Haarausfall betrifft die Mehrzahl der Männer. Nicht immer ist er erblich bedingt. Eine Haaranalyse bei Haarausfall bringt Klarheit über die Ursache und kann bei der Wahl der richtigen Behandlung helfen. Eine Haaranalyse bei Haarverlust kannst du beim Hautarzt, aber auch in der Apotheke oder beim Heilpraktiker vornehmen lassen.
Haaranalyse bei Haarausfall – wann du zum Arzt gehen solltest
Fallen dir über einen längeren Zeitraum täglich mehr als 100 Haare aus, handelt es sich um einen Haarausfall. Am häufigsten sind Männer von einem erblich bedingten Haarausfall betroffen. Mehr als 70 Prozent aller Männer leiden darunter. Die Wahrscheinlichkeit, unter einem erblich bedingten Haarausfall zu leiden, wird mit zunehmendem Alter höher. Ein erblich bedingter Haarausfall bei Männern ist schnell zu erkennen, denn er äußert sich durch Geheimratsecken, einen zurückweichenden Haaransatz und eine Glatze. Es gibt allerdings auch verschiedene andere Formen von Haarausfall, beispielsweise
diffusen Haarausfall, bei dem die Haare auf dem gesamten Kopf gleichmäßig ausfallen
kreisrunden Haarausfall, der sich mit kreisförmigen, scharf begrenzten kahlen Arealen bemerkbar macht
vernarbenden Haarausfall, der durch Rötungen, Jucken und Brennen an den kahlen Stellen sowie Narbenbildung gekennzeichnet ist
mechanischen Haarausfall, zu dem auch die Traktionsalopezie gehört und der durch starke mechanische Beanspruchung der Haare verursacht wird.
So unterschiedlich die Arten von Haarausfall sind, so unterschiedlich sind die Ursachen. Du solltest nicht versuchen, den Haarausfall auf eigene Faust mit Haarwuchsmitteln wie Propecia und Minoxidil oder mit verschiedenen Tinkturen zu behandeln. Hinter dem Haarausfall kann eine ernstzunehmende Erkrankung stecken, beispielsweise eine Autoimmunerkrankung oder eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse. Um den Haarausfall richtig zu behandeln, solltest du einen Hautarzt konsultieren, der eine Haaranalyse bei Haarverlust vornimmt.
Durchführung einer Haaranalyse
Um die Art des Haarausfalls und die Ursache festzustellen, hat der Hautarzt verschiedene Möglichkeiten für die Haaranalyse. Er wird zuerst ein Anamnesegespräch durchführen und dich zur familiären Häufung von Haarausfall, zu deinen Ernährungs- und Lebensgewohnheiten, zu bekannten Erkrankungen und zur Einnahme von Medikamenten befragen. Er kann sich oft bereits ein Bild von der Art und der Ursache des Haarausfalls machen.
Um mehr herauszufinden, untersucht der Arzt deine Kopfhaut mit einem Dermatoskop. Der Arzt kann die Dichte und Struktur der Haare, aber auch Veränderungen der Kopfhaut, beispielsweise Pilzbefall oder eine entzündliche Erkrankung, feststellen. In einigen Fällen kann er mit einer Biopsie eine Probe der Kopfhaut entnehmen, um eine Erkrankung als Ursache des Haarausfalls festzustellen. Eine Biopsie im Rahmen einer Haaranalyse bei Haarausfall wird meistens vorgenommen, wenn sich der Verdacht eines vernarbenden Haarausfalls erhärtet.
Zusätzlich kann der Arzt Haare entnehmen und sie untersuchen. Er kann auch eine Blutuntersuchung vornehmen, um verschiedene Krankheiten wie Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse, Hashimoto-Syndrom, aber auch Infektionen nachzuweisen. Mit einer Blutuntersuchung kann auch der Hormonspiegel ermittelt werden. Beim erblich bedingten Haarausfall wird verstärkt das männliche Sexualhormon Testosteron gebildet.
Mit einem Zupftest im Rahmen der Haaranalyse bei Haarausfall stellt der Arzt fest, wie leicht sich die Haare von der Kopfhaut lösen. Dieser Zupftest wird häufig durchgeführt, um einen diffusen Haarausfall zu untersuchen. Beim Reibetest reibt der Arzt die Haare zwischen den Fingern, um die Brüchigkeit der Haare festzustellen. Für eine Haaranalyse bei Haarverlust kann der Arzt die Haare auch mit den Fingern entgegen der Wuchsrichtung durchstreifen, um zu prüfen, wie viele Haare mit den Fingern herausgezogen werden.
Mineralanalyse der Haare – wichtige Hinweise auf Nährstoffmangel und Schadstoffe
Um eine Mineralanalyse der Haare durchzuführen, entnimmt dir der Arzt einige Haare. Die Haaranalyse bei Haarverlust kann in den Haaren bis zu 30 verschiedene Substanzen nachweisen und mit den Normalwerten vergleichen. Eine Mineralanalyse der Haare wird übrigens nicht nur bei lebenden Menschen durchgeführt, um die Ursache von Haarausfall festzustellen. Sie kommt in der Gerichtsmedizin auch bei toten Menschen zum Einsatz, um eine eventuelle Vergiftung als Todesursache festzustellen. Das bekannteste Beispiel dafür ist Napoleon Bonaparte, bei dem schon einige Haare aus seinem Grab ausreichten, um eine Belastung durch Arsen nachzuweisen, die jedoch nicht zu seinem Tode führte.
Die Mineralanalyse ist ein wichtiger Bestandteil der Haaranalyse bei Haarausfall. Sie gibt Aufschluss über die Versorgung des Körpers mit Vitaminen und Mineralstoffen, über Hormone, aber auch über Alkohol, Drogen, Nikotin, verschiedene Umweltgifte und Schwermetalle wie Thallium. Eine solche Mineralanalyse wird häufig von verschiedenen Laboren online für teures Geld angeboten. Diese Labore wollen häufig Diätprodukte und Nahrungsergänzungsmittel verkaufen. Von einer solchen Analyse ohne ärztliche Diagnose solltest du Abstand nehmen, da sie oft keine zuverlässigen Ergebnisse liefert. Der Hautarzt kann dich beraten und die Haaranalyse bei Haarverlust vornehmen. Neben der Mineralanalyse nimmt er weitere Untersuchungen vor.
Biopsie der Kopfhaut
Eine Biopsie der Kopfhaut sollte nur vorgenommen werden, wenn ein Verdacht auf eine Erkrankung besteht und eine Ursache des Haarausfalls durch andere Untersuchungen nicht ermittelt werden kann. Die Biopsie stellt eine Belastung für den Patienten dar. Unter örtlicher Betäubung wird ein kleines Stück von Kopfhaut und Haaren ausgestanzt und im Labor untersucht. Zurück bleibt eine kleine Narbe. Werden Bakterien oder Pilze festgestellt, können Kulturen angelegt werden, um die endgültige Ursache festzustellen. Beim Verdacht auf verschiedene Erkrankungen können die Kosten für die Kopfhautbiopsie von der Krankenkasse übernommen werden.
Das Trichogramm als Haaranalyse-Verfahren
Ein Trichogramm ist eine unangenehme Untersuchungsmethode, da der Arzt an einer Stelle, an der sich das Haar bereits lichtet, und an einer Stelle, an der noch kein Haarausfall erkennbar ist, Haare auszupfen muss. Er benötigt für ein Trichogramm etwa 80 bis 100 Haare, die er mit der Haarwurzel in Wuchsrichtung auszupft. Unter dem Mikroskop untersucht er die Haarstruktur und die Haarwurzeln der ausgezupften Haare, um die Ursache für den Haarausfall herauszufinden. Um das Ergebnis nicht zu verfälschen, solltest du dir etwa fünf Tage vor dem Trichogramm nicht die Haare waschen.
Trichoscan als modernes Verfahren der Haaranalyse bei Haarverlust
Ein modernes und ziemlich zuverlässiges Verfahren der Haaranalyse bei Haarausfall ist Trichoscan. Bei diesem schmerzlosen Verfahren untersucht der Arzt den aktuellen Zustand eines lebenden Haarareals der Kopfhaut. Beim Trichoscan kann der Arzt nicht nur feststellen, ob ein Haarausfall vorliegt, sondern er kann auch die Ausprägung des Haarausfalls ermitteln und die geeignete Behandlungsmethode festlegen.
Der Arzt stellt beim Trichoscan die Anzahl der Haare auf einem bestimmten Bereich der Kopfhaut, die Haardichte und die Zahl der Haare, die nicht wachsen, fest. Nach der entsprechenden Behandlung kann das Trichoscan an der selben Stelle erneut vorgenommen werden, um den Erfolg der Behandlung festzustellen. Für ein Trichoscan wird an einer leicht verdeckbaren Stelle der Kopfhaut eine Strähne auf einem Bereich von 1 bis 2 Zentimeter bis zu einer Länge von 1 Millimeter abgeschnitten.
Was du bei der Haaranalyse bei Haarverlust beachten solltest
Um zuverlässige Ergebnisse zu erhalten, solltest du die Haaranalyse bei Haarausfall nur von einem erfahrenen Hautarzt vornehmen lassen. Die Kosten werden nur beim Verdacht auf verschiedene Erkrankungen von den Krankenkassen übernommen. Du solltest dir vor der Haaranalyse nicht die Haare waschen und auch auf Farbe oder Dauerwelle verzichten, um die Ergebnisse nicht zu verfälschen.
Fazit: Haaranalyse bei Haarverlust – wichtige Rückschlüsse auf die Ursache
Leidest du unter Haarausfall, liefert die Haaranalyse bei Haarausfall wichtige Rückschlüsse auf die Ursachen. Du solltest die Haaranalyse beim Hautarzt durchführen lassen, da nur er über die entsprechenden Diagnosemöglichkeiten verfügt und verschiedene Verfahren anwenden kann. Er untersucht die Kopfhaut und kann anhand weniger Haare eine Mineralanalyse vornehmen. Darüber hinaus kann er einen Trichoscan oder ein Trichogramm anfertigen oder eine Biopsie der Kopfhaut vornehmen. Eine Biopsie ist nur erforderlich, wenn die Ursache auf andere Art nicht feststellbar ist. Anhand der Ergebnisse der Haaranalyse nimmt der Arzt die entsprechende Behandlung vor.
Seien Sie der erste, der einen Kommentar abgibt