Seitdem die Regierung Cannabis (Hanf) legalisieren möchte, tritt die uralte Nutzpflanze wieder in den Fokus des Interesses. Hanf hat zahlreiche Wirkungen auf den menschlichen Organismus.
Bei der Diskussion um das Für und Wider von Cannabis sind Hanfsamen etwas in Vergessenheit geraten. Diese spielen in der täglichen Ernährung eine wichtige Rolle, sind sie doch reich an wichtigen Nährstoffen, die der Organismus für sein tägliches Funktionieren benötigt. Was ist beim Verzehr von Hanfsamen zu beachten?
Was wird unter Hanfsamen verstanden?
Im Allgemeinen sind Hanfsamen oder Seeds, wie sie im englischsprachigen Raum genannt werden, Saatgut, das zum Anbau von Hanfpflanzen verwendet wird. Sie eignen sich allerdings auch dazu, eine ausgewogene Ernährung zu garantieren. Das wussten schon die alten Ägypter und Chinesen, die Hanfsamen direkt verköstigten oder zu schmackhaften, bekömmlichen Speiseölen pressten.
Auch heute noch werden Hanfsamen legal ohne weitere Verarbeitung als Lebensmittel eingesetzt. Sie besitzen keine berauschenden Eigenschaften, sorgen aufgrund ihrer zahlreichen Nährstoffe trotzdem für ein gesundes Körpergefühl. Obendrein sind sie sehr bekömmlich, sodass sie inzwischen als wahres „Superfood“ gelten.
Hanfsamen – eine Quelle wertvoller Proteine
Proteine oder Eiweiße sind wichtige Bausteine der Zellen. Sie setzen sich aus verknüpften Aminosäuren zusammen. Diese sind für den Aufbau und den Erhalt von Zellen und Gewebe verantwortlich. Von den etwa zwanzig verschiedenen Aminosäuren können nur etwas mehr als die Hälfte vom Organismus selbst hergestellt werden. Der Rest muss über die Nahrung zugeführt werden. Dabei handelt es sich um sogenannte essenzielle Aminosäuren.
In der Regel enthält vor allem tierisches Eiweiß diese Art von Nährstoffen. Für Veganer und Vegetarier entsteht damit das Problem, wie sie alternative, pflanzliche Eiweißquellen in ihren Ernährungsplan integrieren, damit es zu keinen Mangelerscheinungen kommt. Hanfsamen bieten sich an, da sie alle essenziellen Aminosäuren enthalten.
Hanfsamen sind reich an guten Fettsäuren
Fette haben bei einer modernen, kalorienbewussten Ernährungsweise einen schlechten Ruf. Jedoch muss zwischen schlechten, gesättigten Fettsäuren und guten, mehrfach ungesättigten Fettsäuren unterschieden werden. Während Erstere das Körpergewicht anwachsen lassen, für einen hohen Cholesterinspiegel sorgen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen auslösen, sind Letztere ein wichtiger Bestandteil der Zellmembranen. Sie sorgen dafür, dass diese flexibel und durchlässig bleiben und fördern damit den Stoffwechsel.
Auch die ungesättigten Fettsäuren stellt der Organismus in Eigenregie her, allerdings nicht alle. Einer besonderen Bedeutung kommen dabei Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren zu, die in der Nahrung enthalten sein müssen. Sie dienen der Regulation der Blutgefäße und spielen bei Entzündungsprozessen eine Rolle. Während Omega-6-Säuren (Linolsäure) die Blutgefäße verengen, erweitern Omega-3-Säuren (Alpha-Linolsäure) dieselben und wirken dadurch entzündungshemmend.
Wichtig ist das Verhältnis der beiden Fettsäuren zueinander. Es gilt als erwiesen, dass ein Verhältnis von Omega-6-Fettsäure zu Omega-3-Fettsäure von 5:1 als besonders bekömmlich für das Wohlbefinden des Organismus ist. Hanfsamen enthalten die beiden Fettsäuren in genau diesen Proportionen.
Hanfsamen enthalten viele Vitamine
Vitamine werden mit der Nahrung aufgenommen und liefern keine Energie. Trotzdem erfüllen sie im menschlichen Organismus eine ganze Reihe von Funktionen. Vitamine unterstützen die Nahrungsverwertung und sind beteiligt am Abbau von Fetten, Kohlenhydraten und Proteinen, die dem Körper in Form von Energie zur Verfügung gestellt werden. Überdies unterstützen sie den Aufbau von Hormonen, Blutkörperchen und Enzymen. Weitere Aufgaben von Vitaminen finden sich in der Regulierung von biochemischen Prozessen und im Schutz vor Schadstoffen.
Hanfsamen enthalten vor allem die Vitamine B1 (Thiamin) und B2 (Riboflavin) sowie Vitamin E (Tocopherol). Während B1 vornehmlich zum Abbau von Kohlenhydraten dient, ist Vitamin B2 für den gesamten Stoffwechsel mitverantwortlich und schützt sowohl die Haut als auch die Schleimhäute. Vitamin E dagegen bindet als Antioxidans freie Radikale, die die Zellstruktur angreifen.
Mineralstoffe und Spurenelemente in Hanfsamen
Sowohl Mineralstoffe als auch Spurenelemente sind für die unterschiedlichsten Funktionen des Organismus notwendig und müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Hanfsamen enthalten unter anderem Kalzium, Magnesium und Eisen.
Während Kalzium wichtig ist für den Aufbau von Knochen und Zähnen, ist Magnesium an der Eiweißsynthese, den Muskelfunktionen und der Reizbarkeit der Nerven beteiligt. Eisen hingegen ist verantwortlich für die Ausbildung von Enzymen.
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