Identitätskrise: Warum es Männer heute schwer haben

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Viele Männer stecken heutzutage in der Identitätskrise. In zahlreichen Bereichen sind die Frauen die wahren Gewinner, zum Beispiel im Bereich Gesundheit, denn die Männer erkranken häufig eher, zum Beispiel an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Magengeschwüren, Süchten und Potenzproblemen. Zudem sterben sie im Allgemeinen auch früher. Den Männern wird schon lange zur Flucht nach vorn geraten. Sie sollten über die Gefühle und Probleme reden und zu sich selbst finden, um aus der Identitätskrise zu finden.

Identitätskrise der Männer in verschiedener Hinsicht

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Der bereits genannte Bereich Gesundheit ist einer der Gründe, warum viele Männer in der Identitätskrise stecken. Symptomatisch für den Umgang mit der Männlichkeit hinsichtlich der Gesellschaft ist auch die Tatsache, dass die Politik leider nach wie vor trotz der klaren Krankheits- und Mortalitätsfakten einen Männergesundheitsbericht verweigert, während es die Frauengesundheitsberichte schon seit Jahren gibt. Ein weiteres Beispiel, dass sich die Männer oftmals in der Identitätskrise befinden, ist, dass vor 25 Jahren etwa noch die Mädchen diskriminiert wurden, während es mittlerweile die Jungs sind, die als „Problemgruppe“ gelten. Im Allgemeinen haben es die Jungen schwerer, denn sie sind häufiger in den Hauptschulen anzufinden, während die Mädchen eher Abitur machen und studieren und dies alles auch mit einem besseren Notendurchschnitt. Die Schulprobleme liegen eher bei den Jungs, wenn es zum Beispiel um Schulversager, Schulschwänzer, vorzeitige Schulabgänger, autistische Störungen oder das ADHS-Syndrom geht. Dies führt unter anderem dazu, dass die Gruppe der jungen Männer wächst, die im jungen Alter von etwa 16 ohne Ausbildung dastehen.

Weitere Gründe für die Identitätskrise der Männer

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Ein großes Problem der Männer ist auch, dass sie in der arbeitsteiligen Gesellschaft weniger präsent in der Erziehung sind. Dies wird gern als „vaterlose Gesellschaft“ beschrieben. Die Folge, die daraus resultiert, ist, dass viele Familien auseinander brechen. Doch die Probleme beginnen schon früher: 20 Prozent der Jungs wachsen bei ihrer Mutter auf, woraus sich oftmals weitere Problematiken ergeben: Heutzutage ziehen die jungen Frauen ziemlich früh von zu Hause aus, während dies früher umgekehrt war. Noch 40 Prozent der Männer leben bis mindestens dem 25. Lebensjahr zu Hause und 9 Prozent der über 40-jährigen. Dies zeigt, dass die Männer im Rückstand sind und sich häufig schwer tun. Die allgemeine Tendenz zeigt, dass die männlichen Jugendlichen wahrscheinlich auch in der Zukunft immer mehr dahin geraten, wenn sie nichts gegen die Identitätskrise der Männer tun.

Identitätskrise besiegen: Männer sollen weder Machos noch Softies sein

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Es zeigt sich, dass die Männer unter einem leider verloren gegangenen Rollenbild leiden. Sie sollen keine Machos sein, aber auch keine Softies. Doch was sollten sie dann sein? Männer können eigentlich viel, doch die Frauen können das auch und dies zum Teil besser. Heutzutage machen viele Frauen nicht nur den gleichen Job wie die Männer, sondern sie übernehmen häufig auch die Führungspositionen. Weitere Faktoren, die die männliche Rolle häufig in Frage stellen, sind auch die materielle Unabhängigkeit der Frauen, die immer mehr anwächst, woraus die gewandelte Position der Frauen in der Öffentlichkeit resultiert. Oftmals sind die Frauen auch zu Hause führend, denn sie meistern Kinder und Haushalt und häufig auch den Job. Sie bringen alles gut unter einen Hut und ernten dafür viel Respekt. Die Identitätskrise der Männer zeigt sich teilweise sehr deutlich, aber sie wird zu wenig ausgesprochen und diskutiert. Wenn sie zur Sprache gebracht wird, dann meistens von den Frauen. Die Frauen diskutierten schon viel mehr darüber, wie sich das Privatleben und die Arbeit vereinen lassen, während man von den Männern oftmals kaum etwas hört, denn sie sind meist still und machen, wenn überhaupt, alles eher mit sich aus. Doch ob dies immer so erfolgreich ist? Scheinbar nicht, wie die Identitätskrise der Männer zeigt. Sie sollten sich einfach der Veränderung der Männlichkeit stellen und alte Machtansprüche aufgeben. Stattdessen empfiehlt sich mehr Engagement rund um die Familie, beispielsweise durch Teilzeitarbeit.

Wie können Männer die Identitätskrise besiegen?

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Männer benötigen mehr Authentizität. Sie müssen selbstbewusster ihr Revier abstecken, ihren eigenen Stil finden, zu sich selber stehen und sich den Mund auf keinen Fall verbieten lassen. Die Männer sollten bewusster für ihre Bedürfnisse eintreten, was die Gesellschaft akzeptieren muss. Dabei gilt es natürlich, authentisch zu sein. Ehrlichkeit ist grundsätzlich wichtig. Ein großes Problem ist die rigide Rollenerwartung an die Männer: die männliche Versorgungsfunktion und die weibliche Fürsorgefunktion. Aus der männlichen Versorgungsfunktion resultieren häufig der Kampf ums Dasein, der Konkurrenzdruck, das Streben nach Erfolg und häufig auch eine Gefühllosigkeit, Kälte, Unverletzbarkeit, die in vielen Fällen in Kontrolle und Macht endet. Der Erfolg wird gern anhand Geld, Statussymbolen usw. gemessen. Doch genau aus all diesen Punkten wird oftmals die Identitätskrise der Männer geboren. Sie handeln nach den gesellschaftlichen Mustern, anstatt auf die eigenen Bedürfnisse zu hören. Dies sollte abgeändert werden.

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Fazit

Die Gesellschaft hat schon längst die männliche Wirklichkeit in vielerlei Hinsicht verändert. Dennoch hält sie an die traditionellen Rollenerwartungen, die an die Männer gestellt werden, aufrecht. Dies führt schnell einmal zur Identitätskrise der Männer und nicht nur dies, denn die Folgen sind manchmal auch gravierender: Oftmals führt es zu einer irrationalen Gewalt bis hin zum Suizid vieler Männer, die der Krise und dem Druck nicht standhalten. Daran muss sich dringend etwas ändern. Während für die Frauen längst ein Orientierungsbild geschaffen wurde, gibt es für die Männer keine leitenden Bilder. Dies macht sie oftmals so verloren und desorientiert. Es muss konstruktive Angebote der verschiedenen Institutionen geben, damit sich die Identitätskrise in den nächsten Jahren nicht zunehmend irrational äußern wird, der sich in einem noch weiter wachsenden Rechtsextremismus und einer noch höheren Gewaltbereitschaft zeigen könnte. Es ist an der Zeit, dass auch die Bedürfnisse und Probleme der Männer zur Kenntnis genommen werden.


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Darko Djurin (Der Philosoph) wurde am 04.05.1985 in Wien geboren. Er ist diplomierter Medienfachmann und Online Social Media Manager. Seit Jahren beschäftigt er sich mit Musik Produktion, Visual Effects, Logo- & Webdesign, Portrait und Architekturfotografie und SEO – Suchmaschinenoptimierung. Seine Leidenschaft zum bloggen entdeckte er vor 15 Jahren. Der neue Mann ist nicht nur ein Projekt für ihn vielmehr sieht er es als seine Berufung seine Denkweise und Meinung auf diese Art kundzutun.

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