Nicht nur für Leib und Leben ist Covid-19 gefährlich – auch für die Finanzen. Denn das Coronavirus hat die Börsen auf eine steile Talfahrt geschickt. Selbst der Bitcoin, bislang immer die Krisenwährung schlechthin, stürzte ab. Wie geht es jetzt weiter? Denke immer daran: Jede Krise mag auch eine neue Chance sein – das heißt, viele Aktien gibt es heute so günstig wie schon lange nicht mehr. Und Aktien sind noch immer eine sehr interessante Alternative, wenn Du gewinnbringend investieren willst.
Nur nicht panisch werden – Geld anlegen bedeutet auch, Ruhe zu bewahren
Richtet man seinen Blick auf die wirtschaftlichen Folgen, so geht es einerseits darum, ob der Job sicher ist und wie es der Firma gelingen kann, die aktuelle Phase zu überstehen. Viele Selbständige zittern um ihre Existenz. Was vor wenigen Wochen undenkbar war, ist heute zur Realität geworden – und die Wahrscheinlichkeit, dass in ein paar Wochen alles vorbei ist, scheint gering zu sein.
Von Seiten der Bundesregierung wurde zwar ein Corona-Programm in der Höhe von 500 Milliarden Euro beschlossen, sodass kleineren wie mittleren, aber natürlich auch größeren Unternehmen geholfen werden kann. Und auch wenn es einige Bundesländer gibt, die eine direkte Hilfe anbieten, so steht das Geld den Selbständigen aber noch nicht zur Verfügung.
Das heißt, hier muss man sich noch gedulden und auf seine Rücklagen zugreifen. Hast Du ein Depot, so wirst Du wissen, dass es jetzt ungeschickt wäre, Aktien zu verkaufen. Denn gerade jetzt ist es ratsam, Ruhe zu bewahren und auf Kapitalreserven zuzugreifen, die nicht von den Aktienpreisen abhängig sind.
Sparbuch bleibt uninteressant
Auch wenn der DAX, der deutsche Aktienindex, von über 13.500 auf unter 8.800 Zähler gerutscht ist, so ist das Sparbuch noch immer nicht interessant. Denn der Klassiker unter den Sparprodukten wurde durch die Entscheidung der Europäischen Zentralbank, eine sogenannte Niedrig- bzw. Nullzinspolitik zu verfolgen, unattraktiv. Berücksichtigt man die Inflation, so kommt es aufgrund der gewährten Zinssätze, die kaum über 0,0125 Prozent liegen, zum realen Geldwertverlust. Das heißt, 100 Euro, die Du im Januar auf das Sparbuch gelegt hast, haben im Dezember einen Wert von 98 Euro.
So auch, wenn Du Dein Geld am Tagesgeldkonto liegen hast. Das Tagesgeld ist zwar die moderne Variante des Sparbuchs, jedoch genauso unattraktiv. Denn selbst wenn hier einige Banken einen Zinssatz von 0,2 oder 0,3 Prozent anbieten, ist dieser noch immer deutlicher unter der Inflation.
Auch wenn das Coronavirus die Börsen auf eine Talfahrt geschickt hat, so sind Aktien wie breitgestreute Fonds – etwa der börsengehandelte Indexfonds (kurz: ETF) – noch immer attraktiver. Jedoch musst Du berücksichtigen, dass es ratsam ist, einen langen Anlagehorizont zu verfolgen. Je länger Du in Aktien investiert, desto attraktiver wird der Cost Average Effekt.
In Fonds investieren
Bist Du der Ansicht, lieber in Fonds als in Einzelaktiven investieren zu wollen, da bei einem Fonds (im Idealfall) schon eine breite Streuung besteht, so ist zwischen dem börsengehandelten Indexfonds sowie dem aktiv gemanagten Investmentfonds zu unterscheiden.
In beiden Fällen kannst Du einen Sparplan erstellen. Das heißt, jeden Monat investierst Du (beispielsweise) 150 Euro. Um diesen Betrag werden dann Anteile gekauft. Der Preis der Anteile schwankt. Einmal gibt es um 150 Euro mehr Anteile, einmal weniger. Am Ende entsteht somit eine durchschnittliche Rendite, die, wenn man über mehrere Jahre in den DAX investiert, schon einmal bei rund 7 Prozent/Jahr liegen kann.
Geht es, wie das eben aktuell der Fall ist, bergab, so werden viele Anteile für 150 Euro gekauft. Steigt der Preis, so steigt natürlich auch der Wert des Depots – denn günstig einzukaufen heißt, dass es zu einer höheren Gewinnspanne kommt.
Wichtig ist, dass Du im Vorfeld einen Blick auf die Kostenstruktur wirfst. Denn Investmentfonds können teuer sein. Denn hier befindet sich ein im Hintergrund arbeitender Fondsmanager, der immer wieder umschichtet, sodass am Ende das Ziel erreicht wird, besser als der Markt abzuschneiden. Beim börsengehandelten Indexfonds gibt es kein Ziel – hier ist man nur so gut bzw. schlecht wie der Markt. Denn im Zuge des börsengehandelten Indexfonds wird nur ein Markt nachgebildet, den man sich im Vorfeld aussucht – so beispielsweise den DAX.
Warum der Bitcoin interessanter geworden ist
Apropos günstig: Wenn Du risikobereit bist, dann könntest Du einen Blick auf den Kryptomarkt werfen. Der Bitcoin liegt (Stand: Mitte April 2020) bei rund 6.200 Euro – Anfang des Jahres musste man noch rund 10.000 Euro für einen Coin der digitalen Währung bezahlen. Das Coronavirus hat auch den Kryptomarkt infiziert und unter Beweis gestellt, dass Bitcoin und Co. keine klassischen Krisenwährungen sind.
Die Prognosen sind vielversprechend. Viele Experten glauben daran, dass in absehbarer Zeit ein neues Allzeithoch erreicht werden kann. Das heißt, die 20.000 US Dollar-Grenze, die Ende 2017 fast geknackt wurde, könnte nun demnächst übersprungen werden.
Interessant sind auch Sachwerte. Das heißt, Du könntest Dein Geld in Musikinstrumente, Schuhe, Wein, Taschen oder in Kunst wie Antiquitäten stecken. Bei Sachwerten handelt es sich um Wirtschaftsgüter, die einen bestimmten Wert haben, und für die es eine entsprechende Nachfrage gibt. Zu den Sachwerten zählen auch Rohstoffe wie Immobilien, Sammlerstücke und Edelmetalle. Das heißt, ein Gemälde, das vor wenigen Jahren noch von einem unbekannten Künstler gemalt wurde, könnte in einem Jahrzehnt für ein kleines Vermögen verkauft werden.
Seien Sie der erste, der einen Kommentar abgibt