Welche Bedeutung nimmt das Kreatinin ein?
Beim Kreatinin handelt es sich um ein Abbauprodukt, das aus dem in der Muskulatur befindlichen Kreatin entsteht. Dieses bildet einen Stoff, den der Organismus für die Kontraktion der Muskeln benötigt. Die Menge des Kreatins und somit des ausgeschiedenen Kreatinins hängt von der Muskelmasse des Patienten ab. Des Weiteren spielt das Alter der untersuchten Personen eine wesentliche Rolle.
Um das Abbauprodukt aus dem Körper zu entfernen, scheidet der Organismus das Kreatinin über die Niere zusammen mit dem Harn aus. Ist diese gesund, kommt es zu einer vollständigen Filtrierung des Abbauproduktes durch die Glomeruli genannten Nierenkörperchen. Bleiben unfiltrierte Rückstände im Urin, liegt der Verdacht einer Schädigung des Organs nahe.
Das Abbauprodukt des Kreatins in der Zusammenfassung
Für die Überprüfung der Nierenfunktion erhält das Abbauprodukt Kreatinin eine hohe Relevanz. Abhängig von der im Harn gemessenen Menge des Stoffs, bestimmen die Mediziner den gesundheitlichen Zustand des Patienten. Zudem entsteht die Substanz aus dem Kreatin, das eine wichtige Bedeutung in Bezug auf den Energie-Stoffwechsel einnimmt. Hierbei setzt der Organismus das Creatinin frei, wenn er aus dem Kreatininphosphat Energie gewinnt.
Die dabei entstehende Menge des Abbauprodukts hängt von dem Alter und der Muskelmasse des Betroffenen ab. Daher steht auch der Blutwert KREA für den Gesundheitszustand im Mittelpunkt. Niedrige sowie erhöhte Werte weisen auf unterschiedliche Erkrankungen hin.
Was stellt das Kreatinin dar?
Das Creatinin befindet sich als Abbauprodukt des in der Muskulatur vorkommenden Kreatins zunächst im Gewebe. Hier entsteht es aus dem Kreatininphosphat, das der Organismus zum Zweck der Energie-Gewinnung innerhalb der Muskelmasse verwertet. Der Stoff besteht als stark basisches Amid, wobei Mediziner es unter dem Begriff Lactam kennen. Hierbei bildet sich das Kreatinin aus der Säure Kreatin, was ausschließlich in einer wässrigen Lösung geschieht.
Innerhalb des Muskelgewebes existiert die Muskelflüssigkeit, die sich für die Produktion des Kreatins und demnach des Kreatinins eignet. Eine Umkehrung des Produkts in seine ursprünglichen Bestandteile liegt nicht im Bereich des Möglichen. Das bedeutet, dass sich die Herstellung des Kreatinins irrreversibel zeigt. Im menschlichen Organismus besteht das Abbauprodukt als harnpflichtiger Stoff. Daraus folgt die zwingende Notwendigkeit, die aus Kreatin entstehende Substanz über den Harn aus dem Körper auszuscheiden. Geschieht dies nicht, sammelt sich das Kreatinin im Blut.
Dieses Produkt entsteht bei der körpereigenen Fertigung von Kreatin, das für die Muskelkontraktion eine hohe Relevanz erhält. Zudem besteht die Möglichkeit, dass die Betroffenen Verluste in Bezug auf das Kreatin durch die Nahrung ausgleichen. In dem Fall beginnt der Kreislauf erneut.
Was sagt der Krea-Wert aus?
Beim Energie-Stoffwechsel spielt das Abbauprodukt des Kreatins eine wesentliche Rolle. Beispielsweise stellen erhöhte oder niedrige Werte einen Hinweis auf verschiedene Erkrankungen dar. Leiden die Patienten unter einer Funktions-Störung der Niere, gibt das Kreatinin Aufschluss über den gesundheitlichen Zustand des Organs. Dr. med. Karlheinz Zeilberger, Facharzt für innere Medizin, gibt den Hinweis, dass eine normale Kreatinin-Konzentration nicht immer bedeutet, dass die Nieren gesund sind. Der besondere Blutwert steigt erst an, wenn die Filterfunktion der Nieren um die Hälfte reduziert ist.
Kleine Störungen der Nierenfunktion erfasst der Krea-Wert nicht. Dafür ist eine Kreatinin-Clearance notwendig. Die Menge des Abbauproduktes im Blut hängt von der Muskelmasse des Patienten ab. Aus dem Grund sind die Messwerte bei Männern höher als bei Frauen. Zudem bestätigt sich, dass athletische Personen über höhere Werte als untrainierte Menschen verfügen. Eine weitere Rolle spielt die Ernährung. Wer viel Fleisch isst, nimmt mehr Kreatin auf, das sich beim Kochen in das entsprechende Abbauprodukt umwandelt.
Wie zeigt sich die Physiologie?
Bei der Ausscheidung des Kreatin-Abbauproduktes mit dem Harn ist die Rate in der Regel konstant. Hierbei findet sich eine Konzentration von ein bis 1,5 Gramm der Substanz in einem Zeitraum von 24 Stunden. Dabei präsentiert sich das ausgeschiedene Produkt in großen Teilen glomerulär, wobei hohe Plasma-Konzentrationen sich teilweise aktiv tubulär zeigen. Im Normalfall hängt die Rate der Ausscheidung von der Muskelmasse und dem Alter des Patienten ab.
Jedoch eignet sich die Masse des Kreatinin-Wertes im Harn ausschließlich zur Verlaufskontrolle einer Nieren-Funktions-Störung. Hierbei verfügen jüngere und ältere Menschen über unterschiedliche Werte. Beispielsweise liegt die Kreatinin-Konzentration bei Personen zwischen 20 und 30 Jahren bei 21 bis 27 Milligramm je Kilogramm. Dabei gilt der Wert für einen einzigen Tag. Bei den Menschen über 90 Jahren beträgt die Masse sechs bis 13 Milligramm pro Kilogramm.
Die Formel zur Berechnung der richtigen Rate bei Kindern ist 15,4 plus 0,46. Den daraus resultierenden Wert multiplizieren die Interessenten mit dem Alter des Sprösslings. Hierbei gilt der Krea-Wert ebenfalls für 24 Stunden. Das jeweilige Abbauprodukt des Kreatins stellt sich stark basisch dar. Damit besteht die Möglichkeit, dass der Stoff sich bei der Bildung von Nierensteinen beteiligt zeigt. Dies geschieht ausschließlich bei einer hohen Plasma- und Harn-Konzentration.
Wann bestimmt der Arzt den Blutwert?
Um den Krea-Wert zu bestimmen, nimmt der zuständige Mediziner eine Blut-Untersuchung bei dem Betroffenen vor. Hierbei zeigen sich verschiedene Gründe, die zu einer Bestimmung des Wertes führen. Dazu gehört beispielsweise eine Störung des Stoffwechsels, die bei der Krankheit Diabetes auftritt. Besteht bei den Erkrankten der Verdacht auf eine Fehlfunktion der Niere, kontrolliert der behandelnde Arzt ebenfalls den Blutwert KREA.
Des Weiteren führen Erkrankungen des Bindegewebes dazu, dass der Arzt den Krea-Wert bestimmt. Hierbei weist die Konzentration des Abbauproduktes im Blut auf den Zustand der Muskel- und Hautfasern hin. Somit sorgt das Kreatinin dafür, dass die Ärzte die Ursache für die Störung herausfinden und therapeutische Maßnahmen einleiten. Bei einer Therapie mit Medikamenten, die im schlimmsten Fall zu Schäden der Niere führen, kontrollieren die Mediziner ebenfalls das Abbauprodukt im Blutkreislauf.
Auf diese Weise erkennen die Experten frühzeitig, ob den betroffenen Patienten schwerwiegende Konsequenzen drohen. Leiden die Untersuchten an Bluthochdruck, besteht ebenfalls die Notwendigkeit, den speziellen Wert im Auge zu behalten. Durch giftige Substanzen existiert die Möglichkeit, dass bei den Erkrankten Schäden an der Niere auftreten. Um den gesundheitlichen Zustand des Organs zu kontrollieren, nehmen die Mediziner die Blut-Untersuchung vor. Hierbei steht das frühzeitige Erkennen einer Krankheit im Vordergrund.
Weiterhin kommt es bei einigen Personen zu einem Zerfall der Erythrozyten. In der Fachsprache nennt sich die Erkrankung hämolytische Anämie. Dabei entsteht die Blutarmut durch den gesteigerten Abbau der roten Blutzellen. Um die Schädigung anderer Organe zu untersuchen, erhält der Kreatinin-Wert eine erhöhte Priorität.
Wie präsentiert sich der Kreatinin-Normalwert?
Den Blutwert Kreatinin bestimmt der Mediziner im Blutserum oder im Plasma. Die Normalwerte sind bei den einzelnen Analyse-Geräten unterschiedlich. Sie zeigen sich abhängig von der verwendeten Blutprobe und der angewandten Methode. Laut Dr. med. Zeilberger liegen sie bei Männern durchschnittlich bei unter 1,1 Milligramm in einem Deziliter Blut. Frauen verfügen gewöhnlich über einen Wert von unter 0,8 Milligramm je Deziliter Blut.
Bei Männern liegt die Untergrenze bei 0,5 Milligramm pro Deziliter, die Obergrenze bei 1,1 Milligramm pro Deziliter. Der Wert bei Frauen ist aufgrund der verminderten Muskelmasse gegenüber Männern geringer. Hier besteht die Untergrenze bei 0,5 Milligramm pro Deziliter und die Obergrenze bei 0,9 Milligramm pro Deziliter Blut.
Welche Ursachen führen zu einem niedrigen Kreatinin-Wert?
Ein zu niedriger Krea-Wert liegt unter anderem bei verminderter Muskelmasse, bei einer Schwangerschaft oder Untergewicht vor. Kreatinin bildet der Körper aus Muskel-Kreatin. Bei Menschen mit geringer Muskelmasse ist der Wert KREA niedriger. Bestimmte Medikamente und ein schleichender Diabetes mellitus senken ebenfalls die Werte.
Wann erhöht sich der Blutwert?
Ein zu hoher Krea-Wert weist auf eine akute Funktions-Störung der Nieren hin. Diese entsteht:
- bei einem Schock,
- bei starken Blutverlusten,
- bei Schäden durch Medikamente,
- bei einem Röntgen-Kontrastmittel
- sowie bei einem Zerfall der roten Blutzellen.
Bei chronischen Funktions-Störungen der Nieren zeigt sich der Kreatinin-Wert ebenfalls zu hoch. Das geschieht bei einer Entzündung der Nierenkörperchen (Malpighi-Körperchen) oder bei Nierenschäden durch Bluthochdruck. Des Weiteren leiden Patienten, die Merkmale eines Diabetes aufweisen, an dem erhöhten Blutwert KREA.
Weitere Ursachen für einen zu hohen Wert an Kreatinin sind nach Dr. med. Zeilberger Flüssigkeitsverluste sowie Nierenschäden durch dieselben. Dazu gehören beispielsweise Durchfall, Erbrechen, Dursten und ein Schock. Des Weiteren vermehrt sich das Kreatin-Abbauprodukt im Blut bei einer Akromegalie. Dieser Fachbegriff steht für eine Vergrößerung von Knochen mit der Folge erhöhter Muskelmasse. Eine schwere Herz-Insuffizienz führt im gleichen Fall dazu, dass sich der Wert KREA im Blutkreislauf steigert.
Wer viel Fleisch isst, erhöht damit ebenfalls die Werte. Verletzungen des Muskelgefüges sowie eine Muskeldystrophie präsentieren sich als Ursachen für einen erhöhten Blutwert. Gleichzeitig kommt eine Entzündung der Haut und der Muskulatur als Grund für das Phänomen infrage. Zudem besteht nach dem Sport die Möglichkeit eines temporär gesteigerten Krea-Wertes. Ähnliches geschieht nach Impfungen oder Krampfanfällen.
Welche Symptome treten bei Nieren-Erkrankungen auf?
Da sich der Blutwert KREA erst bei einer zu fünfzig Prozent eingeschränkten Nierenfunktion erhöht zeigt, und Nieren-Erkrankungen oft keine Beschwerden verursachen, gilt es, Warnzeichen zu beachten. Müdigkeit, Abgeschlagenheit und ständige Kopfschmerzen zählen zu den deutlichen Merkmalen für eine fehlerhafte Funktion des wichtigen Organs. Als weitere Anzeichen bestehen: unerklärliches Fieber, eine schwache Harnblase (Vesica urinaria) und eine Blasen-Erkältung. Eine Nieren-Erkrankung ist oft Ursache für ein starkes Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen.
Wer anfällig für Erkrankungen der Blasen oder Nieren ist, bittet seinen Arzt, den Blutwert KREA regelmäßig zu überprüfen. Die Studie „The Effects of Dietary Protein Restriction and Blood-Pressure Control on the Progression of Chronic Renal Disease“ von Saulo Klahr et al. empfiehlt eine proteinarme Ernährung bei bereits eingeschränkter Nierenfunktion.
Der Blutwert KREA dient der Überprüfung der Nierenfunktion
Kreatin benötigt der Körper für Muskel-Kontraktionen. Dessen Abbauprodukt ist das Kreatinin. Sein Wert hängt von der Muskelmasse des Menschen und seinem Lebensalter ab. Er weist bei Männern höhere Konzentrationen als bei Frauen auf. Der Körper scheidet das Abbauprodukt bei normaler Nierenfunktion fast komplett über die Nieren und den Harn aus. Der entsprechende Blutwert dient dazu, die Funktion der Nieren zu überprüfen. Sobald er sich erhöht präsentiert, liegt eine Störung der Nierenfunktion vor.
Das Abbauprodukt erhält zusätzlich bei der Kontrolle weiterer Blutwerte Relevanz. In der Labormedizin nutzen die Ärzte das Bestimmen der Kreatinin-Ausscheidung, um die GFR zu berechnen. Hierbei stellt die Ausscheidung des Stoffs die Kreatinin-Clearance dar. Die Abkürzung GFR steht für die glomeruläre Filtrationsrate.
Um diese zu ermitteln, benötigen die Mediziner neben der venösen Blutprobe den 24-Stunden-Sammelurin des Patienten. Jedes Molekül des Kreatinins landet in dem Urin, da die Substanz sich als nicht rückresorbierbar zeigt. Das bedeutet, dass das Abbauprodukt auf keinem anderen Weg aus dem Organismus gelangt.
Des Weiteren besteht die Möglichkeit, die glomeruläre Filtrationsrate durch das einfache Bestimmen der Plasma-Kreatinin-Konzentration zu ermitteln. Jedoch ist die Methode ungenau. Um den GFR-Wert mithilfe des Abbauproduktes des Kreatins bei Kindern zu erhalten, nutzen die Ärzte die Schwartz-Formel. Bei erwachsenen Betroffenen kommt daneben die MDRD-Formel zum Einsatz.
Quellen:
http://www.grossesblutbild.de/
http://www.grossesblutbild.de/kreatinin-blutwerte.html
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