Eigentlich hat die Männermedizin schon seit langem festgestellt, dass die Männer bei psychischen Erkrankungen oftmals andere Krankheitsanzeichen zeigen als die Frauen. Dennoch hat es zu keinen großartigen Auswirkungen geführt. Die depressiven Symptome werden bei den Männern häufig nicht diagnostiziert und somit auch unzureichend behandelt.
Männermedizin muss einiges ändern und entsprechend reagieren
Psychische Erkrankungen werden, im Gegensatz zu den Frauen, bei den Männern häufig nicht ausreichend diagnostiziert und behandelt, wie der Männergesundheitsbericht schon vor einigen Jahren festgestellt hat. Männerspezifische psychische Störungen werden laut der Forscher bisher kaum beachtet. Dies hat gravierende Folgen, denn es hat beispielsweise dazu geführt, dass die Selbsttötungen bei den Männern drastisch gestiegen sind. Wenn sich im Bereich der Männermedizin einiges ändert, kann sich daran ebenso vieles ändern, was auch für harmlosere Fälle gilt.
Männermedizin muss erkennen, dass die Männer anders leiden
Die Frauen und Männer sind zwar ungefähr gleich häufig von den psychischen Problemen betroffen. Viele Störungen gelten jedoch als typisch männlich und typisch weiblich. Es ist eigentlich längst klar, dass es in den einzelnen Störungsbildern durchaus Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt. Dies muss erkannt und entsprechend darauf reagiert werden. Die Unterschiede zeigen sich bereits im Jugendalter, denn bei den Jungs werden häufiger Beschwerden beobachtet, die sich ganz bewusst nach außen richten, zum Beispiel typische Verhaltensauffälligkeiten oder der Missbrauch von Substanzen. ADHS beispielsweise wird bei den Jungen viel häufiger diagnostiziert als bei den Mädchen, die eher mit Stimmungstiefs und Ängsten kämpfen. Dies zieht sich bis in das Erwachsenenalter durch, denn die Männer leiden viel häufiger unter Alkoholproblemen als die Frauen. Von Angststörungen und Depressionen wiederum sind viel mehr Frauen betroffen. Dies zeigt schon sehr früh und ein Leben lang, dass es zwischen beiden Geschlechtern signifikante Unterschiede gibt und das weiß auch die Männermedizin. Es findet nur nicht genügend Berücksichtigung. Die charakteristische Psyche der Männer ist für psychische Erkrankungen mit verantwortlich.
Die Männerpsyche ist für Störungen anfälliger
Die Männerpsyche ist für psychische Erkrankungen anfälliger als die der Frauen. Maßnahmen der Vorbeugung und Behandlung müssen daher männerspezifisch sein. In erster Linie reagieren die Männer anders auf Stress als die Frauen, wie die Männermedizin ermitteln konnte. Wenn Männer an einer Depression leiden, äußert sich dies häufig anders als bei den Frauen. Während sich die Erkrankung bei den Frauen mit Symptomen wie eine tiefe Traurigkeit, Antriebslosigkeit und ein Verlust der Interessen zeigt, sind typische Symptome bei einer Depression beim Mann beispielsweise ein vermehrter Alkohol-Konsum, mit dem sich die Männer massiv schaden, eine erhöhte Aggressivität und Hyperaktivität. Ein Drittel aller Medikamentenabhängigen sind Männer, doch auch dies findet viel zu wenig Beachtung. Bei vielen Männern kommen auch eine Spiel- und Arbeitssucht, ein Drogenmissbrauch sowie ein Burn-out hinzu. Hinter Letzterem verbirgt sich oftmals eine Depression. Häufig zeigen sich zudem körperliche Beschwerden, ohne dass organische Ursachen hierfür infrage kommen. Auch ein riskantes Autofahren kann bei einem Mann ein Hinweis für eine Depression sein. Männer sind außerdem im Vergleich zu den Frauen stärker selbstmordgefährdet, was vor allem im Alter gilt.
Die Männer achten nicht so sehr auf ihre Gesundheit bzw. ihre Gefühle
Die Männer sind im Allgemeinen eher nach außen orientiert und sprechen weniger, sondern handeln lieber. Sie reden eher über Themen wie Fußball oder Politik. Über sich selbst hingegen schweigen viele Männer, sodass sie sich auch über ihre eigenen Gefühle weniger kümmern. Sie benötigen aus diesem Grund spezifische Strategien hinsichtlich der Behandlung von psychischen Erkrankungen. Männer müssen lernen, ihre eigenen Gefühle sowie die Signale, die ihr Körper sendet, besser wahrzunehmen. Dadurch fällt es leichter, zu den psychischen Erkrankungen einen Zugang zu finden. Stattdessen flüchten schwermütige Männer gern aus Problemen, zum Beispiel in die Arbeit, den Sport oder Alkohol. Das Verhalten schieben sie häufig auf beruflichen Stress. So kann eine Depression lange Zeit unerkannt bleiben. Wenn es dann doch ersichtlich wird, da die Symptome nicht länger verheimlicht werden können, wird bei den Kollegen, Freunden und oftmals auch bei der Familie lieber von Burnout als von einer Depression gesprochen.
Vorsicht beim Aussprechen von psychischen Störungen
Auch häufig wird beobachtet, dass ein direktes Ansprechen bei den Männern Abwehr erzeugt. Wenn Angehörige oder Freunde daher bemerken, dass sich ein Mann vermehrt aggressiv verhält oder dass er sich zurückzieht, sollte er nicht direkt darauf angesprochen werden, dass vielleicht psychische Probleme vorliegen könnten. Dies könnte nur eine Abwehrhaltung erzielen. Es empfiehlt sich, mit ihm stattdessen über Stress oder die Unfähigkeit zu entspannen zu sprechen. Auch eine Möglichkeit ist, über die Themen wie Rücken- und Kopfschmerzen zu gehen. Da diese Dinge nicht so negativ besetzt sind, kann eine Abwehrreaktion vermieden werden.
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Fazit
Die Männer sind laut Männermedizin besonders gefährdet dafür, dass sie bestimmte psychische Störungen entwickeln. Dies ist auch einer der Gründe dafür, dass die Männer im Vergleich zu den Frauen durchschnittlich sechs Jahre früher sterben. Die Maßnahmen erfordern daher eine männerspezifische Herangehensweise. Entgegen der oftmals vermuteten Meinung, dass die Frauen häufiger an psychischen Störungen erkranken, sind die Männer nicht seltener psychisch krank, allerdings unterscheiden sich beide Geschlechter in Bezug auf die Art und Häufigkeit der psychischen Erkrankungen. Die psychische Gesundheit der Männer ist letzten Endes einfach viel zu wenig untersucht. Doch eines ist klar: Bei den Männern ist die Symptomatik der psychischen Erkrankungen anderes als bei den Frauen. Daher wird eine geschlechtsspezifische Medizin benötigt, sowohl für die Frauen als auch für die Männer. Depressionen gelten allgemein als gut behandelbar. Wichtig ist jedoch, dass sie erkannt werden. Denn unerkannt und unbehandelt können sie schlimmstenfalls im Suizid enden. Dies gilt nicht nur für die Männer, sondern auch für die Frauen.
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