Ein wichtiger Termin in der Firma am Freitag. Am Wochenende willst du endlich den Dachboden aufräumen, mit Freunden grillen und mit deinen Kindern in den Freizeitpark gehen. Eine Menge Termine für dich. Hast du das hinter dir, wird die Müdigkeit zu deinem ständigen Begleiter. Dahinter steckt das Erschöpfungssyndrom. Das chronische Müdigkeitssyndrom wird noch von weiteren Beschwerden begleitet.
Erschöpfungssyndrom – Müdigkeit als Dauerzustand
Jeder ist irgendwann einmal erschöpft, fühlt sich ausgepowert und ist antriebslos. Meistens verschwindet dieser Zustand wieder, wenn du dir eine kurze Auszeit nimmst und für genügend Schlaf sowie für Entspannung sorgst. Es kann aber passieren, dass die Müdigkeit zum Dauerzustand wird und dir Tätigkeiten, die du sonst mit links bewältigt hast, zunehmend schwerer fallen. Darunter leidet deine Stimmung.
Du fühlst dich insgesamt krank und abgeschlagen. Durch Schlafstörungen, Muskelverspannungen und grippeähnliche Symptome wird alles noch schlimmer. Du warst vorher nicht krank, du leidest auch nicht unter einer chronischen Erkrankung wie Diabetes oder Rheuma. Im Laufe der Zeit werden deine Ermüdungserscheinungen für dich immer mehr zum Problem. Deinen Zustand solltest du ernstnehmen, denn dahinter kann das chronische Müdigkeitssyndrom stehen, medizinisch als Chronic Fatigue Syndrom (CFS) bezeichnet.
Was das chronische Müdigkeitssyndrom kennzeichnet
CFS ist ein komplexes und vielfältig gestaltetes Krankheitsbild, das sich mit vielen Symptomen bemerkbar machen kann. Daher ist es für die Ärzte oft schwer, diese chronische Müdigkeit als Krankheit zu diagnostizieren. Für das wichtigste Merkmal, die lange anhaltende chronische Erschöpfung, lässt sich oft keine Ursache finden. Gerade das kann für die Betroffenen zu einem Problem werden. Sie fühlen sich nicht wohl, trotzdem der Arzt kein Symptom für eine schwerwiegende Krankheit feststellt.
Häufig werden die Betroffenen als Simulanten abgestempelt. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Die lähmende geistige und körperliche Erschöpfung lässt sich nicht durch eine körperliche Ursache oder eine psychische Störung erklären. Bei einem CFS hält sie mindestens sechs Monate lang an. Die Leistungsfähigkeit ist gegenüber dem gesunden Zustand permanent um mindestens 50 Prozent verringert.
Auch wenn Du Dir eine Auszeit gönnst und Dich ausruhst, ändert das an Deinem Zustand nichts. Anders als Fatigue, das sich mit ähnlichen Beschwerden wie CFS äußert, hat CFS keine schwere chronische Erkrankung oder Krebs als Ursache. CFS ist daher nicht mit Fatigue zu verwechseln. Auch wenn sich das Erschöpfungssyndrom auf die Stimmung auswirkt, da Du unter Ängsten und Stimmungsschwankungen leidest, ist es nicht mit Depressionen zu verwechseln.
Um CFS handelt es sich laut U.S. Centres for Disease Control bei einer unerklärten, anhaltenden oder wiederkehrenden chronischen Erschöpfung, die mindestens sechs Monate lang besteht, nicht bereits lebenslang besteht, sondern einen definierten Beginn hat oder neu aufgetreten ist, die durch Ruhe nicht verschwindet und nicht die Folge einer aktuellen Beanspruchung ist. Die Erschöpfung führt zu einer deutlichen Verringerung deiner Aktivitäten im persönlichen Leben.
Symptome des chronischen Müdigkeitssyndroms
Neben dem Hauptsyndrom, der anhaltenden und ständig wiederkehrenden Müdigkeit, macht sich CFS noch mit anderen physischen und psychischen Symptomen bemerkbar:
- grippeähnliche Symptome, Lymphknotenschwellungen, Halsschmerzen
- Kopf- und Gliederschmerzen, Muskelverspannungen
- Schlafstörungen
- Übelkeit, Magen-Darm-Beschwerden
- Herz-Kreislauf-Beschwerden
- Kurzatmigkeit
- Gewichtsveränderungen
- Kopfschmerzen
- sexuelle Unlust.
Ursachen für CFS
Die genauen Ursachen für das chronische Müdigkeitssyndrom sind noch nicht vollständig erforscht. Experten zufolge können hormonelle Störungen, Immundefekte oder Infektionen diese Erschöpfungszustände auslösen. Auch der Umgang mit privaten sowie beruflichen Belastungen kann eine Rolle spielen. Persönlichkeits- und Lebensstilfaktoren werden ebenfalls als Ursachen angenommen.
Ein Hang zum Perfektionismus, Introvertiertheit, hohe Erwartungen an die eigene Leistungsfähigkeit oder wenig Bewegung können das Risiko für CFS erhöhen. Eine einseitige Ernährung kann CFS begünstigen. Als Auslöser wird akuter oder psychischer Stress vermutet. CFS entwickelt sich häufig nach akuten Erkrankungen oder Virusinfektionen, beispielsweise Lyme-Borreliose, Pfeifferschem Drüsenfieber oder Mononukleose. Auch schwerwiegende lebensverändernde Ereignisse wie der Verlust eines geliebten Menschen oder eine Trennung können zu CFS führen.
Die chronische Müdigkeit kann durch verschiedene Faktoren aufrecht erhalten werden. Aus Angst vor Ermüdung meiden viele Betroffene körperliche Anstrengungen oder ruhen sich am Tage aus. Schlafprobleme in der Nacht sind die Folge oder können dadurch verstärkt werden. So entsteht ein Teufelskreis, da der nicht erholsame Nachtschlaf die körperlichen Missempfindungen, mit denen das chronische Erschöpfungssyndrom verbunden ist, noch stärker erleben lässt.
Das chronische Müdigkeitssyndrom und die Diagnose
Bei einer chronischen Müdigkeit, die mit weiteren der beschriebenen Symptome verbunden ist, solltest du einen Arzt konsultieren. Er befragt dich zu verschiedenen bekannten Erkrankungen, beispielsweise Krebs, Diabetes, Multiple Sklerose, Rheuma oder Depressionen, um eine andere Erkrankung als Ursache auszuschließen. Auch Vorerkrankungen, die nicht vollständig ausgeheilt sind, können zu Erschöpfungen führen.
Ist bei dir eine Schlaf-Apnoe bekannt, die mit Atemaussetzern während des Schlafs verbunden ist, kann sie der Auslöser für den andauernden Erschöpfungszustand sein. Da auch die Einnahme von Medikamenten zu ständiger Müdigkeit führen kann, solltest du dem Arzt deinen Medikamentenplan vorlegen. Weitere Faktoren, die zu einer ständigen Müdigkeit führen, können übermäßiger Alkoholkonsum, Drogenmissbrauch und extremes Übergewicht mit einem Body-Mass-Index von mindestens 45 sein.
Du solltest alle Fragen im Anamnesegespräch mit dem Arzt ehrlich beantworten, damit der Arzt andere Erkrankungen und Faktoren, die eine dauernde Müdigkeit auslösen können, ausschließen kann. Zusätzlich kann der Arzt körperliche Untersuchungen, Blutuntersuchungen und Ultraschalluntersuchungen vornehmen. Kann er andere Krankheiten und Faktoren ausschließen, wird er das chronische Müdigkeitssyndrom diagnostizieren.
Die Behandlung von CFS
Einigkeit darüber, wie das Erschöpfungssyndrom wirksam behandelt werden kann, herrscht unter den Experten bislang nicht. Die Behandlung sollte jedoch individuell angepasst und abhängig von den am meisten belastenden Symptomen gewählt werden. Sie kann medikamentös, aber auch nichtmedikamentös erfolgen. Bei einer medikamentösen Behandlung können Schmerzmittel zur Linderung der Beschwerden von Kopf- und Gliederschmerzen verordnet werden.
Treten zusätzlich zum CFS Depressionen auf, kann der Arzt Antidepressiva verordnen. Liegt eine chronische bakterielle Infektion vor, muss sie mit Antibiotika behandelt werden. Wird ein Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen nachgewiesen, sind Nahrungsergänzungsmittel erforderlich, die Vitamine und Mineralstoffe enthalten. Solche Nahrungsergänzungsmittel enthalten oft Wirkstoffkomplexe aus verschiedenen Vitaminen.
Wichtig ist auch die nichtmedikamentöse Behandlung. Auch wenn du vielleicht Angst hast, die Beschwerden durch körperliche Aktivitäten zu verschlimmern, kann Aktivität ein wichtiger Bestandteil der Therapie sein. Die medikamentöse Behandlung kann mit einer psychotherapeutischen Behandlung unterstützt werden. Auch verschiedene Entspannungsmethoden wie Autogenes Training können hilfreich sein. Bei einer einseitigen Ernährung wird eine Ernährungsumstellung empfohlen.
Was du selbst gegen das chronische Müdigkeitssyndrom tun kannst
Möchtest du erfolgreich gegen deine chronische Müdigkeit vorgehen, brauchst du Geduld. Bewegung und andere Aktivitäten sind wichtig, doch sollten sie der Schwere der Erkrankung angepasst werden, um die Erschöpfung nicht zu verschlimmern. Mit einem geregelten Tagesablauf mit festen Zeiten für Mahlzeiten, Aktivitäten und Erholung kannst du viel gegen die Erschöpfung tun. Du solltest auch auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten.
Langfristige Heilungsaussichten bei CFS
Das chronische Erschöpfungssyndrom kann sich nach einigen Monaten oder Jahren wieder bessern. Es kann nicht gesagt werden, ob die Besserung aufgrund einer Behandlung oder spontan auftritt. Oft ist die Besserung nur von kurzer Dauer, denn die Rückfallquote bei CFS ist hoch. Nach körperlicher Belastung, Infekten oder Stressperioden kann CFS immer wieder auftreten. Bei vielen Patienten erfolgt jedoch keine Heilung, sodass sie dauerhaft im Alltagsleben eingeschränkt sind.
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Fazit: Chronisches Müdigkeitssyndrom als Einschränkung im täglichen Leben
Leidest du über längere Zeit an Erschöpfung und ändert sich das nicht, wenn du dir genügend Ruhe oder eine Auszeit gönnst, kann ein Erschöpfungssyndrom vorliegen, das auch als CFS bezeichnet wird. Es ist noch durch andere Symptome wie Kopf- und Gelenkschmerzen, Halsschmerzen, Magen- und Darmbeschwerden, Schlafstörungen und Konzentrationsschwäche gekennzeichnet.
Das chronische Müdigkeitssyndrom stellt eine Einschränkung im täglichen Leben dar, da du in deiner Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit stark eingeschränkt bist. Der Arzt schließt bei einer Diagnose verschiedene andere Krankheiten und Faktoren, die zu einer Erschöpfung führen können, aus. Es ist häufig nicht leicht, eine Diagnose zu stellen. Die Beschwerden können mit Medikamenten und dem richtigen Verhalten gelindert werden, doch besteht eine hohe Rückfallquote.
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