Bei der Men’s Fashion Week 2017 in London zeigten vor allem die Nachwuchsdesigner, dass der moderne Mann in 2018 tragen kann, was immer ihm gefällt. Zudem verschwimmen die Grenzen zwischen männlicher und weiblicher Mode. Ein Trend, dem nicht jeder Mann folgen muss, der jedoch die Möglichkeiten der männlichen Mode deutlich vergrößert. Bei den größeren Labels war die politische Botschaft weniger deutlich, es wurde mehr Tragbares gezeigt. Doch was hat das alles mit dem „Mann von nebenan“ zu tun?
Wie wichtig ist es für den durchschnittlichen Mann, dass Vivienne Westwood bei der Fashion Show androgyne Modelle ihre Unisex-Mode präsentieren lässt und andere Designer Männer in Ponchos mit großen Mustern oder schlabbernde Hosen stecken? Viele Trends, die zuerst bei High Fashion Shows zu sehen waren, fanden später ihren Weg in den Mainstream, etwa schmale Anzüge. Mit dem Alltag der meisten Männer hat das dennoch wenig zu tun, aber es ist gut zu wissen, dass mann in 2018 tragen kann, was immer er mag – zumindest in seiner Freizeit, denn im Business kann man den geltenden Dresscode nicht umgehen.
Wir haben einige Trends ausgesucht, die alltagstauglich sind und ihren Träger gleichzeitig als modebewusst ausweisen. Et voilà!
Karomuster, geschichtsträchtiger Tausendsassa
Manche Klassiker kommen nie ganz aus der Mode, und das Karomuster zählt auf jeden Fall dazu. Ob die Schotten wohl geahnt haben, was für ein Hype später um ihre traditionellen, Tarzan genannten Muster einmal gemacht wird? Jeder Klan hatte sein individuelles Karomuster, und auch heute gibt es Karos in den verschiedensten Ausprägungen, Stärken und Farben, wie etwa beim klassischen Burberry-Muster, das Designer wie Fendi und Gosha Rubchinskiy in 2017 gefeiert haben. Auch wenn Grunge längst vorbei ist und niemand mehr mit einer Axt in den Wald geht, Karo lebt und sieht nach wie vor besonders an Hemden einfach großartig aus. Diese lassen sich ganz casual mit Jeans und derben Boots kombinieren und blitzen lässig unter einer Lederjacke hervor. Einfach ein toller Look, der durch sein Understatement begeistert.
Weite Hosen für den, der es mag
Nach den engen Slim-Fit-Jeans mit hervorblitzenden Knöcheln scheinen jetzt hosentechnisch die 80er auferstanden zu sein, zumindest, wenn es nach einigen Designern geht. Weite Hosen, die über die Schuhe reichen und aus ganz leichtem Jeans oder Stoff sein können, sind allerdings keine Mode für jedermann. Allerdings ist es gut zu wissen, dass es sie wieder gibt.
Jeans – modischer Dauerbrenner
Auch in 2018 sind sie wieder da: die zeitlosen Jeans, die vor einer gefühlten Ewigkeit zuerst als Arbeiterkleidung verwendet wurden, um dann ihren Siegeszug um die Welt anzutreten. Von Jeans kann mann einfach nicht genug bekommen und die Mode des kommenden Jahres macht es möglich, dass sie sich erneut zu allen Gelegenheiten kombinieren lassen.
Einerseits sehen wir wieder den gebleichten, used Jeanslook, der zu beinahe jeder Gelegenheit als Casual Basic gut ankommt. Ob kombiniert mit einem Sneaker oder Bootsschuh, mit einem Hemd und einer sportlichen Jacke, oder als sehr dunkle Jeans, die auch zu einem eleganten Slipper und mit einem Blazer im Büro gut aussieht, Jeans sind und bleiben da. Männer müssen also die geliebten Teile nicht aus dem Schrank verbannen, sondern können sie beruhig weiter tragen. Wer es etwas extravaganter mag, setzt auf den destroyed Look oder trägt eine kombinierte Jeans-Leder-Hose, deren Einzelteile sich mit Zippern voneinander trennen lassen. Heiß!
Sweatshirts – die Lösung für jeden Tag
Wer Jeans sagt, denkt gleichzeitig Sweatshirt – diese beiden Basics sind absolut nicht voneinander zu trennen. Sweats gibt es in allen denkbaren Ausführungen: mit Polokragen, Rundkragen oder V-Ausschnitt, uni oder gemustert, als Überzieher oder als Jacke. Diese Vielseitigkeit macht Sweatshirt zu DEM Männeroberteil schlechthin, das an den Tagen zum Einsatz kommt, wenn kein Hemd zum Einsatz kommt. Durch die vielfältigen Looks lassen sich Sweatshirts zu den meisten Gelegenheiten gut kombinieren, denn sie sind einerseits so bequem, dass sie gern getragen werden und andererseits so sportlich oder auch schick, wie es gerade gebraucht wird. Unter einem Sakko, mit einem hervorblickenden Hemdkragen, kann ein Sweatshirt richtig elegant aussehen. Damit sind Männer immer gut angezogen.
Sportswear für einen Stilbruch, der einfach bequem ist
Mann darf auch in 2018 weiterhin sportliche Kleidung wie Trainingsjacken oder -hosen mit gänzlich anderen Stilen kombinieren und zu Beispiel eine Sporthose zum schicken Mantel tragen. Das Ganze soll jedoch nicht beliebig wirken, sondern einen klar erkennbaren Stilbruch zeigen. Der Trend heißt Athleisure und bedeutet, Funktionskleidung als Modestatement zu tragen. Bequem ist es auf jeden Fall!
Fake Fur für das gute Gewissen
In der Damenmode ist er schon lange verpönt (wenn auch nicht bei allen Designern), jetzt ist es auch für die Männer der Schöpfung an der Zeit, Stellung zu beziehen und um echten Pelz einen großen Bogen zu machen. Fake Fur und Teddyfell halten ebenso warm und lassen sich mit einem guten Gewissen tragen. Ob Mützenbommel, Kapuzenumrandung oder Innenfutter, Augen auf beim Modekauf. Dann muss auch kein Tier sein Leben lassen.
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