Die Kreditwürdigkeit ist eine wichtige Kennzahl bei der Vergabe von Krediten. Allerdings befassen sich nur wenige Verbraucher mit diesem Thema – und das ist ein strategischer Fehler. Im Folgenden liest du deswegen alles Wissenswerte zur Bonität.
Alte Regel: Ohne gute Kreditwürdigkeit kein Kredit
Es ist kein Geheimnis, dass du Geldprobleme mit einem Kredit überwinden kannst. Doch um den Kredit überhaupt zu bekommen, musst du bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Damit ist in erster Linie die Kreditwürdigkeit gemeint: Sie ist ein Gradmesser für die Wahrscheinlichkeit, dass du geliehenes Geld planmäßig zurückzahlst.
Ganz einfach: So prüfst du deine Kreditwürdigkeit
Für Kreditgeber – meistens Banken – ist die Kreditwürdigkeit deswegen das entscheidende Kriterium bei der Kreditvergabe. Vor dem Antrag solltest du deswegen genau über deine Bonität Bescheid wissen. Dies ist zum Glück kostenlos möglich: So kannst du im Internet deine Kreditwürdigkeit über scorekompass prüfen und erhältst dadurch verlässliche Informationen zu deinem Stand.
Interessant ist dabei auch die Entstehung der Bonität. Diese wird durch dein Zahlungsverhalten in der Vergangenheit ermittelt; maßgeblich dafür sind die Daten, die von Auskunfteien gesammelt werden. Es gibt in Deutschland verschiedene große Auskunfteien, sodass es nicht die eine persönliche Kreditwürdigkeit gibt – die Bewertung hängt stets von der jeweiligen Auskunftei ab. Ebenfalls wichtig zu wissen: Auskunfteien sammeln nicht nur negative Einträge, sondern erfassen sämtliche laufende Kosten, die du begleichen musst, etwa die Mitgliedschaft beim ADAC, im Fitness-Studio, den Mobilfunkvertrag sowie Konten und Kreditkarten. So lange du diese Kosten bedienen kannst, haben die Einträge keine negativen Auswirkungen.
Score Kompass als gutes Beispiel für einen verbraucherfreundlichen Score
Zu den größten deutschen Auskunfteien gehört Arvato, mit deren Daten Score Kompass arbeitet. Da die Kreditwürdigkeit ein relativ komplexes Thema ist, wandelt Score Kompass die Informationen per Algorithmus in eine leicht verständliche Zahl um – das ist der sogenannte Score.
Der Score liegt zwischen 100 und 600, wobei ein höherer Score eine bessere Bonität bedeutet. Die 600 sollte also stets das Ziel sein, auch wenn dieses Optimum nicht für jedermann einfach zu erreichen ist.
Immer empfehlenswert: So verbesserst du deine Bonität
Viel wichtiger als ein perfekter Score ist es ohnehin, keinen schlechten Score zu haben. Dieser verschließt dir die Tür zum Kreditmarkt nämlich beinahe vollständig. Außerdem gilt: Ausnahmslos jeder Verbraucher kann seine Kreditwürdigkeit verbessern. Und zwar mit den folgenden Maßnahmen:
- Da die Auskunfteien ihre Systeme zur Berechnung nicht freigeben, solltest du auf Nummer sicher gehen und unnötige Einträge vermeiden, auch wenn diese nicht negativ sind. Das gilt insbesondere für Kreditkarten, die du eigentlich nie nutzt. Es gibt nämlich Hinweise darauf, dass sich zu viele Kreditkarten negativ auf die Bewertung auswirken können, auch wenn du dort keine Schulden hast.
- Versuche, laufende Kosten zu vermeiden, falls möglich: Keine Frage, die Verlockung durch günstige Finanzierungsmodelle ist groß. Sei es beim neuen Fernseher, Laptop oder Smartphone, werden viele teure Produkte per Ratenkredit finanziert. Dieser ist eigentlich kein Problem, wenn du deine Raten fristgerecht bezahlst – beim Antrag für einen größeren Kredit können sich laufende Ratenkredite allerdings negativ auswirken, da der Kreditgeber womöglich denkt, dass du bei mehreren Krediten in Zahlungsschwierigkeiten kommen könntest.
- Falls du bereits säumig geworden bist, hat es oberste Priorität, die offenen Rechnungen zu begleichen. Die ersten Mahnungen führen noch nicht zu negativen Einträgen, doch je länger du die Zahlung verweigerst, desto schneller näherst du dich dem Problem.
- In diesem Zusammenhang gilt auch: Falls du dringend Geld brauchst und die Möglichkeit hast, einen Privatkredit aufzunehmen, ist dies ein strategischer Vorteil. Denn Privatkredite werden nicht von den Auskunfteien erfasst – sie können deine Kreditwürdigkeit also nicht beeinflussen.
Ebenfalls wichtig: Vorsicht bei Kreditangeboten, die laut Werbung nicht auf die Kreditwürdigkeit achten. Im Gegenzug verlangen solche Anbieter extrem hohe Zinsen, sodass schnell eine Abwärtsspirale entstehen kann. Ebenfalls üblich sind Vorabgebühren, die du bezahlst, ohne den Kredit überhaupt zu bekommen – zahlreiche Erfahrungsberichte zeigen, dass dieser Weg keine gute Lösung ist.
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