Leidest du unter dünnem Haar oder kahlen Stellen auf dem Kopf, kann eine Haartransplantation die Lösung sein. Ist der Haarausfall noch nicht weit fortgeschritten, ist das oft noch zu früh für eine Haartransplantation. Alternativen sind die Haarverdichtung und die Haarpigmentierung. Sie lassen das Haar wieder dichter erscheinen und wirken wie echtes Haar.
Haarverdichtung und Haarpigmentierung – wenn es noch zu früh für die Haartransplantation ist
Denkst du an eine Haartransplantation, um Stirnglatze, Glatze oder Geheimratsecken auffüllen zu lassen, kommt es auf eine gute Beratung durch einen erfahrenen Arzt an. Er kann feststellen, wann der richtige Zeitpunkt für eine Haartransplantation ist.
Wird eine Haartransplantation zu früh vorgenommen, fallen die Haare um die Transplantationsstellen aus. Die transplantierten Haare wirken dann wie Inseln. Mit Haarverdichtungen oder einer Pigmentierung kann die Zeit bis zur Transplantation überbrückt werden, doch eignen sich diese Möglichkeiten auch als dauerhafte Alternative zur Haartransplantation.
Bei einem diffusen Haarausfall werden die Haare auf dem gesamten Kopf dünner und lichter. Die Einnahme von Medikamenten, aber auch verschiedene Erkrankungen können zu einem diffusen Haarausfall führen.
Wird das schädigende Ereignis behandelt, können die Haare wieder nachwachsen. Auch hier können Haarsysteme oder eine Pigmentierung helfen, um das Haar wieder voller erscheinen zu lassen, bis die Haare nachgewachsen sind.
Schönes, volles Haar mit der Haarverdichtung
Möchtest du keine Haartransplantation vornehmen lassen, da es noch zu früh dafür ist oder du die Strapazen des Eingriffs nicht auf dich nehmen möchtest, ist eine Haarverdichtung, die auch als Haarsystem bezeichnet wird, eine gute Alternative.
Dabei muss kein Eingriff vorgenommen werden. Ist noch Eigenhaar vorhanden, kann das Haarsystem in das Eigenhaar integriert werden. Solche Haarverdichtungen können als Strähnen in das natürliche Haar eingearbeitet werden, um den Haaransatz voller wirken zu lassen oder dem Haar insgesamt mehr Volumen zu verleihen.
Solche Strähnen eignen sich auch bei kreisrundem Haarausfall oder vernarbendem Haarausfall, um kleinere kahle Stellen zu verdecken.
Ein Haarsystem ist eine Alternative zu einer Perücke oder einem Toupet, da die Kopfhaut darunter nicht schwitzt und das Ergebnis insgesamt natürlicher wirkt. Ein solches Haarsystem eignet sich bei Stirnglatze, Glatze, Geheimratsecken, einem diffusen Haarausfall, aber auch bei weiter fortgeschrittenem kreisförmigem oder vernarbendem Haarausfall.
Das Haarsystem beschwert den Kopf nicht, ist atmungsaktiv und lässt die Kopfhaut ungehindert atmen. Da die Kopfhaut nicht schwitzt, kommt es nicht zu Juckreiz oder Ausschlag auf dem Kopf. Eine Haarverdichtung, als einzelne Strähnen oder als Haarsystem, kann nicht verrutschen.
Was du bei einer Haarverdichtung beachten solltest
Haarverdichtungen als Strähnen oder Haarsysteme bestehen aus echten oder künstlichen Haaren, die in Farbe und Haartyp deinem eigenen Haar entsprechen. Ein Haarsystem hat ein Mikronetz aus feinen Fasern als Grundlage. Die Haare werden einzeln in das Mikronetz eingeknüpft.
Die vorhandenen eigenen Haare werden in das Mikronetz integriert. Mit speziellen Klebebändern wird das Haarsystem an der Kopfhaut befestigt. Schreitet der Haarausfall weiter fort, kann das Haarsystem mit zusätzlichen Haaren aufgefüllt werden.
Haarverdichtungen können wie das eigene Haar frisiert und gewaschen werden. Baden, Duschen, Sauna oder Solarium stellen keine Probleme dar. Klebebänder von Haarsystemen können sich nicht durch Wasser oder Shampoo lösen.
Da Haarverdichtungen jedoch nicht mitwachsen, sollte dein eigenes Haar alle vier bis sechs Wochen geschnitten werden. Das Haarsystem wird dabei abgenommen. Mit einem speziellen Spray lässt es sich von der Kopfhaut lösen.
Es kann in dieser Zeit gereinigt und frisiert werden. Einzelne Haarsträhnen können erneuert werden, doch können sie auch vom Haar abgenommen, aufbereitet und wieder eingesetzt werden. In jedem Fall solltest du solche Haarverdichtungen vom Fachmann pflegen und wieder ins Haar einarbeiten lassen.
Die Haarpigmentierung – Wirkung wie Haarstoppeln
Bei der Haarpigmentierung werden ähnlich wie bei einer Tätowierung Haarpigmente unter die Kopfhaut tätowiert. Geheimratsecken, Glatze und Stirnglatze können mit Pigmenten behandelt werden. Trägst du dein Haar raspelkurz oder rasierst du den Kopf, wirken die Pigmente wie Haarstoppeln.
Verschiedene Techniken können angewendet werden, abhängig vom Zustand deiner Haare und deiner Kopfhaut. Bei der Pigmentierung ist auch von einer Haarsimulation die Rede, da echte Haare simuliert werden.
Diese Methode eignet sich auch, wenn nicht genügend Haare für eine Transplantation vorhanden sind, beispielsweise bei einem erblich bedingten Haarausfall, wenn sich am Hinterkopf nur noch ein kleiner Haarkranz befindet, oder bei einem diffusen Haarausfall, wenn nur noch sehr wenige Haare vorhanden sind.
Bei verschiedenen Arten und Ursachen von Haarausfall, beispielsweise bei vernarbendem Haarausfall oder bei einem Haarausfall mit einer Autoimmunerkrankung als Ursache, kann keine Haartransplantation erfolgen.
Die Pigmentierung ist eine gute Alternative. Es handelt sich bei der Haarpigmentierung nicht um einen operativen Eingriff. Diese Methode wirkt bei dunkelhaarigen Männern, denn sie reduziert den Kontrast zwischen Kopfhaut- und Haarfarbe.
Bei einem rasiertem Kopf oder millimeterkurzen Haaren sieht es aus, als hättest du dichtere Haare. Ein Vorteil einer Pigmentierung ist, dass sie rückgängig gemacht werden kann, wenn du mit dem Ergebnis nicht zufrieden bist. Die Pigmente können mit Laser entfernt werden.
Gute Verträglichkeit der Pigmente
Die Pigmente sind gut verträglich. Sie wurden dermatologisch getestet und sind frei von Schwermetallen. Die Pigmente wurden aus pflanzlichen Stoffen hergestellt und lösen in der Regel keine allergischen Reaktionen aus. Du solltest den Arzt vor der Pigmentierung informieren, wenn bei dir Allergien vorliegen. Er kann zuerst einen kleinen Bereich des Kopfes pigmentieren, um festzustellen, ob du die Pigmente verträgst.
Bei der Pigmentierung werden Kurzzeit- und Langzeitpigmente unterschieden. Kurzzeitpigmente sind zur Überbrückung der Zeit bis zur Haartransplantation oder bis zum Nachwachsen der Haare nach einer Chemotherapie geeignet.
Sie verblassen nach sechs bis zwölf Monaten. Langzeitpigmente verblassen erst nach etwa sieben Jahren und eignen sich für die Dauer. Schreitet der Haarausfall weiter fort, kann die Pigmentierung auf die neu entstandenen kahlen Stellen ausgeweitet werden.
Der Ablauf der Haarpigmentierung
Der Arzt zeichnet die gewünschte Haarlinie an. Die Pigmentierung erfolgt ohne örtliche Betäubung. Sie erstreckt sich je nach Größe der zu pigmentierenden Stellen über zwei bis acht Stunden. Bei großen kahlen Stellen kann der gesamte Kopf nicht in einer Sitzung aufgefüllt werden.
Die Pigmentierung muss dann in mehreren Sitzungen erfolgen, zwischen denen ein bis zwei Tage Pause liegen sollten. Die Einstiche sind zu spüren, da die Pigmente in einer Tiefe von 0,6 bis 1,2 Millimeter in die Kopfhaut injiziert werden.
Um die Schmerzen zu lindern, kann vor der Pigmentierung eine betäubende Creme auf die Kopfhaut aufgetragen werden. Am Ende der Behandlung wird eine beruhigende Salbe auf den Kopf aufgetragen, damit sich die Kopfhaut schnell erholen kann.
Du solltest einige Tage vor der Pigmentierung keine Blutverdünner oder Blutdrucksenker einnehmen und auf Alkohol und Nikotin verzichten, damit es bei der Pigmentierung nicht blutet. Der Arzt kann dir alternative Mittel gegen Bluthochdruck verordnen.
Am Tag der Pigmentierung solltest du dir Ruhe gönnen. Am nächsten Tag solltest du wieder fit sein. Die Pigmentierung gehört in die Hand eines erfahrenen Arztes, der sich mit der Methode auskennt. In den ersten Tagen nach der Pigmentierung solltest du nicht kratzen, damit es nicht zu Entzündungen oder Infektionen kommt.
Fazit: Haarverdichtung und Haarpigmentierung bei dünnerem Haar und kahlen Stellen
Hast du dünnes Haar oder kahle Stellen, muss es nicht immer eine Haartransplantation sein. Schonender als eine Haartransplantation sind eine Haarverdichtung oder eine Haarpigmentierung. Eine Verdichtung kann mit einzelnen Strähnen oder mit einem Haarsystem erfolgen, das in die noch vorhandenen eigenen Haare integriert wird.
Ein Haarsystem ist erweiterbar, wenn der Haarausfall weiter fortschreitet. Eine Pigmentierung erfolgt ähnlich wie eine Tätowierung. Gut verträgliche Pigmente werden in die Kopfhaut tätowiert und wirken wie Haarstoppeln. Die Pigmentierung kann auch angewendet werden, wenn eine Haartransplantation nicht möglich ist.
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