Die Legionellose ist eine Lungenerkrankung, die auf der ganzen Welt vorkommt. Die Ansteckung erfolgt über verunreinigtes Wasser, wobei sich die Bakterien durch das Einatmen kleinster Tropfen ausbreiten. Gefährdest bist Du, wenn Dein Immunsystem und Deine Lunge geschwächt sind.
Allerdings kannst Du Dein Ansteckungsrisiko durch gezielte Maßnahmen minimieren. In diesem Beitrag erfährst Du, wodurch sich die Legionärskrankheit auszeichnet und wie Du bei einem Verdacht vorgehen musst.
Dadurch zeichnet sich die Legionärskrankheit aus
Bei diesem Leiden handelt es sich um eine Infektion der Atemwege, die durch Legionellen hervorgerufen wird. Unbehandelt führt sie zu einer Lungenentzündung, deren Verlauf sogar tödlich sein kann. Nachgewiesen wurde das Bakterium namens Legionella pneumophilia zum ersten Mal im Jahr 1977.
Damals erkrankten viele Teilnehmer des Veteranenkongresses in Philadelphia der Amerikanischen Legion an einer schweren Lungenentzündung. Dieses Ereignis war auch Namensgebend für die Krankheit. Eine Ansteckung hat zwei unterschiedliche Verlaufsformen zu Folge:
- Der leichtere Verlauf trägt den Namen „Pontiac Fieber“ und macht sich in Form eines grippalen Infekts bemerkbar. Die Symptome heilen von selbst aus.
- Weitaus schwerwiegender ist die tatsächliche Legionärskrankheit. Sie führt im schlimmsten Fall zum Tod des Betroffenen. Darum solltest Du Symptome, welche auf eine Legionellose hindeuten, niemals auf die leichte Schulter nehmen. Wende Dich im Zweifelsfall immer an einen Arzt.
Wer ist besonders gefährdet?
Vor allem Menschen höheren Alters, deren Immunsystem bereits geschwächt ist, laufen Gefahr, an Legionellose zu erkranken. Doch selbst als junger Mann kannst Du Dich mit diesem Leiden anstecken. Dies gilt vor allem dann, wenn Du Raucher bist oder bereits an einer chronischen Lungenkrankheit leidest.
Denn in diesem Fall ist Deine Lunge bereits geschwächt, sodass eine Ansteckung mit Legionellen leicht zur schweren Form der Legionellose führt. Gehörst Du zu dieser Risikogruppe, ist besondere Vorsicht geboten. Allerdings bringt es nichts, sich im Alltag zu stark einzuschränken. Mit gezielten Vorkehrungen, kannst Du die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung verringern.
Wie wird die Legionärskrankheit übertragen?
Die meisten Betroffenen stecken sich über verunreinigte Wasserleitungen an. Sie tritt auf der ganzen Welt auf. Dabei kommen die Erreger sowohl in Süß- als auch in Salzwasser vor. Die ideale Bedingung für die Vermehrung der Bakterien ist eine Wassertemperatur zwischen 30 und 45°C.Am häufigsten werden die Legionellen durch die Einatmung kleinster Wassertröpfchen übertragen.
Du kannst Dich also nicht nur durch das Trinken des Wassers anstecken. Auch dann, wenn Du Dich in der Nähe eines Rasensprenklers, einer Autowaschanlage oder eines Luftbefeuchters aufhältst, kannst Du an Legionellose erkranken. Eine zwischenmenschliche Ansteckung ist – soweit bekannt – nicht möglich.
Mit diesen Symptomen macht sich eine Ansteckung bemerkbar
Die Inkubationszeit der Legionellose liegt zwischen zwei und zehn Tagen. Danach treten Symptome wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen sowie Appetitverlust auf. Begleitet werden sie von einem Husten samt schleimig-blutigem Auswurf.
Vereinzelt können auch Verwirrtheit und Durchfall auftreten. Manchmal kommt es im Zuge der Erkrankung zu einer Lungenentzündung. In diesem Fall ist schnelles Handeln angesagt. Denn die Entzündung schreitet unbehandelt schnell vor, sodass es zu in nur kurzer Zeit zu einem Lungen- und Multiorganversagen kommt. Zwischen fünf und zehn Prozent der Ansteckungen verlaufen tödlich.
Die Symptome im Überblick
- Fieber
- Husten mit schleimigem/blutigem Auswurf
- Muskelschmerzen
- Appetitverlust
- Verwirrtheit
- Durchfall
- Lungenentzündung
- Schüttelfrost
- Kopfschmerzen
- Bei der schwersten Verlaufsform: Lungen- und Multiorganversagen
So schützt Du Dich vor Legionellose
Halte Dich im Sommer und in warmen Regionen von Rasensprenklern oder Luftbefeuchtern fern. Bedenke, dass die Erreger absterben, wenn Du das Wasser auf mindestens 60°C erhitzt. Doch auch in sehr kühlen Wasserleitungen und Gewässern vermehren sich die Bakterien nur sehr langsam.
Im Winter ist die Gefahr, sich mit der Legionärskrankheit anzustecken, also weitaus geringer. Legionellen reagieren empfindlich auf Chlor. Daher ist das Risiko, sich mit ihnen zu infizieren, in Schwimmbädern geringer.
Duscht Du Dich in einem fremden Haushalt oder in einem öffentlichen Gebäude, drehe das Wasser auf über 60°C auf. In Deiner eigenen Wohnung solltest Du Klimaanlagen – soweit vorhanden – regelmäßig kontrollieren und reinigen lassen. Es ist derzeit noch nicht möglich, sich mit einer Impfung gegen Legionellen zu schützen.
Suche im Zweifelsfall einen Arzt auf
Hegst Du auch nur den leisesten Verdacht, dass Dein Husten oder die Brustschmerzen auf Legionellose zurückzuführen sind, dann wende Dich sofort an einen Spezialisten. Denn bei der Legionärskrankheit ist schnelles Handeln essenziell.
Nur so wird das Voranschreiten der Infektion verhindert. Zur Behandlung des Leidens werden Antibiotika eingesetzt. In schweren Fällen kommt dabei eine Kombinationstherapie – also mehrere Arten an Antibiotika – zur Anwendung.
So stellt der Experte die Diagnose
Bevor der Arzt mit der Behandlung beginnt, wird er die Erkrankung diagnostizieren. Dafür nimmt er zuerst Deine Krankengeschichte auf. So ist es ihm möglich, Dein individuelles Ansteckungsrisiko zu bestimmen. Danach führt er ein Lungenröntgen durch.
Dadurch kann er erkennen, ob eine Lungenentzündung vorliegt. Ob das Leiden durch Legionellen ausgelöst wurde, ist im Zuge einer Urinprobe feststellbar. Eine Alternative dazu ist die Untersuchung des ausgehusteten Schleims.
Liegt die Legionärskrankheit vor, sind die Bakterien bereits 24 Stunden nach dem Ausbruch des Leidens nachweisbar. Im Blut machen sich Antikörper hingegen erst ein bis zwei Wochen nach dem Ausbruch der Erkrankung bemerkbar. Daher ist ein Bluttest für die Diagnostik ungeeignet.
Fazit
Die Legionellose tritt vor allem bei älteren Menschen mit geschwächtem Immunsystem auf. Doch selbst bei jungen Männern kann das Leiden ausbrechen – insbesondere Raucher und Personen mit chronischen Lungenkrankheiten sind gefährdet.
Machen sich bei Dir Symptome bemerkbar, welche auf die Legionärskrankheit hindeuten, solltest Du auf der Stelle einen Arzt aufsuchen. Denn mit dieser Erkrankung ist nicht zu spaßen. Immerhin enden bei der schweren Verlaufsform zwischen fünf und zehn Prozent der Fälle tödlich.
Im Anfangsstadium ähnelt das Leiden einem grippalen Infekt. Erst mit weiterem Fortschreiten des Leidens kommt es zum Ausbruch der Pneumonie. Die Analyse Deines Urins oder des Auswurfs beim Husten, schafft aber bereits im Frühstadium Klarheit.
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