Heutzutage spielt sich sehr viel vor dem Sofa ab, es wird am Schreibtisch gearbeitet und Live Shopping wird gänzlich vermieden. Die Deutschen bekommen ihr Hintern nicht hoch, warnen Forscher.
Diese Thematik betrifft nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder verbringen sehr viel Zeit im Sitzen. Die aktuelle Ausgabe „Wie gesund lebt Deutschland?“ der Deutschen Krankenversicherung (DKV) zeigt wie sehr die Gesundheit der Deutschen darunter leidet.
Das Marktforschungsinstitut Gfk Nürnberg hat mehr als 3000 Menschen in Deutschland zu ihren alltäglichen Verhaltensweisen befragt. Wie viel sie sich bewegen, was gegessen wird, wie viel Stress sie ausgesetzt sind und auch bei ihrem Alkohol- und Zigarettenkonsum wurde nachgehakt. Dieses Mal wurde besonders ein Augenmerk auf die Sitzgewohnheiten und die Sitzdauer der Deutschen gerichtet.
Erschreckendes Ergebnis
Die Auswertung des Berichtes zeigt eindeutig, dass die Menschen viel zu viel sitzen. Im Durchschnitt verbringen deutsche Erwachsene siebeneinhalb Stunden am Tag im Sitzen, die jüngere Generation toppt dies mit unglaublichen neun Stunden auf dem Sessel.
Clemens Muth meint, dass wir ein Volk der Sitzenbleiber geworden sind. „Viele wissen dass das dauerhafte Sitzen fatal ist und trotzdem ist der dadurch hervorgerufene niedrige Fett- und Blutzuckerstoffwechsel zu einer modernen Volkskrankheit geworden.”
Der Haupttäter für die erhöhte Sterblichkeit dürfte der Fernseher sein, davor sitzen die Deutschen im Schnitt am längsten, so die Wissenschaftler. Das Sterblichkeitsrisiko vor dem Fernseher erhöht sich bei jeder täglichen Fernseherstunde um etwa 11 Prozent. Hier gilt es Prioritäten zu setzen und nach einer Sendung das Fernsehgerät abzuschalten.
Der zweithäufigste Grund ist die Arbeit am Schreibtisch. Prof. Dr. Froböse meint, dass neue Möglichkeiten erschaffen werden sollten, die es den Arbeitnehmern ermöglicht Stehmeetings abzuhalten und verstellbare Schreibtische zu verwenden sowie aktive Büropausen in Betracht zu ziehen. Diese Vorschläge werden schon bald bei den Arbeitgebern die Runde machen, dann liegt es in ihren Händen diese Forderungswünsche umzusetzen.
Kinder bleiben sitzen
Nicht nur Erwachsene sind „Sitzer“, auch Kinder sitzen zu lange – im Schnitt bis zu vier Stunden am Tag, zusätzlich zu ihrem Aufenthalt in der Schule. Auch hier liegt das Problem am Fernseher aber auch andere Kommunikationsmedien, wie Smartphone, Computer oder Spielkonsolen sind ein Risikofaktor.
„Kinder wachsen praktisch im Sitzen auf und kopieren den ungesunden Lebensstil ihrer Eltern“, vermutet ein Forscher. Mindestens eine Stunde sollten Kinder am Tag mit körperlichen Aktivitäten verbringen, sonst kann es zu einer Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) kommen, da die Kinder den natürlichen Bewegungsdrang nicht ausleben. Jedoch sieht die Realität anders aus, nicht einmal jedes zweite Kind gelingt es die empfohlene Stunde Aktivität am Tag aufzubringen.
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