Während Frauen-Dessous schon seit Jahrzehnten sowohl von weiblicher als auch männlicher Seite von großer Aufmerksamkeit profitieren, führte Männer-Unterwäsche lange ein Schattendasein. Es ist deshalb auch nicht verwunderlich, dass es in gemischten Paaren häufig die Damen waren, die den Herren der Schöpfung ihre Unterhosen kauften.
Erst seit ein paar Jahren widmen sich auch die Männer verstärkt der Frage, was sie anbehalten, wenn sie sich ausziehen. Der neue Mann legt jetzt wert darauf zu wissen, welche Marken er untendrunter trägt und überlässt es nicht mehr dem Zufall, ob er eine Short, einen Slip oder eine Boxershorts aus der Schublade holt. Klar, dass er auch nicht zu den fast 20% der Bevölkerung gehört, die nicht täglich Ihre Unterwäsche wechseln.
Die Marken nehmen immer mehr Geld in die Hand, um ihre Kollektionen mit Botschaftern zu bewerben, die in ihrer Bekanntheit den Dessous-Models in keiner Weise nachstehen. So zeigten in letzter Zeit z. B. David Beckham (H&M), Usian Bolt (Puma) oder Justin Bieber (Calvin Klein) ihre sportlichen Six-Packs in die Kamera.
Gleichzeitig ist das Angebot immer vielfältiger und auch besser erreichbar geworden. Während es in jeder Fußgängerzone Damenunterwäsche-Geschäfte gibt, ist das Angebot für Männer beim normalen Einkaufsbummel häufig leider sehr beschränkt.
Zum Glück gibt es aber mittlerweile Online-Händler, die über tausende von Artikeln verfügen und die Suche nach einer trendigen Unterhose zum Kinderspiel werden lassen.
Damit du dich 2019 bis ins letzte Detail top angezogen fühlst, haben wir nach Gesprächen mit Branchenexperten hier die wichtigsten Unterhosen-Trends für dich zusammengestellt.
Der Camouflage-Look: einer der Top-Trends für Herrenunterwäsche im Jahr 2019
Liegt es an der Beliebtheit von Paintball oder hat die Streat-Style-Szene hier ihre Hand im Spiel? Jedenfalls findet man das Camo-Design in Braun-, Grün- oder Grautönen bei vielen Marken wie Esprit, Hom, ja sogar Emporio Armani und Dolce & Gabbana in den aktuellen Kollektionen.
Mode-Experten warnen aber: der Tarnmuster-Look ist eine Gratwanderung. Richtig eingesetzt wird deine Unterwäsche zur gut gestylten Geheimwaffe. Aber wehe, du vergreifst dich in der Farbe oder im Material – dann wird die Militär-Assoziation zum echten Downturner.
Der Mann kauft endlich selbst ein
In der Textilbranche galt lange: wer Herrenunterwäsche verkaufen will, muss den Damen gefallen, denn bis zu 60% der Einkäufe im Einzelhandel werden von zarten weiblichen Händen getätigt.
Über die Gründe, warum sich so wenige um ihre Slips kümmern, darf fleißig spekuliert werden. Ist es den Männern einfach egal? Haben die Damen in Paaren mit klassischer Rollenaufteilung den besseren Überblick, wann die Zahl der brauchbaren Unterhosen unter das notwendige Minimum sinkt, und kaufen dann eben die neuen Boxershorts ihres Manns, die Unterhosen für die Kinder und ihre eigene Unterwäsche alles beim selben Shopping?
Oder wollen die Männer ihren Partnerinnen gefallen und überlassen ihnen deswegen die Entscheidung, was sie am besten anturnt?
Wie auch immer: der Anteil der Männer, die selbst wählen, welche Herren-Shorts, Boxershorts oder Slips sie tragen, nimmt zu. Das liegt wahrscheinlich am zunehmenden Online-Angebot, auch und gerade durch spezialisierte Shops. Es ist wohl naheliegend zu vermuten, dass sich die meisten Männer beim Online-Kauf wohler fühlen, als am Wühltisch im Winterschlussverkauf.
Dieselbe Unterwäsche unter dem Anzug – egal ob Business oder Training
Neue Stoffe, die die Vorteile von Materialien wie Polyamid ausnutzen, machen’s möglich. Die Sportswear, die du beim Training drunter trägst, ist mittlerweile so bequem, dass du sie schon morgens anziehen kannst, wenn du im schicken Anzug ins Büro gehst.
Besonders Sportwäsche-Hersteller wie Puma, Under Armour oder Lacoste haben interessante Modelle im Programm, deren Styling sich nicht hinter den klassischen Modellen verstecken muss.
Sie sind wieder da: die Retropants in Radlerhosen-Länge
Moderne Synthetiks finden sich auch in einem weiteren Unterhosen-Trend wieder: Shorts sind 2019 zunehmend so lang geschnitten, dass sie fast an die Länge einer Radlerhose heranreichen.
Viele Marken, darunter genauso Klassiker wie DIM oder Levi’s, aber auch weniger bekannte Marken wie Freegun oder Pullin haben sie im Programm. Besonders korpulente Männer bevorzugen lange Shorts, da die Beine dort weniger schnell bis zum Hintern hochrutschen.
Der Markenname auf dem Bund bleibt auch 2019 angesagt
Es ist ein langjähriger Trend, der sich auch in diesem Jahr weiter fortsetzen wird. Egal ob Trunks, Boxershorts oder sogar Slips: der Markenname auf breitem Bund gehört für viele modebewusste Männer einfach zu ihrer Unterhose.
Auch Jahre nach dem Ende der Sagging-Mode ist es für Männer wichtig zu zeigen, dass sie nicht irgendeine Unterhose tragen. Ja, der Trend geht sogar dahin, den Bund besonders breit und den Markennamen besonders groß zu tragen.
Gute Nachricht also für alle die ihren Schrank mit solchen Unterhosen voll haben: zumindest für ein Kleidungsstück muss du diese Saison keine Extraausgaben einplanen!
Fazit
Die Zeit, wo man(n) es seiner Freundin oder Frau überließ, die Unterhosen-Schublade mit Unterwäsche aufzufüllen, die in erster Linie ihren Vorstellungen entsprach, sind vorbei. Das Angebot der Marken-Hersteller ist 2019 so vielfältig, dass jeder dem Trend folgen kann, der seinem Stil entspricht.
Spezialisierte Online-Shops helfen über das Manko an Männerunterwäsche-Geschäften in den Innenstädten hinweg, so dass man in Unterhose auf der Couch sitzend auch ausgefallene Wünsche befriedigen kann. Ob Dandy, Sportler, Hipster, Sexgott oder Romantiker – deine Unterwäsche sollte deine Persönlichkeit unterstreichen.
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