Frutarier – zum Schutz der Tiere, aber auch der Pflanzen

Obst
@ Pixabay / romanov

Viele Menschen fragen sich: Was sind eigentlich Frutarier? Diese Personen befolgen eine Ernährungsweise, die noch strenger ist, als die der  Vegetarier und Veganer. Beim Kauf der Lebensmittel wird nicht nur darauf geachtet, dass zur Herstellung der Nahrungsmittel keine Tiere sterben. Obendrein ist dem Frutarier, der auch als Fructaner bezeichnet wird, ebenso wichtig, dass keine Pflanzen zu Schaden kommen. Daher werden bei dieser Ernährungsweise nur Früchte gegessen.

Frutarier – was ist das genau?

Bei Frutariern handelt es sich im Grunde genommen um Veganer, die jedoch eine sehr strenge Form der veganen Ernährungsweise betreiben. Frutarier ernähren sich von einer rein pflanzlichen Kost – in erster Linie von frischem und rohem Obst.

Hierbei ist allerdings wichtig, dass die Früchte geerntet werden können, ohne dass dabei die Pflanze beschädigt wird. Manche Frutarier essen zusätzlich noch Gemüse, wenn die Stammpflanze dadurch keinen Schaden nimmt. Feldfrüchte, bei welchen die Stammpflanze zerstört wird, essen Frutarier nicht. Es handelt sich dabei unter anderem um Kartoffeln, Zwiebeln, Rüben und Rote Beete.

Neben Obst und einigen Gemüsesorten, werden oftmals noch Nüsse, Samen und Sprossen gegessen. Pflanzenteile wie Blätter oder Wurzeln, kommen bei Frutariern, im Gegensatz zu Veganern, nicht auf den Teller. Die Gründe für die frutarische Ernährungsweise sind oftmals ethischer oder ökologischer Natur.

Es gibt auch viele Frutarier, die davon überzeugt sind, dass die reine Ernährung von Früchten förderlich für die Gesundheit ist. Viele Ärzte empfehlen den Frutariern jedoch eine zusätzliche Einnahme des Vitamins B12, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Mediziner sehen diese Ernährungsweise als zu einseitig an.

Frutarier möchten ebenfalls den Pflanzen und nicht nur den Tieren kein Leid zufügen

Der Frutarier nimmt natürlich Rücksicht auf die Tiere, aber er achtet auch sehr streng darauf, dass den Pflanzen kein Leid zugefügt wird. Die Nahrungsmittel, bei denen bei der Ernte eine Pflanze sterben muss, werden nicht verzehrt. Es werden lediglich Früchte gegessen, welche die Pflanze von selber hergibt.

Die Stammpflanze darf bei der Ernte nicht zu Schaden kommen. Daher gehören Obst wie Äpfel und Birnen, Bohnen, Tomaten, Kürbisse, Nüsse und Samen zu den Lebensmitteln, die ein Frutarier konsumiert. Hier beschädigt das Abernten die Pflanze nicht.

Pflanzen, von denen die Blätter oder Wurzeln gegessen werden wie Kartoffeln, Spinat, Lauch, Karotten, Knoblauch oder Radieschen, stehen nicht auf dem Speiseplan. Hier müsste die gesamte Pflanze zerstört werden, um sie zu verzehren.

Wer sich für die strenge Ernährungsform eines Frutariers entschieden hat, setzt dies häufig auch im täglichen Leben fort, sodass Frutarier oftmals ebenso auf Möbel aus Holz, Kleider und Schuhe aus Leder oder Wolle verzichten, da diese Produkte auch von lebenden Organismen stammen.

Typische Nahrungsmittel eines Frutariers:

  • Obst
  • Gemüse wie Tomaten, Gurken, Zucchini, Kürbis, Aubergine und Paprika
  • Samen und Nüsse
  • Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen und Soja
  • Getreide wie Brot, Nudeln, Reis, Mais, Hirse und Seitan

Nachteile des Frutariers

Da die möglichen Nahrungsmittel, die verzehrt werden können, sehr eingeschränkt sind, ist es für die Frutarier ziemlich schwer, einen ausgewogenen und abwechslungsreichen Speiseplan zu erstellen. Erscheinungen einer Mangelernährung sind ebenfalls zu befürchten. Häufig fehlen wichtige blutbildende Stoffe, Mineralien, Vitamine und Proteine. Es wird insbesondere vor einem Eisenmangel sowie einer unzureichenden Vitamin B12-Zufuhr gewarnt.

Jene Stoffe sind notwendig, um wichtige Prozesse wie die Blutbildung, die Funktion des Nervensystems sowie die Zellteilung zu unterstützen. Hier gilt es, sich ganz bewusst zu ernähren oder auf Nahrungsergänzungsmittel zurückzugreifen. Ein Proteinmangel beispielsweise kann mit Acaibeeeren, Gojibeeren und Rosinen ausgeglichen werden. Der Mangel an Vitamin B 12 lässt sich hingegen kaum durch Obst oder Gemüse beheben. Hier scheinen Nahrungsergänzungsmittel unverzichtbar.

Symptome einer Mangelernährung

Ein Frutarier hat es sehr schwer, den Speiseplan aufgrund der eingeschränkten Auswahl der Nahrungsmittel abwechslungsreich zu gestalten. Ernährungsexperten warnen vor einer Mangelernährung, da wichtige Vitamine, Mineralien und Proteine fehlen. Die Zunahme von Eisen sowie Vitamin B12, das vorwiegend durch den Verzehr des Fleisches aufgenommen wird, unterstützt wichtige Prozesse.

Zu den Anzeichen einer Mangelernährung gehören eine Müdigkeit, ein schlechter Schlaf und eine Gereiztheit bis hin zu Depressionen. Auch kann das Gefühl entstehen, dauerhaft kraftlos zu sein. Zudem können aufgrund des hohen Fruchtzuckergehalts im Obst Probleme mit den Zähnen entstehen. Wer das Gefühl hat, dass er an einem Mangel leidet, sollte einen Arzt konsultieren, um dies überprüfen zu lassen. Für Schwangere, Stillende, Säuglinge, Kinder und Leistungssportler ist die frutarische Ernährungsweise ungeeignet.

Lasse dich von einem Arzt untersuchen

Willst du Tiere und auch Pflanzen mit deiner Lebensweise schützen, solltest du dich zuerst von einem Arzt unter die Lupe nehmen lassen. Denn in diesem Fall gilt es, bereits im Vorfeld Mangelerscheinungen auszuschließen. Auch weißt du nach einer Untersuchung, worauf du bei der Gestaltung deiner Ernährungsweise achten musst. Nur so lassen sich nachhaltig gesundheitliche Schäden vermeiden.

Mitunter zahlt es sich für dich auch aus, einen Ernährungsberater zu Rate zu ziehen. Er kann einen Ernährungsplan erstellen, der auf dich und deine Bedürfnisse abgestimmt ist. Auf keinen Fall solltest du dich auf eigene Faust an das Vorhaben heranwagen – dies gilt vor allem dann, wenn bei dir Vorerkrankungen vorliegen.

Den Gang zum Arzt solltest du auch dann wagen, wenn du dich bereits über einen längeren Zeitraum hinweg fruktarisch ernährst. Ein Bluttest gibt Aufschluss darüber, wie sich diese Ernährungsweise auf deinen Körper auswirkt. So kannst du bei Bedarf rechtzeitig entsprechende Gegenmaßnahmen setzen.

Ist Frutarier sein überhaupt möglich?

Es ist durchaus möglich, sich als Frutarier ausgewogen zu ernähren. Allerdings handelt es sich dabei um einen aufwändigen Prozess. Im Prinzip geht es darum, die erforderlichen Lebensmittel in der ausreichenden Menge zu bekommen. Und das ist im Alltag nun einmal nicht immer leicht möglich. Willst du dich als Frutarier ausgewogen ernähren, ist dafür viel Vorbereitung und auch ein großer Zeitaufwand erforderlich. Behalte im Hinterkopf, dass die frutarische Lebensweise außerdem mit hohen Kosten verbunden ist.

Willst du also wirklich ausschließlich zum Fruktarier werden, musst du dich auf eine lange Vorbereitung einstellen. Bedenke zudem, dass du auch deine Mahlzeiten genau planen musst, wenn du im Berufsleben stehst. Denn nur die wenigsten Imbissstuben oder Kantinen bieten eine große Auswahl an geeigneten frutarischen Speisen an.

Können Frutarier Muskeln aufbauen?

Mittlerweile entscheiden sich immer mehr Sportbegeisterte für die Lebensweise als Frutarier. Dabei stellen sich die Betroffenen natürlich die Frage, ob es damit möglich ist, Kondition oder gar Muskeln aufzubauen.

Ein Problem stellt bei der frutarischen Ernährungsweise die nur geringe Zufuhr an Proteinen dar – denn sie fällt sogar noch geringer als bei Veganern aus. Willst du also Muskeln aufbauen, musst du dich auf einen langwierigen Prozess einstellen. Als Sportler gilt auf Rezepte mit Nüssen, Hülsenfrüchten und Samen zu setzen. Zu den beliebtesten pflanzlichen Lieferanten für Proteine gehören außerdem Linsen, Bohnen und Kichererbsen.

Nach einem ausgiebigen Training kannst du deinem Muskelwachstum des Weiteren mit Reisprotein Isolat sowie Erbsenprotein auf die Sprünge helfen. Bedenke, dass gerade magere Muskelmasse eine große Menge an Proteinen benötigt.

Auch Eiweißshakes stellen mittlerweile eine gute Ergänzung für sportliche Frutarier dar. Mittlerweile ist das dafür benötigte vegane Proteinpulver ganz einfach im Internet zu finden. Achte vor dem Kauf desselben unbedingt darauf, dass es sich um ein Produkt guter Qualität handelt.

Einige Frutarier sind aber der Meinung, dass das Pulver nicht mit jenem Lebensstil vereinbar ist. Ob du das Nahrungsergänzungsmittel zu dir nimmst, musst du selbst entscheiden. Bedenke jedoch, dass du Mangelerscheinungen nicht vermeiden kannst, wenn du als Sportler vollständig auf solche Zusatzstoffe verzichtest. Die eigene Gesundheit und das ideologische Denken sollten sich stets die Waage halten.

Fazit

Während es die meisten Menschen nachvollziehen können, warum einige Menschen Veganer oder Vegetarier werden, ist dies beim Frutarier schon weitaus schwieriger. Sie erhalten damit wenig Toleranz für ihre Ernährungsweise, die aus folgender Lebensphilosophie stammt: „Leben und leben lassen“. Frutarier sind der Meinung, dass die Pflanzen das gleiche Recht auf ein Leben haben, wie es bei den Menschen und Tieren der Fall ist.

Mit der Natur möchten sie so im Einklang leben. Der Frutarier verfolgt daher eine ganz andere Lebensphilosophie, die über die Ernährung hinausgeht. Und auch, wenn dies manche Menschen vielleicht nicht verstehen oder nachvollziehen können, sollte es zumindest akzeptiert werden – denn jeder Mensch hat das Recht, so zu leben, wie er es möchte.


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Darko Djurin (Der Philosoph) wurde am 04.05.1985 in Wien geboren. Er ist diplomierter Medienfachmann und Online Social Media Manager. Seit Jahren beschäftigt er sich mit Musik Produktion, Visual Effects, Logo- & Webdesign, Portrait und Architekturfotografie und SEO – Suchmaschinenoptimierung. Seine Leidenschaft zum bloggen entdeckte er vor 15 Jahren. Der neue Mann ist nicht nur ein Projekt für ihn vielmehr sieht er es als seine Berufung seine Denkweise und Meinung auf diese Art kundzutun.

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