Ein Mann kommt mit jeder Situation zurecht, er ist verschwiegen, cool und wird danach bemessen, wie wenig Emotionen er zeigt. So oder so ähnlich wurden Männer über Jahrzehnte, wenn nicht sogar über Jahrhunderte, charakterisiert.
Dass die Unterscheidung zwischen einem „starken“ und einem „schwachen“ Geschlecht vollkommen überholt ist, das weißt Du wahrscheinlich selbst. Jeder Mensch, unabhängig vom Geschlecht, hat das Potenzial, stark oder schwach zu sein und oftmals sind die stärksten Menschen gerade diejenigen, die sich ihrer Schwächen wegen nicht schämen und damit offen umzugehen wissen.
Entdeckst Du manchmal auch noch etwas vom stereotypischen „gefühllosen Mann“ in Dir? Etwa wenn Du weinst und nicht weißt, ob Du Dich der Tränen wegen schämen sollst, wo sie sich doch manchmal so erlösend anfühlen?
Fakt ist, dass die Stereotype, die mit dem Männlichen so lange in Verbindung gebracht wurden, viel Übel angerichtet haben. Selbst heute schämen sich die meisten Männer noch ihrer psychischen Probleme wegen und haben eine große Scheu vor einer Therapie oder vor dem Gang zu einem Psychiater.
Es ist also höchste Zeit, alte Klischees zu überdenken, damit endlich Platz für die emotionale Intelligenz geschaffen wird. Sei stolz auf Deine Emotionen, denn sie gehören wahrscheinlich zu Deinen größten Stärken!
Warum Dich Emotionen stark machen
Wer seine Emotionen nicht verschließt, der kommuniziert offener, wirkt freundlicher und aufgeschlossener und hat zudem mehr Erfolg im Berufs- und Privatleben. Doch die Stärke Deiner Emotionen ist nicht nur im übertragenen Sinne gemeint, tatsächlich sind Männer mit hoher emotionaler Intelligenz weniger gestresst. Das Risiko für psychische Erkrankungen sinkt und zugleich steigt die Lebenserwartung. Das Verstecken der eigenen Gefühle ist es also, was Dich krank macht und nicht die vermeintlichen Reaktionen, die Du erhältst, wenn Du mutig genug bist, Deine Gefühle zu zeigen.
Die Definition von Männlichkeit muss vielfältiger werden
Du hast heute eine Vorbildfunktion und trägst Deinen Teil dazu bei, dass auch andere Männer die Freiräume bekommen, die sie brauchen, um zu wachsen und zu reifen. Toxische Männlichkeit hat nur dann ein Ende, wenn sich die Gesellschaft einer vielseitigeren Definition von Männlichkeit öffnet.
Erkenne Deine Emotionalität und kenne sie an
Es gibt Momente in Deinem Leben, die fortan alles verändern. Hast Du schon einmal etwas erlebt, wo Du Dich im Nachhinein darüber geärgert hast, dass Du nicht offener und emotionaler warst, weil Du in Deine stereotype Rolle vom idealen Mann zurückgefallen bist?
Lass Dir in Zukunft die wertvollen Momente in Deinem Leben nicht mehr entgehen. Kommuniziere offen, übe Dich in Achtsamkeit, reflektiere täglich oder nimm ein professionelles Coaching oder sogar eine Therapie in
Anspruch. Medien und Literatur gibt es mittlerweile genügend, Du musst Dich nur auf den Weg machen und den Schlüssel zu dem Tor finden, das Deine Emotionalität vielleicht noch versperrt.
Emotionalität ist essenziell in dieser Welt
Emotionaler Rückzug, problematische Beziehungen aufgrund einer mangelhaften Kommunikation und mangelnde Selbstkenntnis – das sind nur wenige der Probleme, die auf Dich warten, wenn Du Deinen Emotionen keinen Raum in Deinem Leben lässt.
Historische und kulturelle Faktoren für das überholte, klischeehafte Bild des starken Mannes mag es viele geben, doch heute ist es vollkommen fehl am Platz.
Rollenbilder in der Gesellschaft, wenn es sie überhaupt braucht, dürfen nicht eingeschränkt werden. Du bist Du und brauchst niemanden nachzueifern. Wenn Du für etwas brennst, wenn Dich etwas traurig macht, dann zeige es! Du wirst staunen, wie schnell Dein Leben ausgeglichener, fröhlicher und ehrlicher wird, wenn Du Deine Emotionen zulässt und für diese einstehst. Deine Gefühle sprechen eine Sprache, die so individuell ist, wie nur Du es sein kannst.
Männlichkeit und die Bilder, die diesen Begriff umgeben, verändern sich gerade deutlich. Trage Deinen Teil dazu bei und tu Dir selbst etwas Gutes, indem Du stolz auf Deinen verborgenen Schatz, Deine Emotionen, bist.
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