Die Menschen, die unter einer Haselpollen Allergie leiden, haben es im Frühling nicht einfach. Dann ist der Pollenflug am stärksten und es kommt bei den Betroffenen zu verschiedenen unangenehmen Symptomen. Welche das sind, warum es überhaupt zur Haselnusspollen Allergie kommt und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, erfährst du in diesem Bericht.
Haselpollen Allergie – was ist das?
Bei der Haselnuss Allergie reagieren die Betroffenen allergisch auf Haselpollen. Jedes Jahr etwa im März bis April ist es wieder soweit, dass die Saison für Haselpollen startet, da die Haselbäume dann blühen. Betroffene haben es nun besonders schwer. Die Saison dauert bis Mai. Dann verringert sich die Pollenbelastung, sodass Allergiker wieder aufatmen können. Wenn der Winter sehr mild ist, beginnt sie oftmals bereits während des Winters, beispielsweise im Januar oder Februar. Haselbäume gehören im Allgemeinen zu den Frühblühern.
Der Pollenflug kann regional zu verschiedenen Zeiten beginnen. Die Temperaturen in der jeweiligen Region entscheiden über den Zeitpunkt des Pollenflugs. In wärmeren Gegenden kann es demzufolge früher zum Pollenflug kommen. Die Hasel gehört zur Gruppe der Birkengewächse. Daher ist sie im mitteleuropäischen Raum sehr weit verbreitet, auch in Deutschland und Österreich.
Die Luft ist, sobald die Blüte beginnt, mit den Pollen der Haselnussbäume angereichert. Zu beachten ist, dass es bei Betroffenen, die auf die Hasel allergisch reagieren, auch beim Verzehr bestimmter Nahrungsmittel zu den allergischen Symptomen kommen kann. Kreuzallergien können insbesondere bei frischem Obst auftreten, beispielsweise:
- Äpfel
- Birnen
- Pfirsiche
- Pflaumen
- Kirschen
Bei den folgenden Nussarten ist es ebenso möglich:
- Haselnüsse
- Walnüsse
- Mandeln
- Paranüsse
- Erdnüsse
Haselnusspollen Allergie – wie kommt es dazu?
Die Pollen werden über die Luft verteilt: Allergiker nehmen sie über ihre Atemwege auf, wodurch sie in den Körper gelangen. Die Pollen der Hasel sind zwar an sich ungefährlich, doch vom Immunsystem der Allergiker werden sie als Angreifer erkannt. Es bildet daher Abwehrstoffe, die im Körper über das Histamin, einen Botenstoff, verteilt werden. Daneben setzen sich die Haselnusspollen auf der Haut der Allergiker ab, sodass es zu entsprechenden Symptomen kommt. Dabei ist es das Allergen Bet V 1, das die Haselnusspollen Allergie auslöst.
Welche Symptome treten bei der Haselnusspollen Allergie auf?
Die Symptome ähneln denen der meisten Pollenallergien. Auftreten können folgende Beschwerden:
- laufende Nase, Schnupfen und Niesen
- anschwellende Nasenschleimhäute
- gereizte Atemwege
- Husten
- auch allergisches Asthma ist in schweren Fällen möglich
- Schwellungen im Bereich des Halses und Rachens
- erschwertes Atmen
- juckende, tränende, gerötete brennende Augen
- gerötete Haut und Pusteln
Die roten Punkte und Flächen auf der Haut beginnen bei anhaltender Pollenbelastung anzuschwellen und stark zu jucken. Dies kann mit Schmerzen einhergehen.
Wie sieht die Diagnose bei der Haselnusspollen Allergie aus?
Wenn du die genannten Symptome bei dir feststellst, solltest du zum Arzt oder Allergologen gehen. Er kann mittels Allergietest prüfen, ob du auf die Haselpollen allergisch reagierst oder eventuell weitere Allergien vorliegen. Gerade im Frühling sind häufig viele andere Pollen unterwegs. Meist ist es nur durch einen Allergietest möglich, die allergische Reaktion einer bestimmten Pflanze zuzuordnen. Oft zum Einsatz kommt der Pricktest: Die Haut wird hierbei leicht aufgeritzt, um das Allergen aufzutragen. Wenn sich nach einiger Zeit dann eine gerötete Haut oder Pusteln zeigen, bist du allergisch auf die Haselpollen.
Wie erfolgt die Behandlung bei der Haselnusspollen Allergie?
Es ist wichtig, die Allergie zu behandeln, da bei unbehandelter Haselnusspollen Allergie das Risiko für die Entwicklung eines allergischen Asthmas besteht. Dies wird als Etagenwechsel bezeichnet. Wurde die allergische Reaktion durch den Allergietest ermittelt, kann die Allergie gezielt behandelt werden. Hierfür stehen Antiallergika in der Form von Tabletten, Tropfen oder Nasenspray zur Verfügung. Auch bei einer stark ausgeprägten Allergie, die mit Asthma einhergeht, ist eine Behandlung mit Medikamenten unumgänglich.
Bei leichten Beschwerden kann es zur Linderung genügen, rezeptfreie Heuschnupfenmittel einzunehmen, beispielsweise Augentropfen und Nasensprays. Regelmäßige Nasenspülungen mit Salzlösungen können dabei helfen, die Nasenschleimhäute von den Haselnusspollen zu befreien. Bei Hautrötungen oder Ausschlägen werden häufig Cortisonsalben verordnet. Diese lindern den Juckreiz und heilen die Entzündung. Beachte: Mit den Antiallergika-Mitteln werden lediglich die Symptome behandelt. Es ist nicht möglich, dadurch die Haselnusspollen Allergie zu heilen. Ein Pollenschutzgitter, Luftreiniger und Staubsauger mit Hepafilter können in der Wohnung helfen, die Luft sauber zu halten.
Immuntherapie zur langfristigen Linderung oder Beseitigung der Beschwerden
Langfristig gesehen kann eine Desensibilisierung durchgeführt werden: Das Immunsystem wird hierbei über einen längeren Zeitraum mit geringen Dosen des entsprechenden Allergens konfrontiert. Das Ziel besteht darin, dass es sich schrittweise an das Allergen gewöhnt und die Beschwerden dadurch mit der Zeit geringer werden oder im besten Fall gar nicht mehr auftreten.
Die Desensibilisierung gegen Haselnusspollen kann jedoch sehr lange dauern. Die Behandlung muss oft zwei bis drei Jahre durchgeführt werden und zwar regelmäßig. Die Behandlungstermine oft ausfallen zu lassen, macht keinen Sinn. Nicht geeignet ist sie bei Bluthochdruck, der mittels Betablocker behandelt wird. Möglich ist es jedoch, vor Beginn der Immuntherapie auf ein Mittel aus einer anderen Wirkstoffgruppe umzusteigen.
Auch beim Asthma bronchiale ist die Immuntherapie keine Option. Das Risiko, dass schwerwiegende allergische Reaktionen auftreten, ist hoch. Die spezifische Immuntherapie verhindert neben der Linderung der Symptome zudem das Auftreten weiterer Allergien und die Entstehung eines allergischen Asthma bronchiale.
Fazit
Jedes Jahr im März, in milden Wintern auch früher, ist es wieder soweit, dass die Pollensaison für Haselpollen beginnt und bis Mitte Mai anhält. Danach lässt die Pollenbelastung langsam nach, sodass Allergiker wieder aufatmen können. Das Immunsystem reagiert bei der Haselnusspollen Allergie auf die Pollen der Haselnuss und erkennt sie als Angreifer, sodass es Abwehrstoffe bildet, die die typischen Symptome der Haselnusspollen Allergie dann auslösen. Die Beschwerden können individuell verschieden sein. Danach richtet sich die Behandlung. Eine spezifische Immuntherapie ist sinnvoll, wenn die Lebensqualität spürbar beeinträchtigt ist.
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