Vor einigen Monaten hätte man es sich noch nicht vorstellen können, jetzt ist es Realität: Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen raten Politiker dringend dazu, soziale Kontakte auf ein Minimum zu beschränken. In Österreich werden die Schulen weitgehend geschlossen, in ganz Europa werden Großveranstaltungen abgesagt. Somit wird sich das Leben in den nächsten Wochen vermehrt auf die eigenen vier Wände beschränken.
Doch schon bevor Covid-19 dein Leben signifikant veränderte, war ein neuer Trend zu bemerken. Anstatt Partys zu machen, entschieden sich immer mehr Menschen es sich lieber zu Hause gemütlich zu machen. Zeit genug also, um deine Wohnung oder dein Haus umzugestalten und mit Duftkerzen zum Wohlfühlen in dieser herausfordernden Zeit für Entspannung zu sorgen.
Von FOMO zu JOMO
Vielleicht kennst du das Gefühl: Du hast dein Smartphone zu Hause vergessen und fühlst dich den ganzen Tag unwohl. Du fürchtest, dass wichtige Nachrichten eintreffen, die du bis zu deiner Rückkehr am Abend nicht abrufen kannst. Manche verfallen nahezu in Panik, wenn das Internet für einige Zeit nicht funktioniert und man daher nicht online gehen kann. Dieses Phänomen wird als FOMO bezeichnet, ein Kürzel, dass für „Fear of Missing Out“ steht.
Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine Phobie, die erst seit kurzem auftritt. Vermutlich erinnerst du dich noch an deine Kindheit als deine Freunde etwas unternahmen, ohne dich dazu einzuladen. Vielleicht hast du dir den ganzen Nachmittag über Gedanken darüber gemacht, was sie wohl gerade treiben würden.
Fear of Missing Out – FOMO – ist unter diesem Namen vorwiegend durch die Verbreitung sozialer Netzwerke bekannt geworden. Der Druck, immer auf Facebook, Twitter und in anderen Netzwerken aktiv zu sein bringt so manchen in eine richtige Stresssituation. Ob Du selbst von FOMO betroffen bist? Stelle Dir diese Fragen und beantworte sie ehrlich:
- Du hast ständig den Drang auf dein Smartphone zu sehen selbst in Situationen wo es eigentlich verboten ist, wie zum Beispiel beim Autofahren?
- Du denkst das Leben deiner Freunde ist spannender als dein eigenes und du möchtest sie ständig übertrumpfen?
- Du bist angespannt oder depressiv, wenn deine Freunde sich treffen und du nicht dabei bist
- Du musst ständig etwas Neues auf Facebook oder in anderen sozialen Netzwerken posten
- Wenn du etwas unternimmst, wissen es deine Freunde, weil du sie mit Fotos oder Videos teilhaben lässt
Der Drang immer online sein zu müssen hat massive Auswirkung auf das Leben der Betroffenen. Nicht selten kommt es zu Konzentrationsstörungen am Arbeitsplatz, weil man immer das Bedürfnis hat, sein Smartphone zur Hand zu nehmen. Doch auch im Privatleben kann JOMO zu ernsthaften Problemen führen. Dein Partner findet es sicher nicht optimal, wenn du bei einem romantischen Date in einem Restaurant immer wieder das Smartphone zückst. Doch in letzter Zeit hat sich sozusagen eine Gegenbewegung zu FOMO gegründet. JOMO heißt der neue Lebensstil, doch worum geht es dabei eigentlich?
Alles entspannt sehen – JOMO
Viele haben sich bereits von der ständigen Präsenz im Internet abgewandt und leben nach dem neuen Trend JOMO. Joy of Missing out, also Freude daran zu finden etwas zu verpassen, heißt die neue Devise. Völlig ohne schlechtes Gewissen macht man es sich zu Hause auf dem Sofa gemütlich, während die Freunde auf einer Party feiern. Dabei macht man sich keine Gedanken darüber, ob man etwas verpassen könnte sondern genießt die Atmosphäre der eigenen vier Wände. Gerade in Zeiten wie diesen wo sogar Experten dazu raten zu Hause zu bleiben, sind jene im Vorteil die JOMO als ihre Lebensphilosophie gewählt haben.
Doch bei JOMO geht es um viel mehr als nur zu Hause zu bleiben. Vielmehr entdecken Anhänger dieser Lebensform ihre eigenen Bedürfnisse wieder neu. Die heutige Zeit ist ohnehin geprägt von vielen Herausforderungen, da musst du dir nicht im Privatleben noch zusätzlichen Stress machen. Vielmehr geht es darum, in dich selbst hineinzuhören und zu prüfen was dir in diesem Moment gerade guttut.
Tipps, um Joy of Missing Out zu leben
Wenn du es bisher gewohnt warst, dein Leben vom Aufwachen bis zum Schlafengehen im Minutentakt durchzuplanen, wird dir der Umstieg auf JOMO vermutlich nicht leichtfallen. Klar musst du weiterhin zur Arbeit gehen nur wie du die freien Stunden danach verbringst bleibt dir selbst überlassen. Im Leben vieler Menschen kommt Entspannung eine untergeordnete Rolle zuteil. Doch wenn du in dich hineinhörst wirst du eventuell feststellen wie ausgebrannt du bist und dass du Entschleunigung dringend nötig hast. Hier einige Tipps dazu:
- Richte dein Badezimmer als Wellnessoase ein. Ein Vollbad kann nachweislich dazu beitragen, dass der Stress des Alltags langsam abfällt. Am besten verwendest du beruhigende Badezusätze mit Lavendel
- Auch Duftkerzen sorgen in den eigenen vier Wänden für Wohlfühlatmosphäre. Anstatt den Abend am Smartphone zu verbringen, mache es dir bei Kerzenschein am Sofa gemütlich und hänge deinen Gedanken nach: Ja du kannst es dir leisten einmal nichts zu tun!
- Lerne nein zu sagen und dabei kein schlechtes Gewissen zu haben. Wenn du keine Lust auf einen Kneipenabend mit deinen Kumpeln hast und ihnen das sagst, sind sie morgen trotzdem noch deine Freunde.
- Setze Prioritäten, du musst nicht alles an einem Tag schaffen.
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