Viele Menschen haben Minderwertigkeitsgefühle. Die Ursachen sind oftmals in der Kindheit zu finden. Die Betroffene litten meist von klein auf unter einer mangelnden Liebe, Fürsorge und Anerkennung ihrer Leistungen durch das Elternhaus. Sie wurden als Kinder oft kritisiert und selten gelobt. Gleichzeitig kann auch eine zu starke Verwöhnung des Kindes später Minderwertigkeitskomplexe fördern, denn es sucht stets und ständig nach dieser.
Betroffene finden sich häufig mit den Minderwertigkeitsgefühlen ab. Doch es gibt verschiedene Dinge, um dagegen zu steuern und das Selbstwertgefühl zu steigern. Im folgenden Ratgeber erfährst du, mit welchen Anzeichen Minderwertigkeitsgefühle einhergehen wo die Ursachen liegen und was dabei hilft, um sie abzubauen.
Was bedeutet Minderwertigkeitsgefühle genau?
Jeder hat wahrscheinlich mal Minderwertigkeitsgefühle in seinem Leben. Doch wer über ein gesundes Selbstwertgefühl verfügt, kann sie überwinden, während sie Menschen mit Minderwertigkeitsgefühlen oftmals dauerhaft zu schaffen machen. Betroffene sind meist schüchtern, unsicher, werden schnell verlegen und sie fühlen sich in sozialen Situationen oft unwohl. Zudem fühlen sie sich wertlos und haben häufig das Gefühl, dass sie nichts Gutes verdient haben.
Einige denken auch, dass sie nicht gut genug sind, obwohl sie viel erreicht haben, erfolgreich sind und von den anderen geliebt, geachtet und geschätzt werden. Sie suchen nach Bestätigung, doch auch wenn sie sie erhalten, sie kommt letztendlich nicht an. Sie stehen sich schlichtweg selbst im Weg und können die Früchte ihrer Arbeit nicht genießen. Menschen mit einem gesunden Selbstwertgefühl sind nicht darauf angewiesen, von anderen Bestätigung zu erhalten. Sie sind sich ihres Wertes bewusst.
Betroffene können beispielsweise:
- nicht „Nein“ sagen, da sie glauben, dass ein „Nein“ zur Ablehnung führt oder sie das Gefühl haben, dass sie sonst nicht mehr gebraucht werden und nützlich sind
- schwer ihre eigene Meinung vertreten, da sie der Meinung sind, dass sich dafür sowieso niemand interessiert oder weil sie Ablehnung befürchten
- ihre Wünsche und Bedürfnisse äußern
- mit Loben und Anerkennung nur schlecht umgehen, denn es fällt ihnen nicht leicht zu glauben, dass sie berechtigt und ehrlich gemeint sind
- schwer neue Kontakte knüpfen, da sie sich für unattraktiv, uninteressant und langweilig halten
- etwas Neues riskieren, da sie denken, dass sie ohnehin scheitern
Diese Phasen haben wir wahrscheinlich alle hin und wieder, doch sie gehen in der Regel vorbei. Bei Menschen mit ausgeprägten Minderwertigkeitsgefühlen sind verschiedene Folgen möglich, zu denen gehören:
- Geringes Selbstvertrauen
- Perfektionismus
- Essstörungen
- Süchte
- Einsamkeit aufgrund der Angst vor neuen Kontakten oder des Rückzugs
Minderwertigkeitsgefühle können auch zu einer vermeintlichen Kälte, Unnahbarkeit bis hin zur Arroganz und Aggressivität führen. Zumindest wird es von den anderen so empfunden, was allerdings nur eine Maske ist.
Minderwertigkeitsgefühle überwinden – was kannst du dagegen tun?
Je länger sich deine Minderwertigkeitsgefühle in deinem Denken manövriert haben, desto schwieriger wird es werden, sie zu überwinden. Umso wichtiger ist es, ihnen frühzeitig entgegenzuwirken. Hierbei sind folgende Faktoren wichtig und hilfreich:
1. Finde die Ursachen und mache dir deine Stärken bewusst
Es ist wichtig, herauszufinden, aus welchen Auslösern die Minderwertigkeitsgefühle resultieren. Wenn du die Ursachen kennst, wird es dir leichter fallen, richtig damit umzugehen, sie aus dem Weg zu räumen und deine Einstellung zu dir selbst zu ändern. Dies ist ein sehr wichtiger Schritt, denn du musst begreifen, dass du nicht schlechter bist als andere.
2. Mache dir deine Stärken bewusst
Selbstliebe ist eine wichtige Voraussetzung für ein gesundes Selbstwertgefühl. Jeder Mensch hat Schwächen, aber auch Stärken. Minderwertigkeitsgefühle sorgen dafür, dass nur die Schwächen wahrgenommen werden. Dieses Bild muss unbedingt verändert werden. Mache dir die Dinge bewusst, die du gut kannst und die Erfolge und Leistungen, die du vollbracht hast.
3. Lege deinen Perfektionismus ab
Menschen mit Minderwertigkeitsgefühlen sind oftmals Perfektionisten. Doch sich immer unter Druck zu setzen, lässt die Minderwertigkeitsgefühle nur noch stärker werden. Beurteile dich daher nicht mehr nach deinem viel zu hoch angesetzten Maßstab und höre auf, dich mit anderen zu vergleichen.
4. Behandlung der Minderwertigkeitsgefühle
Die Säulen der Behandlung bestehen in ausgeprägten Fällen aus Psychotherapie und Selbsthilfe. Selbsthilfe basiert auf den genannten Tipps. Daneben sind oftmals psychotherapeutische Gespräche sinnvoll. Eine Verhaltenstherapie ist bei Minderwertigkeitsgefühlen meist die optimale Wahl.
Auch hier werden die Ursachen ergründet, die oftmals tief verborgen und nicht immer so einfach zu ermitteln sind. Anschließend geht es darum, ein neues Verhalten anzutrainieren und das in der Therapie Erlernte im Alltag umzusetzen und zu festigen. Das Ziel der Psychotherapie besteht darin, die negativen Denkmuster abzulegen und ein gesundes Selbstbewusstsein aufzubauen.
5. Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?
Ein Arzt bzw. Psychotherapeut sollte aufgesucht werden, wenn die Erkrankung zu starken Einschränkungen und Beeinträchtigungen im Leben führt. Viele Betroffene ziehen sich aufgrund der Minderwertigkeitsgefühle zurück und nehmen somit nicht mehr am sozialen Leben teil.
Dies wäre ein Beispiel für eine erforderliche Behandlung. Bei psychischen Beschwerden wie Depressionen ist ebenso eine Behandlung nötig, um die Minderwertigkeitskomplexe zu überwinden. Umso wichtiger ist sie, wenn sich der Patient selber Schmerzen zufügt. In diesem Fall ist eine schnellstmögliche Behandlung unerlässlich.
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Fazit
Menschen mit Minderwertigkeitsgefühlen leiden an einem verzerrten Selbstbild. Sie halten sich für minderwertig und nicht gut genug. Diese Selbstentwertung verursacht im Laufe der Zeit eine Negativspirale, aus der Betroffene nur schwer wieder herausfinden. Falls auch du davon betroffen bist, solltest du frühzeitig dagegen steuern, damit sich die Minderwertigkeitsgefühle nicht manifestieren, sondern überwinden lassen.
Suche dir Hilfe bei einem Psychotherapeuten. Er ist darauf spezialisiert, die Auslöser zu ermitteln und zu neuen Denkmustern zu verhelfen. Umso früher dies geschieht, desto größer sind die Erfolgschancen.
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