Heute sind Kräne aus dem modernen Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Sowohl im Gewerbe als auch bei Wohnungen herrscht in den meisten Metropolen rege Bautätigkeit und selbst in kleinen Orten sieht man häufig Kräne. Im Prinzip handelt es sich dabei um ein Gerät, das schwere Lasten aufhebt und über kurze Strecken an einen anderen Ort befördert. Doch nicht nur in der Baubranche, sondern auch in vielen anderen Wirtschaftszwecken leisten sie wertvolle Dienste. Der Name leitet sich aus dem Altgriechischen ab: „Kran“ bedeutet in dieser Sprache nämlich Kranich und da der lange des gleichnamigen Vogels an die Bauweise des Krans erinnert wurde diese Bezeichnung gewählt.
Vermutlich seitdem der Mensch aufrecht geht, hat er sich mit dem Aufgeben von Lasten befasst. Schon Jäger und Sammler beschäftigten sich damit, wie sie schwere Ladung wie erlegtes Wild von einem Ort an einen anderen befördern sollten. So mancher vermutet, dass Krane im 20. Jahrhundert erfunden wurden. Weit gefehlt, es gibt sie nämlich schon deutlich länger.
Die ersten Geräte, um schwere Lasten aufzuheben wurden im 6. Jahrhundert v. Chr. von den Alten Griechen erfunden. Darauf weisen typische Einkerbungen in Steinblöcken hin, die für den Bau griechischer Tempel verwendet wurden. Historiker analysierten genau den Winkel und den Abstand zum Schwerpunkt der Felsblöcke und schlossen daraus, dass bereits während der Antike Krane im Bauwesen eingesetzt wurden. Mit der Einführung von für die damalige Zeit moderne Hebemaschinen wurde die Rampe als Hilfsmittel auf der Baustelle abgelöst. Vermutlich arbeiteten die ersten Krane mit Flaschenzügen und Seilwinden.
Die Römer sind in aller Welt für ihre beeindruckenden antiken Bauwerke bekannt. Schon damals gab es Ingenieure wie Vitruv, der in seinem Werk De Architectura dafür sorgte, dass wir heute relativ viel über die fortschrittliche Technik römischer Krane wissen. Sogar der Grabstein der Haterii aus dem 1. Jahrhundert zieren Antike Relief, die Tretradkrane zeigen. Hier einige spannende Zahlen zu römischen Kranen:
- Einfache Modelle wurden Trispastos genannt (Dreirollenzug). Sie bestanden aus einem Seil, einem Flaschenzug, einer Haspel und einem Hebebaum. Ein Arbeiter, der einen maximalen Krafteinsatz von 50 Kilogramm aufbringen konnte, bewegte damit Lasten mit 150 Kilogramm Gewicht.
- Schwere Krane waren mit fünf Rollen ausgestattet und wurden daher Pentaspastos genannt. Vier Mann konnten mit einem Polyspastos bis zu 3.000 Kilogramm befördern
- Später wurden die für die Auf- und Abwicklung der Seile eingesetzten Haspeln mit Treträdern ersetzt – durch diese Innovation erhöhte sich das beförderte Höchstgewicht auf 6000 Kilogramm
- Man geht davon aus, dass es noch größere Geräte gab, um Lasten zu heben: Immerhin wiegt der Kapitelblock der Trajanssäule in Rom 54,4 Tonnen. Man nimmt an, dass er mit Hilfe eines Krans in 34 Meter Höhe befördert wurde
Bis zum Mittelalter ist nach dem Untergang der Antike wenig über die Verwendung von Kranen bekannt. Erst im Hochmittelalter dürfte der Tretradkran wiederentdeckt worden sein. Damals waren sie zum Beispiel beim Bau von Hafenanlagen oder den markanten hohen gotischen Kirchtürmen im Einsatz.
Am häufigsten sind Turmkrane zu sehen, da sie auf großen Baustellen verwendet werden. Die ersten Modelle stammen aus dem Jahr 1910, als Pioniere bei der Entwicklung gingen die Unternehmen Heinriche Rieche aus Kassel und die Zweibrückener Firma Carl Peschke ein. Dank eines eingebauten Drehkranz können Lasten sowohl vertikal als auch horizontal transportiert werden. Für Stabilität sorgt bei diesem Modell ein Gegengewicht. Der größte Turmdrehkran Kroll K-10000 kann eine Last von 100 Tonnen auf bis zu 100 Meter Entfernung zum Kranturm befördern.
Wer sich häufig am Meer aufhält, dem sind Schwimmkrane geläufig. Wie der Name schon vermuten lässt, sind sie auf einem Schwimmkörper montiert. Sie dienen dazu, Lasten von der Seeseite aufzuheben und an Land abzusetzen oder auf ein anderes Schiff zu befördern. Einige Modelle haben einen eigenen Fahrantrieb eingebaut, andere werden mit Schleppschiffen bewegt. Sleipnir heißt der größte Schwimmkran der Welt, der nach dem achtbeinigen Hengst des Gottes Odin aus der norwegischen Mythologie benannt ist. Der 220 Meter lange Riese, die 119.000 Tonnen wiegt, kann eine Last von 15.300 Tonnen heben.
In Montage- und Industriehallen sind Brückenkrane zu finden. Sie überwinden eine relativ lange Distanz. Montiert sind sie in der Regel an Schienen, die an der Decke befestigt sind. Portalkräne hingegen laufen auf am Boden montierten Schienen.
Wie viel ein Kran kostet, hängt von Faktoren wie der Größe und der Hebelast ab. Mehrere Hunderttausend Euro muss man für einen großen Kran bezahlen. Wer gebrauchte Krane kaufen möchte, spart dabei Geld. Man findet sie zum Beispiel auf Marktplätzen im Internet, die gebrauchte Modelle vermitteln. Der Vorteil ist, dass die Krane in der Regel generalsaniert werden und nach einem umfangreichen Service die Besitzer wechseln. Oft bekommt man sogar auf gebrauchte Modelle eine Garantie.
Als Alternative zum Kauf bietet es sich an, einen Kran zu mieten. Diese Möglichkeit nehmen vor allem Privatleute gerne in Anspruch, die das Gerät für einen begrenzten Zeitraum benötigen. Egal ob neu oder gebraucht gekauft oder gemietet, es lohnt sich verschiedene Angebote zu vergleichen.
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