Für viele Deutsche ist der Traum vom Eigenheim der Lebenstraum schlechthin. Das hat einen Grund: In der Regel ist der Investitionsaufwand so hoch, dass sich dieser Traum in einem Leben gerade erfüllen lässt. Gerade jetzt zu Zeiten hoher Preise für Grund und Immobilie liegt der Investitionsaufwand auf einem sehr hohen Niveau. Noch sind die Kredite günstig – aber die Zinsbindung ist zeitlich begrenzt.
Trotz allem bewegt man sich beim Bau einer Immobilie schnell in einem Kostenbereich von 200.000 – 500.000 Euro, je nach Objekt und Lage, wobei es auch wenige günstigere und sehr viel teurere Angebote geben kann. Da liegt es nahe, nach Möglichkeiten der Kostenreduzierung zu suchen. Das geht zum Beispiel mit einem hohen Selbstbauanteil: Wer viele Arbeiten am Bau der Immobilie selbst übernehmen kann, kann von einem üppigen Sparpotential schöpfen.
Wie genau man mit handwerklichem Geschick am Bau Geld spart, ist schnell erklärt: Man übernimmt einfach Arbeiten selbst, für die man ansonsten Handwerker hätte beauftragen und entlohnen müssen. Wer beispielsweise Fliesen selbst verlegen kann, spart sich die Kosten für den Fliesenleger. Auch das Verlegen anderer Bodenbeläge wie Laminat oder Teppich, das Tapezieren der Wände und das Streichen sind Arbeiten, die oft vom Bauherr bzw. dessen Familie übernommen werden und auf diese Weise Geld sparen. Welche Arbeiten lassen sich eigentlich überhaupt selbst erledigen? Welche nicht?
Diese Arbeiten können Sie auch als Laie erledigen
Im Prinzip kann man das komplette Haus selbst bauen, womit sich jede Arbeit am Haus selbst erledigen ließe. Doch dazu haben die meisten weder die Zeit noch die Fähigkeiten – und auch nicht die nötige Qualifikation. Diese ist rein rechtlich nämlich ebenfalls von Nöten, um bestimmte Tätigkeiten bzw. Installationen auszuführen. Dazu zählt zum Beispiel die Konstruktion des Hauses, die ein Architekt und ein Bauingenieur übernehmen müssen, um die rechtlichen Standards einzuhalten. Dasselbe gilt für Elektroinstallationen und im Prinzip für alles Weitere, was in irgendeiner Weise sicherheitsrelevant ist.
Andere Arbeiten wie das Verlegen von Fliesen und die weiteren oben genannten Beispiele kann man hingegen auch selbst erledigen. Selbst Laien bekommen das hin, wenn man sich vorher einige YouTube-Tutorials dazu anschaut und an einer kleinen Testfläche übt.
Wer es sich zutraut und ebenfalls per Tutorial lernen möchte oder bereits über die entsprechenden Fähigkeiten verfügt, der kann auch anspruchsvolle Arbeiten selbst übernehmen. Beispielsweise die Installation der Sanitäranlagen oder der Trockenbau. Sogar das Mauern oder das Gießen des Fundaments kann man selbst übernehmen, insofern man dazu im Stande ist, die entsprechenden Vorgaben seitens des Konstruktionsplans einzuhalten.
Das ist je nach Bauweise, für die man sich entscheidet, aber auch nicht immer machbar. Die Entscheidung für ein Fertighaus bedingt beispielsweise auch, dass man den Rohbau weitestgehend dem Bauunternehmen überlässt. Bauherren, die ein Fertighaus kaufen, bauen dafür schneller.
Lohnt es sich immer, Aufgaben selbst zu übernehmen?
Durch die Übernahme einer ansonsten für einen Handwerksbetrieb bestimmten Tätigkeit spart man sich die Kosten für diesen. Man spart sich aber nicht die Materialkosten und man sollte ebenfalls beachten, dass einem selbst die Zeit dann fehlt. So kann es sein, dass es lohnender wäre, einen Handwerksbetrieb zu bezahlen und stattdessen bezahlte Überstunden zu machen – je nach Gehalt und Zeit, die für die Arbeit am Bau benötigt worden wäre.
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