall rechnet. Durch ein Passivhaus wird dank der Umweltfreundlichkeit nicht nur die Energiebilanz effektiv verbessert, sondern diese Häuser können inzwischen auch in nahezu allen Größen und Formen gebaut werden, sodass vielfältige Wünsche berücksichtigt werden können.
Was kennzeichnet ein Passivhaus?
Bei einem Passivhaus handelt es sich gewöhnlich um ein Gebäude, welches dank der sehr guten Wärmedämmung keine herkömmliche Heizung benötigt, sondern die Gewinnung der Wärme passiv erfolgt, wie es der Name bereits verrät. Die Gebäudehülle, das Dach, die Fenster, Fundamente und Kellerwände werden gründlich wärmeisoliert. Die Gebäudehülle ist somit rund um das Passivhaus weitgehend luftundurchlässig. Dieses umweltfreundliche Haus ist dadurch gekennzeichnet, dass es extrem wenig Energie verbraucht und zwar nicht, indem der Bewohner des Hauses frieren muss. Der geringe Energieverbrauch wird in einem Passivhaus dadurch erreicht, dass die Wärme sozusagen passiv genutzt wird. In einem Passivhaus genügt die Abwärme der darin lebenden Menschen, der elektrischen Haushaltsgeräte und der Sonne fast vollständig, damit das Haus behaglich warm ist. Das oberste Gebot ist in einem Passivhaus, dass die Wärmeverluste durch Lüftung oder Transmission gering sind. Eine Lüftungsanlage, die einen regelmäßigen Luftaustausch bietet, gewährleistet, dass im Inneren keine schlechte Luft entsteht. Mit beiden Faktoren werden die Energiestandards eines Passivhauses erreicht, also die passive Gewinnung der Wärme und die Lüftungsanlage.
Worauf sollte beim Bau eines Passivhauses geachtet werden?
Damit das Passivhaus letztendlich auch mit den genannten Vorteilen überzeugt, ist eine sehr sorgfältige Planung noch wichtiger, als es bei anderen Wohngebäuden der Fall ist. Es sollte darauf geachtet werden, dass keine undichten Stellen oder Wärmebrücken entstehen. Fenster, die dreifach verglast sind, gehören bei einem Passivhaus zum Standard. Wenn es sich um hochwertige Spezialfenster handelt, lassen diese in der kalten Jahreszeit mehr Sonnenenergie in das Haus hinein, als die Wärme nach außen abgegeben wird. Das Passivhaus kann aufgrund des höheren Sonnenstandes in den Sommermonaten bei den Südfenstern nicht überhitzen. Glasflächen sollten im Idealfall südorientiert geplant werden, da die Ost- oder West-Fenster im Sommer schnell zum unerwünschten Brutkasteneffekt führen.
Welche Vorteile hat ein Passivhaus?
Der wesentlichste Vorteil eines Passivhauses im Vergleich zum konventionell errichteten Haus ist natürlich in erster Linie der unglaublich niedrige Energieverbrauch, vor allem aufgrund der stetig steigenden Preise. In einem Passivhaus wird es allein durch die Abwärme und die Sonnenenergie wohlig warm. Sehr angenehm ist auch, dass in einem Passivhaus gegenüber anderen Wohngebäuden eine viel konstantere Temperatur herrscht, da sich die Innentemperatur nur langsam ändert. Selbst im Winter sinkt die Temperatur in einem Passivhaus am Tag nicht mal um ein halbes Grad. Viele Länder bieten für den Bau eines Passivhauses Förderprogramme, da der Umweltschutz auf diese Weise gefördert werden soll.
Vorteile des Passivhauses auf einen Blick:
- Enorme Energieersparnis
- Geringe Unterhaltungskosten
- Im Haus herrscht eine konstante Temperatur.
- Gesundheitliche Vorteile
Die gesundheitlichen Aspekte
Auch in der gesundheitlichen Hinsicht überzeugt das Passivhaus. Dank der konstanten Innenraumtemperatur, die in einem Passivhaus herrscht, wird ein durchgängig angenehmes Klima geschaffen, wodurch der Kreislauf geschont und das Risiko von Erkältungen verringert wird. Auch eine Fußbodenheizung ist in einem Passivhaus nicht erforderlich, da auch die Böden angenehm warm sind. Zudem ist die Luft dank des speziellen Lüftungssystems nahezu frei von Pollen oder sonstigen Allergenen, sodass auch Allergiker von einem Passivhaus profitieren.
Wie kann der Energiebedarf in einem Passivhaus zusätzlich gesenkt werden?
Durch einige Tipps, die angewendet werden, kann der Energiebedarf noch zusätzlich gesenkt werden. Dies beginnt in der Küche und im Bad. Hier sollten nur Armaturen verwendet werden, durch die kein Wasser verschwendet wird. Auch in Bezug auf die Badewanne kann dieses sparsame Konzept gewählt werden. Hier sind im Wasserzufluss Objekte eingebaut, wodurch der Durchfluss des Wassers verringert wird. Das Material des Trägers der Badewanne sollte dämmend hergestellt sein, damit weniger Wärme verloren geht und neues warmes Wasser eingespart werden kann. Die Duschkabine sollte nach oben hin nicht offen sein, denn dadurch zieht der Dunst ab. Dies führt zu einem erhöhten Warmwasserverbrauch, denn es wird schneller kalt, während abgeschlossene Duschkabinen den Verbrauch des warmen Wassers reduzieren. Zudem sollten die Warmwasser-Leitungen innerhalb der Gebäudeteile verlegt werden, da dadurch beim Transportieren weniger Wärme verloren geht. Wenn die Leitungen zusätzlich gedämmt sind, verringert sich der Verlust der Wärme nochmals.
Fazit:
Der Bau eines Passivhauses ist grundsätzlich eine gute Entscheidung. Ganz gleich, ob es aus einer ökologischen Überzeugung geschieht, denn das Thema Umweltschutz ist für viele Menschen sehr wichtig geworden, oder aus Kostengründen, das Leben in einem Passivhaus zahlt sich auf jeden Fall aus. Zunächst sind die Baukosten erst einmal erhöht und auch die Bauzeit ist aufgrund der erforderlichen Dämmungen, die keinesfalls vernachlässigt werden sollten, höher. Auf lange Sicht jedoch rechnet sich das Passivhaus auf jeden Fall, denn die Unterhaltungskosten bleiben bei einem Passivhaus weit unter denen von konventionellen Bauten, die Jahr für Jahr eine Menge an Kosten verschlucken. Spätestens nach zehn Jahren hat sich die Investition bereits gerechnet. Dann ist die Amortisationszeit der preisintensiveren Isolationsarbeiten sowie der Haustechnik verstrichen. Letzten Endes darf natürlich auch nicht der moderne Wohnkomfort vergessen werden, den der Bewohner eines Passivhauses von Anfang an genießt. Sie profitieren von einem angenehmen Raumklima, einer ganzjährigen behaglichen Wärme und einer guten Luftqualität. Ein Passivhaus eignet sich daher für Familien mit Kindern, Personen, die energiebewusst wohnen möchten sowie Freunde einer modernen Haustechnik.
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