Denkst du an eine Haartransplantation, da du unter Haarausfall leidest und kahle Stellen auf dem Kopf hast, kannst du von immer neueren Methoden profitieren. Die Haartransplantation mit Stammzellen ist eine neuartige Methode, die eine hohe Anwuchsrate verspricht. Die Haarverpflanzung mit Stammzellen ist eine Weiterentwicklung der FUE-Methode. Inzwischen wird auch daran gearbeitet, Stammzellen zu transplantieren, die neue Haare wachsen lassen.
Haartransplantation mit Stammzellen als Weiterentwicklung der FUE-Methode
Um zu erläutern, welche Vorteile die Eigenhaarverpflanzung mit Stammzellen hat und welche Rolle Stammzellen künftig bei Haartransplantationen spielen könnten, gilt es, zu klären, was Stammzellen eigentlich sind. Stammzellen unterscheiden sich von anderen Zellen darin, dass sie die Fähigkeit zum unbegrenzten Wachstum besitzen, sich teilen und entwickeln. Aus Stammzellen können sich verschiedene Gewebetypen wie Muskeln, Haut und Haare entwickeln. Stammzellen sorgen für Nachschub an frischem Gewebe. Während sich embryonale Stammzellen im frühen Stadium noch zu jedem Gewebetyp entwickeln können, ist den adulten Stammzellen bei erwachsenen Menschen eine besondere Rolle zugeordnet. Jeder Gewebetyp hat seine eigenen Stammzellen. Um eine Haarimplantation mit Stammzellen auszuführen, müssen daher Stammzellen aus der Kopfhaut entnommen werden.
Forscher arbeiten daran, Haare mit Hilfe von Stammzellen zu klonen. Diese Methode steckt jedoch noch in den Kinderschuhen. Die Haartransplantation mit der bewährten FUE-Methode kann schon jetzt mit Stammzellen ausgeführt werden. Für die FUE-Methode, die inzwischen in den Haarkliniken Standard ist, gibt es verschiedene Weiterentwicklungen, die für den Patienten noch schonender sind und mit einer besseren Anwuchsrate überzeugen. Eine davon ist die Methode mit Stammzellen.
So erfolgt die Haarverpflanzung mit Stammzellen mit der FUE-Methode
Bei der Haartransplantation mit der FUE-Methode (Follicular Unit Extraction) werden dem Patienten aus dem Spenderbereich mit einer Hohlnadel Haarfollikel entnommen. Dafür muss der Kopf rasiert werden. Der Spenderbereich und der Empfängerbereich werden örtlich betäubt. Die entnommenen Haarfollikel werden in einer Nährlösung aufbewahrt, bevor sie transplantiert werden. Das Absterben der Haarfollikel wird damit verhindert. Im Empfängerbereich der Haare werden die Haarkanäle geöffnet, um die Haarfollikel aufzunehmen.
Die Eigenhaarverpflanzung mit Stammzellen mit der FUE-Methode unterscheidet sich von der klassischen FUE-Methode darin, dass vor der Entnahme der Haarfollikel Stammzellen aus der Kopfhaut des Patienten gewonnen werden. Es handelt sich dabei um eine Art Blutentnahme aus der Kopfhaut. Da du zuvor eine örtliche Betäubung bekommst, verspürst du dabei keine Schmerzen. Das entnommene Blut wird aufbereitet, sodass es reich an Blutplättchen und an Stammzellen ist.
Nach der Entnahme der Stammzellen erfolgt die Entnahme der Haarfollikel aus dem Spenderbereich mit einem Mikromotor. Aus einem Teil der entnommenen Stammzellen wird eine Lösung bereitet, in der die entnommenen Haarfollikel aufbewahrt werden. Anders als bei der klassischen FUE-Methode handelt es sich nicht um eine chemisch hergestellte Nährlösung. Bei der Haartransplantation mit Stammzellen werden die Haarfollikel in Gruppen in der Stammzellenlösung angeordnet.
Sie werden in der Zeit, in der sie vom Körper getrennt sind, mit Sauerstoff und Blutplättchen versorgt. Die Blutplättchen enthalten zahlreiche Wachstumsfaktoren, die eine Zellerneuerung fördern. Da diese Lösung der Kopfhaut als Nährboden für die Haarfollikel sehr ähnlich ist, können die Haarfollikel besser überleben als bei der klassischen FUE-Methode. Da die Haarfollikel nicht chemisch behandelt werden, erfolgt keine Kontamination.
Einpflanzen der Haarfollikel bei der Haarverpflanzung mit Stammzellen
Genau wie bei der klassischen FUE-Methode müssen bei der Haartransplantation mit Stammzellen die Haarwurzelkanäle geöffnet werden, um die entnommenen Haarfollikel aufzunehmen. Nachdem die Haarwurzelkanäle geöffnet wurden, erfolgt die Injektion des restlichen Teils der Stammzellenkultur, die aus der Kopfhaut gewonnen wurde, in den Empfängerbereich der Haare. Die entnommenen Haarfollikel werden in Wuchsrichtung und im entsprechenden Austrittswinkel in die geöffneten Kanäle eingesetzt. Der Heilungsprozess unterscheidet sich nicht vom Heilungsprozess nach der klassischen FUE-Methode.
Vorteile der Haartransplantation mit Stammzellen
Die Eigenhaarverpflanzung mit Stammzellen hat gegenüber der klassischen FUE-Methode einige Vorteile:
- entnommene Haarfollikel können in der Stammzellenlösung besser überleben als in der herkömmlichen Nährlösung
- entnommene Haarfollikel werden länger mit Sauerstoff versorgt und der Säuregehalt bleibt besser erhalten, während die Haarfollikel vom Körper getrennt sind
- Stammzellen fördern das Anwachsen der Haare im Empfängerbereich
- leblose Haarfollikel in kahlen Bereichen auf der Kopfhaut können wieder vitalisiert und zur Bildung neuer Haare stimuliert werden
- schnelle Heilung der Transplantationsstellen
- schnelle Heilung der Bereiche, aus denen die Haarfollikel entnommen wurden.
Die Haarverpflanzung mit Stammzellen ist gut verträglich. Die Injektion von Stammzellen in den Empfängerbereich der Haare hat keine Nebenwirkungen.
Anwendungsmöglichkeiten der Eigenhaarverpflanzung mit Stammzellen
Die Haarimplantation mit Stammzellen eignet sich beim erblich bedingten Haarausfall, der sich durch Stirnglatze, Geheimratsecken und Glatzenbildung bemerkbar macht. Er wird durch eine verstärkte Produktion des männlichen Sexualhormons Testosteron verursacht, bei dessen Abbau Dihydrotestosteron entsteht. Dihydrotestosteron greift die Haarfollikel an und führt dazu, dass sie zunächst immer dünnere Haare bilden, bis sie schließlich absterben. Sind im Empfängerbereich der Haare noch intakte Haarfollikel vorhanden, können sie durch die Stammzellen angeregt werden, neue Haare zu bilden. Die implantierten Haare können besser anwachsen.
Die Haarimplantation mit Hilfe von Stammzellen kann auch bei verschiedenen anderen Formen von Haarausfall angewendet werden, beispielsweise bei diffusem Haarausfall, kreisrundem Haarausfall oder mechanischem Haarausfall. Sind noch Haarfollikel in den kahlen Bereichen intakt, können sie auch bei diesen Formen des Haarausfalls dank der Stammzellen wieder neue Haare hervorbringen. Das Anwachsen der implantierten Haare wird mit den Stammzellen unterstützt. Die Haarverpflanzung mit Stammzellen eignet sich jedoch nicht, wenn der Haarausfall durch eine Autoimmunerkrankung verursacht wurde, da die transplantierten Haare dann wieder ausfallen würden.
Ansätze zur Transplantation von Stammzellen und zum Klonen von Haaren
Gegenwärtig wird daran gearbeitet, Stammzellen in kahle Bereich der Kopfhaut zu implantieren und sie zur Produktion von Haaren zu stimulieren. Bislang wurden zwar mehrere experimentelle Studien vorgenommen, doch liegen noch keine wissenschaftlich fundierten Schlussfolgerungen vor. Ein Problem stellt dabei das Wachstum der Haarfollikel dar. Die Haarfollikelbildung beginnt bereits während der Embryonalentwicklung. Die implantierten Stammzellen können zwar Haarfollikel bilden, doch würden die Haare im Transplantationsbereich in die verschiedensten Winkel und Richtungen wachsen, was kein befriedigendes Ergebnis zur Folge hätte.
Um das zu vermeiden, könnten künstliche Zellkulturen angelegt werden. Die Zellen könnten Haare ausbilden, die dann im entsprechenden Winkel und in Wuchsrichtung in die kahlen Bereiche eingesetzt werden könnten. Sollten sich erste Erfolge zeigen, käme es auf die Zulassung des Verfahrens an. Es könnte trotz Erfolgen eine Weile dauern, bis eine Zulassung erfolgt. Mögliche Bedenken bestehen auch, da sich durch die kultivierten Zellen Tumore bilden könnten. Wären alle Bedenken aus dem Weg geschafft und wären die ersten Erfolge zu verzeichnen, könnten vor allem diejenigen neue Hoffnung schöpfen, die bereits mehrere Haartransplantationen hinter sich haben, aber mit dem Ergebnis nicht zufrieden waren.
Möglichkeit der Behandlung mit Fett-Stammzellen
Alternativ zur Haartransplantation mit Stammzellen kann auch die Behandlung von erblich bedingtem Haarausfall, kreisrundem Haarausfall und einigen Formen von vernarbendem Haarausfall mit Fett-Stammzellen erfolgen. Stammzellen können aus Fettgewebe und aus vorhandenen Haarfollikeln gewonnen werden. Das Zellwachstum kann mit den Stammzellen gefördert werden. In den noch intakten Haarfollikeln, die von Haarausfall betroffen sind, kann die Bildung von Haaren stimuliert werden.
Fazit: Haartransplantation mit Stammzellen und bessere Anwuchsrate
Die Haarverpflanzung mit Stammzellen basiert auf der FUE-Methode. Bevor die Haarfollikel aus dem Spenderbereich entnommen werden, erfolgt eine Entnahme von Stammzellen. Das aus der Kopfhaut gewonnene Blut des Patienten wird aufbereitet. In einem Teil dieser Stammzellenlösung werden die entnommenen Haarfollikel aufbewahrt, während der Rest in den Transplantationsbereich injiziert wird. Bei der Haartransplantation mit Stammzellen werden die noch intakten Haarfollikel zur Bildung neuer Haare angeregt. Die transplantierten Haare wachsen besser an. Wissenschaftler arbeiten gegenwärtig am Klonen von Haaren, das jedoch noch nicht anwendbar ist. Mit Fettstammzellen können jedoch verschiedene Arten von Haarausfall auch ohne Haartransplantation behandelt werden.
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